Amerika 2009 • Tag 12 • Zu Besuch auf der Air Force Base und ein Ausritt
Ein spannender Tag
Reisedatum: 06.10.2009
Auch heute stehen wir wieder recht früh auf und gehen direkt mit den Hunden durch die Wüste, was wie immer eine nervenaufreibende Aufgabe ist. Anschließend fahren wir mit unserem Gastgebersohn zur Aif Force Base, wo unser Gastgeber arbeitet. Wir werden an der Pforte abgeholt und bekommen einen einmaligen Blick hinter die Kulissen einer AirForceBase. Ich muss zugeben, dass ist so ziemlich das Beeindruckendste, direkt nach dem Grand Canyon. Das bekommt man sonst ja nicht ohne weiteres zu sehen. Fotografieren ist hier leider nicht erlaubt.
Zuerst dürfen wir uns einen (ausgemusterten) Düsenflieger von außen und innen ansehen, an dem gerade gearbeitet wird. Hier einmal im Cockpit zu stehen, ist schon cool, aber fliegen – nein danke. Uns wird alles genau erklärt. Dann schauen wir uns einen ausgebauten Schleudersitz an und erfahren dazu Einzelheiten. Unter anderem, dass man nur 3x in seinem Leben rausgeschleudert werden darf und dann die Fliegerlaufbahn beendet ist, da man ein 4.Mal nicht überleben würde. Bei jedem Rausschleudern wird die Wirbelsäule zusammengestaucht, so dass man hinterher ein paar Zentimeter(!) kleiner ist.
Dann stellt unser Gastgeber fest, dass zwei Düsenjets gerade außerplanmäßig zum Start fertiggemacht werden. So schwingen wir vier uns schnell in ein Auto und verfolgen den Start aus nächster Nähe. In der Luft sind die Jets ja schon tierisch laut, beim Start machen sie noch viel lautere Geräusche. Wahnsinns-Maschinen sag ich nur.
Auf der Rückfahrt zum Hanger kommen wir an einem Transportflugzeug vorbei. Dieses hat einen riesigen Bauch. Nach kurzem Abklären, dürfen wir auch dieses besichtigen. Das ist ganz lustig, da schon alle sechs Besatzungsmitglieder an Bord sind. Da es die deutsche Basis ist und dementsprechend Deutsch gesprochen wird, ist es ganz praktisch, dass wir alles genau verstehen, was sie uns erklären. Auch das Cockpit mit den 10.000 Knöpfen ist unglaublich beeindruckend – sieht man auch nicht alle Tage. Und damit fliegen die dann um die Welt und verteilen Hilfsgüter oder machen andere Dinge. Nicht sehr bequem, so ein Flug für die Personen im Laderaum.
Auf jeden Fall hat sich der Besuch auf der Air Force Base gelohnt! Fotos dürfen wir wie gesagt aus Sicherheits- und Geheimhaltungsgründen natürlich nicht machen. Dafür halten wir noch einmal kurz am Besuchergate an, wo alte, ausrangierte Maschinen stehen, die wir fotografieren dürften. Gigantisch, die Jets mal aus der Nähe zu sehen.
Auf dem Rückweg holen wir unsere Gastgeberin von der Arbeit ab und essen gemeinsam zu Mittag. Als unsere Gastgebertochter aus der Schule kommt, machen wir uns sogleich wieder auf den Weg. Dieses Mal fahren wir zu Freunden unserer Gastgeber auf eine Ranch. Hier geht unsere Gastgebertochter öfter mal reiten.
Bereits der Hinweg ist spannend, wir fahren über eine huckelige Schotterpiste, quer durch die dürre Wüste und bereits hier kreuzt die erste Schlange unseren Weg – gut, dass Jenny das auf dem Rücksitz nicht mitbekommt, sonst würde sie wahrscheinlich gar nicht erst aussteigen.
Die Freundin, der die Ranch gehört, spricht nur Englisch aber wir haben kaum Verständigungsschwierigkeiten. Sie erzählt uns einiges vom Ranchleben, was schon viel Arbeit ist und wahnsinnig spannend klingt, wenn man so ein Leben fernab von allem, in Einsamkeit führt.
Wir machen einen Ausritt und so werden die Pferde geputzt, gesattelt und los geht es. Jenny und ich wechseln uns mit einem Pferd ab, so dass wir je eine halbe Runde durch die Wüste laufen und die andere reiten kann. Was so ziemlich die schweisstreibendste Aufgabe ist – nicht das Reiten, sondern das Laufen durch die Wüste. Ich bin klitschnass geschwitzt, als ich die zweite Hälfte endlich auf das Pferd durfte. Ich habe bisher gedacht, dass der Gang morgens mit dem Hund durch die Wüste Überwindung ist, aber das hier ist noch mal heftiger – da wir die nicht gerade kleinen Schlangen kurz vor der Ranch ja schon gesichtet hatten. Ich sehe aber zum Glück nur eine einzige Schlange und das, als ich oben auf dem Pferd sitze.
In der letzten Runde muss ich noch einmal die zweite Hälfte laufen. Da hier in der Wüste alles so gleich aussieht, kann ich mich nicht erinnern, wo ich die Schlange gesehen habe.
Als wir auch die zweite Runde überstanden haben, satteln wir die Pferde ab und putzen sie. Irgendwann drehe ich mich instinktiv um und sehe eine Schlange über den Hof schlängeln. Sie kommt direkt auf uns und die Pferde zu. Da ich weiß, was Jenny für eine Angst vor Schlangen hat, sage ich ihr zunächst, dass sie mal woanders hingehen soll und mache anschließend die Besitzerin der Ranch auf die Schlange aufmerksam.
Diese reagiert sofort, doch in der Hektik verstehe ich sie nicht richtig – so dass unsere Gastgeberin übersetzt, dass das eine Klapperschlange sei – also eine ziemlich gefährliche Schlange. Mit einem Besen scheucht die Rancherin die inzwischen laut klappernde Schlange dann wieder irgendwo ins Gebüsch. Immerhin hat sie jahrelange Erfahrung mit Schlangen auf der Ranch. Ruhe haben wir anschließend natürlich keine mehr.
Sie erklärt uns, dass sie häufiger Schlangen auf dem Hof hat, vor allem wenn es ans Füttern der Pferde geht, dadurch würden die Schlangen angelockt. Sie erzählt, dass sie Krankenschwester ist und daher weiß, was diese Klapperschlangen anrichten können. Na so eine Begegnung brauchen wir auf jeden Fall nicht noch einmal.