Thailand • Tag 6 • Die never ending Zugfahrt nach Chiang Mai
Bangkok → Chiang Mai
Reisedatum: 27.10.2010
Am Morgen sahen wir uns dann weiter die vorbeiziehende Landschaft an und frühstückten währenddessen in aller Ruhe. Der Schaffner kam inzwischen schon in der dritten Runde, um unsere Schlafstätte wieder umzubauen, aber wir fanden es bequemer auf einer breiten Fläche zu sitzen. So, dass er auch zum dritten Mal genervt abzog.
Und so fuhren wir und fuhren und fuhren und …..
Um halb Neun, als der Schaffner dann zum etwa vierten Mal vorbei kam, gaben wir nach und er ‚durfte‘ unsere Sitze wieder umbauen. Da bald unsere Ankunftszeit erreicht war, packten wir langsam unsere Taschen zusammen. Nach einer kurzen Frage, wann wir denn ankämen, guckte der Schaffner uns irritiert an und nuschelte eine Uhrzeit. Wobei wir dachten, dass wir uns verhört hätten und der Gute würde kein Englisch verstehen.
Also gingen wir nicht näher drauf ein und verstauten auch unsere restlichen Sachen in unseren Rucksäcken. Unsere planmäßige Ankunftszeit war viertel vor Zehn. Es wurde 9.45 Uhr und wir fuhren. Es wurde Zehn und wir fuhren. Es wurde Viertel nach Zehn und wir fuhren. Es wurde halb Elf – wir hielten an einer Haltestelle, da wir das Bahnhof-Schild recht schnell gesehen hatten, war uns aber direkt klar: Hier sind wir noch nicht in Chiang Mai.
Chiang Mai war gleichzeitig auch die Endstation dieses Zugs. Der Zug fuhr wieder an und wir kramten etwas irritiert unsere Karte raus. Das hätten wir besser nicht getan. Wir stellten erschrocken fest, dass wir nicht mal drei Viertel unserer Strecke hinter uns gebracht hatten. Also haben wir ungläubig noch einmal den irgendwann vorbeikommenden Schaffner gefragt, der wieder irgendwas genuschelt hat. Dieses Mal haben wir gedacht, das hörte sich wie „3 o´clock“ an. Aber nee das kann ja gar nicht sein. So fuhren wir und fuhren und fuhren und ….
Ja, Thailand ist eben nicht Europa, wie wir zum wiederholten Male festgestellt haben. Für 771 THB, etwa 19 Euro „durften“ wir einundzwanzig Stunden „Special Express“ fahren. Was eine Freude. Aber was blieb uns anderes übrig, zu Fuß wären wir nicht schneller gewesen und jetzt erst einen Bus suchen?! Kaum zu glauben, aber wahr wir haben es schließlich doch noch bis nach Chiang Mai geschafft. Statt der planmäßigen Ankunftszeit 09.45 Uhr war die tatsächliche Ankunftszeit 16.35 Uhr. Wir hatten es endlich überstanden.
Als wir endlich aus dem Zug ausstiegen, stand doch tatsächlich noch der Fahrer dort, der uns zum Hotel bringen sollte. Ob der wohl so lange auf uns gewartet hat oder ob es da auch Auskunft über Verspätungen gibt? Wir werden es nicht erfahren. Nach einer relativ kurzen Fahrt zusammen mit zwei weiteren Personen, kamen wir am Hotel an. Der Boy trug unsere Taschen in die Hotellobby – so dachten wir zumindest.
Als wir den Checkin hinter uns hatten, stellten wir fest, dass Anikas Rucksack nicht bei dem restlichen Gepäck lag. Wir waren natürlich sofort in heller Aufregung. Zum Glück konnte der Fahrer irgendwie vom Hotel erreicht werden, so dass er direkt zurückkam und Anikas Rucksack zum Glück noch im Kofferraum hatte. Unsere Erleichterung war groß – das hätte uns gerade noch gefehlt.
Die Zimmer waren sehr schön. Als erstes freuten wir uns tierisch auf eine ausgiebige Dusche. Anschließend machten wir uns hungrig auf den Weg durch Chiang Mai. Wir liefen über einen Nachtmarkt, wo wirklich alles verkauft wurden – außer Tiere.
Schließlich wurden wir auch beim Essen fündig. Und zwar im „German Hofbräuhaus“ mitten in Chiang Mai. Die Karten waren sogar unter anderem auf Deutsch. Das deutsche Essen ließen wir allerdings aus und hielten uns an das thailändische Essen und das war durchaus lecker.
Anschließend liefen wir noch eine Weile über den Nachtmarkt von Chiang Mai. Auf unserem Weg kamen wir an einem thailändischen Massagesalon vorbei, der ein ansprechendes Angebot hatte. Das hatten wir uns nach der anstrengend Zugfahrt wirklich verdient. Aber es war leider kein Highlight. Die Musik ging immer wieder aus. die Massage wurde ständig unterbrochen, die Massierenden unterhielten sich lautstark ohne Unterlass und ich habe gedacht, dass ich bestimmt irgendwo blaue Flecken haben werde. Es war wirklich nicht sehr angenehm. Nach den fünfzig Minuten – Es waren nicht mal die versprochene Sechzig – legten wir dann auch keinen Wert mehr auf die fehlenden zehn Minuten. Anschließend versuchten wir uns noch ein wenig die Stadt anzusehen, konnten aber auf Anhieb nichts Interessantes mehr entdecken. Also gingen wir zurück ins Hotel und beendeten den Abend.