Baltikum Rundreise 2019: Übersicht, Zusammenfassung & Erfahrungen
Fernab von Touristenmassen im Baltikum – das war unser Wunsch und das haben wir gefunden. Viel Natur, traumhafte Übernachtungsorte, kleine bezaubernde Ortschaften und das alles ohne viele Menschen. zu Gesicht zu bekommen. Von der Baltikum Rundreise haben wir dennoch sehr unterschiedliche Meinungen. Unsere Route, Tageszusammenfassungen sowie ergänzende Themen und ein ausführliches Fazit findest du im Folgenden.
Übersicht und Zusammenfassung unserer Baltikum Rundreise
In den Sommerferien 2019 haben wir die kindergartenfreie Zeit genutzt und sind für knapp drei Wochen mit dem Wohnmobil durch das Baltikum gereist. Besonders der Kontrast zwischen alt und modern hat mir persönlich in den baltischen Ländern Estland, Lettland und Litauen besonders gut gefallen. Nach der folgenden Übersicht und einer Zusammenfassung der einzelnen Reisetage, findest du mehr Details in meinem ausführlichen Fazit unserer Baltikum Rundreise.
Reisezeitraum unserer Baltikum Rundreise
12. August – 31. August 2019
Gefahrene Strecke
3.506 Kilometer mit dem Wohnmobil
Unsere Route auf der Baltikum Rundreise 2019
Zusammenfassung Baltikum Rundreise 2019
1. Tag | 12. August 2019
→ Steinhuder Meer
gefahrene Strecke: 305 Kilometer
Übernachtung: Wohnmobilstellplatz Steinhude
Highlights:
Spaziergang über die Promenade
Fahrt mit einem Elektroboot
2. Tag | 13. August 2019
Steinhude → Lübeck-Travemünde
gefahrene Strecke: 251 Kilometer
Übernachtung: Fähre Stena Line
Highlights:
Ruhiger Wellengang
Beitrag: „Mit der Fähre ins Baltikum„
3. Tag | 14. August 2019
Travemünde → Liepāja (Lettland)
Übernachtung: Fähre Stena Line
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4. Tag | 15. August 2019
Liepāja → Ventspils (Lettland)
gefahrene Strecke: 126 Kilometer
Übernachtung: Piejūras Kempings
Highlight:
Besuch von Ventspils
5. Tag | 16. August 2019
Ventspils → Kemeri National Park (Lettland)
gefahrene Strecke: 180 Kilometer
Übernachtung: freier Platz
Highlights:
Stadtrundgang durch Kuldiga
Besuch des Kemeri National Parks
6. Tag | 17. August 2019
Kemeri National Park → Riga (Lettland)
gefahrene Strecke: 55 Kilometer
Übernachtung: Riga City Camping
Highlights:
Wanderung durch das Kemeri Hochmoor
Stadtspaziergang durch Riga
Besuch des Stadtstrands von Riga
7. Tag | 18. August 2019
Riga → Raiskums (Lettland)
gefahrene Strecke: 88 Kilometer
Übernachtung: Camping Apaļkalns
Highlight:
Relaxtag mit Kanufahrt
8. Tag | 19. August 2019
Raiskums → Dūre (Lettland)
gefahrene Strecke: 158 Kilometer
Übernachtung: Ezerpriedes Kempings
Highlight:
Stadtrundgang durch Cesis
9. Tag | 20. August 2019
Dūre → Kolkja (Estland)
gefahrene Strecke: 187 Kilometer
Übernachtung: freier Platz
Highlight:
Stadtrundgang durch Tatu
10. Tag | 21. August 2019
Kolkja → Oandu (Estland)
gefahrene Strecke: 151 Kilometer
Übernachtung: RMK Platz
Highlight:
Wanderungen im Lahemaa National Park
11. Tag | 22. August 2019
Oandu → Saue (Estland)
gefahrene Strecke: 112 Kilometer
Übernachtung: Saunapunkt
Highlight:
Stadtrundgang durch Tallinn
12. Tag | 23. August 2019
Saue → Rätsepa (Estland)
