Australien Ostküste • Tag 8 • Dalmeny → Kangaroo Valley
Zu Besuch im Booderee National Park
Reisedatum: 17.11.2015
Die Nacht war ruhig und die Umgebung wirklich ein Traum. Wir frühstücken in aller Ruhe und genießen dabei die Aussicht in den Wald und das Vogelgezwitscher. Während um uns herum ebenfalls Aufbruchstimmung herrscht, machen wir uns kurz vor Neun auf den Weg Richtung Norden. Ich glaube, ich habe es hier im Bericht noch nicht erwähnt, aber Camper sind definitiv Frühaufsteher.
Wir haben Glück und das Wetter spielt auch heute wieder mit. Wir folgen dem Princes Highway, auch hier bekommen wir weiterhin die typische, australische Landschaft der Ostküste zu Gesicht. Es gibt reihenweise Eukalyptusbäume, leider lässt sich jedoch kein Koalabär mehr blicken. In Moruya gibt es mal wieder ein Versorgungszentrum.
Am Ortsende von Moruya biegen wir rechts in den North Head Drive, denn hier beginnt der Tourist Drive 7. In die entgegen gesetzte Richtung, links von der Hauptstraße, liegt in sehr schöner Lage, der Riverbreeze Holiday Park.
Zunächst führt die landschaftlich schöne Strecke am Deua River entlang. Immer wieder glitzert das Wasser zwischen den Bäumen auf. Weiter geht es über die bewaldete Straße am kleinen Moruya Flughafen entlang.
Über Tomakin und Malua Bay, fahren wir entlang des Surf Beachs über Batehaven, nach Batemans Bay. Auf dem Weg legen wir einige Stopps ein, denn die Landschaft und die Aussichtspunkte sind einfach unglaublich lohnenswert.
Den ersten Halt machen wir am Melville Point in Tomakin. Von diesem Aussichtspunk bekommen wir einen fantastischen Rundumblick über die Bucht und die benachbarten Strände. Dies ist ein toller Platz für eine kleine Rast, währenddessen schauen wir den Surfern in der Bucht zu. (Melville Point, GPS: -35.83087, 150.19427)
Wir lösen uns von dem Anblick und setzen unsere Fahrt fort. Immer wieder bekommen wir landschaftlich oder tierisch schöne Eindrücke. Die Küstenstraße ist wirklich nett zu fahren. Hier zu wohnen, muss fantastisch sein, wenn man Sonne und Meer liebt.
Wenn du gerne einen Ausflug zum Strand machen möchtest, kannst du das sehr gut am McKenzie Beach. Hier gibt es einen Parkplatz direkt am Strand. (GPS: -35.80385, 150.22574)
In dem beliebten Touristenörtchen Batemans Bay besuchen wir das Touristen Center, welches auf der Ecke Princes Highway und Beach Road liegt. Es gibt hier sogar ein paar Parkplätze für Wohnmobile – sehr vorbildlich. Wir decken uns mit einer Umgebungskarte ein und fahren weiter.
Wir halten als nächstes in Ulladulla. Hier gibt es gleich zwei nette Möglichkeiten, um seine Zeit zu vertreiben. Der erste ist ein schöner Aussichtspunkt, mit Zugang zum Strand. Der Parkplatz befindet sich an der S Pacific Cres. (GPS: -35.37558, 150.4685) Auch hier findet unser Wohnmobil einen Platz. Wir spazieren zum Strand und genießen den Ausblick.
Nur eine kurze Fahrt entfernt, liegt das Warden Head Lighthouse. Dieser kleine, weiße Leuchtturm ist eher unspektakulär, aber die Aussicht von hier ist schön und es gibt einen kurzen Wanderweg, der ab dem Parkplatz vom Leuchtturm startet. Ich überwinde meine Ängste und gehe mit. Der Blick über die Buchten ist traumhaft und jeder Schritt lohnt sich.
Auf der Wanderung treffen wir auf ein paar Salamander. Zu meinem großen Glück lässt sich keine Schlange blicken. Eine halbe Stunde später sind wir zurück am Camper und fahren weiter. Auf der weiteren Strecke fahren wir unter anderem durch das schöne Örtchen Milton, welches mit seinen historischen Häusern durchaus sehenswert ist.
Knapp 50 Kilometer von Ulladulla entfernt, liegt unser heutiges Hauptziel: der Booderee National Park. An der Einfahrt bezahlen wir $11 für 48 Stunden und bekommen Kartenmaterial, womit wir uns im Park ganz leicht zurecht finden. Hier findest du alle Informationen über den Booderee National Park in New South Wales.
