Südnorwegen Rundreise: Roadtrip entlang der Fjorde mit praktischen Tipps
Auf einer Südnorwegen Rundreise erwarten dich landschaftliche Highlights wie Fjorde, Fjelle und Wasserfälle. Stefan nimmt dich mit auf einen Roadtrip durch den Süden von Norwegen und zeigt dir die schönsten Sehenswürdigkeiten, fantastische Strecken und Übernachtungstipps.
Das erwartet dich auf einer Südnorwegen Rundreise
Den Süden von Norwegen kannst du sehr einfach, während einer Rundreise entlang der spektakulären Fjorde kennenlernen. Hier findest du all die Orte, die im Kopf entstehen, wenn du an Norwegen denkst:
- tiefe, weit ins Land ragende Fjorde, überragt von steilen Felswänden.
- ein einsames Fjell, hoch oben in den Bergen.
- spektakuläre Wasserfälle, die eiskalt und tosend aus diesen Bergen herabstürzen.
Und selbst Gletscher kannst du bei einer Südnorwegen-Rundreise bestaunen. Aber was erwartet dich im Reiseland Norwegen?
Das Königreich Norwegen ist flächenmäßig fast gleich groß wie Deutschland, dennoch nicht das größte Land in Skandinavien. Zudem hat Norwegen die wenigsten Einwohner, im Vergleich zu den skandinavischen Nachbarn Schweden, Dänemark und Finnland.
Trotzdem ist es das wohlhabendste Land Nordeuropas und eines der reichsten der Welt. Das hat zur Folge, dass Norwegen ein sehr teures Urlaubsland sein kann.
In diesem Beitrag bereisen wir zusammen drei der südlichsten Provinzen (Fylke) Norwegens. Ich zeige dir einige der schönsten Orte und gebe dir Tipps, die deine eigene Norwegen Rundreise durch den Süden des Landes etwas vereinfachen.
Anreise nach Südnorwegen und Wissenswertes
Landweg oder Fähre stehen dir bei deiner Anreise nach Südnorwegen mit dem eigenen Fahrzeug zur Wahl.
Entweder du fährst einen kleinen Bogen durch Dänemark und Schweden (inkl. Öresund Brücke) oder nimmst auf direktem Weg eine Fähre. Diese sind von Hirtshals nach Südnorwegen am günstigsten und haben die geringste Entfernung. Es gibt außerdem noch Verbindungen nach Langesund und Stavanger.
Die üblichsten Fährstrecken nach Norwegen sind:
- Kiel – Oslo mit Color Line, 20 Std., sehr teuer
- Hirtshals – Larvik mit Color Line oder Fjordline, knapp 4 Std.
- Hirtshals – Kristiansand mit Color Line oder Fjordline, 3–4 Std.
Ich habe mich für die Fähre entschieden. Die Fjordline-Fähre von Hirtshals nach Kristiansand ist sehr angenehm. Es geht pünktlich Sonntagmorgens um 8:30 Uhr los und es reichte völlig aus, 45 Minuten vor der Abfahrt am Fährhafen zu sein. Das Ticket kostete mich 125,99 EUR und ist über Direct Ferries* gebucht.
Das Schiff ist bei meiner Überfahrt sehr sauber und bietet in allen Bereichen genug Sitzplätze, sogar draußen an Deck. Hier kann es aber kühl und windig sein! Ein typisches Discounter-Sandwich kostet an Bord fast 9 EUR, daher rate ich bei jeder Fährfahrt dazu, einen Rucksack zu packen und mit an Bord zu nehmen. Neben Essen und Getränken solltest du etwas zu lesen nicht vergessen, oder Handy Ladekabel und Kopfhörer mitnehmen.
👉 Hilfreiche Tipps für eine Fahrt mit der Fähre findest du im Beitrag „Fähre fahren“.
Nützliche Tipps für deine Reise nach Norwegen
Wenn du wie ich mit dem Pkw fährst, aber trotzdem günstig übernachten möchtest, solltest du Bettbezüge, Decke oder Schlafsack und vielleicht auch Kopfkissen mitnehmen. Die Hütten auf vielen Campingplätzen und auch diverse andere Hütten bieten zwar Matratze, Decke und Kopfkissen. Diese können aber in fragwürdigem Zustand sein und kommen in der Regel ohne Bezüge. Auch im Auto schlafen ist oft kein Problem, da es an vielen Wanderparkplätzen oder Parkbuchten Toiletten gibt.