gefahrene Strecke: 163 Kilometer
Übernachtung: Soomaa Water Camp
Highlight:
Besuch von Pärnu
13. Tag | 24. August 2019
Rätsepa → Orajõe (Estland)
gefahrene Strecke: 156 Kilometer
Übernachtung: RMK Platz
Highlight:
Besuch von Viljandi
14. Tag | 25. August 2019
Orajõe → Arimaičiai (Litauen)
gefahrene Strecke: 308 Kilometer
Übernachtung: Arimaitis Camp
Highlight: Campingplatz
15. Tag | 26. August 2019
Arimaičiai → Wigry (Polen)
gefahrene Strecke: 256 Kilometer
Übernachtung: U Haliny Camping
Highlight: Spaziergang durch Kaunas
16. Tag | 27. August 2019
Wigry → Pelnik
gefahrene Strecke: 239 Kilometer
Übernachtung: WoMo-Stellplatz Haus Isag See
Highlight: Badestrand am Campingplatz
17. Tag | 28. August 2019
Pelnik → Krokowa (Polen)
gefahrene Strecke: 226 Kilometer
Übernachtung: freier Platz
18. Tag | 29. August 2019
Krokowa → Zagórze (Polen)
gefahrene Strecke: 304 Kilometer
Übernachtung: Stellplatz nicht zu empfehlen
19. Tag | 30. August 2019
Zagórze → Helmstedt
gefahrene Strecke: 427 Kilometer
Übernachtung: Wohnmobilstellplatz Helmstedt
20. Tag | 31. August 2019
Helmstedt → Erftstadt
gefahrene Strecke: 424 Kilometer
Das Fazit unserer Baltikum Rundreise
Selten hatten Christian und ich so unterschiedliche Meinungen von einem Reiseziel, wie während unserer Baltikum Rundreise. Während ich vom Baltikum absolut begeistert bin und gerne länger geblieben wäre, war Christian der Meinung das Reiseziel ist zu eintönig und konnte es nicht erwarten wieder nach Hause zu kommen. Für mich persönlich ist schwierig zu sagen, ob mir Estland, Lettland oder Litauen am besten gefallen haben. Aber ich denke das ist gar nicht so differenziert nötig – ich sage vereinfacht mal „Baltikum“, denn ich habe mich in allen drei Ländern sehr wohlgefühlt.
Diese Baltikum Rundreise war relativ wenig vorab geplant. Unterstützung haben wir unterwegs durch unsere vier Baltikum Reiseführer gehabt. Im entsprechenden Beitrag findest du einen ausführlichen Überblick, welche Reisehandbücher das waren und warum sie mich so begeistert haben.
Erwartungen und Realität auf der Baltikum Rundreise
Da ich der Schreiberling hier bin, musst du nun mit meinem Fazit vorlieb nehmen, wobei ich aber auch Chrisitans Ansicht etwas erläutern werde. Ich hatte vor unserer Reise schon des Öfteren gehört, dass es kein Reiseziel für Jedermann ist. Ganz klar ist, wer in das Baltikum fährt, sollte weder spektakuläre Naturereignisse oder abwechslungsreiche Landschaften erwarten. Wer sich jedoch gerne in der Natur aufhält, gerne wandert oder Rad fährt und Ruhe sucht, der wird sich in den baltischen Ländern pudelwohl fühlen.
Mir persönlich hat besonders der Kontrast aus Natur und sehenswerten Ortschaften gefallen. Wir sind gewandert, Rad und Kajak gefahren, haben Stadtspaziergänge gemacht und das in schöner Regelmäßigkeit. Des Weiteren haben wir an traumhaften Übernachtungsplätzen, inmitten der Natur übernachtet. Einige Male standen wir sogar ganz alleine, ohne andere Camper an Orten oder auf Campingplätzen. Oftmals standen wir an einem Fluss oder See, mit Mücken hatten wir trotz Sommer zum Glück wenig Probleme.
