Italien • Tag 4 • Tagesausflug Venedig
Ein ausführlicher Erfahrungsbericht von einem wundervollen Tagesausflug nach Venedig. Ein schöner, sonniger Tag mit Freunden und einem vollen Sightseeingprogramm in Venedig. Dank unserer ortskundigen Begleitung halten sich bei unserem Besuch leere Ecken und touristische Hotspots die Waage. Im Folgenden findest du unsere Erlebnisse, Erfahrungen, Informationen und eine ganze Reihe an Impressionen für einen Tagesausflug nach Venedig.
Reisedatum: 2. September 2013 | Dieser Artikel enthält Affiliate – Links.
Ein wundervollen Tagesausflug nach Venedig
Um kurz nach Neun treffen wir uns mit unseren Freunden vor dem Hotel und laufen zum Bahnhof. Gegen kurz nach Zehn steigen wir auch schon in den Zug Richtung Venedig. Eine entspannte Zugfahrt und eine Stunde später, treffen wir am Bahnhof „Santa Lucia“ in Venedig ein.
Als wir aus dem Bahnhof kommen, bekommen wir bereits einen ersten tollen Blick auf die gegenüberliegende Kirche San Simeone Piccolo, mit der großen, grünen Kuppel. Wir spazieren über den Bahnhofsvorplatz und am berühmten Canal Grand entlang. Hier ist einiges los, aber die Touristenmassen halten sich bisher noch in Grenzen.
Wir überqueren den Canal über die Ponte degli Scalzi. Auf der Brücke legen wir natürlich einen Fotostopp ein, denn von hier aus bekommt man einen wundervollen Blick auf den viel befahrenen Canal Grande. Auf der anderen Seite folgen wir dem Weg ein Stück. Hier kommen wir an der Klosterkirche Santa Maria di Nazareth vorbei, die kurz „Scalzi“ genannt wird. Die Kirche ist übrigens namensgebend für die Scalzi-Brücke.
Wir haben Glück, denn unser italienischer Freund kennt sich in Venedig aus, wie in seiner Westentasche. Und so führt er uns durch kleine, verlassene Gassen, in die wir ansonsten niemals gekommen wären. So spazieren wir abseits der typischen Touristenpfade und hinter jeder Straßenecke gibt es wieder etwas Neues zu sehen. Die kleinen Kanäle, die sich durch die Stadt winden und die vielen bunten Häuser sind einfach malerisch schön anzusehen.
Wir sind den ganzen Tag sehr froh darüber, dass wir den ortskundigen Achille dabei haben, der uns durch die weniger touristischen Ecken leitet. Auf einen großen Rummel haben wir alle nämlich keine große Lust. So verläuft der Tagesausflug in Venedig absolut entspannt. Der größte Teil unserer Gruppe war zuvor schon einmal in Venedig, aber die meisten von den Ecken haben wir alle noch nicht gesehen.
Auf unserem Weg kommen wir natürlich auch an einem der legendären Masken-Geschäften vorbei Der Karneval spielt in Venedig ja bekanntlich eine große Rolle. So gibt es hier das ganze Jahr über Masken zu kaufen. Natürlich müssen wir einen Blick in den Laden werfen. Bei der riesigen Auswahl können wir uns den Karneval in Venedig bildlich vorstellen.
Bei strahlendem Sonnenschein schneldern wir weiter durch die teils leeren Gässchen und über gut gefüllte Plätze. Unter anderem kommen wir an der unscheinbaren Frarikirche (Santa Maria Gloriosa die Frari) vorbei.
Schließlich kommen wir in den Bezirk San Polo. Wir gelangen auf den Campo San Roco, wo das beeindruckende Gebäude der Scuola Grande di San Rocco steht. Auf diesem Platz bestaunen wir eine Weile die tolle Architektur, ehe wir weiter durch kleine Gassen und über kleine Brücken etwas abseits des Touristenstroms gehen.
Wir kommen schließlich auf den Campo Santa Margherita, wo wir uns in einer kleinen, netten Bar mit Sandwiches und kalten Getränken stärken. Auf dem Platz sind mehrere Marktstände aufgebaut, wo es himmlisch schmeckende Nektarinen gibt. Diese sind perfekt für unseren Nachtisch. Nach einer kleinen Rast auf dem schönen Platz machen wir uns wieder auf den Weg.
Wenig später kommen an einem Markt-Boot vorbei. Dieses ist ein großes Boot, welches in einem der Kanäle liegt und von wo Obst und Gemüse verkauft wird. Absolut sehenswert! Wir folgen dem Kanal eine Weile und so langsam wird es wieder voller. Unser nächstes Ziel ist die Brücke der Akademie.
