Amerika 2014 • Tag 14 • Windstärke 10
High Winds ahead
Reisedatum: 06.05.2014
Nachdem wir in der Nacht etwas weniger vom Wind durchgerüttelt wurden, als gestern Abend, fuhren wir heute gegen 7 Uhr los. Aus der Einsamkeit raus, in die Stadt. In Lake Havasu City haben wir nach einem kurzen Tank- & Walmart-Stopp, einen Blick auf die London-Bridge geworfen (dies ist tatsächlich die ehemalige London Bridge, die Stein für Stein hier rüber transportiert wurde).
Anschließend fuhren wir durch eine relativ eintönige Landschaft am schönen Lake Havasu entlang. Kurzer Fahrerwechsel, da es auf dem Highway noch nicht so windig war, durfte ich mal ran. Der starke Wind ist mitr allerdings mit dem Wohnmobil nicht so geheuer.
Kurz vor der Interstate wurde der Wind wieder heftiger – das ist Männersache, also nochmaliger Fahrerwechsel. Und weiter ging es auf unserer Fahrt zunächst Richtung Süden. Hier gibt es nur vereinzelt winzige Ortschaften, ansonsten weit und brei nichts. Nur der Wind und wir.
Dieses war nur ein kurzes Stück Interstate, dann ging es wieder durch verlassene Landschaften über 130 Kilometer den Highway entlang. Hier gibt es unglaublicher Weise mitten auf dem Highway jede Menge Stopschilder. Vorbei ging es an trostloser Landschaft und einigen Landwirtschaftsbetrieben. Der Wind war schon ordentlich, aber nichts gegen das, was uns dann auf der Interstate 8 erwartete. Blinkende Schilder warnten schon vor heftigem Wind und alles mögliche flog hier durch die Gegend.
Durch die Böen kamen wir nur schleppend voran, so ein Wohnmobil hat schon eine große Angriffsfläche. Es war gegenlenken angesagt um geradeaus zu fahren.
Nach einigen anstrengenden Kilometern legten wir eine kurze Verschnaufspause in einem Fast Food Laden ein. In diesem kleinen Örtchen war heute wohl Mülltag, denn überall flogen die ganzen Mülltonnen durch die Gegend. Nach kurzer Stärkung und kurzem skypen nach Hause ging die Fahrt weiter.
Das waren wirklich hart erkämpfte Kilometer durch eine eigentlich sehr schöne Landschaft. Diese konnten wir leider nicht wirklich genießen. Vor allem das Sanddünengebiet, sieht ohne Wind sicher spektakulär aus.
Hier kam heute sogar ein Sandpflug zum Einsatz, also kann man sich vorstellen was hier los war. Aber auch das war noch gar nix, gegen die Windböen über den Pass nach San Diego.
Oh man, ich dachte echt gleich treibt uns der Wind die Böschung hinab.
Nachdem es nach 4000 Fuß endlich wieder bergab ging, wurde es zum Glück besser mit dem Wind. Ich war inzwischen nass geschwitzt. Endlich konnten wir uns wieder etwas entspannen und die abwechslungsreiche Landschaft mehr genießen.
Kurz vor unserem Tagesziel gab es noch eine kurze Border-Kontrolle (da wir so nah an der Grenze zu Mexico fuhren). Anschließend folgten noch einige Kilometer weiter bis wir endlich zum Lake Jennings kamen. Dieser liegt etwa 40 Kilometer vor San Diego.
Hier kamen wir gegen 16 Uhr nach hart erkämpften 471 Kilometern an. Eine Stunde wurde uns geschenkt, daher machten wir noch einen langen Spaziergang über den netten Campground oberhalb des Sees und genossen die nicht so windige Stelle. Morgen geht es nach San Diego, wir sind gespannt.
Gefahrene Strecke: 471 Kilometer
Campingplatz:
Lake Jennings Park Campground
Adresse: 10108 Bass Road, Lakeside, CA
GPS: 32.861499, -116.892101
$36 mit tax, ohne Service
Fazit Campground:
Der Campingplatz liegt etwas außerhalb, die Zufahrt ist recht langwierig über eine Privatstraße. Von den Schildern sollte man sich nicht abschrecken lassen. Der Platz ansich ist sauber und schön angelegt. Teilweise schöne Sicht auf den See. Für Plätze ohne Service mit $36 etwas teuer. Der einzige Campingplatz unserer Reise, wo es kein Trinkwasser an der Dumpstation gab.