Kanada 2012 • Tag 19 • Ein Tag in Vancouver
Vancouver, meine neue Lieblingsstadt
Reisedatum: 4.10.2012
Heute morgen war früh aufstehen angesagt. Gegen acht Uhr sind wir bereits losgefahren, wir wollten ja etwas von Vancouver sehen. Prompt wurde unser Stellplatz, auf dem Porteau Cove Campground direkt wieder besetzt. Wir hätten gedacht, dass die Strecke bis nach Vancouver länger ist, aber innerhalb einer halben Stunde waren wir bereits im Zentrum. Hätten wir das vorher gewusst, hätten wir noch eine weitere Nacht gebucht. Da wir gesehen haben, wie schnell der Campingplatz gestern voll war, haben wir es heute gegen Abend auch gar nicht erst versucht.
Wir sind direkt zum Stanley Park gefahren. Hier findest du unsere ausführlichen Vancouver Reisetipps. Die Fahrt durch Vancouver war angenehm, da um diese frühe Uhrzeit noch nicht viel Verkehr war. Dabei bekamen wir auch schon einen ersten Eindruck von der Stadt. Als erstes fuhren wir von Nord-Vancouver über die Lions Gate Bridge in das Zentrum und waren schnell umgeben von gläsernen Hochhäusern. Was ein toller Anblick. Dank des Navis haben wir den Stanley Park direkt ohne Probleme gefunden.
Für 5CAD konnten wir den ganzen Tag parken. Wir waren überrascht, dass das so günstig ist. Dafür konnte man sogar auf jeden beliebigen Parkplatz im Stanley Park parken, also auch von einem Parkplatz zum anderen fahren. Ein wunderschöner, unvorstellbar großer Stadtpark – zum Glück mit vielen Parkplätzen. Der Park war wunderschön mit Blumen geschmückt.
Wir haben zunächst überlegt, ob wir mit dem Bus in die Stadt fahren, aber da wir an der Haltestelle keine Anzeige finden konnten, wann die Busse fahren, beschlossen wir einfach zu laufen. Also ging es bei strahlend blauem Himmel zu Fuß weiter. Wir spazierten auf direktem Weg Richtung Hafen. Den restlichen Stanley Park wollten wir später besichtigen.
Am Hafen angekommen, folgten wir der wunderschön angelegten Promenade Richtung Canada Place. Wir waren von der schönen Hafenpromenade am Coal Harbour wirklich beeindruckt. Wir wussten gar nicht, wo wir als Erstes hinschauen sollten. Auf der einen Seite gab es das Meer und die Boote, einschließlich Tankstelle mitten auf dem Meer. Die Boote waren von den unterschiedlichsten Größen. Von kleinen Segelschiffen bis hin zu riesigen Yachten.
Auf der anderen Seite standen Hochhäuser, bunte Bäume und immer wieder gab es große Grünflächen. Man kam sich vor, als würde man hier mitten durch die Natur spazieren und nicht durch eine Großstadt.
Wir waren hin und weg. Die Stadt war jetzt schon der Hammer und wir haben sie gleich in unser Herz geschlossen. Mitten auf der Promenade lugte plötzlich ein Waschbär aus dem Gebüsch einer Apartmentanlage, aber er war leider so schnell wieder weg, dass wir kein Foto machen konnten. Zwischendurch gönnten wir uns einen Kaffee bei Starbucks. Gestärkt konnte es weitergehen.
Der Canada Place kam schon in Sicht. Der Weg wäre sicher sehr schnell gegangen, aber wir haben immer wieder angehalten, die Aussicht und auch das tolle Wetter genossen. Wir konnten unser Glück kaum fassen. Ausserdem gab es sehr viele Wasserflugzeuge zu sehen. Hier konnten wir von der Promenade aus die Starts und Landungen beobachten. So ein Schauspiel haben wir auch noch nie „in natura“ gesehen.
Kurz vor dem Canada Place haben wir noch schnell eine kurze Rast bei Subway eingelegt. Anschließend ging es weiter mit der Sightseeingtour zu Fuß. Wir haben uns weiterhin Zeit gelassen und die tollen Ausblicke genossen.
Am Canada Place haben wir das Visitor Center besucht. Die Leute dort waren alle sehr kompetent. Sie konnten uns unsere Entscheidung, ob wir noch eine Nacht auf einem der teuren Plätze in der Stadt oder bis nach Harrison Hot Springs fahren sollten, aber leider nicht abnehmen. Da wir uns noch unschlüssig waren, wollten wir erst einmal weiterlaufen.
Direkt um die Ecke vom Canada Place beginnt der sehenswerte Stadtteil Gastown. Mit einem großen Bogen, der über die Straße gespannt ist, wird der historische Stadtteil betreten. Wir schlenderten an kleinen Galerien und Läden vorbei und kamen direkt auf die bekannte Dampfuhr zu. Wir hatten Glück, genau fünf Minuten später begann die Steamclock mit ihrem Dampf-/ Pfeifkonzert. Das tut sie zu jeder vollen Stunde. Immer mehr Leute sammelten sich und warteten auf das Ereignis.