Die Brücke der Akademie ist – unserer Meinung nach – einer der beeindruckendsten Orte in Venedig. Nicht aufgrund der Brücke ansich, sondern ganz einfach wegen dem unglaublichen Ausblick. Von hier aus bekommt man einen wundervollen Blick über den Canal Grande, bis hinüber zur barocken Kirche Santa Maria della Salute. Diese liegt an der Einfahrt zum Canal Grande. Diesen fantastischen Ausblick genießen wir einige Minuten.
Anschließend spazieren wir weiter bis zum Platz Santo Stefano. Dieser Platz lädt wieder zum Verweilen ein, aber wir wollen weiter, denn unser nächstes Ziel ist der berühmte Markusplatz. Auf dem Weg dorthin kommen wir wieder an einigen imposanten Gebäuden vorbei.
Zehn Minuten später erreichen wir den bekanntesten Platz Venedigs, den „Piazza San Marco“. Hier ist natürlich wortwörtlich die Hölle los. Dennoch ist der Platz immer wieder nett anzusehen. Ich hatte ihn größer in Erinnerung, aber er ist nach wie vor sehr imposant.
Wir bleiben eine Weile im Schatten stehen und genießen den Anblick. Nach zwanzig Minuten überqueren wir den Platz Richtung Markusturm. Wir kommen an dem sehenswerten Uhrenturm, dem Torre dell´Orologio vorbei, wo die astronomische Uhr die Sonnen- und Mondphasen, sowie die Tierkreiszeichen anzeigt.
Als nächstes folgt der Markusturm (der Glockenturm des Markusdoms). Dieser ist im Gegensatz zu den anderen Gebäuden sehr schlicht, sticht aber durch seine rotbraune Farbe heraus.
Kurz bevor wir den Canal Grande erreichen, kommen wir zu dem sehenswerten Dogenpalast – den Palazzo Ducale. Ein absolut beeindruckendes Gebäude, welches übrigens auch besichtigt werden kann. Hier findest du Tickets mit bevorzugtem Einlass° im Dogenpalast Venedig.
Für eine Besichtigung fehlt uns heute leider die Zeit. Das werden wir bei unserem nächsten Besuch nachholen. Deshalb spazieren wir nach einem kurzen Bestaunen des Gebäudes weiter zum Canal Grande.
Hier ist zwar eine sehr touristische Gegend, aber wir denken, dass hier auch die Konkurrenz am größten ist. So fragen wir mal nach den Preisen für die Gondelfahrten. Puh, das ist wirklich teuer und wir überlegen hin und her. Selbst Achille als Italiener kann nur einen kleinen Rabatt aushandeln.
Also überlegen wir, ob wir eine kleine oder große Tour machen und es siegt das „Einmal im Leben …“, so dass wir wenige Minuten später aufgeteilt zu je zwei Pärchen in einer
Gondel starten. Vier Leute haben angenehm Platz und besonders, wenn man sich schon kennt, ist das Ganze sehr entspannt. Der romantische Charakter fehlt tagsüber so oder so komplett. Wenn du gerne eine günstige Fahrt mit der Gondel durch Venedig machen möchtest, dann schau gerne mal hier vorbei: Gondelfahrten°. Unsere ausführlichen Erfahrungen, inklusive Video findest du in unserem Beitrag „Gondelfahrt durch Venedig„. Ein paar Eindrücke gibt es aber natürlich auch hier.
Die gegenüberliegende Kirche San Giorgio Maggiore ist wunderbar vom Wasser aus zu sehen. Wir schippern durch einen der kleinen Kanäle und hinter jeder Ecke wartet eine neue kleine Gasse auf uns. Alle mehr oder weniger schön. Wir fahren an zahlreichen anderen Gondeln vorbei, aber auch an größeren Booten – die wirklich alles Mögliche transportieren.
Unsere beiden Gondoliere biegen schließlich wieder auf den großen Kanal ab, so dass wir geradewegs auf die Rialto-Brücke zufuhren – ein netter Anblick. Witziger Weise fahren wir an drei Polizist(inn)en vorbei, die doch tatsächlich auf dem Canal Grande die zu schnell fahrenden Boote blitzen. Was es nicht alles gibt.
Nach einigen Minuten erreichen wir die Rialtobrücke und schippern drunter durch. Das ist mal eine ganz andere Sicht auf die Brücke. Wir biegen bereits in einen der nächsten Kanäle ein und fahren zurück zu unserem Ausgangspunkt. Auf diesem Weg fahren wir zwischen dem Dogenpalast und dem neuen Gefängnis – unter der Seufzerbrücke (der Ponte die Sospiri) hindurch, ehe wir schließlich wieder an unserer Anlegestelle ankommen.
