Magische Fahrt über den Golden Circle in Island bis zum Skógafoss
Der Golden Circle in Island ist weltweit bekannt. In diesem Erfahrungsbericht nimmt dich Stefan mit auf einen Roadtrip über den Golden Circle zum berühmten Skógafoss, in den Süden Islands. Er berichtet dir von seinem Besuch von zahlreichen Sehenswürdigkeiten entlang des Golden Circle und gibt dir einen tollen Eindruck von diesem Kurztrip. Viel Spaß in Island!
Highlights auf einem Roadtrip über den Golden Circle in Island
Die ersten beiden Tage unseres Roadtrips verbringen wir auf dem berühmten Golden Circle in Island. Ich berichte dir wo wir übernachtet haben, von den Sehenswürdigkeiten und unseren Highlights, wozu ein paar der spektakulärsten Wasserfälle zählen, die ich jemals gesehen habe.
Tag I des Rodatrips über den Golden Circle in Island
In Reykjavik starten wir mit dem Mietwagen° auf direktem Wege zum Golden Circle, den man auch „Island im Kleinformat“ nennen könnte. Besonders beliebt ist diese Route bei Touristen, die einen Tagesausflug von der Hauptstadt aus machen. Auf dieser eindrucksvollen Strecke liegen ganz besondere Orte wie der Þingvellir Nationalpark, das Geothermalgebiet Haukadalur und der Wasserfall Gullfoss.
Þingvellir Nationalpark
Hinter Reykjavik fahren wir auf die 36 (Þingvallavegur) und folgen den Schildern Richtung Þingvellir Nationalpark. Es ist meine eigene Schuld, dass wir am Ort Þingvellir vorbei fahren. Der Ort, der dem Nationalpark seinen Namen gibt, und wir verpassen ihn! Mein Kumpel Sven trifft dabei als Fahrer keine Schuld, weil ich die Karte und den Plan habe. Aus irgendeinem Grund scheine ich den Ort, an dem bereits um das Jahr 930 ein Parlament (Althing) abgehalten wurde, für nicht sehenswert zu halten.
Silfra Spalte
Auch die Silfra Spalte (➚ Wikipedia) befindet sich hier ganz in der Nähe. Sie markiert die kilometerlange Verwerfung, die durch das Auseinanderdriften der Kontinentalplatten von Nordamerika und Europa entstand. In den letzten 10.000 Jahren hat sich die Schlucht um 70 Meter verbreitert. Die Spalte ist mit eiskaltem, kristallklaren Gletscherwasser gefüllt. Für Taucher und Schnorchler eine ganz besondere Stelle, denn hier kann zwischen zwei Kontinentalplatten geschnorchelt werden.
Wasserfall Öxarárfoss
Für uns heißt der erste Stopp Öxarárfoss. Wir wollen unbedingt einen Wasserfall sehen und da kommt uns dieses 20 Meter hohe Exemplar doch gerade recht. Im Vergleich zu all den unglaublichen Wasserfällen, die auf diesem Roadtrip durch Island noch kommen werden, ist der Öxarárfoss vielleicht nicht der Kracher, aber es ist unser erster Wasserfall in Island und deswegen für uns durchaus etwas Besonderes.
Vom Parkplatz ist es nur ein kurzer Weg durch eine kleine Schlucht und nach ein paar Minuten ist man schon am Wasserfall Öxarárfoss. Wir setzen uns direkt mal auf die Kante der Besucherplattform aus Holz und genießen das Rauschen des Wassers. Es ist interessant zu beobachten, wie wenig Zeit die Leute hier im Durchschnitt verbringen. Gefühlt kommen sie hier an, machen ein bis zwei Fotos und acht bis zehn Selfies, bei Paaren gibt’s noch ein Küsschen und dann verschwinden die meisten Touristen auch schon wieder. Mit Setzen und richtig Wirken lassen, hält sich an diesem Naturspektakel kaum jemand auf. Das ist doch eigentlich schade, oder?!
Wasserfall Brúarfoss
Nachdem wir die durchschnittliche Verweildauer ordentlich nach oben korrigiert haben, fahren auch wir weiter. Ich war noch nie in den schottischen Highlands, aber in Dokus und auf Fotos sehen sie der Landschaft, durch die wir hier fahren, ziemlich ähnlich. Sanfte, grün-braune Hügel, Heidekraut, Wolken, endlose Weite. Wir sind so fasziniert von der Gegend, dass wir am wunderschönen Bruarfoss vorbei fahren. Ob der ausgeschildert ist, kann ich nichtmal sagen. Wir verpassen ihn jedenfalls. Die Fluss Brúará stürzt im Brúarfoss (Wasserfall) über zwei Stufen insgesamt fünf Meter tief. Das Besondere für Touristen ist, dass direkt unterhalb vom Wasserfall eine Fußgängerbrücke entlangführt. Richtig tolle Aufnahmen und wichtige Informationen für 2020 findest du hier bei Andreas (➚ reisewut.com).
