Neuseeland Südinsel • Tag 1 • Picton ➝ Paparoa Point
Endlich, Faszination Neuseeland
Reisedatum: 19.10.2015
Gegen Mittag, um kurz vor Eins erreichen wir die Südinsel. Wir sind schon so gespannt. Nach dieser atemberaubenden Fahrt mit der Fähre ist unsere Vorfreude noch weiter gestiegen. Die Idee einmal durch den Ort Picton zu fahren, verwerfen wir recht schnell, als wir sehen, dass jeder zweite Camper Richtung Innenstadt abbiegt. Auf so eine Massenveranstaltung haben wir keine Lust. Deshalb beginnt unser Weg Richtung Blenheim. Zunächst bleibt die Strecke landschaftlich der Nordinsel sehr ähnlich. Wir folgen den Schafwiesen Richtung Süden.
Blenheim ist wohl der nächst größere Versorgungsort, denn hier ist wirklich alles zu finden. Wir füllen unsere Vorräte und unseren Tank auf und dumpen an der Mobil Tankstelle (35 Grove Road). Dass es hier in Neuseeland so viele Dumping-Möglichkeiten gibt freut uns immer wieder.
Anschließend setzen wir unseren Weg an der Ostküste entlang fort. Wir folgen dem State Highway 1. Die Landschaft wird immer interessanter und wir erfreuen uns an dem Blick auf die Bergwelt zu unserer Rechten. Auch diese Strecke ist relativ hügelig, aber nicht besonders kurvig, so dass die Fahrt wirklich Spaß macht. Die Hügel sind hier wesentlich schroffer als auf der Nordinsel und es gibt bisher weit weniger Tiere.
Für uns ist es noch zu früh, zum Übernachten, deshalb fahren wir weiter. Wenige Kilometer später erreichen wir die kleine Ortschaft Ward. Hier gibt es einen günstigen privaten Campingplatz. Das A1 Motel ist sehr gut ausgeschildert und bietet für $25 (2Personen) auch Stellplätze für Camper an. (Stand 2015)
Kurze Zeit hinter Ward erreicht die Straße wieder das Meer und die Aussicht ist wirklich ein Traum. Fast hellblau glitzert das Wasser in der Sonne. An einer Haltebucht legen wir einen Fotostopp ein. Gegenüber der Straße, ist der Kiesstrand und das Meer nur durch die Bahnschienen und ein Stück Wiese getrennt, so dass wir schnell einmal drüber huschen. Wow, dieses Bild, was uns hier geboten wird, werde ich wohl nicht mehr aus meinem Kopf bekommen.
So eintönig die Nordinsel war, so schnell hat uns die Südinsel gepackt. Wir sind jetzt gerade mal wenige Stunden hier und schon hin und weg. Das an dieser Stelle türkise Meer, die Schnee bedeckten Berge im Hintergrund, das Bild ist einfach perfekt.
Nur schwer können wir uns von dem Anblick los reißen, aber zu unserer Freude werden wir gleich in den nächsten zwei Tagen diese Strecke noch einmal in die andere Richtung fahren. Ich bin sehr froh, dass ich es genauso geplant habe – ohne natürlich zu wissen, was uns hier an der Ostküste der Südinsel erwartet.
Direkt am Anfang von dem kleinen Ort Kekerengu gibt es links neben einem Café wieder eine kostenlose Übernachtungsmöglichkeit. Dieser Parkplatz sieht aber nicht wirklich einladend aus, deshalb fahren wir weiter. Wir folgen der landschaftlich wunderschönen Strecke am Meer entlang und werfen einen Blick auf den Okiwi Bay DOC, der wenige Kilometer hinter Clarence liegt.
Wir wollen uns aber noch wenige Meter weiter den Paparoa Point ansehen. Von diesem Platz habe ich in einigen Reiseberichten von Campern gelesen. Also fahren wir eine Kurve weiter und biegen links auf die kleine Landzunge ab. Obwohl es erst halb Vier ist, stehen hier bereits drei Camper verteilt. Der Platz ist groß genug und wir finden noch ein schönes Plätzchen auf der rechten Seite, direkt über den Felsen am Wasser.
Wir spazieren ein wenig über die Landzunge und beobachten die auf den Steinen liegenden Seelöwen. Faszinierend wie die in aller Seelen Ruhe hier neben den Menschen schlafen. Aber der strenge Geruch raubt uns fast den Atem. Wir sind froh, dass man den Geruch im Camper kaum wahrnimmt. Was ein tolles Fleckchen. Uns ist sofort klar, hier bleiben wir. Wir genießen den Nachmittag und die letzten Sonnenstrahlen und lassen uns bezaubern von dem tollen Sonnenuntergang, den wir hier zu Gesicht bekommen.
gefahrene Strecke: 141 Kilometer
Paparoa Point
GPS: -42.235001, +173.845551
kostenloser Freedom Campinground
Der Paparoa Point liegt 12 Kilometer südlich von Clarence und etwas über 30 Kilometer nördlich von Kaikoura. Der auf einer Landspitze gelegene Picknickplatz liegt direkt am State Highway 1 und in der Nähe der Bahngleise. Die Straße ist tagsüber gut befahren, nachts jedoch sehr ruhig. Die Bahn war selten und nicht laut zu hören.
Der Paparoa Point ist auf drei Seiten von Wasser umgeben. Felsen trennen das Meer und die Insel. Achte auf den Felsen auf Seelöwen. Bei unserem Besuch lagen dort zahlreiche Sealion. Deren Anblick macht den strengen Geruch von ihnen wieder wett.
Der Sonnenuntergang und auch der Sonnenaufgang hier waren ein Traum, dabei die Laute der Möwen und Seelöwen zu hören war erlebenswert. Auf dem Platz stehen keine Schilder, dass Camping erlaubt oder verboten ist. Ich habe diesen Übernachtungsplatz in unterschiedlichen Medien gefunden. Normaler Weise stehen ansonsten ‚Camping Verboten‘-Schilder angeschlagen. Ich würde diesen Platz ausschließlich für Selfcontained-Fahrzeuge wählen, es gibt keine Toiletten. (Ich gebe hier wie immer lediglich meine Erfahrung wieder. Übernachtung ist hier auf eigene Verantwortung.)
♥♥♥♥♥
Die Anfahrt ist vom Highway 1 sehr einfach und gut zugänglich. Allerdings nicht sehr gut ausgeschildert.
Die Ausstattung ist für einen Picknickplatz entsprechend schön. Es gibt einige Picknickplätze, wo zum Beispiel schön gefrühstückt werden kann. Es gibt zahlreiche Stellmöglichkeiten, viele davon sind nicht sehr eben. Wie immer sollte genügend Anstandsabstand zum Nachbarn gehalten werden. Es gibt keine Toiletten oder Waschmöglichkeiten.
Bei unserem Besuch war es relativ sauber. Einzig unter den Bäumen am Anfang des Platzes hat wohl jemand gehaust, denn dort lag Müll herum. Ansonsten kann man nur sagen, es ist ein kostenloser Picknickplatz und kein Campingplatz, dementsprechend war die Sauberkeit hier absolut in Ordnung.
Unschlagbar, in dieser Lage kostenlos zu übernachten. Die Seelöwen im Wasser planschen oder auf den Felsen liegen zu sehen, ist wirklich ein tolles Erlebnis für Groß und Klein.