Zu Besuch in Chantelle, Frankreich
Ein abwechslungsreicher Vormittag in Chantelle in Frankreich. In der kleinen Gemeinde Chantelle, im Tal der Bouble, gibt es außerordentlich viel zu erkunden. Neben der sehenswerten Natur lohnt sich ein Streifzug durch die wunderschönen Gassen, sowie ein Besuch in der Abbaye de Chantelle. Ich nehme dich mit auf einen weiteren spannenden Ausflug unserer Erkundung der Region Auvergne-Rhône-Alpes.
Ein abwechslungsreicher Vormittag in Chantelle
Hier gibt es eine kurze Übersicht von unserem Besuch in Chantelle:
• Radtour durch die Landschaft um Chantelle
• Besuch der Abbaye de Chantelle
• Wanderung ‚Gorges de la Bouble‘
Radtour durch die Landschaft um Chantelle
Von Moulins starten wir am Morgen in das etwa 46 Kilometer entfernte Chantelle. Weite Wiesen und Felder fliegen an uns vorbei. Wir fahren durch die wunderschöne, sommerliche Landschaft der Auvergne. Auf der mautfreien Strecke sind nicht viele Fahrzeuge unterwegs und kleine Ortschaften wirken wie ausgestorben. Kurz nach Mittag erreichen wir Chantelle.
Eine schmale Hauptstraße führt in das kleine Zentrum der Gemeinde, hier befindet sich auch die Touristeninformation. Unser Treffpunkt für die kommende Fahrradtour. Wir halten zunächst auf einem schmalen Seitenstreifen vor dem Büro. Hier stehen wir mit unserem Wohnmobil allerdings nicht so optimal, so dass wir nach einem geeigneten Parkplatz fragen.
Gegenüber der Touristeninformation gibt es eine schmale Einfahrt. (Alternativ kannst du der Hauptstraße folgen und bei der nächsten Möglichkeit links abbiegen). Hier gibt es einige, kostenlose Parkmöglichkeiten – auch für größere Fahrzeuge – direkt vor der Saint-Nicolas Kirche.
Nachdem wir unsere sieben Sachen zusammen gepackt haben, folgen wir dem kurzen Weg zurück zur Hauptstraße. Hier werden wir freundlich von Edith, einer der drei Mitarbeiterinnen des Touristenbüros begrüßt. Die Fahrräder stehen schon für uns parat und wir besprechen noch kurz den Weg, den sie uns in einer Karte zeigt.
Etwa eineinhalb Stunden wird unsere etwas gekürzte Tour dauern. Also auf in die Pedale. Die Umgebung von Chantelle ist sehr gut für eine Fahrradtour geeignet. Die Landschaft ist allerdings nicht komplett eben, so gibt es immer wieder kleine Hügel zu überwinden. Die Landschaft ist abwechslungsreich, das Wetter spielt mit und wir genießen die Fahrt durch die Felder.
Immer wieder halten wir an, um uns die Umgebung anzuschauen und natürlich Fotos zu machen. Unseren ersten größeren Stopp legen wir an einer alten Kirche ein, der Eglise Saint-Martin de Senat à Taxat Senat. Dieses ist eine der drei Kirchen, hier in der Umgebung. Sie ist alt und sowohl von außen, als auch von innen relativ unscheinbar. Wir dürfen einen Blick in das Innere werfen. Ich finde Kirchen ja immer wieder interessant. Diese überzeugt durch ihre schlichte Aufmachung. Wir erfahren, dass die Kirche unbedingt saniert werden muss, aber zur Zeit leider die Gelder fehlen und zunächst eine andere Kirche an der Reihe ist.
Wir schwingen uns wieder in die Sättel. Nur wenige Kilometer entfernt, steht die Eglise Saint-André de Taxat-Senat. Diese liegt idyllisch auf einer Wiese. Weit und breit steht nur ein Hof in der Nähe. Eine herrliche Ruhe liegt über der Landschaft. Diese Kirche können wir leider nur von außen bestaunen. Aber allein ein Blick auf das schlichte Äußere lohnt sich.
Auf dem Hof, direkt um die Ecke, gibt es gegen eine geringe Gebühr einen tollen Garten zu besichtigen. „Le Jardin de Colombier“ (Der Garten vom Taubenhaus) mit seinen zahlreichen, bunten Blumen.
Die Fahrradtour wäre von diesem Standpunkt aus sehr einfach verlängerbar. Uns reicht es bei der prallen Sonne heute und unser folgendes Programm ist noch prall gefüllt. So machen wir uns langsam auf den Rückweg und fahren zurück nach Chantelle. Hier bringen wir die Fahrräder zurück, essen in einem nahe gelegenen Lokal einen leckeren Salat zu Mittag und entspannen ein wenig.
Besuch der Abbaye de Chantelle
Um zwei Uhr sind wir zurück am Touristenbüro. Hier werden wir von Judith und Stephanne begrüßt. Im Büro gibt es ein spannendes Modell der Abbaye de Chantelle. Wir bekommen einen ersten Überblick über die Abtei. Außerdem gibt es einen spannenden Eindruck, wie unterschiedlich es früher und heute aussah. Anschließend spazieren wir zu Fuß, bis zum nahe gelegenen Kloster.