Aus eigener Erfahrung rate ich dazu, die Grüne Versicherungskarte nicht zu vergessen!
Auf dieser Südnorwegen Rundreise habe ich kein Bargeld benötigt. Jeder noch so kleine Laden akzeptiert Kreditkarten. Nur bei den privaten Obst- und Gemüseständen am Wegesrand steht oft eine Kasse bereit. Wenn du daran Interesse hast, solltest du ein bisschen norwegisches Kleingeld mitführen.
Meiner Erfahrung nach ist die Anreise mit dem eigenen Fahrzeug günstiger als zu fliegen und ein Fahrzeug zu mieten. Ein weiterer wichtiger Vorteil ist, dass man seine komplette Ausrüstung zum Wandern, Angeln, Surfen usw. mitnehmen kann und nichts leihen muss. Auch viele Grundnahrungsmittel können bereits in Deutschland eingekauft werden, anstatt sehr viel teurer erst in Norwegen.
Maut in Norwegen: Statt dich für den kostenpflichtigen Chip fürs Auto zu registrieren, kannst du auch deine Daten bei EPASS24 speichern. Die buchen dann direkt bei Benutzung einer Brücke oder Mautstraße von deiner Kreditkarte ab, anstatt einen Brief mit der Gesamtrechnung zu schicken. Ich habe mich zwei Tage vor Abfahrt registriert und alles lief automatisch über meine Visakarte.
Fähren in Norwegen: Hier lohnt sich ebenfalls, vorab online dein Fahrzeug für FERRYPAY zu registrieren. Dein Kennzeichen wird gescannt, während du auf die Fähre fährst, und sofort weiß das Fährunternehmen, ob du registriert bist oder nicht. Man kann dann auch per Kreditkarte bezahlen, aber leichter und schneller für alle Beteiligten ist es, wenn du deine Daten schon online bei Autopassferje.no hinterlegt hast. Ich glaube, hier musst du dich zwei Tage vor der ersten Fahrt registriert haben. Stöbere in Tanjas Tipps zu den Fähren in Norwegen.
Tipps für die Fahrt durch Dänemark
Dänemark hat landschaftlich und kulturell viel zu bieten. Das wird auf dem Weg zur Fähre oft unterschätzt. So hat das Land zahllose schöne Strände, sehenswerte Nationalparks und natürlich interessante UNESCO Welterbestätten aus der Zeit der Wikinger. Außerdem ist Dänemark ideal auf Camper eingestellt, es gibt überall Campingplätze und Stellflächen.
Viele Tipps zu Dänemark und Campingplätzen findest du auch hier.
Eine der UNESCO-Welterbestätten sind die Runensteine und die Kirche in Jelling. Bei den Runensteinen von Jelling handelt es sich um zwei massive Steine, die im 10. Jahrhundert von König Harald Blauzahn und seinem Vater Gorm errichtet wurden. Die Runen auf dem größeren der beiden Steine erzählen von der Christianisierung Dänemarks unter König Harald Blauzahn. Ein faszinierendes Stück Geschichte!
Gleich nebenan gibt es ein kostenloses Museum, indem Artefakte und Informationen anschaulich präsentiert sind – häufig auch interaktiv und dadurch für Kinder spannend gemacht. Hier kannst du leicht ein bis zwei Stunden verbringen und dabei etwas lernen.
Parken: Herningvej 3, 7300 Jelling.
Norwegens südlichste Provinz Agder und das Setesdal
Die Provinz Agder ist Norwegens südlichster Landesteil und daher auch bekannt als Sørlandet. Die bekannteste Region in Agder ist wahrscheinlich das Setesdal, durch das die Straße (Riksvei) Nummer 9 führt. Sie ist die wichtigste Nord-Süd-Verbindung der Provinz. Der größte Fluss ist die Otra, welche von Norden nach Süden durch das Setesdal fließt und teilweise parallel zur Straße 9 verläuft.
Streckenempfehlung nach Ankunft in Kristiansand
Wenn du in Kristiansand mit der Fähre ankommst, befindest du dich bereits im Verwaltungssitz von Agder. Von hier gibt es Verbindungen in alle Richtungen. Ich empfehle dir die Fahrt nach Südwesten, also über die E39 Richtung Stavanger.
Die Straße führt einerseits an grünen Wäldern, andererseits aber auch am Meer entlang. Schon bald bist du umgeben von Seen und Fjorden, roten Holzhäuschen mit weißen Fenstern und einer absolut bezaubernden maritimen Landschaft. Das Wasser ist in der Nähe von Farsund nie fern und es gibt für ausgedehnte Pausen auch genug Strände.
