Wie du mit Bedenken der Gesellschaft zum Thema Reisen mit Kind umgehst
Jeder kennt sie, die Gedanken und Bedenken aus dem Umfeld vor einer Reise mit Kind. Gefühlt jeder in deinem Umfeld teilt seine Bedenken und vor allem auch die Zweifel zu deiner geplanten Familienreise mit. Laura von MIND SET TRAVEL gibt dir im Folgenden Tipps, wie du vor der Reise mit den Bedenken aus deinem Umfeld umgehst.
Muss das wirklich sein? Seid bloß vorsichtig!“
Bald geht es los! Die Ferien oder die gemeinsame Elternzeit rücken immer näher. Das Wohnmobil ist gewartet oder das Hotel gebucht. Du freust dich auf eure Abenteuerreise mit Kind. Und plötzlich wirst du mit solchen und anderen Kommentaren konfrontiert:
„Ihr lasst ihn aber schon impfen, oder?“
„Bist du sicher, dass diese Reise auch wirklich nicht zu viel ist für die Kleine?“
„Hast du keine Angst vor den ganzen Spinnen / Terroristen / Malaria / …?“
„Wie soll das überhaupt mit Kindern funktionieren?“
„Was, wenn deinem Sohn etwas passiert?“
„Was, wenn deiner Tochter das Essen dort nicht schmeckt?“
Eigentlich möchtest du eure Reisevorfreude mit aller Welt teilen, doch du bekommst auf einmal das Gefühl, dich für irgendetwas rechtfertigen zu müssen. Jeder hat eine andere Sorge oder Befürchtung, was dir und vor allem deinen Kindern unterwegs zustoßen könnte. Gerade besorgte Großeltern können dich da ganz schön verunsichern, je näher die Abreise rückt. Damit das nicht deine Vorfreude und die Reisevorbereitungen vermiest, gibt es hier ein paar Tipps, wie du mit solchen Bedenken umgehen kannst.
1. Annehmen, Reden, Umarmen
Bedenken und Sorgen aus dem familiären Umfeld oder Freundeskreis in Bezug auf deine Reise sind erst mal etwas sehr Positives. Sie sind ein klares Zeichen dafür, dass du und deine Familie jemandem wichtig seid. Du liegst jemandem am Herzen, und diese Person möchte, dass es dir auch auf Reisen gut geht. Deswegen gehen dieser Person auch ein paar Horrorszenarien durch den Kopf, die mit großer Wahrscheinlichkeit nicht eintreten werden. Doch du und deine Familie sind in ihren Gedanken sehr präsent.
Das ist eigentlich ganz wundervoll und hat mindestens eine Umarmung verdient. Drücke dein Verständnis aus und nimm die Sorgen deines Umfelds wahr. Bedanke dich dafür, dass du deinem Umfeld so wichtig bist, dass sich da jemand sogar Sorgen macht. Du musst nicht gleich in eine Abwehrhaltung verfallen, sondern kannst diese Befürchtungen anderer einfach erst mal annehmen und wertschätzen und das auch so ausdrücken.
2. Gute Argumente
Im Zuge der Reisevorbereitungen hast du dich sicher gut informiert. Deshalb bist du automatisch die Person, die mehr weiß und die besseren Argumente hat, als jemand, der sich einfach nur aus dem Bauch heraus Sorgen macht. Mit diesem Detailwissen kannst du hier definitiv punkten.
Es geht nicht darum, die Befürchtungen anderer rigoros abzuschmettern oder zu zerschlagen. Vielmehr kannst du mit den klaren Infos, die du sowieso schon hast, dein Gegenüber beruhigen. „Ja, aber“- Diskussionen bringen dich selten weiter und versteifen nur die gegenüberliegenden Positionen. Aber wenn du den Kinderarzt, das Auswärtige Amt, den Reiseführer oder reiseerfahrene Bekannte zitieren kannst, kann das für besorgte Freunde oder die Familie schon eine sachliche Beruhigung sein.
