Was du mit einem Baby im Wohnmobil beachten solltest
Auf einer Reise im Wohnmobil mit Nachwuchs ändert sich so einiges, weshalb es unmöglich ist, sich vom ersten Tag an auf alles Neue einzustellen. Die Reisesicherheit steht mit Baby im Wohnmobil an erster Stelle, deshalb habe ich dir hier zusammengeschrieben, wo Gefahren lauern und auf was du auf einer Fahrt mit Baby im Wohnmobil unbedingt achten solltest.
Achtung beim Camping mit Baby im Wohnmobil
Wenn du bereits einige Reisen mit dem Camper hinter dir hast, dann hat sich bei dir sicher eine gewisse Routine im Campingalltag eingestellt: Was packe ich wohin, wer schläft auf welcher Seite und wer spült oder trocknet ab. Der Nachwuchs bringt eine solche Ordnung ganz schön durcheinander, denn Camping mit Baby ist anders.
Warum eine Reise mit Baby im Wohnmobil für uns unglaublich praktisch ist, haben wir dir vor einigen Wochen ja bereits verraten. Heute soll es um die Sicherheit auf einer Reise mit Baby im Wohnmobil gehen. Worauf solltest du also achten?
• Keine langen Fahrten im Kindersitz für Babys
Wenn du dich mit dem Thema Babyschale beschäftigt hast, dann bist du unumgänglich auch auf die Information gestoßen, dass Babys nicht lange drin liegen/sitzen sollen. Wenn das Baby lange in einer Haltung sitzt, kann es zu Rückenproblemen und somit zu Haltungsschäden kommen. Deshalb ist wichtig, dass ihr immer wieder viele bzw. lange Pausen einlegt, in denen sich das Baby ausgiebig strecken kann. Je älter der Nachwuchs wird, desto mehr Bespaßung ist nötig. Auch aus diesem Grund sind dann keine ultralangen Fahrten mehr möglich. Das große Bett im Wohnmobil eignet sich perfekt als Spielwiese bei schlechtem Wetter.
• Dreipunktgurt / Isofix
Zunächst einmal ist wohl die wichtigste Frage, wie die Babyschale im Wohnmobil befestigt werden kann. Viele Wohnmobile sind auf den Rücksitzen nur mit Beckengurten ausgestattet. Hast du vor dem Baby sicher noch nie drauf geachtet, oder? Wenn das Wohnmobil hinten nur einen einfachen Beckengurt hat, besteht einzig und allein die Möglichkeit: Das Baby sitzt vorne und ein Elternteil hinten. Suboptimal, gebe ich zu. Spätestens bei zwei Kindern muss eine andere Lösung gefunden werden, denn auch die meisten Kindersitze für größere Kinder benötigt einen Dreipunktgurt.
Eine Alternative für die Babyschale ist Isofix. Leider ist diese Sicherheitslösung in der Wohnmobil-Branche noch nicht wirklich angekommen. Fast kein Wohnmobil (Ausnahme sind einige Kastenwagen z. B. von Westfalia) hat es standardmäßig drin. Nachrüstbar ist es in vielen Fällen, natürlich auf eigene Kosten und unter Umständen muss selbst zum TÜV gefahren werden, um es abnehmen zu lassen. Also verlasse dich niemals auf Isofix im Wohnmobil.
• Staufächer richtig einräumen
Auf einer Wohnmobilreise zu zweit, hast du dir sicher noch nie Gedanken darüber gemacht, ob du die Lebensmittel oder die Teller besser in den linken oder rechten Oberschrank einsortierst, oder? Auch wenn es so gut wie nie vorkommt, dass mal ein Oberfach während der Fahrt aufspringt, so verrutscht doch häufig etwas und kommt dir beim Öffnen des Fachs entgegen. Das solltest du beim Einräumen der oberen Staufächer bedenken. Denn wenn die Babyschale oder der Kindersitz drunter stehen ist es ein Unterschied, ob Kaffeebecher und Teller rausfallen oder ein paar leichte Lebensmittel. Deshalb packe in die Staufächer über dem Kind unbedingt leichte Sachen und nicht gerade die schwersten.
• Gedanken über den Schlafplatz des Babys
Mach dir weit vor der Wohnmobilreise Gedanken über den Schlafplatz des Babys. Wenn du mit einem Alkoven – Wohnmobil verreist, ist die Schlafmöglichkeit für das Baby mithilfe von einem Rausfallschutz relativ schnell gelöst. Einige Vermieter bieten diesen Schutz für Säuglinge auch direkt mit an, Nachfragen lohnt sich. Alternativ erfrag die Länge des Bettes und du kannst dir selbst einen Rausfallschutzgitter bestellen.
Anders sieht es dagegen aus, wenn das Wohnmobil kein Alkoven hat. Bei einer durchgängigen Bettfläche hinten könnte das Baby durchaus in der Mitte schlafen. Sofern die Matratze gerade durchgängig ist, könnte auch hier das Rausfallschutzgitter die passende Lösung sein. Wenn die Betten jedoch getrennt sind oder das Baby nicht in der Mitte schlafen soll, sondern auf der umgebauten Rückbank, dann muss eine andere Lösung her.
