Mallorca • Sant Salvador und Cala Figuera verzaubern
Die Insel Mallorca zieht mich immer wieder in seinen Bann
Reisedatum: 17. Mai 2015
Sonntag: Die Sonne strahlt vom Himmel und wir genießen mal wieder das leckere Frühstücksbuffet im Hotel in Playa de Palma. Der Ballermann ist nur einige hundert Meter entfernt und doch ist vom Partyleben weit und breit keine Spur zu sehen oder hören.
Heute wollen wir das wunderbare Wetter nutzen und machen uns nach dem ausgiebigen Frühstück noch einmal auf den Weg in den Südosten der Insel Mallorca. Randa lassen wir heute außen vor, aber wir sehen den vorgestern besuchten Berg in der Ferne.
Zunächst fahren wir nach Santanyí. In der Stadt ist noch relativ wenig los. Lediglich auf dem schönen Marktplatz, dem Plaça Major sind schon die Sonnenschirme aufgespannt und die ein oder anderen Leute zu sehen.
Wir fahren durch die schmalen Gassen und machen einen kurzen Halt am Restaurante ‚Es Moli‘ in Santanyí. Hier gibt es leckere Tapas in einem tollen Ambiente. Eine alte Mühle wurde zu einem Restaurant umgebaut, welches schön gestaltet ist. Hier planen wir heute zu Abend zu essen. Das Restaurant hat allerdings noch nicht geöffnet und daher auch keine Reservierung möglich. Dafür können wir schon einen Blick auf die ansprechende Speisekarte werfen.
Also wenden wir uns unserem nächsten Ziel zu, dem Kloster Sant Salvador. Etwa dreißig Kilometer von Santanyí entfernt liegt die Einfahrt zum Klosterberg. Ein rosafarbenes Schild mit der Aufschrift ‚Sant Salvador‘ weist uns den Weg. Die kommenden fünf Kilometer bin ich mal wieder froh, nicht der Fahrer zu sein.
Das Kloster liegt auf dem Puig de Sant Salvador, welcher 510 Meter hoch ist. Die Serpentinenartige Anfahrt ist zwar landschaftlich schön, aber durch die vielen Fahrradfahrer eine echte Herausforderung. Wir können mal wieder nur staunen, dass man freiwillig diese anstrengende Anfahrt mit einem Fahrrad in Kauf nimmt. Aber Mallorca ist immer wieder ein Anlaufpunkt für Radfahrer, hier gibt es tolle Strecken, mit den unterschiedlichsten Schwierigkeitsstufen.
Je höher wir kommen, desto beeindruckender wird die Aussicht. Gegen elf Uhr ist es hier noch angenehm ruhig. Wir finden auf Anhieb einen Parkplatz auf dem großen Gelände vor dem Christkönigmonument.
Und spazieren erstmal bis zur Mauer vor dem großen Denkmal. Ich war vor einigen Jahren schon einmal hier, aber die Aussicht ist immer wieder beeindruckend und man kann nicht genug bekommen.
Die Temperatur ansich ist schon recht angenehm, allerdings ist es sehr windig. Nur wenige Wolken sind am Himmel und die Luft ist klar, so dass wir kilometerweit, über die Insel und bis auf das Meer blicken können. Wenn wir genau hinschauen können wir sogar die vorgelagerte Insel Cabrera erkennen. Zu dieser relativ frühen Stunde hatten wir die Aussichtsplattform an der Statue fast für uns alleine. Ab dem Mittag füllt sich dieses Ausflugsziel zusehends.
Von hier oben wird einem erstmal bewusst, wie grün die Insel Mallorca eigentlich ist. Wenn man auf den Straßen unterwegs ist, bekommt man manchmal das Gefühl die ausgedörrte Insel – aber nicht so von hier oben. Überall sind grüne Flecken zu sehen. Teils große Grünflächen und kleine Grüntupfen. Das Blau des Meeres am Horizon bietet einen tollen Kontrast.