An der Abtei Saint-Vincent stößt Schwester Gabriele zu uns. Sie ist seit vielen Jahren in diesem Benediktinerinnen-Kloster zuhause und kommt zufälliger Weise aus Köln. Sie übersetzt auf Deutsch und erzählt uns die Geschichte des Klosters. Zunächst dürfen wir einen Blick in den großen, wunderschönen Klostergarten werfen.
Es gibt zwei Gärtner, die sich um das riesige Areal kümmern. Hier wird vieles selbst angebaut – im Bioanbau natürlich. Auf Chemikalien wird weitestgehend verzichtet. Neben den kleinen Äckern gibt es einige Obstbäume und prächtige Blumen blühen. Diese werden unter anderem für den Kirchenschmuck eingesetzt.
Die weite Aussicht auf die tolle Landschaft ringsherum ist sehenswert. Weit unten fließt ein kleiner Fluss, an dessen Bachlauf früher mal einige Mühlen standen. Heute gibt es lediglich noch ein paar Ruinen, aber dazu später mehr. Der Fluss ist in dieser Lage Gold wert, denn hierdurch besteht die Möglichkeit, den Klostergarten in dieser natürlichen Pracht zu erhalten. Es gibt ein Wasserreservoir, welches das Wasser für den Garten zur Verfügung stellt.
Wir verlassen den Garten und wenden uns der Kirche ‚St. Vincent‘ zu. Wir betreten die romanische Kirche durch das Haupttor. Dunkle Bänke dominieren das Langschiff. Von hier aus hat man freie Sicht auf den schlichten Altar und ein Holzkreuz. Auf der linken Seite fällt eine große Orgel in den Blick. Eine kleine hölzerne Absperrung bietet den Benediktinerinnen Platz und Ruhe für Gebete und zum Musizieren.
Die Kirche überzeugt durch ihre Schlichtheit. Einige Lichtstrahlen fallen durch ein paar kleine, bunte Kirchenfenster. Ein buntes Blumengesteck steht vor dem Altar. Wir werden einmal durch den Innenraum und die Seitenschiffe geführt, ehe wir wieder in die Sonne hinaustreten.
Das Kloster von Chantelle gibt es seit 1852. Die Benediktinerinnen aus der Abtei Saint-Vincent entwickeln seit 1954 kosmetische Produkte, stellen Sie in der Abbaye selbst her und vertreiben sie hier. Dazu zählen eine Reinigungsserie, eine Pflegeserie, sowie einige Düfte.
Wanderung ‚Gorges de la Bouble‘
Wir verlassen das Gelände der Abtei Saint-Vincent und wenden uns einem Weg zu, der links am Kloster vorbei führt. Direkt zu Beginn des Weges stehen einige Hinweistafeln und Fotos am Wegrand. Übersetzt heißt „Gorges de la Bouble“ übrigens „Die Schlucht des La Bouble“. La Bouble ist der schmale Fluss, der hier im Tal, unterhalb des Klosters von Chantelle fliest.
Ein gut zu laufender Spazierweg führt hinab in das Tal. Begleitet vom Vogelgezwitscher spazieren wir durch den dichten Wald. Die Bäume spenden an diesem warmen Sommertag angenehmen Schatten. So, dass der Weg auch an warmen Tagen angenehm zu laufen ist.
Etwa zehn Minuten später laufen wir auf ein altes Haus zu „Le Moulin“ – Die Mühle steht in abblätternden Buchstaben geschrieben. Dieses ist eine der letzten, relativ gut erhaltenen Mühlen, die hier an der La Bouble noch stehen. Wenige Schritte weiter erreichen wir eine Brücke, die über den Fluss führt. Auf der anderen Seite beginnen wunderschöne Wanderwege, sowie ein Radweg.
Vor der Brücke links, führt ein schmaler Weg hinab zum Fluss. Die Landschaft ist wunderschön und wir genießen die Ruhe. Da unser Tagesprogramm noch einiges bereithält, können wir dem Wanderweg leider nicht weiter folgen, sondern kehren um und gehen den Spazierweg in gemächlichem Tempo wieder hinauf.
Zurück im Dorf, dürfen wir noch einen Blick in einen Hinterhof von einem alten Gebäude werfen. Hier ist ein wunderschöner Garten mit einer gigantischen Aussicht angelegt.
Wir folgen einer alten, malerischen Gasse und werfen einen Blick in ein kleines Antiquitätengeschäft. Wir schlendern durch die unterschiedlichen Ausstellungsräume und sind fasziniert von dem alten, antiken Trödel, der hier über viele Jahre angesammelt wurde und weiterverkauft wird. Nach der Besichtigung gehen wir zurück zu unserem Parkplatz, denn nun wartet noch das nahegelegene Dorf Charroux auf uns.
Offenlegung | Zu diesem Besuch wurden wir vom Auvergne-Tourismus eingeladen. Wie immer wird unsere Meinung dadurch in keinster Weise beeinflusst. Die gesamte Route und weitere Informationen zu dieser Reise findest du auf der Hauptseite: „Liebe Auvergne, du hast uns verzaubert.“