Im Wohnmobil gibt es selten die Möglichkeit ein Reisebett aufzustellen. Wir haben ein sehr kompaktes Reisebett, aber auch dieses war leider minimal zu breit. Eine andere Lösung ist ein Reisezelt. Diese praktische Schlafmöglichkeit haben wir bereits im letzten Reisen-mit-Baby-Artikel „Dinge, die auf unserer Wohnmobilreise mit Baby unverzichtbar sind“ vorgestellt. Dieses Pop-Up-Zelt ist eine sichere Lösung, sodass das Baby nicht rausfallen kann. Wenn es kurz vor dem Kleinkindalter ist und sehr mobil, würde ich allerdings auch diese Lösung – nicht ohne Babyphone, sodass man hört, wenn das Baby wach ist – auf einer knappen Oberfläche nutzen. Wenn das Pop-Up-Zelt als Lösung gewählt wird, solltest du das Baby unbedingt vorab einige Male darin spielen oder schlafen lassen, damit es sich dran gewöhnt.
• Auf Sonneneinstrahlung achten
Während der Fahrt ändert sich gerne mal die Sonneneinstrahlung. Besonders wenn du im Sommer unterwegs bist, solltest du darauf achten, dass das Baby nicht der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist. Verdecke ggf. das Seitenfenster und die Dachluke, damit keine Sonnenstrahlen hereinkommen. Oftmals gibt es Verdunklungsmöglichkeiten, die du dann einfach schließen kannst.
• Fenster am Bett geschlossen halten
Je älter und mobiler der Nachwuchs wird, desto unternehmungsfreudiger werden die Babys. Wenn das Bett als Spielwiese genutzt wird, solltest du darauf achten, dass die Fenster verschlossen sind. Ansonsten kann es gut passieren, dass das Baby in einem unbeobachteten Moment an dem Fenstergriff herumspielt und es schafft das Fenster weiter zu öffnen und herausfällt. Alternativ können die Dachluken oder die Fenster im vorderen Bereich geöffnet.
• Separates Trinkwasser für das Baby mitnehmen
Der Magen-Darm-Trakt ist bei Babys noch sehr empfindlich, deshalb wird am Anfang generell das Abkochen des Trinkwassers empfohlen. Je nach Wohnmobil wird das Wasser im Fahrzeug unter Umständen auch zum Trinken verwendet. Für Babys solltest du das allerdings sicherheitshalber vermeiden. Hier bewährt es sich, wenn du immer einige gekaufte Flaschen stilles Wasser oder Babywasser an Board hast. Je nachdem, wo du mit dem Wohnmobil unterwegs bist oder mal länger an einem Ort stehst – wo es kein Supermarkt in der Nähe gibt – achte drauf, dass das Trinkwasser für das Baby nicht ausgeht.
Fallen dir noch weitere Dinge ein, die man mit Baby im Wohnmobil unbedingt beachten sollte?
- Camping mit Kindern: So planst du deine Campingreise
- Dinge, die für uns auf einer Wohnmobilreise mit Baby unverzichtbar sind
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- Camping mit Baby: Erfahrungen, Tipps & typischer Alltag im Wohnmobil
- Reisen in der Elternzeit
- Reiseapotheke fürs Kind
- Nachhaltig Reisen mit Kindern: Tipps & Erfahrungen
- Warum du die Elternzeit zum Reisen nutzen solltest
- Reisen mit Kleinkind: Im Wohnmobil durch die USA
- Kraxe & Co: Anfängertipps zum Wandern mit Baby oder Kleinkind
- Artikelübersicht zum Thema Reisen mit Baby + Kleinkind
Hallo!
Wir befinden uns ebenfalls grad auf Reise mit Baby( 8monate).
Ich hätte noch eine Ergänzung zum Thema schlafen im Camper.
Unser Sohn schläft in einer großen Hundetransportbox ;-)
Hört sich erstmal schräg an, ist aber bei uns optimal! Das popup- zelt war auch eine Überlegung, da er aber schon sehr mobil krabbelt und sich auf die Knie hockt hatte ich Angst er fällt samt zelt vom Bett. Daher die stabile Box! Sie passt genau zwischen unsere großen Matratzen im Heckbett. Die kleinere „Zwischenmatratze die dort für gewöhnlich liegt passt genau in die Box. Die Box selbst klemmt quasi zwischen den oberen Schränken und dem Lattenrost. Zur Sicherheit könnte man sie auch noch mit einem Spanngurt befestigen! Wenn ihr mögt schicke ich gern ein Foto.
Zur Erklärung noch, die Box besteht aus einem Metallgestell bezogen mit Stoff und offenen Netzen ( wie Fliegennetz) er bekommt genug Luft!!!!! Nicht das es jemand falsch versteht ;-)
Hi Tanja,
ich „stöber“ schon eine zeitlang in deinen Blogbeiträgen herum. Vielen Dank für die vielen praktischen Hinweise und Tipps.