Der Leuchtturm Lindesnes Fyr ist ein sehr beliebtes Ausflugsziel in der Provinz Agder. Der Parkplatz ist gratis, hier kannst du sogar campen. Der Zugang zum Leuchtturm kostet zwar etwas, ist das Geld aber wert.
Ganz oben, über den Klippen, thront das Lindesnes Fyr bereits seit 1915. Vorher stand hier seit 1655 Norwegens ältester und südlichster Leuchtturm. Es ist eine raue, beeindruckende Gegend hier in Südnorwegen, windumtost und mit donnernden Wellen am Fuße der Klippen. Unbedingt einen Besuch wert! Ticketpreise, Öffnungszeiten und mehr findest du hier.
Setesdal – das schönste Tal in Südnorwegen?
Das bekannte und sehr beliebte Setesdal ist ein Tal in der Provinz Agder. Es erstreckt sich im Süden von etwa Evje über Bygland und Valle bis nach Hovden im Norden. Eine Fahrt entlang der Otra Richtung Haukeli im Norden ist landschaftlich sensationell.
Hier kannst du eigentlich hinter jeder Kurve anhalten und eine neue Aussicht bewundern. Als zertifiziertes, nachhaltiges Reiseziel bewahrt das Setesdal die lokale Kultur und Natur, was noch mal einen besonderen Reiz hat.
Außerdem gilt das Setesdal in Südnorwegen als eines der besten Klettergebiete in Europa. Es gibt zahllose gut beschilderte Wanderwege im Tal und auch Rafting auf der Otra wird in vielen Orten angeboten. Im Winter gibt es viele Skigebiete für den Wintersport.
Rafting wird unter anderem kurz vor Byglandsfjord angeboten. Hier lohnt sich auf jeden Fall ein Stopp beim Wasserfall Syrtveitfossane. Das Wasser donnert hier mächtig über die Stromschnellen, und es ist größte Vorsicht geboten, wenn man über die gemauerten Steine oberhalb des Flusses geht.
Einige Kilometer weiter Richtung Norden empfehle ich eine kurze Rast am Parkplatz des 180 Meter hohen Wasserfalls Reiårsfossen. Wenn du dir die Beine vertreten möchtest, gibt es einen angeblich blau markierten Weg zur Kante des Reiårsfossen. Die Benutzung des Weges ist wohl kostenpflichtig, ich bin allerdings nicht hinaufgegangen und habe keine näheren Informationen.
Ein weiteres Highlight in Südnorwegen ist die Verbindungsstraße von Nomeland nach Lysebotn. Die Straße Lyseveien ist landschaftlich ein absoluter Traum und bringt dich zudem noch nach Lysebotn, dem Ausgangsort für Wanderungen zum weltbekannten Kjeragbolten oder Fähren Richtung Stavanger. In der Gegend solltest du die Wanderung zum Preikestolen nicht verpassen!
Tipp für Camper: Das Setesdal bietet viele Campingplätze sowie einfache Stellplätze. Beim Freistehen beachte unbedingt die Regeln des Jedermannsrechts.
Südnorwegen Tipps für die Provinz Vestland
In die norwegische Provinz Vestland gelangst du, wenn du aus dem Setesdal kommend von der Straße Nummer 9 auf die E134 Richtung Bergen abbiegst.
Damit fährst du ein kurzes Stück durch die Provinz Vestfold og Telemark, über die ich in diesem Beitrag leider nichts zu berichten habe. Parallel zur E134 verläuft der Roldalsfjellet Turistveg. Eine sogenannte Scenic Road, die in der Regel weniger stark befahren wird, dafür aber auch in relativ schlechterem Zustand ist.
Vestland befindet sich, wie der Name schon verrät, ganz im Westen Norwegens an der Nordseeküste. Die Provinz ist stark geprägt von den zahllosen Fjorden, die von der Küste weit ins Land hinein reichen.
Am größten und bekanntesten sind der Sognefjord und der Hardangerfjord. Sehr beliebte Wandergebiete sind die gewaltigen Gebirge in den Nationalparks Hardangervidda und Jotunheimen. Außerdem liegt der größte europäische Gletscher in Vestland, nämlich der Jostedalsbreen.