Unsere Reisezeit der Baltikum Rundreise
Mir war vorher bereits bewusst, dass das Baltikum (noch) kein Reiseziel ist, welches überrannt wird. Dennoch war ich erstaunt und zugleich begeistert, dass wir so wenig Wohnmobilreisende getroffen haben. Ein Geheimtipp ist es ganz sicher nicht mehr, aber dennoch lässt es sich hier wunderbar reisen, ohne sich gegenseitig auf die „Pelle“ zu rücken. Hier kannst du unsere gesamten Erfahrungen mit dem Wohnmobil im Baltikum nachlesen.
Die Reisezeit war für uns mit August wider erwartend perfekt. Ich hatte zunächst Sorge, dass die Hauptsaison auch im Baltikum deutlich spürbar ist und auch vor den Mücken hatte ich Bedenken. Erfreulicher Weise wurden wir eines besseren belehrt und ich würde es genauso wieder machen. Die Temperaturen waren angenehm: meist lagen sie zwischen 18 und 25 Grad. Auf der gesamten, dreiwöchigen Reise hatten wir nur einen einzigen Regentag. Wir konnten am Strand liegen, in Seen schwimmen und dennoch war es nicht so warm, dass Wandern und Radfahren angenehm waren und auch die Mücken hielten sich in Grenzen.
Outdooraktivitäten im Baltikum
Wie eben bereits erwähnt, waren wir viel draußen unterwegs. Unsere Tochter ist die Hälfte der Reise barfuß herumgelaufen. Wir hatten ein Kajak und Fahrräder dabei. Beides haben wir häufig genutzt und sind auch im Nachhinein froh, beides an Bord gehabt zu haben.
Im Baltikum gibt es sicher auch Museen oder andere Dinge, die man Indoor machen kann. Die Hauptaktivitäten finden jedoch draußen statt. Besonders die Outdoorführer „Lettland„* und „Estland„* waren auf unserer Reise eine große Bereicherung.
Unsere Baltikum Rundreise mit Kind
Hier findest du einen gesonderten Beitrag zum Thema Baltikum mit Kind. Jedoch sei vorab gesagt, dass sich Kinder in den baltischen Ländern ganz sicher wohlfühlen, wenn sie gerne in der Natur unterwegs sind – und welches Kleinkind ist das nicht?!
Zahlreiche Campingplätze liegen an Seen oder direkt an der Ostsee. Viele private Plätze bieten Spielplätze oder andere Aktivitäten für Kinder an. Für uns war auch die Mitnahme der Fahrräder Gold wert. So konnten wir schöne Ausflüge mit dem Rad machen, was auch Milana besonders gut gefallen hat.
Sowohl die Litauer, als auch die Letten und Esten haben wir als überaus kinderfreundlich erlebt. Überall waren Kinder willkommen. Auch das Thema Sicherheit war hier kein Problem. Ich habe mich zu jeder Zeit der Baltikum Rundreise sicher gefühlt. Einzig auf den Hauptverkehrsstraßen in Lettland war das aufgrund der Fahrweise einiger Letten nicht immer der Fall.
Seeweg vs. Landweg
Die baltischen Länder liegen nicht mal eben um die Ecke. Da wir mit dem Wohnmobil unterwegs waren, fiel die kürzeste Anreise – der Luftweg weg. So oder so, die Anreise ins Baltikum nimmt einige Zeit in Anspruch. 27 Stunden mit der Fähre oder ein paar Tage durch Polen. Keine Frage, beide Varianten sind Zeitfresser. Der Seeweg ist die bequemere Variante, auf dem Landweg sieht und erlebt man mehr. Wir wollten den Vergleich und haben uns deshalb bei der Hinreise für die Fähre entschieden und sind die Rückreise auf dem Landweg angetreten.