Zunächst fahren wir den Botanischen Garten an. Hier gibt es einen großzügigen Parkplatz, wo auch Camper Platz finden. In der Hauptsaison könnte es hier, auf dem Parkplatz schonmal etwas eng werden. Heute ist nicht viel los und so haben wir freie Platzwahl.
Der Botanische Garten ist montags bis sonntags von 8 Uhr bis 18 Uhr geöffnet.
(Inzwischen haben sich die Öffnungszeiten geändert. Stand 10/2017: 1. Oktober bis 30. April: 8 – 17Uhr / Wochenenden und Ferien bis 18Uhr; 1. Mai bis 30. September: 9 – 16Uhr; Dezember: 8 bis 16Uhr).
Wir packen unsere Wertsachen zusammen, schnappen unsere Kameras, etwas zu trinken und machen uns auf den Weg. Die Blumen sind wirklich herrlich anzusehen. Auf den ersten Picknickplätzen macht eine Gruppe Pause. Hier im Botanischen Garten gibt es eine große Auswahl an Picknickplätzen und viele unterschiedliche Wanderwege. Von 10 Minuten, bis zu einer Stunde ist alles dabei.
Wir folgen dem Casuarina Trail, der in einen Wald führt. Der Pfad wir schmaler und ist nicht mehr so gut zu überblicken, weshalb mein Puls eh schon um einiges höher ist. Nach dem dritten Schild mit „Vorsicht Schlangen“, gibt es für mich kein weiter mehr und wir kehren um. Immerhin haben wir einen Teil des Botanischen Gartens gesehen. Aber die Angst vor Schlangen lässt mich keinen Schritt weiter durch den Wald gehen.
Der Booderee National Park hat aber zum Glück noch einiges mehr zu bieten und so machen wir uns auf den Weg zur Südseite des Parks. Wir finden gerade eben einen Parkplatz am Cave Beach. Der Parkplatz ist nicht sehr groß und nicht unbedingt für große Fahrzeuge ausgelegt, so dass wir ein wenig auf der Straße stehen – ohne dabei andere Fahrzeuge zu behindern.
Wir spazieren einen kurzen Weg bis zur Aussichtsplattform. Der Blick ist toll, wird jedoch zum größten Teil durch Bäume beeinträchtigt. Wir finden eine Lücke, von wo aus ein paar schöne Fotos machbar sind. (GPS: -35.16061, 150.6691)
Wenig später kehren wir um und fahren weiter. Unser nächstes Ziel liegt auf der Nordostseite des Parks. Hier gibt es gleich mehrere große Parkplätze. Zunächst halten wir an der Murrays Boat Ramp. (GPS: -35.12596, 150.75204)
Ein kurzer Weg führt zur Bootsrampe, wo es ebenfalls eine kleine Anlegestelle gibt. Drumherum türkis – glasklares Wasser und ein kleiner Abschnitt mit Sandstrand. Ein Stück entfernt, steht ein Pelikan auf einem Stein und als wär das noch nicht paradiesisch genug, ist weit und breit kein Mensch zu sehen.
Nur wenige Meter weiter befindet sich der große Parkplatz zum Murrays Beach. Es gibt leider kaum schattige Plätze und die Sonne brennt vom Himmel, aber der Strand soll sich lohnen, also nichts wie hin. Vom Parkplatz aus führt ein 300 Meter langer Weg durch den Wald zum Strand. Ich habe den Weg tatsächlich überlebt und wir sind keiner Schlange begegnet.
Da wir uns gestern einen Sonnenbrand eingefangen haben, haben wir gar nicht erst unsere Schwimmsachen mitgenommen – was sich allerdings als riesiger Fehler herausstellt. Denn als wir am Murrays Beach ankommen, sind wir mitten im Paradies gelandet. So einen Strand haben wir noch nie gesehen: Weißer, kilometerlanger Sandstrand und auch hier, glasklares türkis-schimmerndes Wasser.
Wir verweilen am Strand und können uns gar nicht loseisen. Der Wind ist angenehm, dafür prescht er die Wellen riesig an Land. Ich gebe zu, dass ich kein großer Freund vom Schwimmen im Meer bin, aber hier komme ich absolut in Versuchung. Hätten wir doch bloß unsere Badesachen angezogen. Zurück zum Camper und wieder zurück zum Strand, ist uns bei den Temperaturen zu aufwändig, so dass wir einfach ein bisschen mit den Beinen im Wasser stehen und die Aussicht genießen.
Vom Parkplatz aus beginnen übrigens zwei Wanderungen. Der Murrays Walking Trail ist 5,4 Kilometer lang und zum Governor Head sind es 1,1 Kilometer. Dies ist ein schöner Aussichtspunkt, der auf Klippen liegt. Mit etwas Glück und wenn du zur richtigen Zeit vor Ort bist, kannst du vom Aussichtspunkt sogar vorbeiziehende Wale beobachten.