Geothermalgebiet Haukadalur
Unser nächster Halt ist im Geothermalgebiet Haukadalur (➚ Wikipedia). Auf dem riesigen Parkplatz finden wir zwischen etlichen Reisebussen und Wohnmobilen zum Glück noch ein freies Plätzchen. Nur über die Straße, und schon sind wir von zischenden und blubbernden Schlammlöchern umgeben. Die Hauptattraktion ist der Geysir Strokkur, der alle paar Minuten ausbricht. Um dieses Schauspiel aufzunehmen, versammeln sich alle Besucher im Halbkreis (und im gebührendem Abstand) um den Geysir. Wenn die Wasseroberfläche so richtig in Bewegung gerät, ist es höchste Zeit, die Kamera bereit zu haben! Mit einer gewaltigen Fontäne bricht das Wasser explosionsartig hervor.
Gleich nebenan befindet sich der Große Geysir. Seit dem 13. Jahrhundert ist er gelegentlich aktiv, nur heute anscheinend nicht. Das Interessante ist allerdings, dass er quasi der Namensgeber aller Geysire weltweit ist, seitdem der Begriff im 17. Jahrhundert geprägt wurde.
Gullfoss – Goldener Wasserfall
Der „Goldene Wasserfall“ ist unsere nächste Anlaufstelle. Nur 10 Minuten dauert die Fahrt, auf der wir in der Ferne zum ersten Mal Gletscher erkennen können. Beim Wasserfall angekommen, wird sofort klar, warum der Gullfoss der Namensgeber des Golden Circle (Gullni hringgurinn) geworden ist. Ein beeindruckendes Naturspektakel bietet sich hier den Besuchern! Über zwei große Stufen fallen hier unfassbare Wassermengen zunächst 11 Meter, dann nochmal 21 Meter hinab in eine 2,5 km lange und 70 Meter tiefe Schlucht.
Ach, es ist so schade, dass das Wetter so schlecht ist. Bei Sonnenschein und ohne diesen kalten Wind würden wir uns hier stundenlang hinsetzen und einfach nur staunen. Aber immerhin eine Stunde verbringen wir hier, die ganze Zeit auf der Suche nach neuen Winkeln für bessere Bilder. Leider halten sich meine Ergebnisse sehr in Grenzen.
Das einzige Selfie der gesamten Island Tour entsteht etwas weiter weg vom Gullfoss. Wie man wunderbar sieht, mache ich nie Fotos von mir selbst. Ich brauche sogar beide Hände, um das Handy gerade zu halten und gleichzeitig den Auslöser zu drücken.
Ganz besonders spannend finde ich ja, dass man als Besucher richtig nah an den Wasserfall heran kommt. Auf dem Felsplateau, das in die Stromschnellen hinein ragt, kann man einfach herum laufen. Nur am äußersten Rand ist ein dünnes Absperrseil angebracht. Zum Glück halten sich auch alle Besucher an diese Absperrung. Ein Sturz in diese Fluten wäre wohl die letzte Dummheit gewesen.
Das waren unsere drei Stopps auf der Golden Circle Route. Und deswegen kann man die Strecke meiner Meinung nach auch „Island im Kleinformat“ nennen. In diesem kleinen Gebiet sind viele der Dinge zu sehen, die Island ausmachen: Blubbernde Geothermalgebiete, Wasserfälle, Geysire, Schafe und in der Ferne sogar Gletscher.
Unterkunft am Golden Circle
Wir haben am Golden Circle im Selfoss HI Hostel übernachtet. (Hier* kannst du dir die Unterkunft anschauen)
Adresse: Austurvegur 28, 800 Selfoss // Preis Person/Nacht: 40 EUR (Stand 2017)
Anmerkung: Der Ort heißt zwar Selfoss, aber der gleichnamige Wasserfall befindet sich nicht hier, sondern im Norden Islands!
Unsere Erfahrungen: Wir kommen hier am späten Nachmittag an und bekommen ohne Probleme zwei Betten für die Nacht. Das Hostel ist super – modern ausgestattet, gemütlich eingerichtet und alles ist bei unserem Besuch sauber! Die Badezimmer und die geniale Küche sind blitz-blank und es gibt auch keine Etagenbetten, wie sonst in Hostels üblich. Dazu kommt noch der Whirlpool draußen im Garten. Rückblickend ist das Selfoss Hostel die beste Unterkunft unserer gesamten Island-Tour.
