Amerika 2014 • Tag 18 • Traumstrecke vom Highway 1
Traumstrecke vom Highway 1
Reisedatum: 10.05.2014
Da heute Samstag ist und wir auf unserem Roadtrip fast nie einen Campingplatz vorgebucht hatten mussten wir heute früh raus. Denn wir wussten, dass der Highway 1 eine beliebte Strecke ist. So hieß es für uns Sechs Uhr aufstehen, Sieben Uhr losfahren. Heute ließ uns das Navi mal wieder im Stich, da wir aber zum Glück nur dem Highway folgen mussten, war das kein Problem. Zunächst ging es die 14 Meilen über die Jalama Beach Road zurück zum Highway.
Aufgrund der frühen Uhrzeit war nur wenig Verkehr, so konnten wir – trotz des immer noch starken Windes – die Fahrt genießen.
Auf dem Weg legten wir einen Kaffee-Stopp im Madonnas Inn ein, einem pinken Café mit quietschbunten Torten. Da heute Wochenende war, war hier natürlich die Hölle los. Das Café ist ein Ausflugstipp, wobei es wirklich sehr kitschig ist. Wer auf Kitsch steht – der ist hier genau richtig.
Auf der Strecke hielten wir noch einmal im schönen Örtchen Morro Bay. Hier gibt es den sehenswerten Morro Rock mit Strandabschnitt. Dazu einen netten kleinen Fischerhafen. Direkt am Hafen fanden wir einen Parkplatz, gingen wenige Schritte und hatten den einsamen Felsen genau gegenüber vor unserer Linse. Der Abstecher vom Highway lohnte sich.
Weiter gab es hier für uns nicht viel zu sehen, so dass wir unseren Weg fortsetzten.
Ab jetzt ging es endlich wieder an der Küste entlang und wir hatten immer wieder fantastische Blicke auf die Küste. Rechts grüne Wiesen, links der Pazifik – wow!
Die Buchten, an denen wir vorbei fuhren waren teils wie aus einem Bilderbuch. Wir kamen nicht wirklich weite Strecken voran, weil wir immer wieder anhalten musste.
Wir fanden einen Viewpoint, wo es mal wieder einen Zugang zum Strand gab. Hier waren – dank des Windes – viele Kitesurfer auf dem Wasser.
Den nächsten längeren Stopp legten wir am windigen Sea-Elephant-Viewpoint ein.
Beim Aussteigen schlug uns ein strenger Geruch in die Nase und es war das reinste Getöse. Der Gestank und die Lautstärke der hunderte von See-Elefanten war wirklich beeindruckend.
Kurz vor dem Strand war ein Holzplankensteg, diesen kann man hunderte Meter am Strand entlang gehen. Dabei kann man einen tollen Blick auf die Seelöwenkolonie werfen. Keine Ahnung wie viele es waren, aber sicher Hunderte. Die meisten lagen an Land, ein paar wenige schwammen oder kämpften im Wasser. Was die für witzige Laute von sich geben – zum totlachen. Die werfen sich immer mit Sand zu und schniefen es dann aus, wenn sie etwas in die Nase bekommen haben. Wirklich sehenswert.
Ich hätte stundenlang zugucken können, aber es war verdammt windig. Deshalb konnten wir uns hier nicht lange aufhalten. Also ging unsere Fahrt weiter, durch enge (zumindest für ein Wohnmobil), steile Serpentinen die Küste entlang. Ich hätte nicht gedacht, dass die Strecke so hügelig ist.
Immer wieder gab es Haltebuchten um die unbeschreibliche Aussicht zu genießen.
Bei einigen Aussichtspunkten bekamen wir einen kilometerweiten Blick über die Steilküste.
Die ersten drei Campingplätze waren leider schon voll. Ein Schild direkt am Anfang des Platzes wies darauf hin. „Na das konnte ja heiter werden.“ Wir hatten noch drei weitere Campingplätze entlang des Highway 1 auf unserer Liste – es sollte spannend bleiben. Entschädigt wurden wir immer wieder durch die tollen Aussichtspunkte.
Am bekanntesten Aussichtspunkt vom Julia Pfeiffer Burns State Park gibt es leider nur ganz wenige Parkplätze. Deshalb stand eine lange Autoschlange die ganze Straße entlang. Hier mussten wir uns am Ende einreihen, denn für unser Wohnmobil reicht leider keine kleine Parklücke. Diesen Anblick wollten wir nicht verpassen und die Wanderung wäre von unserem Parkplatz etwa 2 Kilometer lang gewesen. Da entdeckten wir durch Zufall ein versteckten Viewpoint von der Straße aus, mit direktem Blick auf die Pfeiffer Sandbucht mitsamt Wasserfall – wirklich beeindruckend. So konnten wir uns den Weg bis zum offiziellen Aussichtspunkt sparen. Hier genossen wir den Ausblick etwas, ehe wir die paar Meter zum Wohnmobil zurückmarschierten.
Als wir in Big Sur ankamen wurden wir auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Wir mussten leider feststellen, dass alle Campingplätze, selbst die wahnsinnig teuren privaten Plätze, restlos ausgebucht waren. Auf dem Pfeiffer Big Sur Campground bot man uns an, wenn wir gegen 17 Uhr wieder kommen, könnten wir auf dem Parkplatz der Day Use Area übernachten. Immerhin etwas.
So sind wir noch 1 Stunden durch die Gegend gefahren, ehe wir uns ein Plätzchen am Straßenrand gesucht haben. Kurzerhand wurde ein Obstsalat gemacht – wirklich praktisch, wenn man alles dabei hat. Um exakt 17 Uhr fuhren wir wieder zum Campingplatz. Gesagt getan, den regulären Preis für einen Platz ohne Service wollten sie haben – aber gut, was sollen wir machen, es ist Samstag und die nächste (ebenso begehrte Stadt ist weit entfernt). Also haben wir einen der teuersten Übernachtungspreise unserer Reise bezahlt und uns auf der Day-use-Area ein ganz nettes Plätzchen gesucht.
Nach einer Pause haben wir einen Spaziergang über den Campingplatz gemacht und die Gegend erkundet. Der Campingplatz Pfeiffer Big Sur ist sicher nicht der günstigste und liegt nicht direkt am Meer, ist aber nett zwischen großen Bäumen angelegt. Hier gab es viele tolle Vögel und interessante Bäume.
Anschließend haben wir zu Abend gegessen. Die Umgebung (auf der Teerstraße) lud nicht zum draußen sitzen ein, daher gingen wir früh schlafen.
Gefahrene Strecke: 325 Kilometer
Campingplatz:
Day-Use-Area des Pfeiffer Big Sur Campgrounds
Adresse: 47225 Highway 1, Big Sur, CA
GPS: 36.242904, -121.776877
$35 mit tax, ohne Service
Fazit Campground:
Der Campingplatz ansich ist sicher ganz nett. Da wir nicht vorgebucht hatten, war er samstags natürlich voll. Man bot uns einen Ausweichplatz auf der Day-use-area an. Diese war sehr ruhig gelegen und daher hat es uns nichts ausgemacht. Die Mitarbeiter des Campgrounds waren sehr nett, allerdings §35 für dieses Platz war schon eine Unverschämtheit. Ansonsten liegt der Campground an einem Bach und teils zwischen Redwoodbäumen und ist sehr schön angelegt.