Hier haben wir für dich das entsprechende Video von diesem Ort.Video auf Vimeo
Zurück am Fahrzeug lüften wir eine Weile, bis die stärkste Wärme aus dem Wageninneren verflogen ist. Auf dem Weg zurück – über die Jervis Bay Road – biegen wir Richtung Iluka Beach ab. Dabei kommen wir auch am Greenpatch Campground vorbei. Dieser liegt sehr nett, unter Bäumen und die einzelnen Stellplätze sind angenehm voneinander getrennt. Vom Campingplatz gibt es einen kurzen Weg bis zum Sandstrand. Mit dem Camper ist der Weg zum Strand jedoch keine gute Idee, denn die Parkplätze sind leider Parkbuchten und nur für Autos kompatibel.
Während Christian in mühsamer Kurbelei wendet, gehe ich kurz zum Strand und werfe einen Blick auf den Strandabschnitt. Auch hier gibt es wieder kilometerlangen, weißen Sandstrand. Die Bucht ist nicht ganz so schön, wie der Murrays Beach, aber auch der Iluka Beach lässt sich sehen.
Wir beschließen doch mal im Visitor Centre nach zuhören, ob noch ein Plätzchen auf einem der Campingplätze im Booderee National Park frei ist. Und so fahren wir direkt wieder zurück zum Eingang/Ausgang und schauen uns die Tafeln der Campingplätze an und stellen fest, dass diese nur im Besucherzentrum gebucht werden können. Da das Visitor Centre im Booderee National Park leider sehr früh schließt, (9.30Uhr – 15 Uhr, freitags, an Wochenenden und in den Ferien von 9Uhr bis 16Uhr) hat es bereits geschlossen, als wir den Eingang des Parks erreichen.
So gut uns Australien auch gefällt, die Handhabung mit den Campingplätzen ist wirklich nichts für uns. Spontan irgendwo anreisen und übernachten ist hier schier unmöglich – das werden wir auch in den folgenden Tagen noch feststellen. Alles muss online, oder früh genug vor Ort gebucht werden.
[box size=“large“ style=“rounded“ icon=“https://www.taklyontour.de/wp-content/uploads/2015/12/Camping1.jpg“]Im Booderee National Park gibt es drei Campingplätze, wobei nur auf dem „Green Patch“ – dem größten der drei Plätze – Wohnmobile erlaubt sind. Die anderen beiden Campingplätze „Cave Beach“ und „Bristol Point“, sind nicht anfahrbar und sogenannte Walk-In Sites. Informationen zur Buchung und zu Preisen findest du auf der offiziellen Website des Parks (siehe oben).[/su_note]
Also verlassen wir den Booderee National Park und haben noch eine ordentliche Strecke vor uns. Denn der nächste Campingplatz, den wir uns rausgesucht haben, liegt knapp 60 Kilometer entfernt. So machen wir uns am späten Nachmittag auf den Weg.
Andererseits müssen wir sagen, dass wir diesen schönen Campingplatz ansonsten wahrscheinlich ausgelassen hätten. Dann hätten wir wirklich etwas verpasst. Nicht nur die Anfahrt ist spektakulär, sondern auch der Platz an sich ist ein toller Platz für eine Übernachtung. Aber zunächst zur Anfahrt.
Nachdem wir den Nationalpark verlassen, nehmen wir den Umweg über die Ortschaften Vincentia und Huskisson, da diese direkt am Meer liegen. Die Überlegung ist, da die Straße – auf der Karte – direkt am Meer entlang verläuft, mit tollem Ausblick zu fahren. Allerdings ist die gesamte Straße so zugebaut, dass nicht mal ein Blick auf das Meer möglich ist. Demnach war der Umweg völlig umsonst.
Auf der Strecke fahren wir zunächst einen Teil des Tourist Drive 7 und anschließend einen Teil des Tourist Drive 8. Die Strecke in das Kangaroo Valley hat es durchaus in sich und ist eher für erfahrene Wohnmobil-Fahrer zu empfehlen. Da Christian in Neuseeland genügend Fahrpraxis im Fahren von engen, kurvigen Straßen mit dem großen Camper bekommen hat, war die Strecke für uns ein Kinderspiel. Uns komnen allerdings zwei Camper entgegen, wo die Fahrer alles andere als entspannt aussehen. Die Landschaft auf der Strecke ist sehr abwechslungsreich und es wird nicht langweilig.