Tag II: Das Wasserfall Paradies vom Golden Circle in Island
Am nächsten Tag geht es direkt weiter. Die zweite Etappe des Golden Circle liegt vor uns. Der zweite Tag auf unserem Roadtrip durch Island:
Wasserfall Háifoss
Am nächsten Morgen ist der Himmel immer noch bedeckt, als wir zur nächsten Etappe aufbrechen. Wir möchten als erstes einen der weniger besuchten Wasserfälle Islands sehen. Dafür fahren wir etwa 80 Kilometer Richtung Inland – diese sind noch relativ entspannt mit großartigen Aussichten. Dann geht es nochmals 6 Kilometer über eine Schotterpiste. Diese Strecke ist das krasse Gegenteil: Die Schlaglöcher und Hubbel hier sind vermutlich der Grund, warum nicht ganz so viele Besucher herkommen. Unser kleiner Skoda Citigo steckt die paar Schläge zum Glück äußerlich unversehrt weg.
Gegen 11 Uhr erreichen wir den kleinen Parkplatz. Ein paar Autos stehen schon hier, besonders viele Leute sind jedoch nicht zu sehen. Das ist eine angenehme Abwechslung zu den Touristenmengen von gestern. Der Wasserfall ist übrigens nicht direkt zu sehen. Man sieht nur einen Flusslauf über eine Klippe nach unten stürzen, mehr nicht. Und nach Südwesten, die Richtung in die das Wasser abfließt, öffnet sich ein unglaubliches, wunderschönes Tal.
Der erste Blick runter in die Schlucht ist atemberaubend. Es gibt manche Orte auf der Welt, die hauen einen vom ersten Moment an aus den Socken – der Háifoss in Island gehört auf jeden Fall dazu! Mit 122 Metern ist der Háifoss Islands dritthöchster Wasserfall. Dadurch, dass er so abgelegen ist, kann man auch in aller Ruhe an der gegenüberliegenden Seite sitzen und die Aussicht genießen. Während der zwei bis drei Stunden, die wir hier verbringen, ergeben sich immer wieder neue Blickwinkel und wir schießen Unmengen an Fotos. Schweren Herzens reißen wir uns los und rumpeln über die Buckelpiste zurück zur Straße.
Wasserfall Seljalandsfoss
Eine Stunde später biegen wir auf die 1 ab, Islands Hauptstraße, die Ringstraße. Oder auf isländisch: „Hringvegur“. Ihr folgen wir eine Weile, bis auf einem Schild der Seljalandsfoss ausgeschildert ist. Natürlich halten wir hier, um uns diesen Wasserfall anzusehen. Am Parkplatz steht ein Parkautomat und verlangt 700 ISK (5,64 EUR) Gebühr. Es ist auf unserem gesamten Island Roadtrip der einzige gebührenpflichtige Parkplatz, also nicht weiter tragisch.
Und wie du siehst, lohnt es sich absolut. Das spannende am Seljalandsfoss ist nämlich nicht die Höhe oder die Wassermenge. Es ist die Tatsache, dass man hinter dem Wasserfall vorbei gehen kann, was ich mal total mega finde! Wie oft hat man schon so eine Möglichkeit?! Außerdem wird man auch gar nicht so nass dabei, wie man denken könnte.
Wasserfall Skógafoss
Der letzte Wasserfall für heute befindet sich nur 30 Kilometer die Ringstraße runter, Richtung Süden. Es handelt sich um einen der bekanntesten Wasserfälle Islands – der Skógafoss. Mit 25 Metern Breite und 60 Metern Höhe ist er schon recht beeindruckend und auch das Wasser donnert hier ganz gut. Außerdem ist der Wasserfall vom Parkplatz nur eine Minute entfernt. Dementsprechend voll ist es hier allerdings auch.
Hier wollte ich unbedingt ein Foto mit mir zum Größenvergleich machen. Gar nicht so einfach, bei all den Leuten alleine auf´s Bild zu kommen. Dafür muss man nämlich ziemlich nah ran gehen, näher als die meisten anderen sich trauen. Ich war danach zwar komplett nass, aber dafür finde ich das Foto ganz gut gelungen und die Dimensionen kommen super rüber.
Das sich ein Besuch vom Skógafoss auf dem Golden Circle in Island auch im Winter lohnt, zeigt das tolle Foto von Janine von Bereisediewelt.de.
Wir sehen schon von unten, dass etliche Besucher diesem Weg folgen. Also denken wir uns, dass es da bestimmt etwas unglaublich Tolles zu sehen geben muss. Vielleicht einen riesigen Gletscher, einen echten Troll oder Einhörner?? Es kann ja wohl kaum nur die relativ eintönige, grün-braune Hügellandschaft sein?! Der Sache gehen wir jetzt auf den Grund.