Die schönsten Sehenswürdigkeiten rund um die Hardangervidda
Bei der Hardangervidda handelt es sich um die größte Hochebene Europas und Norwegens größten Nationalpark. Die meisten Wasserfälle am westlichen Rand der Hardangervidda sind Abflüsse der unzähligen Seen und Bäche der Hochebene. Einer davon ist der 165 Meter hohe Låtefossen Wasserfall, ein sogenannter Zwillingswasserfall.
Aus gutem Grund ist er eine der Top-Sehenswürdigkeiten in der Gegend der kleinen Stadt Odda. Der Parkplatz ist allerdings sehr klein und tagsüber immer gut gefüllt. An derselben Straße, nur ein paar Meter weiter, stürzt der Espelandsfossen 84 Meter in die Tiefe.
Auch der Folgefonna Nationalpark befindet sich ganz in der Nähe. Teil des Nationalparks ist der 214 Quadratkilometer große Gletscher Folgefonna, Norwegens drittgrößter Gletscher. Es gibt Wanderwege zu den Gletscherzungen Buerbreen und Bondhusbreen. Entsprechende Informationen findest du beim Norwegischen Tourismusverein.
Ein idealer Ausgangspunkt für die nächsten großartigen Sehenswürdigkeiten im Nordwesten der Hardangervidda ist der kleine Ort Øvre Eidfjord am Ufer des Sees Eidfjordvatnet. Hier gibt es diverse Unterkunftsmöglichkeiten.
Eine Sehenswürdigkeit wäre der kostenlose Parkplatz, der bei Google Maps „Parking spot Hardangervidda“ heißt. Er befindet sich bereits oben auf der Hochebene und ist über eine extrem schmale, einspurige Straße erreichbar.
Wobei es sich dabei vielmehr um einen mit Schlaglöchern übersäten, geschotterten Feldweg handelt. Besonders in den engen Serpentinen ist bei Gegenverkehr Kreativität gefragt.
Es gibt hier natürlich keine Tankstelle und auch keine Unterkünfte, für Camper allerdings wundervolle Stellplätze überall. Wenn du den winzigen Ort Hjølmotun passiert hast, gelangst du kurz darauf zum Wasserfall Øvre Eidfjord foss. Weiter bin ich diese nervenaufreibende Strecke nicht gefahren, aber der Weg lohnt sich auf jeden Fall!
Ein tolles Highlight in ganz Südnorwegen ist der Wasserfall Vøringsfossen in Eidfjord. Er ist bequem über die Straße RV7 (die Verbindungsstraße zwischen Oslo und Bergen) erreichbar und bietet einen gratis Parkplatz am Fossli Hotel.
Es gibt mehrere Aussichtsplattformen, alle liegen an spektakulären Orten oberhalb der Schlucht und sind über Wege miteinander verbunden.
Der 183 Meter hohe Vøringsfossen ist einer der beeindruckendsten Wasserfälle im Süden Norwegens. Er befindet sich in unglaublich schöner Lage oberhalb einer Schlucht, durch die der Bjoreio fließt. Er ist ebenfalls ein Abfluss der Hardangervidda. Ich verbringe hier mindestens zwei Stunden damit, dem Donnern des Wassers zu lauschen und gleichzeitig die Aussicht zu genießen.
Highlights entlang der Fjorde im nördlichen Vestland
Von Øvre Eidfjord geht es über die 1,3 Kilometer lange Brücke Hardangerbrua über den Eidfjord. Sie ist eine der längsten Hängebrücken der Welt und die Benutzung kostet 2023 noch 150 NOK. Diese Maut wird über EPASS24 abgerechnet. Um auf die Brücke zu gelangen, fährst du in einen Tunnel und einen unterirdischen Verteilerkreis, was für sich schon außergewöhnlich ist.
Die Fahrt Richtung Vossevangen ist landschaftlich ganz hübsch. Aber wenn du von der E16 auf die 13 wechselst, weiß du sofort wieder, weshalb Norwegen solch ein beliebtes Reiseland ist. Hier hast du wieder Berge, Seen und weite Täler. Besonders beeindruckend ist das bei der Fahrt über die Hólesvingane Serpentinen rauf zur Vikafjell Hochebene.
Leider gibt es nur wenige Haltemöglichkeiten, aber diese solltest du für die Aussicht zurück auf das Tal Myrkdalen nutzen, welches du gerade durchquert hast. Die Fahrt über das Fjell kannst du hoffentlich bei gutem Wetter genießen. Hier oben kann es allerdings auch im Sommer richtig stürmisch und kalt werden.