Wir reißen uns von dem Ausblick los und machen uns zu Fuß auf den Weg zum Kloster Sant Salvador. Dieses helle Steingebäude liegt hoch über der Insel und bietet einen sagenhaften Anblick, den man sich nicht entgehen lassen sollte, wenn man auf Mallorca ist.
Das Santauri de Sant Salvador wurde 1342 gegründet, wird inzwischen aber nicht mehr von Mönchen verwaltet. Hier kann man übrigens auch übernachten. Der Weg vom Parkplatz bis zur Klosteranlage ist nicht weit. Es geht eine kleine Anhöhe hinauf. Keuchende Radfahrer strampeln ihre letzten Meter. Wenn man nicht mit dem Auto anreisen möchte, das Fahrrad aber auch nicht gerade der beste Freund ist, gibt es auch einen Wanderweg, der bis hier hinauf führt. Am Ende des Wanderweges steht ein netter Picknickplatz mit einer sagenhaften Aussicht bereit.
Einige Meter, bevor man die Spitze des Puig de Sant Salvador erreicht, gibt es einen kleinen Parkplatz. Von hier aus, oder auch von oben kann man sich auf den Anstieg zu einem großen Steinkreuz machen. Dieses steht auf einer Felsspitze, hoch über der Insel und bietet einen 360 Grad Rundumblick über Mallorca.
Wir kommen an den dicken Aussenmauern an. Das Kloster gleich von außen einer Festung. Es gibt nur winzig kleine Fenster. Durch einen Steinbogen gelangen wir in das Innere des Santauri de Sant Salvador.
Bilder schmücken die weißen Wände, Steintreppen mit Blumenkübeln führen in den oberen Bereich. Die Absätze hallen auf dem hellen Steinboden. Wir gehen dem Licht entgegen. Wir gelangen in einen kleinen Innenhof. Dieser ist sehr unscheinbar, aber doch irgendwie nett. Terracotta-farbene Wände, davor stehen kleine Blumenkübel. Hinter einer braunen Tür befindet sich die sehenswerte Klosterkirche.
Braune Holzbänke reihen sich bis vorne zum hellen Altar. Jeweils zwei weiße Steinsäulen winden sich neben dem Altar empor. Die gewölbte Decke darüber lässt den Raum größer erscheinen. In der Klosterkirche von Sant Salvador finden auch Messen statt. Jeden Sonn- und Feiertag um 18 Uhr.
Rechts von mir kann man durch ein kleines Fenster schauen und sieht eine Krippenszene ausgestellt. Eine tolle Idee. Über uns bieten kleine runde Fenster bunte Lichtquellen. Kirchenfenster faszinieren mich immer wieder aufs Neue. Auch diese finde ich wirklich sehenswert. Ein goldener Engel wacht am Fuße der Treppe.
Wir machen uns wieder auf den Weg an das Tageslicht. Den tollen Rundumblick müssen wir noch eine Weile genießen. Vom Haupteingang aus haben wir einen direkten Blick auf das eben besuchte Christkönigdenkmal und auf der anderen Seite auf das Steinkreuz. Als wir den Ausblick ausgiebig genossen haben machen wir uns langsam auf den Weg zurück zum Parkplatz. Schließlich war das Kloster Sant Salvador nicht unser letztes Ausflugsziel für heute.
Wir fahren wieder zurück in den Südosten der Insel. Fünfundvierzig Minuten später haben wir das kleine Fischerörtchen Cala Figuera erreicht. Ich kenne bisher Niemanden, den dieses kleine Touristenörtchen nicht verzaubert hat. Die Bucht von Cala Figuera ist wirklich zum Verlieben schön. Schnell haben wir einen Parkplatz in einer der Seitenstraßen gefunden und machen uns auf den kurzen Fußweg zum Hafen. Da sehen wir es zwischen den Häusern hindurch auch schon türkisblau schimmern.
