Australien Ostküste • Tag 12 • Sydney
Mit dem Wohnmobil durch Sydney
Reisedatum: 21.11.2015 | Dieser Artikel enthält einen Affiliate-Link.
Unser letzter Tag im Wohnmobil – auf unserer kleinen Welt – Reise – bricht an. Wir sind erfreut, dass die Temperatur merklich abgekühlt ist, so dass wir auch gerne den wolkenverhangenen Himmel in Kauf nehmen. Das Wohnmobil muss erst gegen Nachmittag abgegeben werden, so dass uns noch genügend Zeit bleibt, um entspannt an der Küste entlang zu fahren. Zunächst fahren wir ein Stück zurück, bis wir einen Blick über die Bucht von Mona Vale bekommen. Die Aussicht lohnt sich.
Anschließend geht es weiter Richtung Süden. Die Vororte von Sydney sind schön und die Strände sehenswert, der Verkehr auf den Straßen dafür eher weniger. Leider wirken die traumhaften Sand-Buchten bei dem diesigen Wetter nur halb so schön, aber wie schon oben erwähnt: Hauptsache keine 45Grad mehr.
Der frische Wind ist allerdings verdammt frisch, so dass wir uns als erstes unsere dicken Pullover wieder auspacken, ehe wir in Curl Curl aussteigen. Hier können wir gut am Straßenrand der Carrington Parade parken und machen einen kurzen Spaziergang über den schönen Curl Curl Boardwalk am Meer entlang. Die Aussichten auf die Bucht, das Meer und die Surfer sind wirklich sehenswert. Auch das Curl Curl Rock Pool, eine Arten Outdoorschwimmbad direkt angrenzend an der Meer, haben wir so in der Art noch nie gesehen. Diese Art ist hier in der Umgebung jedoch häufiger zu finden.
Nachdem wir etwas durchgefroren sind, machen wir uns langsam an die Weiterfahrt. Unser nächstes Ziel ist der Sydney Harbour National Park. Den Bradleys Head hätten wir gerne näher erkundet, denn von hier aus bekommt man fantastische Ausblicke auf die Skyline von Sydney. Leider werden wir bereits an der Einfahrt gehindert. Im Wohnmobil reisende Touristen sind hier leider nicht willkommen und müssen leider draußen bleiben. Ein chic aussehender, aber leider völlig unpraktischer Steinbogen säumt die Einfahrt. Dieser ist so niedrig, dass leider nur Autos hindurch passen. Schade, aber da können wir nichts machen. Wir haben zum Glück niemanden hinter uns, dass wir in Ruhe wenden können.
Auf dem Rückweg kommen wir durch Mosman und fahren die Esplanade am Wasser entlang. Hier ist ordentlich was los. Viele Boote in den unterschiedlichsten Größen liegen im Hafen, hier wird unter anderem auch Parasailing angeboten.
Je näher wir dem Zentrum von Sydney kommen, desto dichter wird der Verkehr. Wir kommen nur langsam voran. Zum Glück haben wir wirklich viel Zeit. In wenigen Minuten fahren wir über die weltberühmte Sydney Harbour Bridge. Infotafeln kündigen früh genug an, dass auf der Brücke Maut fällig ist. Dank unserem Mautpass, brauchen wir uns da nach wie vor keine Gedanken drüber machen.
Während wir uns weiter durch Sydneys Verkehr kämpfen, kommt die berühmte Harbour Bridge in Sicht. Diese überqueren wir mit dem Camper. Die Fahrt ist fast so einmalig, wie 2014 über die Golden Gate Bridge. Auf der linken Seite können wir zum ersten Mal einen – etwas eingeschränkten – Blick auf die Oper werfen. Die Skyline von Sydney liegt vor uns. Bei den Anblicken ist der Verkehr mal kurz komplett vergessen. So vergessen, dass wir glatt einmal falsch abbiegen. Zum Glück gibt es direkt an der nächsten Ecke eine gute Wendemöglichkeit, so dass wir schnell auf unsere ursprüngliche Route zurückkehren.
Das Fahren mit dem Wohnmobil in einer Grossstadt ist immer wieder eine Geduldsprobe und alles andere als entspannt. Nachdem wir noch einmal falsch abbiegen, verwenden wir ein anderes Navi, welches uns zielgenau bis in die Nebenstraße unseres Downtown-Hotels führt. Hier halten wir kurz am Straßenrand, checken ein und verstauen unsere schweren Rucksäcke im Gepäckraum des Hotels.
