Kanada 2012 • Tag 3 • Unsere tolle Abkürzung
Die Abkürzung ist der Umweg
Reisedatum: 18.09.2012
Dank des Jetlags war unsere Nacht um sechs Uhr zu Ende. Wir waren mehr als fit und haben gehofft in der Frühe vielleicht ein paar Tiere zu sichten. Aber leider wurden wir enttäuscht. Nach einem kurzen Frühstück ging es gegen sieben Uhr los Richtung Princeton. Wir wollten mal schauen, bis wohin wir heute kommen. Unser geplantes Maximal Ziel war der Upper Arrow Lake. Auf der Straße durch den Manning Provincial Park war noch nicht viel los und so genossen wir die entspannte Fahrt.
Mein Liebster konnte sich in aller Ruhe an das Fahren des großen Ungetüms gewöhnen und das Licht änderte sich minütlich. Kurz bevor wir die kleine Stadt Princeton erreichten, kamen wir an eine Baustelle. Lebende Baustellenampeln – mal etwas ganz anderes als bei uns in Deutschland.
In Princeton wurde das erste Mal getankt ‚glucker glucker‘ – es passt verdammt viel in so einen Wohnmobiltank. Kurz hinter Princeton standen ein paar Mule Deers mitten auf der Straße, die sich durch nichts und niemanden beirren ließen.
Von Princeton hatten wir zwei mögliche Routen Richtung Summerland zur Auswahl. Ich hatte gedacht: „Nehmen wir mal als Abkürzung die Princeton-Summerland-Road“. Unsere Abkürzung war vielleicht kilometermäßig kürzer, aber wir haben ganze drei Stunden gebraucht (laut Navi waren es 1,45 Stunden).
Es war zwar landschaftlich wunderschön abgelegen und kaum ein Auto unterwegs, wir haben viele Rinder mitten auf der Straße und tolle Ausblicke erlebt, aber es war einfach sehr anstrengend zu fahren. Vor allem die letzten, weiß ich nicht wie vielen, Kilometer. Diese waren leider Schotter und schneller als mit dreißig kmh – was schon schnell war – kamen wir nicht vorwärts.
Endlich in Summerland angekommen, haben wir tief durchgeatmet. Was war das für eine Fahrt. Ab hier konnten wir die Fahrt wieder genießen. Zunächst kamen wir an zahlreichen Obstplantagen vorbei. Die Okanagan Region ist für den Obstanbau und den Wein sehr bekannt. Aufgrund des milden Klimas, kann dieses hier wunderbar angebaut werden.
Auch wenn viele interessante Dinge auf der Route lagen, wir wollten heute auf jeden Fall noch bis kurz vor Nakusp kommen, so dass wir so ziemlich alles außer Kelowna ausließen. Wir hatten genug Zeit verloren, so dass wir nur einen kurzen Getränkestopp direkt am Okanagan Lake einlegt haben – gut, dass wir im Wohnmobil alles dabei haben.
Anschließend ging unsere Fahrt weiter Richtung Kelowna. Je näher wir an die Stadt kamen, desto mehr Autos waren auf der Straße. Bei zähfließendem Verkehr, kamen wir schließlich gegen halb Drei an.
Dort nahmen wir uns die Zeit für einen Kaffee und praktischer Weise konnten wir dank des Wlans kurze Grüße nach Hause schicken. Anschließend ging es dann noch in den schönen Stadtpark, direkt am See. Hier liegt der sehenswerte Schaufelraddampfer und die Ogopogo-Seeschlange.
Weiter ging unsere Fahrt. Der Weg von Kelowna bis zu unserem Campingplatz war landschaftlich zwar wunderschön, zog sich aber endlos. Von Kelowna ging es nach Vernon und von da aus haben wir die südliche, nicht viel befahrene, aber landschaftlich schönere Strecke gewählt. Hier waren kaum Autos unterwegs. Auch hier zog sich der Weg, aber wir würden sie immer wieder fahren.
Etwa fünfzig Kilometer vor unserem Campingplatz im McDonald Creek Provincial Park, haben wir den Upper Arrow Lake überquert. Hier fährt man mit einer Kabelfähre in einer fünf minütigen Überfahrt kostenlos bis auf die andere Seeseite. Wo findet man in Deutschland schon kostenlose Fähren?!