Gegen Abend erreichen wir den kostenlosen Campingplatz in der Bendeela Recreation Area im Kangaroo Valley. Der Platz liegt etwas außerhalb der Ortschaft, in himmlischer Ruhe und direkt an einem Fluss. Der Campingplatz ist sehr weitläufig und wird während der Ferien auf die dreifache Größe erweitert. Ein traumhaftes Fleckchen.
Der Platz ist nicht stark belegt, so dass wir freie Platzwahl haben. Wir fahren bis fast zum Ende und suchen uns ein schönes Plätzchen auf einer kleinen Anhöhe, neben einem Baum.
Wir essen zu Abend und machen einen Spaziergang über das Gelände. Direkt am Fluss entlang gibt es einen tollen Weg, der einige hundert Meter durch die Landschaft führt. Die Ruhe hier ist absolut himmlisch.
Auf dem Weg begegnen wir einem Wombat, welchen wir das erste Mal lebendig aus der Nähe sehen. Wir schauen ihm eine Weile beim Fressen zu. Es ist nicht sehr scheu und wir sind beeindruckt, von dem Tier, welches man mit kaum einem anderen – uns bisher bekannten Tier – vergleichbar ist. Auf dem weiteren Weg über das – für Fahrzeuge zur Zeit abgesperrte – Gelände, begegnen uns Enten, Vögel und zwei Kängurus. Hier sind wir mal wieder mitten in der Natur.
Zurück am Camper lassen wir den Abend ruhig ausklingen. Wir beobachten die zahlreichen Wombats, die mit einbrechender Dämmerung in Scharen auf den Platz wandern. Als es dunkel ist, hören wir auf einmal ein tierisch lautes Geräusch. Wir brauchen eine Weile, bis wir das Geräusch orten können. Ein Wombat kratzt sich an unserer ausgeklappten Stufe.
Hier haben wir für dich den Besuch von dem Wombat aufgenommen. Schau es dir an!Video auf Vimeo
Nachdem der Wombat weg ist, klappt Christian die Stufe ein. Wenig später ertönt ein erneutes Geräusch. Dieses Mal sitzt einer der Wombats unter unserem Wohnmobil und frisst – die Lautstärke kannst du dir nicht vorstellen. Hin und wieder schubbert er sich an unserem Unterboden. Das kann ja heiter werden, denke ich, da ich generell einen eher leichten Schlaf habe. Und genau so ist es. Ich werde bestimmt fünf Mal in der Nacht wach, weil sich wieder eines der Tiere an unsere Wohnmobil kratzt. Aber trotzdem würde ich diesen Platz sofort wieder besuchen, denn es ist ein einmaliges Erlebnis, diese Tiere in freier Wildbahn zu erleben.
gefahrene Strecke: 286 Kilometer
Bendeela Recreation Area
GPS: -34.736936, 150.470318
Kangaroo Valley
kostenloser Campinground
♥♥♥♥♥ Die Bendeela Recreation Area liegt am Rande von Kangaroo Valley, direkt an einem Fluss und an einem Waldgebiet. Die Lage ist sehr ruhig und es gibt weit und breit nichts.
♥♥♥♥♥ Die direkte Anfahrt ist durchgängig geteert, erst auf dem Campingplatz ist die Straße geschottert, aber dennoch sehr gut zu befahren. Die Anfahrt von Süden oder Osten kommend ist nichts für Fahranfänger. Die Strecke (Teil des Tourist Drives 8) sind sehr kurvig, schmal und steil. Für geübte Fahrer sollte die Strecke mit einem großen Camper kein Problem sein.
♥♥♥♥ Die Ausstattung ist für eine kostenlose Recreation Area wirklich unglaublich gut. Es gibt zwei riesige Wiesen, wobei der hintere Teil nur in den Ferien und Feiertagen geöffnet ist. (Da kann man sich vorstellen, dass der Platz für Einheimische sehr beliebt ist und was hier los ist.) Es gibt Müllcontainer und Wasserstellen über das gesamte Gelände verteilt. Auf der ersten Wiese gibt es ein Toilettenhäuschen und eine Dumpmöglichkeit. Direkt am Fluss gibt es die Möglichkeit Boote ins Wasser zu lassen und zu schwimmen,
♥♥♥♥♥ Die Stellplätze liegen auf ein bis zwei riesen großen Wiesen. Die Wiesen sind relativ gerade. Hin und wieder gibt es Hügel, Bäume und dicke Steine als Abgrenzung.
♥♥♥♥♥ Bei unserem Besuch war der Platz sehr gepflegt und sauber. Es waren gegen Abend und nachts Wombats dort, daher liegt überall auf dem Platz der Kot der Tiere, aber das gehört auf einem ’naturnahen‘ Campingplatz dazu.
♥♥♥♥♥ Unglaublich, da der Platz ist kostenlos, daher tolles Preisleistungsverhältnis.