In Vikøyri, am Ufer des Sognefjord, erreichst du nach einigen Serpentinen wieder eine richtige Stadt. Ein touristischer Höhepunkt in Südnorwegen ist die Stabkirche Hopperstad, welche auf einem kleinen Hügel in Vikøyri steht.
Sie ist eine von noch 30 erhaltenen Stabkirchen in Norwegen. Erbaut wurde sie um das Jahr 1130 und ist somit eine der ältesten. Der Name Hopperstad findet sich auf vielen Grabsteinen auf dem kleinen Friedhof neben der Kirche wieder, daher kommt vermutlich der Name.
Das Gebäude wirkt jedenfalls sehr Ehrfurcht gebietend, besonders durch die geschnitzten Drachenköpfe an den Giebeln. Der Eintritt kostet 90 NOK (ca. 7,96 EUR). Weitere Informationen findest du hier.
Zu einem der schönsten Aussichtspunkte in Südnorwegen geht es jetzt per Fähre. Hierzu fährst du 15 Minuten von Vikøyri nach Vangsnes. Das Fährunternehmen Norled Ferry fährt mindestens zweimal pro Stunde die Strecke Vangsnes – Hella – Dragsvik und benötigt dafür etwa 25 Minuten.
Bei der Überquerung des Sognefjord sind wunderschöne Aussichten inklusive, also auf keinen Fall im Auto sitzen bleiben!! In Dragsvik angekommen, geht es am Verteilerkreis rechts auf die Straße FV613, die auch Gaularfjellsvegen heißt. Es handelt sich hierbei um eine absolute Traumstraße.
Nicht nur für die zahlreichen Motorradfahrer ist diese Strecke spannend. Sie gefällt auch Freunden schöner Berglandschaften, die Aussichten auf schneebedeckte Berge und tiefe Seen zu schätzen wissen. Natürlich hat auch der Gaularfjellsvegen wieder einige spitze Haarnadelkurven zu bieten, und oben angekommen lockt dann die Aussichtsplattform Gaularfjellet utsikten.
Im Tal Kjenndal liegt der Gletschersee Lovatnet. An dessen Ostufer gelangst du über die Straße FV723 zu einer T-Kreuzung. Rechts ein großer Parkplatz am Seeufer, links geht es über eine noch kleinere Straße weiter in Richtung Kjenndal Gletscher. Diese Buckelpiste endet ebenfalls an einem Parkplatz. Es handelt sich übrigens um eine kostenpflichtige Privatstraße, jedoch nicht sehr teuer.
Vom Parkplatz aus sind es nur ein paar Minuten zu Fuß über einen angelegten Weg bis zum Aussichtspunkt auf die Gletscherzunge Kjenndalsbreen. Es gibt keine Verbotsschilder, also könnte man auch noch viel näher an den Gletscher heran. Hierbei solltest du allerdings sehr vorsichtig und respektvoll der Natur gegenüber vorgehen.
Der Kjenndal Gletscher hat eine Fläche von 19 km² und befindet sich im Jostedalsbreen Nationalpark, einem Teil des Jostedal Gletschers. Bis auf die beschwerliche, langsame Anfahrt ist Kjenndalsbreen einfach zu erreichen. Ganz im Gegensatz zu vielen anderen Gletschern in Norwegen oder Europa. Man kann auf dem Parkplatz zwar übernachten, es stehen aber keine Sanitäranlagen zur Verfügung.
Sehenswürdigkeiten-Klassiker der norwegischen Provinz Møre og Romsdal
Wenn du an eine Rundreise durch Südnorwegen denkst, dann sind diese beiden Sehenswürdigkeiten immer mit dabei: Geirangerfjord und Trollstigen.
Beide befinden sich in der Provinz Møre og Romsdal, welche direkt an die Provinz Vestland grenzt. Im Sommer, wenn die Fähren fahren, sind sie nur etwa 50 Kilometer voneinander entfernt. Das ist für einen Tagesausflug ideal machbar. Die benötigte Fähre von Eidsdal nach Linge wird von Fjord1 mehrmals in der Stunde betrieben und kostet etwa 5 EUR.
Geiranger und der Geirangerfjord
Was kann ich noch zum Geirangerfjord schreiben, was nicht schon in jedem Reisekatalog steht? Der Fjord ist genauso sehenswert wie die vielen anderen Meeresarme an Norwegens Küste. Aber weshalb ist der Geirangerfjord einer der bekanntesten?