Von dem schönen Sonnenuntergang am McDonald Creek Campground mussten wir uns leider verabschieden, denn es fing bereits an zu dämmern. Trotzdem konnten wir den tollen Sonnenuntergang auf der Strecke sehen.
Die letzten Kilometer waren demnach sehr anstrengend zu fahren, da die Dunkelheit verdammt schnell einsetzte. Aber wir haben auch das überstanden und sind im stockdunkeln angekommen. Sehr passend war, dass uns auf dem Campground gerade der Ranger entgegenkam. Der erklärte uns, wie das mit der Self-Registration abläuft und wo wir noch freie Plätze finden können. Wir waren hundemüde von der langen Fahrt, daher gab es nur ein schnelles Abendessen und nix wie schlafen.
Gefahrene Strecke: 500 Kilometer
Wetter: Strahlend blauer Himmel, bei 20° C.
Campingplatz:
McDonald Creek Provincial Park
südlich von Nakusp
GPS: 50.132890, -117.805563
CAD21, ohne Service
Site: 30
Fazit Campground:
Der McDonald Creek Campground war einer der schönsten Campingplätze unserer Reise. Den Sonnenuntergang haben wir leider verpasst, da wir erst so spät ankamen – aber wir können uns vorstellen, dass der hier unbeschreiblich sein muss. Dieser Platz war einer unserer Favoriten, denn unser Platz hatte Seeseite, mit direktem Zugang zum Strand. Wir konnten aus unserem Wohnmobil direkt auf den See schauen. Die Kulisse am Morgen war unbeschreiblich. Genau so haben wir uns Kanada vorgestellt. Die Stellplätze waren schön weit voneinander entfernt, teils durch Bäume getrennt. Es war so unglaublich ruhig, weil weit und breit keine Stadt in der Nähe ist. Der Campingplatz liegt zwar dicht an der Straße, diese ist aber gerade nachts nicht viel befahren. Wir würden sofort wiederkommen.
Hinweis: Würden wir diese Route noch einmal fahren, würden wir die heutige Route in 2 Tage aufteilen.
Hallo liebe Tanja,
ich bin so froh deine Seite gefunden zu haben!! So viele Infos für unsere Reise hab ich dadurch schon gefunden :)
Meine Frage, würdet ihr die Strecke von 500km wieder an einem Tag fahren (ohne die Abkürzung, sondern den “normalen“ Weg ;)) oder würdet ihr eher einen Stopp einlegen und so die Strecke auf zwei Tage aufteilen ?
Liebe Grüße
Nina
Hallo Nina,
lieben Dank für die netten Worte und das tolle Feedback :)
Das ist eine gute Frage. Also, generell würden wir wieder 500km fahren, da uns das Fahren ansich nichts ausmacht und wir dafür es dafür an einem anderen Tag ruhiger angehen lassen konnten. Ansich könnte man zB auch die südliche Route fahren und in Osyoos (schöner Campingplatz am Haynes Point) einen Stopp mit evtl. Übernachtung einlegen, oder aber auch am Okanagan Lake übernachten. Es gibt viele Möglichkeiten. Wir persönlich würden es flexibel je nach Wetterlage entscheiden, wenn wir die Möglichkeit hätten.
Liebe Grüße
Tanja
Hallo,
bin begeistert von eurem Reisebericht, wir werden ab 16/05/19 für 3 1/2 Wochen unsere Reise mt dem WoMo bewältigen ( ab Vancouver ) Zur Zeit plane ich unsere Route wobei hier eurer Bericht sehr hilfreich ist.
Liebe Grüße
aus Hessen
Hanni und Herbert
Hallo Hanni, Hallo Herbert,
vielen lieben Dank für das tolle Feedback! Wir wünschen euch weiterhin ganz viel Spaß bei der Planung und eine wundervolle Reise nach Kanada. Die Eindrücke werden euch ganz sicher begeistern. Bei Fragen schreibt uns gerne eine Email.
Viele Grüße,
Tanja