Tatsächlich ist die Landschaft unmittelbar oberhalb des Skógafoss noch sehr schön. Die Schlucht, durch die sich wild sprudelnd das Gletscherwasser schlängelt, ist richtig toll! Ab und zu gibt es auch kleinere Wasserfälle und Stromschnellen.
Bald allerdings wird es landschaftlich eher öde und uns kommen lachende, mit dem Kopf schüttelnde Menschen entgegen. Warum das? In der Ferne sehen wir einen kleinen Hügel, auf dem etwa zehn Leute stehen. Während wir dem Hügel näher kommen, drehen die alle um und kommen uns entgegen. KEINER von denen sagt uns, was Sache ist, also gehen wir weiter … Bist Du bereit ? Hier ist die unglaubliche Aussicht, für die wir uns hier herauf gearbeitet haben:
Zum Glück gibt es kein Foto von unseren Gesichtern in diesem Augenblick. Von all den Dingen, die wir bisher schon zusammen erlebt haben, dürfte das hier die größte Enttäuschung aller Zeiten sein! Und damit nicht genug, wie du siehst, ziehen da ordentlich dunkle Regenwolken auf, die in unsere Richtung kommen. Da bleibt uns nichts anderes übrig, als schnell ein Beweisfoto zu schießen und dann die Beine in die Hände zu nehmen.
Auf dem Rückweg halten wir es wie alle anderen, die uns vorhin entgegen kamen: Wir schütteln lachend den Kopf und warnen nur diejenigen vor einer Enttäuschung, die uns ansprechen. Manche drehen tatsächlich sofort wieder um, was bei dem Wetter nur verständlich ist. Andere wollen es lieber mit eigenen Augen sehen. Du bekommst jetzt exklusiv von mir den ultimativen Island Insider Mega Tipp: Der Weg am Skogafoss vorbei hinauf lohnt sich nicht und ist völlig für die Tonne!
Wir werden vom Regen noch erwischt und müssen uns im Auto klitschnass trockene Sachen anziehen, bevor wir weiter fahren. Unsere Herberge für die nächsten zwei Nächte ist bereits vorab reserviert und befindet sich 34 Kilometer weiter südlich.
Unsere Unterkunft im Süden Islands
Wir haben im Vík HI Hostel übernachtet. (Hier* kannst du dir die Unterkunft anschauen.)
Adresse: Suðurvegur 5, 870 Vík // Preis Person/Nacht: 34 EUR (Stand 2017)
Unsere Erfahrungen: Im kleinen Küstenort Vík í Mýrdal befindet sich etwas oberhalb der Ringstraße das Vík HI Hostel . Küche und Badezimmer sind modern und das Esszimmer ist ausreichend groß. Die Zimmer unten sind allerdings nicht besonders einladend. Typische Hochbetten im etwas muffigen, weißen 6er Dorm.
Nachdem die Betten bezogen sind, fahren wir zum Kjarval Supermarkt ein paar Kleinigkeiten einkaufen. Nebenan an der N1 Tankstelle kostet volltanken 3000 ISK (24 EUR). Zum Abschluss des Tages, und weil ich absolut keine Lust auf kochen habe, gehen wir im Víkurskáli Imbiss essen. Es gibt sehr leckere Burger mit Pommes und Softdrink für 2145 ISK (17 EUR) pro Person. Lass Dich nicht vom Äußeren des Ladens oder von Google Bewertungen abschrecken!
Mein Fazit zum Golden Circle in Island
Als Einstieg zu einem Roadtrip in Island kann ich den Golden Circle nach diesen Erlebnissen absolut empfehlen. Wie schon erwähnt, begegnest du auf dieser Strecke all den Highlights, die Island zu bieten hat – und das auf relativ kleinem Raum. Mir gefällt besonders, dass all diese schönen Orte schnell erreichbar sind, und zwar über kleine Straßen durch wunderschöne Landschaft! Einen ausführlichen Eindruck und vor allem noch weitere schöne Orte am Golden Circle, die wir gar nicht auf dem Schirm hatten, gibt es im Beitrag von Travelinspired zu sehen! Wenn du weitere Inspirationen zu Island suchst, solltest du unbedingt einen Blick in den Island Guide von Andreas (reisewut.com) werfen.
Den wilden Süden Islands entdecken wir zusammen im nächsten Bericht! Hier kannst du dich direkt mal nach den Preisen für einen Mietwagen° erkundigen!
Hast du den Golden Circle in Island schon besucht? Wie waren deine Eindrücke?
Titelfoto: © Janine Annen
Offenlegung | * Link zum Booking.com-Partnerprogramm & ° Link zum Awin Partnerprogramm von TUI Cars. Bei einer Buchung über einen dieser Links, gibt es für uns eine kleine Provision. Für dich bleibt der Preis selbstverständlich unverändert. Wieso gibt es auf diesem Blog überhaupt Werbung?