Wir spazieren an der Promenade entlang. Im ersten Restaurant ist noch nichts los, in den folgenden Cafés und Restaurant an der schmalen Promenade ist wesentlich mehr los – es ist schließlich Mittagszeit. Die Kellner balancieren die Teller auf ihren Händen zu den Tischen.
Wir beschließend erst einmal zum kleinen Hafen hinunter zu gehen, bis sich der Ansturm hier in den Restaurants etwas gelegt hat. Bis zum Wasser sind es nur wenige hundert Meter. Auf dem Weg zum Wasser kommen wir auch an der Touristeninfo vorbei. Diese ist heute, am Sonntag, aber natürlich geschlossen. Daneben hängt eine große Übersichtskarte, wo Wanderwege in der Umgebung eingezeichnet sind.
Das Wasser ist türkis und glasklar. Wir können sogar die Fische im Wasser sehen. In der Bucht liegen kleine Fischerboote und Yachten vor Anker. Das Weiß der Boote strahlt in der Mittagssonne. Was ist das für eine Idylle. Hier am Hafen sind kaum andere Touristen und wir können den Ausblick in aller Ruhe genießen.
Es ist wirklich unbeschreiblich. Dieses ist für mich definitiv eine der schönsten Buchten auf Mallorca. Trotz, dass es inzwischen ein beliebtes Ausflugsziel ist, kommen wir immer wieder gerne her. Einige Fischerboote liegen im Hafen und die Fischer haben ihre Netze zum Trocknen ausgebreitet.
Inzwischen meldet sich der kleine Hunger. Wir wenden uns wieder den Restaurants zu. Auf dem Rückweg kommen uns viele Spaziergänger entgegen. Da haben wir genau die richtige Zeit abgepasst. Wir finden einen netten Platz, direkt an der Mauer, mit einem tollen Blick über die Bucht. Ein leckerer Mandelkuchen mit diesem Ausblick und diesem Wetter – könnte es uns besser gehen?!
Als wir aufgegessen haben machen wir noch einen Spaziergang durch die Ortschaft und werfen einen Blick über die Steilküste. Von hier aus können wir weit auf das offene Meer hinausschauen. Wenn man der Straße den Berg hinauf folgt, kommt man zu einer einmaligen Location. Das Restaurant ‚Pura Vida 25‘ liegt hoch über der Bucht, an der Calle Tomarinar 25 und bietet (vom April bis Mitte November) einen traumhaften Ausblick – vor allem bei Sonnenuntergang.
Da es heute sehr warm ist, beenden wir unser Programm für heute vorerst, laufen zu den Autos zurück und machen uns auf den Rückweg zum Hotel. Hier genießen wir die Sonne und faulenzen einige Stunden am Pool – das gehört im Urlaub schließlich auch dazu.
Gegen halb Sechs geht es dann weiter. Nachdem wir einige Stunden ganz relaxt verbracht haben, sind wir alle nicht mehr sehr motiviert noch einmal nach Santanyí zu fahren. Deshalb beschließen wir unseren Besuch im ‚Es Moli‘ auf einen anderen Urlaub zu verschieben und heute nach Palma zu fahren. Palma liegt nur fünfzehn Autominuten von Playa de Palma entfernt.
Einen Parkplatz finden wir direkt am Hafen, in der Carrer Muelle. Von montags bis freitags kostet das parken von 9 – 14.30 und von 16.30 – 20 Uhr, samstags von 9 bis 14.30 Uhr 0,85 Euro pro halbe Stunde. Zu diesen Zeiten darf man hier maximal 120 Minuten parken. Sonntags und an Feiertagen ist das Parken hier kostenlos. Bezahlt wird mit Kleingeld an Parkautomaten. Gut zu wissen: Auf den Parkplätzen in Palma kann es vorkommen, dass man auf Parkplätze aufmerksam gemacht wird. In diesem Fall wird in der Regel ein kleines Trinkgeld erwartet.