Ich selbst bin früher campen gefahren und fand es einfach toll. Jetzt wollen wir die Reise zu dritt wagen und dank dir sind wir überhaupt auf das Thema Sicherheit im RV mit Baby aufmerksam geworden.
Nachdem ich jetzt schon ziemlich lange im Netz gesucht habe und ihr ja schon in Kanada und den USA unterwegs ward: Kannst du dich erinnern jemanden mit Baby im RV gesehen zu haben? In den europäischen RV’s gibt es hinten 3-Punkt-Gurtsystem, aber anscheinend in Amerika nicht?
Vielleicht hast du ja einen heißen Tipp für mich.
VG
Diana
Liebe Diana,
zunächst ganz lieben Dank für das tolle Feedback. Es freut mich zu hören, dass dir die Beiträge gefallen. Das Thema Kindersitz /Babyschale in den Wohnmobilen in Nordamerika hat mich ebenfalls viele graue Haare gekostet. Wir waren im April mit unserer Tochter im Camper dort unterwegs und haben ebenfalls nach einem Camper mit 3-Punkt-Gurt gesucht (und zum Glück gefunden). Ausführliche Erfahrungen – auch zum Thema Kindersitz – findest du in unserem Beitrag „Reisen mit Kleinkind im Wohnmobil durch die USA“. Da geht es zwar um das Reisen mit Kleinkind, jedoch ist es mit Baby nichts anderes. Allerdings weiß ich nicht, ob unser Vermieter dort auch Babyschalen vermietet, dass müsstest du – falls Interesse besteht – mal nachfragen. Es ist auf jeden Fall kein einfaches Thema. Bei weiteren oder gezielteren Rückfragen meld dich gerne oder schreib mir eine Email. Ich weiß, wie viele Fragen man bei der Reiseplanung mit Baby/Kleinkind hat.
Viele Grüße,
Tanja
Vielen Dank für diesen tollen Beitrag. :)
Da komme ich doch wieder ins Träumen, in naher Zukunft über eine Camping-Reise mit unserem kleinen Mann nachzudenken.
LG Bernhard
Hallo Bernhard,
das können wir nur wärmstens empfehlen ;)
Aber ganz egal wie, Hauptsache ihr habt eine schöne Zeit zusammen.
Viele Grüße,
Tanja
Hey, danke für die ganzen Tipps. Hilft mir ungemein beim packen. Wir starten mit unseren 5 Monate alten Zwillingen in einer Woche die große Reise. Ein wenig aufregend ist das schon alles. Was ich fragen wollte. Wie habt ihr das mit dem baden gemacht? Oder war die Maus mit euch duschen?
Lg und Danke schon mal.
Matti
Hallo Matti,
vielen Dank für die netten Worte! Es freut mich zu hören, dass der Artikel für euch hilfreich ist.
Wir hatten dafür eigentlich extra eine Faltschüssel gekauft: https://www.fritz-berger.de/artikel/faltschuessel-15-liter-2186. Jedoch war es dafür auf unserer Norwegen-Reise leider zu kalt. Wir haben sie zwei Mal im Waschbecken kurz gebadet (da passte sie ziemlich genau rein) und ansonsten immer mit unter die Dusche genommen, was auch wunderbar geklappt hat.
Wir wünschen euch ganz viel Freude auf eurer Tour. Wo geht es denn hin?
Viele Grüße,
Tanja
Hey Tanja,
danke das ist ein guter Tipp. Haben wir gleich in die Tat umgesetzt. Es ist eine herrliche Alternative zum duschen – haben es gleich mal ausprobiert. Den Zwergen gefällt es.
Es geht über die Schweiz nach Italien und von dort schauen wir dann wohin uns der Wind treibt.
Man hat schon das Gefühl auszuziehen.
Danke nochmal für die ganzen Tipps – so Gold wert!!!
Ganz liebe Grüße
Hallo Matti,
ach das freut mich ja. Wunderbar, dass ihr die Möglichkeit hattet, das vorher noch auszuprobieren und noch besser, dass es gut ankommt. Haha das kommt mir bekannt vor. Ich hatte auch das Gefühl unseren kompletten Hausstand einzuladen ;) Sehr gerne, es freut mich, dass euch die Tipps helfen.
Ich wünsche euch eine unvergessliche Reise.
Liebe Grüße,
Tanja
Hey,
das ist ein toller Beitrag mit wirklich super Tipps! An vieles davon würde ich auf Anhieb gar nicht denken…
Beim lesen war ich allerdings auch froh, dass mein „Baby“ mittlerweile so groß ist.. Das macht vieles leichter :)
Liebe Grüße
Anj
Hallo liebe Anja,
vielen Dank für dein Feedback. Das klingt gut und lässt mich sehr entspannt auf die zukünftigen Roadtrips sehen, wenn das mit größeren Kindern so viel leichter ist ;) Da sprichst du, als Roadtrip-Ladie ja aus Erfahrung.
Liebe Grüße,
Tanja