Ehe wir zur Vermietstation fahren, machen wir noch zwei Abstecher. Einer führt uns südlich von Sydney an den östlichsten Teil des Festlands. Hier gibt es zahlreiche Parks und den ein oder anderen wunderschönen Ausblick auf Sydney.
Des Weiteren werfen wir einen Blick auf den ersten Leuchtturm Australiens: das Macquarie Lighthouse. Am 30. November 1818 begann der Betrieb. Weiß, schlicht und relativ unscheinbar thront er über dem Wasser auf einer Wiese.
Unser Plan ist eigentlich die Watson Bay zu besuchen. Dies ist die nördlichste Spitze dieser Halbinsel. Leider gibt es für Wohnmobile keine Parkflächen und die Straßen im Wohngebiet mit sehr sehenswerten, noblen Häusern sind leider so dermaßen schmal, dass wir nicht einfach am Straßenrand parken können. So bleibt uns auch dieser Zutritt verwehrt. Für alle Autofahrer gibt es hier einen Camp Cove Car Park, der von 10 Uhr bis 17 Uhr geöffnet ist.
Im Großen und Ganzen gibt es hier auf der Halbinsel viele nette Aussichtspunkte und sehenswerte Gebäude und Häuser. Eine Fahrt lohnt sich unserer Meinung nach schon, wenn man auch mit dem Wohnmobil leider nicht alles anfahren kann.
Den zweiten Abstecher machen wir zu einem beliebten Planespotting Ort. Von hier aus – gegenüber des Flughafens – können wir den startenden Flugzeugen aus nächster Nähe zusehen. Da der Ort direkt auf unserem Weg liegt, passt das prima.
Nach einer Stunde reißen wir uns – oder besser gesagt reißt Christian sich los und wir fahren weiter. Der Verkehr lässt in den südlichen Vororten wieder etwas nach und wenig später erreichen wir auch schon das Gelände von Apollo Motorhomes.
Im Gegensatz zu Melbourne sieht dieses Gelände etwas provisorisch und sehr ungeordnet aus. Wir parken irgendwo, wo Platz ist und warten zunächst ein paar Minuten am Fahrzeug. Da niemand kommt, gehen wir in den Container. Hier warten wir gefühlt 20 Minuten, bis uns jemand seine Aufmerksamkeit schenkt. Die deutschsprachige Mitarbeiterin übernimmt unsere Wagenschlüssel und Papiere und wir gehen zu unserem rollenden Heim, der letzten zehn Tage.
Wir führen zwei/drei Kleinigkeiten im Inneren auf, die uns bei Übernahme nicht gesagt wurden, wie zum Beispiel dass das Fliegengitter von einem der Fenster immer abgeht. Außen haben wir nichts zu beanstanden, ganz im Gegensatz zu der Mitarbeiterin von Apollo. Wir hätten eine Schramme seitlich an das Dach gefahren. Ähm nein, haben wir nicht.
Ich mache es kurz: Nach langem hin und her und längerer Diskussion können wir – zu unserem Glück – ein Handyfoto (mit Datum) von der Übernahme zeigen, wo die Schramme eindeutig schon zu sehen ist. Der dortige Mitarbeiter hatte dieses nur nicht vermerkt. Die Apollo Mitarbeiterin akzeptiert dieses, wenn auch nur sehr widerwillig und wir müssen ihr das Foto als Beweis per Email schicken. Wieso nicht gleich so?! Sie meint noch, dass so eine relativ kleine Schramme am Dach schnell mal tausende von Dollar kosten könnte, je nachdem was in der Werkstatt gemacht werden müsste. Hier sehen wir mal wieder, dass es immer gut ist, wenn man bei der Übernahme alles dokumentiert und fotografiert.
Zurück im Office wirft sie noch einen Blick in den PC und sieht, dass dieser Fall bereits von unseren Vormietern am Fahrzeug gemeldet wurde. Trotzdem hätten sie uns theoretisch diesen Vorfall ohne Beweisfoto anhängen können. Also dementsprechend immer alles gut dokumentieren und Fotos machen! Eine ausführliche Hilfestellung mit Tipps und Checkliste findest du in unserem „Übernahmetag eines gemieteten Wohnmobils“.