Als das Schauspiel nach etwa einer Minute vorbei war, haben wir unsere Stadterkundung fortgesetzt. Die Hauptstraße von Gastown war wirklich schön. Viele kleine Läden und Caffes säumen die Straße. Natürlich kamen wir auch an „Gassy Jack“ vorbei, den wir mit unserer Kamera festhielten. Nach ihm ist der Stadtteil Gastown übrigens benannt.
Wir bogen um eine Ecke, um Richtung Chinatown zu kommen und waren etwas verdutzt. Wir waren auf einmal umgeben von „Landstreichern“, die dort rumgammelten. Wir fühlten uns ganz und gar nicht mehr wohl, hielten Taschen und Kameras etwas fester im Arm und legten drei Schritte zu. Fotos trauten wir uns natürlich nicht zu machen.
Ab dem Tor vom Chinatown wechselte das Publikum wieder schlagartig und die Umgebung wurde wieder angenehmer. So haben wir mal eine unschöne Seite von Vancouver gesehen, findet man wohl unbewusst in jeder Großstadt.
Anschließend waren wir ziemlich platt, vom vielen Laufen und haben den Bus zurück zum Stanley Park genommen. Dieser fuhr zufällig genau auf der Straße, wo wir uns gerade befanden.
Zurück im Stadtpark konnten wir noch eine Weile die zahlreiche Wildgänse und fantastische Blumen bestaunen. Der Stanley Park ist wunderschön angelegt.
Gegen vier Uhr waren wir dann wieder zurück am Wohnmobil. Hier haben wir erst einmal wieder aufgeatmet, denn alles noch an Ort und Stelle. Anschließend sind wir einmal um den Stanley Park herum gefahren, um auch noch die Totempfähle und die tolle Ansicht von Vancouvers Skyline zu sehen.
Auch die Reihe Totempfähle waren wirklich sehenswert. Sie sind farbenfroh und einfach schön anzusehen. Deshalb sind sie auch einer der Touristenmagneten hier im Stanley Park.
Wir haben noch einen kurzen Stopp eingelegt, um den traumhaften Skyline -Blick mit unserer Kamera festzuhalten. Und weiter ging die Fahrt um den Stanley Park.
Gegen halb Fünf machten wir uns dann auf die Weiterfahrt. Wir hatten beschlossen bis nach Harrison Hot Springs zu fahren und hier zu übernachten. Zunächst fuhren wir quer durch die Stadt, weil man leider um diese Uhrzeit nicht auf die Lions Gate Bridge abbiegen darf, was für uns einen riesigen Umweg bedeutete. Aber so konnten wir noch einmal die Hochhäuser von Vancouver bestaunen.
Weiter ging es auf dem Trans Canada Highway. Gelobt sei das Navi. Dies war allerdings die einzige Situation, wo wir das Navigationssystem auf dieser Reise wirklich gebraucht haben. Es war wohl gerade Feierabendverkehr, denn es staute sich ziemlich und wir kamen nur sehr langsam voran. Sehr praktisch sind die HOV Lanes. Diese kennt man bei uns in Deutschland nicht. Hier dürfen Autos oder Wohnmobile mit zwei oder mehr Insassen auf einer separaten Spur fahren. Jeder, der alleine im Auto sitzt, muss rechts bleiben und darf die HOV Lane nicht befahren. Das fanden wir sehr praktisch, so kamen wir um einiges schneller voran.
Da es immer später wurde, wurden wir etwas unruhig, ob es auf dem Hicks Lake Campground noch freie Plätze gibt. Wir hatten häufig gelesen, dass der Campingplatz am Hicks Lake sehr beliebt sei. Kurz hinter Rosedale verließen wir den Highway 1 und fuhren Richtung Agassiz, wo wir unseren Tank und unseren Getränkevorrat aufgefüllt haben. Anschließend ging es weiter durch Harrison Hot Springs und am Harrison Lake entlang zum Sasquatch Provincial Park. Hier erreichten wir mal wieder per Huckelpiste den Hicks Lake, gerade noch passend, kurz vor dem Sonnenuntergang. Wir hatten Glück und bekamen, trotz der späten Stunde noch eine traumhafte Site mit Seeblick und konnten den tollen Sonnenuntergang bewundern.
Heute waren wir, von den vielen Eindrücken, die wir in Vancouver bekommen haben richtig geschafft. Wir gingen direkt nach dem Essen schlafen. Für morgen hatten wir uns noch nicht entschieden, ob wir noch einmal den Weg zurück nach Vancouver fahren oder lieber die nähere Umgebung erkunden.
Gefahrene Strecke: 200 Kilometer
Wetter: 18 Grad und strahlend blauer Himmel
Campingplatz:
Hicks Lake Campground
Sasquatch Provincial Park
GPS: 49.346697, -121.710175
CAD21 – ohne Service
Fazit Campground:
Auch der Hicks Lake Campingplatz hat uns sehr gut gefallen. Die Anfahrt ist recht lang, aber durch eine schöne Landschaft. Heute hatten wir noch eine große Auswahl an freien Stellplätzen. So haben wir uns einen wunderschönen Stellplatz direkt am See ausgesucht. Der Campingplatz liegt super ruhig und vor einer traumhaften Kulisse. Die Stellplätze sind im Wald gelegen, trotzdem nicht allzu dunkel.