Die Fahrt wurde etwas abgekürzt, es war keine komplette Stunde, aber wir waren alle in so guter Stimmung, das wir keine Lust auf lange Diskussionen haben. Fast zehn Minuten wurde uns unterschlagen. Bezahlt wird natürlich vorher, so dass auch da nichts mehr machbar ist. Die Fahrt mit der Gondel ist ähnlich wie ein Besuch in Hollywood. Man kann es mal machen, aber man kann es auch getrost bleiben lassen.
Sobald wir wieder festen Boden unter den Füßen haben, spazieren wir ein Stück am Canal Grande entlang und decken uns mit kalten Getränken ein. Nach einer kurzen Abkühlung machen wir uns zu Fuß auf den Weg zur Rialtobrücke. Die darf bei einem Tagesausflug in Venedig natürlich nicht fehlen und bisher haben wir sie ja nur vom Wasser aus gesehen.
Zehn Minuten später erreichen wir das weltbekannte Ziel. Inzwischen sind wir alle schon ein wenig platt und freuen uns über ein Eis, aber eine gute Eisdiele ist auf dem Weg leider zur Brücke nicht zu finden. So gedulden wir uns noch eine Weile und machen auf der Brücke – zwischen den zahlreichen Touristen – eine kurze Pause und genießen die Aussicht.
Gefühlte fünfzig Fotos später spazieren wir weiter durch die belebten Geschäftsstraßen und werden schließlich auch auf der Suche nach einer guten Eisdiele fündig. Schließlich machen wir uns langsam auf den Rückweg. Eigentlich wollten wir mit dem Wasserbus zurück Richtung Hauptbahnhof fahren, aber da es nun nicht mehr all zu weit ist und wir noch ein bisschen was von der Stadt sehen möchten, beschließen wir auch die letzten Meter zu Fuß zurückzulegen.
Zwanzig Minuten später erreichen wir wieder die Ponte degli Scalzi, unseren Ausgangspunkt. Wir haben noch eine Weile Zeit, bevor unser Zug fährt und so zeigt uns unser italienischer Gastgeber noch eine der besten Kaffeeröstereien in Venedig. Hier gibt es wohl „den“ Espresso.
Also biegen wir rechts ab und gehen durch die belebte Rio Terrà di Spagna, überqueren eine Brücke und machen zunächst einen kurzen Stopp an der Ecke der Rio Terrà San Leonardo. Hier wird uns die italienische Süßspeise „Baba al rum“ vorgestellt. Ein kleines Hefeküchlein getränkt mit Rum. Einige lieben es, für andere ist es nichts. Ist eben Geschmackssache.
Ein paar hundert Meter weiter kommt dann die Kaffeerösterei (Torrefazione Marchi S.r.l. Cannaregio, 1337 – Venezia) und ich kann bestätigen: der Espresso ist wirklich ein Traum.
Vor dem kleinen Laden sind Marktstände aufgebaut, wo wir uns noch mit leckerem Obst eindecken. Anschließend geht es aber wirklich auf direktem Wege zurück zum Bahnhof. Wir sind alle ein bisschen müde und froh, als wir den Bahnhof erreichen und nicht mehr weiter laufen müssen.
Wir haben noch ein wenig Zeit, bis unser Zug zurück nach Conegliano fährt, so dass wir uns schon heute Fahrkarten für den Bus zum Airport (für Mittwoch) organisieren und ein wenig die Geschäfte unsicher machen. Anschließend setzen wir uns auf die Bahnhofstreppe in der tiefstehen Nachmittagssonne und genießen noch eine Weile die Aussicht auf den Canal Grande. Wenig später heißt es dann „Ciao schönes Venedig, bis zum nächsten Mal!“. Das war wirklich ein toller Tagesausflug nach Venedig.
Zurück in Conegliano gehen wir noch alle zusammen Pizzaessen und lassen den wunderschönen, ereignisreichen Tag in aller Ruhe ausklingen. Das geht in der Pizzaria „Lo Straniero“ zum Glück wirklich sehr gut. Spät kommen wir ins Hotel zurück. Verabschiedeten uns von dem ersten Teil unserer Freunde, die morgen ihre Reise fortsetzen wollen und fallen anschließend todmüde ins Bett.
• Klosterkirche Santa Maria di Nazareth / Scalzi
• Santa Maria Gloriosa die Frari / Frarikirche
• Campo San Roco
• Campo Santa Margherita
• Brücke der Akademie
• Piazza San Marco / Markusplatz
• Gondelfahrt
• Rialtobrücke
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