Als nun alles geregelt ist, können wir gehen. Wir spazieren bis zum Ende der Straße, wo direkt die Bushaltestelle liegt. Nach einer ganzen Weile kommt endlich der Bus und wir fahren bis zur Endhaltestelle „Miranda Station“.
Hier sind unglücklicherweise die Fahrkartenautomaten defekt. Ein Mitarbeiter, der eigentlich gerade Feierabend machen will, öffnet das Fahrkartenhäuschen extra noch einmal für uns und verkauft uns zwei Fahrkarten bis nach Downtown. Da haben wir wieder mal ein Beweis für die Gastfreundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Australier.
Es dauert nicht lang, bis die nächste Bahn einfährt. Wir ergatterten zwei Plätze nebeneinander und fahren etwa eine dreiviertel Stunde bis in die Innenstadt. An der Haltestelle Town Hall steigen wir aus. Zunächst fällt unser Blick auf die sehenswerte St Andrew’s Cathedral, direkt daneben folgt die Town Hall. Von hier aus sind es nur noch zehn Gehminuten bis zu unserem Hotel. Wir sind allerdings sehr froh, dass wir unser Gepäck nicht mitschleppen müssen. So genießen wir unseren ersten Spaziergang durch Sydney und werden gleich mal einen Blick auf den Hyde Park.
Im Hotel klappt alles ganz schnell und reibungslos und ehe wir uns versehen, sind wir schon auf unserem Zimmer. Zwei Nächte haben wir jetzt noch hier, ehe wir Australien schon wieder verlassen. Das Zimmer ist angenehm von der Größe und sauber. Nach einer kleinen Ruhepause machen wir uns auf den Weg, um eine Möglichkeit zum Abendessen zu suchen. An der Rezeption bekommen wir einen übersichtlichen Stadtplan und entscheiden uns für das nahe gelegene Chinatown.
Wir spazieren durch die Straßen, aber nichts spricht uns so wirklich an. Zwei Restaurants sind so überfüllt, dass wir sie gar nicht erst in die nähere Auswahl nehmen. Schließlich finden wir eine Möglichkeit mit verschiedenen Restaurants im Untergeschoss eines Einkaufszentrums. Es ist laut, rummelig, dafür aber wirklich lecker. Um uns herum tobt das Leben und wir haben genug zu Beobachten.
Als wir das Gebäude verlassen wollen, nehmen wir zunächst die Treppe hinauf, stehen aber unerwartet vor einem geschlossenen Rolltor. Hmm, wie kommen wir denn jetzt hier raus? Unten waren noch unzählige Menschen, so dass wir uns noch keine Sorgen machen. Also Treppe wieder hinunter und ab in den Aufzug. Dieser bringt uns tatsächlich zu einer geöffnenten Aussentür. Die Läden in dem Gebäude haben bereits Geschäftsschluss, so dass sich das geschlossene Rolltor am ursprünglichen Eingang erklärt.
Inzwischen ist es dunkel und auch auf der Straße tobt das Leben. Hier scheinen wir mitten in einer Art Partymeile gelandet zu sein. Abendlich beleuchtet sehen die Häuser, Gebäude und Restaurants alle komplett anders aus, so dass die Orientierung schwer fällt und wir zunächst – trotz Stadtplan – erstmal in die falsche Richtung marschieren. Zum Glück fällt uns das relativ schnell auf und wir kehren um.
Als wir unser Hotel schließlich wieder erreichen sind wir hundemüde und verschwinden direkt im Bett. Schließlich müssen wir morgen fit sein für unser Sightseeingprogramm in Sydney.
gefahrene Strecke: 88 Kilometer
27-33 Wentworth Avenue, 2010 Sydney
GPS: -33.878179, 151.210852
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Hallo,
erst einmal herzlichen Dank für Euren Block. Da steckt so viel Information drin – und Arbeit! Wir sind im nächsten Monat in Südaustralien unterwegs, und wir werden es uns einfach machen und einen Teil Eurer Route einfach nachfahren.
Noch einen Hinweis zu dieser Seite (Tag 12): Da ist wohl etwas mit der Ausstattung des Hotels durcheinander geraten. Der Text bezieht sich sicherlich nicht auf die Travelodge…
Hallo Roland,
erst einmal herzliches Dank für das tolle Feedback! Wir wünschen euch ganz viel Spaß auf der Reise, genießt es. Dann ein riesiges Dankeschön für den Hinweis auf den Fehlerteufel. Ich ändere es gleich direkt ab.
Viele Grüße,
Tanja