3. Versprich nicht, was du nicht halten kannst
Wirst du dich wirklich jeden Tag per WhatsApp oder Anruf melden? Kannst du eine durchgehende Internetverbindung versprechen? Und hast du überhaupt Lust dazu?
Wenn du schon vor der Abreise weißt, dass du dich irgendwo in der Pampa auch einfach mal zurücklehnen und den Abstand genießen möchtest, dann kommuniziere das so sanft wie möglich, aber bestimmt. Am Ende bekommst du noch einen Anruf, was denn passiert sei. Man höre ja gar nichts von euch.
Kläre die Berichterstattung und die Kommunikation im Vorfeld ab, damit bei dem Daheimgebliebenen keine falschen Erwartungen entstehen, die hinterher nur enttäuscht werden.
4. Nicht abhalten lassen! Machen!
Manch einer kann sich deine Art zu reisen einfach nicht vorstellen. Zu manchen Großeltern ist die Generationslücke vielleicht zu groß. Manche Bekannte legen Wert auf Job, Haus und Auto und können eure Abenteuerlust einfach nicht nachvollziehen. Wenn solche Menschen mit ihren Bedenken kommen, stammen diese meistens aus Unverständnis oder sogar Neid. Wenn du da mit Umarmungen und Gesprächen nicht weiterkommst, musst du auf Abstand gehen.
Lass Dich nicht von anderer Menschen Ängste von deiner eigenen Reise abhalten. Du musst dich nicht rechtfertigen. Du musst dich auch nicht noch um die zwanzig Sachen kümmern, die dein Nachbar für unvermeidlich hält. Das ist deine Reise, auf die du dich ausreichend vorbereitet hast. Manche Leute aus deinem Umfeld werden das nicht nachvollziehen können. Müssen sie auch nicht.
5. Reisen und beweisen
Wie gerne werden bei der Rückkehr erst einmal alle Gruselgeschichten ausgepackt: all die Würmer, unfreundlichen Polizisten, unsicheren Momente beim Grenzübergang, unbestimmten Krankheiten der Kinder oder der Augenblick, wo das Baby fast von der Reling geplumpst wäre. Für euch sind das lustige Anekdoten, die sich vor allem im Rückblick leicht und spannend erzählen lassen.
Doch erstens geraten so die wirklich beeindruckenden, schönen und bewegenden Momente für dich selbst schnell in den Hintergrund. Und zweitens erhöhen solche Geschichten nicht unbedingt das Vertrauen in eure Reisekompetenz. Das ist genau das Futter, das bei der nächsten Reise die Sorgenmaschine wieder nährt.
Beweise doch stattdessen, dass eine solche Abenteuerreise, wie Ihr sie mit Kind und Kegel unternommen habt, gut gelingen kann!
Du brauchst nichts schönzureden. Aber du kannst für dich selbst und dein zuvor besorgtes Umfeld den Fokus auf all das Positive legen, dass das Reisen eigentlich immer mit sich bringt. Was hat erstaunlich gut geklappt? Wie habt Ihr einen Durchhänger entspannt lösen können? Was wollt Ihr nächstes Mal unbedingt wieder machen? Und was haben die Kinder besonders genossen? Das sind die Diamanten in deinem Schatzkästchen, die dir immer erhalten bleiben. Und sie haben den positiven Nebeneffekt, dass Großeltern, Familie und Freunde bei eurer nächsten Reise vielleicht nicht mehr allzu besorgt sind.
Bedenken aus deinem Umfeld sollten dich also keinesfalls entmutigen oder gar vom Reisen abhalten. Sie sind tatsächlich ein gutes Zeichen. Und es gibt Strategien, wie du mit ihnen umgehen und deine Reise wirklich genießen kannst, ohne dich rechtfertigen zu müssen.
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Was hast du für Erfahrungen gemacht? Wirst du vor einer Reise mit Kind auch mit Bedenken überschüttet?