Wir überqueren die breite Avinguda Adolfo Suarez und tauchen in das Gassengewirr von Palma ein. Immer wieder sind kleine schmale Gassen oder auch tolle Innenhöfe zu sehen.
Unser Ziel ist die Tapasbar ‚Pope‘, in der Carrer d’Apuntadors. In der kleinen, urigen Tapasbar gibt es allerlei Köstlichkeiten. Leider ist es gerade so voll, dass wir noch Ewigkeiten auf einen Tisch warten müssten. Da wir alle aber sehr hungrig sind, verlassen wir den Laden schweren Herzens und ziehen ein paar Häuser weiter. Im Restaurant Paloma in der Calle Apuntadores, werden wir schließlich fündig. Hier gibt es keine Tapas, aber ansonsten war das Essen sehr lecker.
Nachdem wir unseren Hunger gestillt haben, spazieren wir durch die leeren Gassen von Palma. Um diese Uhrzeit sind die Spanier alle am Essen und wir haben die Möglichkeit die Hauptstadt der Insel in aller Ruhe zu erkunden. Nur hier und dort begegnen wir Menschen.
Die Sonne ist bereits untergegangen und es hat sich etwas abgekühlt. Die Stadt ist in den Abendstunden in ein wunderbares Licht getaucht. Wir kommen zum bekannten Passeig des Born, wo die zwei Statuen die Allee eingrenzen.
Ich war Jahrelang nicht mehr auf der Insel und hatte ganz vergessen, was Palma für eine wunderschöne, vielseitige Architektur zu bieten hat. Hinter jeder Ecke ist wieder ein neues interessantes Gebäude oder ein kleiner, gemütlicher Platz zu finden. Wir können gar nicht aufhören zu fotografieren. Was allerdings zunehmend schwieriger wird, da wir unser Stativ nicht dabei haben.
Der prachtvolle Plaça Major liegt ebenfalls fast verlassen da. Wir genießen die Ruhe und die Aussicht. Tagsüber bekommt man diese Möglichkeit auf dem belebten Platz nur äußerst selten – und wenn auch nur in den Wintermonaten.
Inzwischen wird es immer dunkler und wir machen uns ganz langsam auf den Weg zurück zum Hafen. Dabei kommen wir am Parlamentsgebäude vorbei, wo die Flaggen über dem Eingang hängen.
Schließlich kommen wir wieder an den königlichen Gärten an. Diese liegen parallel zur Kathedrale, unterhalb des Almudaina Palastes. Der Palast und die Kathedrale sind hell beleuchtet und bieten einen tollen Anblick.
Wir gehen in Richtung des Parc de la Mar, welcher unterhalb der Kathedrale La Seu liegt. Tagsüber tobt hier ein Springbrunnen in dem Wasserbecken. Jetzt am Abend ist hier Ruhe, aber nur vom Wasser. Denn der breite Fußweg ist hell beleuchtet und ein Marktstand reiht sich an den anderen. Inzwischen haben die Spanier auch zu Ende gegessen, denn hier ist einiges los.
Wir schlendern einmal an den Ständen entlang, ehe wir uns wieder auf die gegenüberliegende Straßenseite begeben. Immerhin wollen wir uns unseren Autos nähern. Hier am Hafen lockt uns eine beleuchtete Treppe, wo wir einen Blick auf den im Schummerlicht getauchten Hafen von oben werfen können. Hier gibt es auch eine Reihe von Restaurants und Bars.
Jetzt haben wir aber wirklich genug gesehen. Von den ganzen Eindrücken heute müssen unsere beiden Mallorca-Neulinge ja ganz erschlagen sein. Deshalb fahren wir jetzt auch zurück zum Hotel. Weil die Temperaturen noch so angenehm sind, lassen wir den Tag gemeinsam auf dem (größten) Balkon ausklingen.