Den Seeweg haben wir auf der Hinfahrt eingeplant, so dass wir nach hinten raus flexibler waren. Wir haben möglichst viel Zeit im Baltikum verbracht, sind dort keine riesigen Strecken gefahren, dafür mussten wir dann auf der Rückreise durch Polen Strecke machen. Ein ausführliches Fazit zum Seeweg vs. Landweg gibt es in separaten Beiträgen. Hier findest du unsere Erfahrungen und Tipps zum Seeweg: Mit der Fähre ins Baltikum. Falls du dich für die Fährfahrt interessierst, kannst du sie dir hier° ansehen & buchen. Und hier gibt es einen Einblick in den Landweg ins Baltikum: Polen nach Litauen.
Dieser Beitrag ist Teil der Blogparade „Unser schönster Roadtrip mit Kind in Europa 2019“ von meiner lieben Bloggerkollegin Angela vom Blog Unterwegsmitkind.com.
Planst du eine Baltikum Rundreise oder hast schon eine hinter dir?
• Mit der Fähre ins Baltikum: Erfahrungen, Infos & Tipps
• Der Landweg ins Baltikum: über Polen nach Litauen
• Mit dem Wohnmobil im Baltikum: Erfahrungen & Tipps
• Baltikum mit Kind: Erfahrungen & Tipps für Ausflugsziele und Unternehmungen
Offenlegung | * Link zum Amazon-Partnerprogramm. ° Link zum Awin-Partnerprogramm von Stena Line. Bei einem Kauf oder eine Buchung über einen dieser Links, gibt es für mich eine kleine Provision. Für dich bleibt der Preis selbstverständlich unverändert. Wieso gibt es auf diesem Blog überhaupt Werbung?
[…] Das Baltikum bietet sich nicht nur von Berlin aus wirklich an, um per Roadtrip Europa im noch relativ unbekannten Osten zu erkunden. Über das Reiseziel gehen die Meinungen jedoch mitunter auseinander. So war das jedenfalls in der Familie von Tanja. Über ihren Baltikum Roadtrip mit Kindern sind die Eltern nachhaltig geteilter Meinung. Die Route mit allen Campingplätzen und Entfernungen beschreibt Tanja auf ihrem Blog Takly on Tour: https://www.taklyontour.de/baltikum-rundreise/ […]
Hallo Tanja,
wie Angela bin ich schwer beeindruckt von eurem Tempo! Aber deine Erklärung hört sich sehr gut nachvollziehbar an :)
Über das Baltikum denke ich schon länger nach, aber ähnlich wie ihr beide bin ich hin- und hergerissen zwischen der erwarteten Ruhe und der eventuellen Eintönigkeit… mal sehen, bis zum Sommer ist ja noch ein wenig hin!
Lieben Dank für den super Einblick!
Viele Grüße
Rebecca
So ein toller Überblicksbeitrag! Jetzt bekomme ich mal eine Vorstellung von den Entfernungen! Ihr habt ja wirklich jeden Tag den Platz gewechselt. War euch das nicht zu stressig? Ich bin ja schon – auch wenn ich viel fahre – gern zwischendurch mal ein paar Tage an einem Ort.
Liebe Grüße
Angela
Liebe Angela,
vielen Dank für die Rückmeldung! Wir reisen ehrlich gesagt seit Jahren so. Auf dieser Reise haben wir uns – wie auf vielen anderen vorangegangenen Reisen auch – immer mal wieder vorgenommen „dort bleiben wir für 2 Nächte“ oder „dieses Mal bleiben wir aber wirklich für zwei Nächte“. Aber so blöd es auch klingt, uns zieht es irgendwie immer weiter. Wir haben das auch mit Kind wirklich nur selten hinbekommen. Das Fahren ist für uns relativ relaxt. Seitdem Milana mitfährt machen wir schön viele Pausen oder legen Unternehmungen unterwegs ein, so dass es nicht nur Fahrerei ist. Auf dieser Reise haben wir außerdem darauf geachtet, dass wir spätestens am späten Nachmittag auf einem Platz ankamen und dort wirklich noch viel Zeit hatten – zumindest das hat wunderbar geklappt. Aber ich kann absolut nachvollziehen, dass das für andere stressig klingt oder wäre.
Liebe Grüße,
Tanja