Vielleicht wegen der beiden spektakulären Serpentinenstraßen, die in den Ort Geiranger hinein bzw. hinaus führen. Besonders die elf Haarnadelkurven zum Ørnesvingen Viewpoint sind ein Vergnügen zu fahren, wenn keine Busse unterwegs sind. Auf dem Fjord werden Bootstouren zu den Wasserfällen angeboten, du kannst aber auch Kajaks mieten und selbstständig auf Erkundungstour gehen.
Oberhalb des Geirangerfjords bieten folgende Aussichtspunkte einen fantastischen Blick:
- Skageflå
- Flydalsjuvet
- Ørnesvingen
Am Ende des Geirangerfjords liegt der gleichnamige winzige Ort, welcher seit 2005 zusammen mit dem Fjord zum UNESCO-Weltnaturerbe gehört.
Seit dem Abschmelzen der großen Gletscher vor 10.000 Jahren ist die Gegend um Geiranger bereits von Menschen bewohnt, was ich aufgrund des schwierigen Geländes sehr beeindruckend finde. Weitere interessante Informationen hat Wikipedia.
Heute ist Geiranger leider zu einem Ziel des Massentourismus geworden. Die Berichte über zahlreiche Kreuzfahrtschiffe im Fjord, und was dagegen zu tun sei, dürften wohlbekannt sein. Im Jahr kommen weit über 100 Schiffe in den Geirangerfjord.
Davon leben zwar alle Menschen im Ort, aber für die Natur unter Wasser hat das schwerwiegende Folgen. Deswegen wird über Regulierungen diskutiert. Auch, damit die Aussichtspunkte und die Anlegestellen nicht länger mit Touristen überfüllt sind.
Ich kann wie immer nur dazu raten überlegt und verantwortungsbewusst zu reisen, besonders bei Zielen des Massentourismus wie dem Geirangerfjord. Vielleicht lieber mehr Zeit an anderen schönen Fjorden wie dem Sognefjord oder dem riesigen Hardangerfjord einplanen.
Trollstigen: Eine weitere Serpentinenstraße
Der Trollstigen ist unter anderem durch Motorsportsendungen wie Top Gear weltweit bekannt. Aber kaum jemand sagt Folgendes: Der Trollstigen ist nicht mal einen Kilometer lang und hat auch nur elf Haarnadelkurven, genau wie viele andere Serpentinenstraßen in Norwegen. Wenn man von Süden zum Trollstigen kommt, hat man wahrscheinlich bereits einige Passstraßen hinter sich, da ist Trollstigen nur eine weitere dieser Art.
Allerdings muss erwähnt werden, dass es beim Trollstigen großartig angelegte Wege und Aussichtsplattformen gibt, und zwar gratis! Das kleine Besucherzentrum am riesigen Parkplatz hat zudem alles, was man benötigt.
Mir hat besonders die Aussicht auf den 320 Meter hohen Wasserfall Stigfossen sehr gefallen. Außerdem ist die Anfahrt über die Hochebene sensationell, einfach ab der Fähre in Linge der Straße Nummer 63 nach Nordosten folgen! Vom Trollstigen sind es dann nur noch 120 Kilometer bis zur ebenfalls sehr bekannten Atlantikstraße. Diese verbindet die vielen kleinen Inselchen zwischen Vevang und Karvag über spektakulär aussehende Brücken.
Tipp für Camper: Auf der Hochebene vor dem Trollstigen und darunter im Tal, direkt am Fluss Rauma, gibt es viele sehr schöne Stell- und Campingplätze.
Mein Fazit zur Südnorwegen-Rundreise
Südnorwegen ist völlig zu Recht eine Traumdestination. Ein absolut wunderschönes Land mit den freundlichsten Einwohnern, die man sich nur wünschen kann.
Ich kenne bereits Neuseeland, Kanada und Alaska und kann daher sagen: Fast alle Highlights dieser Länder findet man auch in Norwegen. Es gibt einfach unendlich viel zu sehen und zu erleben. Ich werde definitiv wiederkommen, auch wenn Norwegen eines der teuersten Reiseländer ist. Es lohnt sich!
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Hallo Julia,
Da kannst du dich wirklich auf einiges freuen. Ich fahre dieses Jahr auch wieder nach Norwegen, so begeistert bin ich. Vielen Dank für deinen netten Kommentar. Und viel Spaß in Norwegen!
Ein wirklich wundervoller Bericht. Wir planen 2024 endlich auch mal nach Norwegen zu reisen. Bisher sind wir immer in DK und S hängengeblieben :-) Vor allem auf die atemberaubende Natur freuen wir uns!