Größtes Computermuseum der Welt: AHA-Momente im Heinz Nixdorf MuseumsForum Paderborn

Komm mit auf eine spannende Zeitreise durch das größte Computermuseum der Welt. Hier findest du 5.000 Jahre Technologie und Kommunikationswesen unter einem Dach. Das Erlebnismuseum von Heinz Nixorf in Paderborn bietet eine einzigartige Ausstellung der Informationstechnik von den Anfängen bis zur Gegenwart.

Stell dir vor, du besuchst ein Computermuseum

Ich gebe zu, als ich „Computermuseum“ hörte, hatte ich eine relativ klare Vorstellung, was mich im Heinz Nixdorf MuseumsForum in Paderborn erwarten würde: eine Ausstellung von den Anfängen des ersten Computers bis zum heutigen Laptop und Notebook. Doch dann kam alles anders! Mich erwartete ein unterhaltsames Mitmach-Museum. Aber beginnen wir von vorn. Das Computermuseum liegt in unmittelbarer Nähe zum beliebten Padersee.

Adresse: Heinz Nixdorf MuseumsForum, Fürstenallee 7, 33102 Paderborn

Wer ist Heinz Nixdorf eigentlich?

Nixdorf wurde 1925 geboren und gründete 1952 sein Unternehmen, welches zu den größten Computerunternehmen Europas zählte. Heute findest du den Namen überwiegend noch an Kassen, Geldautomaten und Pfandrücknahmeautomaten. Nach dem plötzlichen Tod von Heinz Nixdorf 1986 fusionierte das Unternehmen mit Siemens und zog nach München. Das leerstehende Gebäude in Paderborn wurde schließlich zum heutigen Computermuseum umgebaut.

Das Heinz Nixdorf Museum

Das Heinz Nixdorf MuseumsForum, kurz „HNF“ wurde im Oktober 1996 eröffnet und bietet eine 6.000 qm große Dauerausstellung. Zudem gibt es zwei große Flächen für Sonderausstellungen und regelmäßig finden Events und Vorträge statt. Die Ausstellung erstreckt sich über drei Etagen und bietet eine Zeitreise durch 5.000 Jahre Geschichte der Informationstechnik. Das Computermuseum ist unterhaltsam, interaktiv und bietet interessante Dinge für Klein und Groß. Immer wieder findest du Multimediastationen und im Foyer können alte Computerspiele gezockt werden.

Falls du intensiv in die Geschichte eintauchen möchtest, oder dich über Blicke hinter die Kulissen freust, kannst du mit Kindern eine coole Rätselreise (eine Art kostenlose Museums-Rallye) machen, den Multimedia-Guide nutzen oder an einer der zahlreichen Führungen teilnehmen, die regelmäßig stattfinden. Das Programm ist abwechslungsreich, so gibt es zum Beispiel spezielle Rundgänge für Kinder oder Blinde sowie mit unterschiedlichen Themenbezügen.  

Von der Keilschrift zum Computer

Wir starten in der ersten Etage – die über eine Rolltreppe oder barrierefrei mit einem Fahrstuhl erreicht werden kann. Der Beginn der Ausstellung ist jedoch nicht etwa der erste Computer. Nein, es geht noch viel weiter zurück. Nämlich zu den Anfängen des Schreibens und Rechnens in das Jahr 3.400 vor Christus.

Die Exponate sind vielfältig. Zum Thema Schreiben gibt es Tontafeln mit den ersten Schriftzeichen, die Entstehungsgeschichte der Bücher über Setzmaschinen bis hin zum Buchdruck. Besonders spannend ist auch die Geschichte des Rechnens. Vom Abakus, wo mithilfe von Kugeln gezählt wurde, über die ersten Rechenmaschinen ist der Werdegang sehr anschaulich dargestellt. Unter anderem kannst du in der Ausstellung einen Blick auf die erste Schreibmaschine aus Holz werfen und dir genau anschauen, wie die Entwicklung voranging. 

Seitlich findest du die „Galerie der Pioniere„. Hier werden 15 wichtige Persönlichkeiten und Unternehmer mit ihren jeweiligen Erfindungen und deren Geschichte vorgestellt. Bedeutende Namen wie Schickard, Pascal, Leibniz, Siemens, Zuse und natürlich Nixdorf werden dir hier über den Weg laufen.

Hättest du gewusst, dass …

• … das @-Zeichen bereits 1888 auf Schreibmaschinen zu finden war?
• … Heinz Nixdorf bereits 1984 mit einem E-Bike über das Betriebsgelände fuhr?
• … der erste Computer eine Stromversorgung wie eine Kleinstadt benötigte?
• … der erste Taschenrechner in Deutschland 2.000 DM kostete?

Diese und viele weitere spannende Infos, Daten und Fakten erfährst du im Computermuseum in Paderborn. Es gab so einige Dinge, wo ich staunend und teils ungläubig vorgestanden habe. 

Immer wieder finden sich interaktive Stationen, wo Dinge ausprobiert werden können. Rechne mit dem Abakus, mach einen Eignungstest als Fräulein vom Amt und verbinde Anrufer miteinander. Teste einen Magnetlocher, und mache eine virtuelle Reise mit dem Tablet an der Chip-Pagode, wo du zum Beispiel virtuell in einen Tessler steigen kannst.

Wunder dich nicht, wenn du plötzlich mal von hinten angestupst wirst oder dich ein leise sirrendes Geräusch verfolgt. Mit großen, kugelrunden Augen, charmant und hilfsbereit sind die beiden „Mitarbeiter“ PETRA und PETER. Sie fahren durch die Ausstellung in der ersten und zweiten Etage, zeigen dir gewünschte Orte, spielen auf Wunsch mit dir verstecken und laden zum Quiz ein.

Der Computer erobert die Welt

In der zweiten Etage findest du schließlich das zentrale Thema, weshalb du sicherlich ursprünglich in das HNF gekommen bist: der Computer. Auch wenn du das aufgrund all der interessanten Dinge hier inzwischen ganz sicher vergessen hast.  

Die Evolution des Computers: Von einem raumgroßen Eniac-Computer über den schreibtischgroßen „Zuse“ bis hin zum Tablet und Mikrochip, kann die Entwicklung im Heinz Nixdorf MuseumsForum anschaulich bestaunt werden. Wer weiß, vielleicht findest du deinen ersten PC in der Ausstellung und kannst in Erinnerungen schwelgen.

Alternativ halte Ausschau nach deinem ersten Taschenrechner, den findest du hier ganz bestimmt. Denn die Vitrine mit sage und schreibe 700 Taschenrechnern beinhaltet so ziemlich jede Ausgabe. Unter anderem auch einen der größten Taschenrechner der Welt. 

Vom Datenspeicher über Minicomputer und mobile Kommunikation mit Handys bis hin zur Geschichte der Videospiele findest du auch in dieser Etage wieder jede Menge Interessantes. 

Natürlich gibt es auch auf dieser Ausstellungsfläche vom Heinz Nixdorf Museum wieder jede Menge Interaktion: Anfassen, ausprobieren und Spaß haben ist hier das Motto! Teste einen Flugsimulator, rede mit dem Avatar Max, winke dem menschenähnlichen Roboter Nadine und sie winkt zurück. Forder den niedlichen Pepper zum Tanzen auf, lass dich von einem Computer zeichnen, programmiere selbst und lerne die faszinierende Geschichte vom trampenden Hitchbot kennen. 

Hier wird eine spannende Welt der Zukunft präsentiert. Lerne verschiedene Roboter kennen und tauche ein in die Welt der Künstlichen Intelligenz, kurz KI. Die Kommunikation zwischen Mensch und Maschine ist absolut faszinierend und wird dich in Staunen versetzen.

Die Sonderausstellung im Heinz Nixdorf MuseumsForum

Zum Abschluss lohnt sich auch ein Besuch in der dritten Etage. Hier findest du die Sonderausstellungsfläche. Seit Oktober 2021 findest du die aktuelle Ausstellung zu Thema „Papierflieger und Gummitwist – Informatik zum Mitmachen“. Die Ausstellung gibt es noch bis zum 16. Oktober 2022 wurde verlängert bis zum 8. Januar 2023.

Eine perfekte Familienausstellung, in der du auf spielerische und spannende Art in die Welt der Informatik eintauchen kannst. Mitmachen ist hier ausdrücklich erwünscht und bringt eine Menge Spaß. Themen wie „Digitale Bilder“, „Wie entsteht ein Film“ und „Springe und steuern“ laden zum Ausprobieren ein. Ausführliche Eindrücke findest du hier.

Café und Museumsshop

Nach deiner Zeitreise im Erlebnismuseum kannst du dich im Foyer noch bei einem leckeren Café stärken und die ganzen Eindrücke sacken lassen. Anschließend hast du vielleicht Lust eine Runde durch den Museumsshop zu stöbern. Hier findest du elektronische und Print-Medien, Lernmaterial, Spielzeug und Souvenirs.

Meine Meinung zum Heinz Nixdorf MuseumsForum

Vielleicht hast du es zwischen den Zeilen schon gelesen: meine Begeisterung vom Besuch im Computermuseum HNF in Paderborn. 5.000 Jahre Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft die begeistern.

Ich bin wirklich erstaunt, wo die Geschichte der Informationstechnik startet und vor allem, was alles dazugehört. Im Nachhinein ist für mich klar, dass auch das erste Schreiben, das erste Rechnung und die ersten Schritte in Richtung Kommunikation dazugehören. Aber erwartet hatte ich eine solch umfassende Ausstellung nicht.

Zumal die Präsentation im Computermuseum Paderborn nicht etwa staubtrocken daherkommt, sondern unterhaltsam und interaktiv ist und vor allem auch zum Nachdenken anregt. Ich kann dir nur empfehlen, mache einen Ausflug in das schöne Paderborn und statte dem Heinz Nixdorf MuseumsForum unbedingt einen Besuch ab.

Falls du noch weitere Ideen suchst, was du in Paderborn unternehmen kannst, habe ich hier noch ein paar Inspirationen für dich:

• Schloss Neuhaus mit seinem Schlosspark und den tollen Museen
• Der Paderborner Dom und das Paderquellgebiet bei Evaexplora.de
• 12 fantastische Tipps für Padeborn bei Planethibbel.com
• Die etwas anderen Ausflugsziele in Paderborn bei Teilzeitreisender.de
• Weitere Ideen für einen Ausflug im Teutoburger Wald und OWL

Offenlegung | Mein Besuch im Heinz Nixdorf MuseumsForum fand im Zuge der TeutoBloggerWG statt. Ich bedanke mich ganz herzlich bei Frau Angenendt für die tolle Führung. Ihre Begeisterung war sehr ansteckend. Die TeutoBloggerWG 2022 fand im Rahmen des EFRE-Projekts „Zukunftsfit Digitalisierung“ statt. Das Projekt wird gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung und das Land NRW. Wie immer berichte ich über meine persönlichen Erfahrungen und Eindrücke. Meine Meinung wird durch die bezahlte Kooperation in keiner Weise beeinflusst.