Blaue Stunde & Co: Das beste Licht zum Fotografieren
Strahlend blauer Himmel und die Sonne lacht. Wer bevorzugt dieses Wetter nicht im Urlaub? Fotografen! Denn gleißender Sonnenschein ist wahrhaftig nicht das beste Licht zum Fotografieren. Wer hätte das gedacht?! Aber was genau ist in der Fotografie überhaupt das beste Licht? Im Folgenden geht es um die Sonne und Wolken, den Blitz sowie die blaue Stunde.
✰ Update ✰
Fotografie – Tipps IV alles rund um das beste Licht
Im Bezug auf das beste Licht zum Fotografieren, gibt es eine einfache Regel vorab. Fotografiere immer mit Sonnenblende. Dieses Teil, was vorne auf das Objektiv aufgesetzt wird und immer so wuchtig aussieht. Auch wenn es nicht gerade hübsch aussieht, ist es doch sehr praktisch!
Hier findest du eine kurze Übersicht der Fotografie – Tipps IV:
• Früh am Morgen fotografieren
• Zur goldenen Stunde fotografieren
• Zur blauen Stunde fotografieren
• Die Mittagssonne
• Wolken fotografieren
• Fotografieren mit Gegenlicht
• Generelle Hinweise zum besten Licht
Früh am Morgen
Kennst du das Sprichwort „Der frühe Vogel fängt den Wurm“? An diesem Sprichwort ist eindeutig etwas dran. Morgens, wenn die Sonne aufgeht liegt eine ganz besondere Lichtstimmung über der Landschaft. In der Regel findest du Fotomotive, die sich späterer Stunde nicht mehr einfangen lassen. Sei es wie der Frühnebel über der Landschaft liegt, die Ruhe, Tiere oder auch das besondere Licht.
Die goldene Stunde
Die goldene Stunde ist meiner Meinung nach eine der schönsten Stunden am Tag. Aber wann ist die goldene Stunde? Es ist die Zeit eine Stunde NACH Sonnenaufgang und eine Stunde VOR Sonnenuntergang. Der Himmel ist in kräftige gelb-orange Töne getaucht und das Licht ist optimal zum Fotografieren. Es ist besonders weich und ohne hartes Gegenlicht.
An einem wolkenfreien Tag ist der feuerrote Sonnenball wunderbar zu sehen. Besonders am Meer, lässt sich ein Sonnenauf- oder Sonnenuntergang immer wieder gut einfangen. Mein Tipp: Je nachdem wohin du zum Fotografieren während der goldenen Stunde gehst, nimm eine Taschenlampe mit. Da du die blaue Stunde nicht verpassen möchtest, könnte es auf dem Rückweg bereits sehr dunkel sein.
Die blaue Stunde
Auch die blaue Stunde ist eine wundervolle Zeit zum Fotografieren. Aber wann ist die blaue Stunde und warum wird sie so bezeichnet? Als „blaue Stunde“ wird die Stunde VOR Sonnenaufgang und NACH Sonnenuntergang bezeichnet. Wieso sie ihren Namen trägt, kannst du sehr gut an meinem Beispielbild unten erkennen. Das Licht färbt sich lila bis hin zu blau, ehe es ganz dunkel wird.
Auch dieses Licht ist optimal zum Fotografieren, kann aber unter Umständen auch schon den Einsatz eines Stativs erfordern. Denn gerade wenn das Licht schon an der Grenze zur Dunkelheit ist, macht das Fotografieren „aus der Hand“ keinen großen Spaß, da die Fotos verwackeln oder sehr stark rauschen.
Fotografieren in der Mittagssonne
Das Licht der Mittagssonne solltest du wenn möglich vermeiden. Dieses Licht wird auch als „hartes Licht“ bezeichnet und sorgt für zu starke Kontraste und die Sonne verschluckt die Farben sofern sie vom Himmel strahlt.
Vor allem wenn du am Meer oder an einem See fotografieren möchtest, wird das durch die Sonne am Mittag ungemein erschwert. Das Wasser reflektiert die Sonnenstrahlen und du erhältst lediglich eine weiße, überbelichtete Oberfläche.
Die Mittagszeit kannst du alternativ gut für Besuche im Museum oder eine kleine Mittagspause nutzen. Wenn es sich nicht vermeiden lässt, versuche unbedingt den See von einem höheren Ausgangspunkt zu fotografieren. Dann wirst du einen etwas stärkeren Farbkontrast des Wassers hinbekommen, als wenn du direkt davor stehst.
Wolken fotografieren
Gewiss machen Sightseeing, Ausflüge in der Natur oder Urlaub generell bei Sonnenschein und blauem Himmel am meisten Spaß. Aber ich kann dir sagen, auch dicke, weiße Schäfchenwolken oder dunkle Regen- oder Gewitterwolken am Himmel bieten einen wunderbaren Hintergrund zum Fotografieren.
Ganz besonders aus Sicht der Kamera. Wolken beleben das Foto und lassen das Motiv interessanter wirken. Sie eignen sich übrigens auch ganz wunderbar für die Schwarzweiß-Fotografie. Teste es mal aus!
Auch wenn er nicht schön aussieht, ist eine komplette Wolkendecke von Vorteil, denn die Wolken wirken als Diffusor. So gibt es keine harten Schatten und das Licht fällt weich.
Fotografieren bei Gegenlicht
Achte stets darauf, dass die Sonne nicht von vorne kommt. Außer du möchtest den Effekt gezielt nutzen. Ansonsten gilt generell die Regel „vermeide Gegenlicht„. Sorge dafür, dass du die Sonne oder die Lichtquelle im Rücken hast oder zumindest von der Seite fällt. Eine klare Ausnahme ist natürlich beim Fotografieren vom Sonnenaufgang und Sonnenuntergang.
Den Gegenlicht-Effekt kannst du allerdings auch gezielt einsetzen. Das Gegenlicht zeigt nur die Silhouette oder sorgt für Reflexe oder Lichtspots. Der Effekt mit den Spots kommt vor allem bei einem bewölktem Himmel mit Wolkenlücken zustande oder in Canyons. Eines der beliebtesten Fotomotive mit Lichtspots ist wohl der Antelope Canyon in Arizon (USA).
Generelle Hinweise zum Fotografieren und dem Licht
Wenn du Dinge in weiter Entfernung, Gebäude oder Landschaften in der Dunkelheit fotografieren möchtest, vermeide unbedingt den Blitz. Wie häufig sehe ich Leute auf einer Aussichtsplattform bei Dunkelheit den Blitz einsetzen. Der Blitz bringt nur im Radius von wenigen Metern etwas. Hier findest du meine Tipps zum Thema „Nachtfotografie für Anfänger„.
Wenn man also etwas als das perfekte Licht bezeichnen müsste, dann wären das wohl eindeutig die goldene und die blaue Stunde, oder was meinst du?
✰ Update! Dieser Artikel wurde auf den neusten Stand gebracht. Ursprung: 25. April 2016 ✰
In Kürze ein gelungener Überblick über die Lichtqualität im Außenbereich. Kann ich nur unterstreichen.
Machte unlängst eine als Fotoreise bezeichnete – sehr teure – Reise bei einem prominenten deutschen Veranstalter. Weder goldene noch blaue Stunde wurden eingehalten. Nach viel zu später Abfahrt von der Unterkunft und einer längeren Anreise kamen wir erst dann zu den Fotomotiven, als das Licht nicht mehr für besondere Fotos geeignet war.
Hallo Erich,
vielen Dank für das Lob! Das ist ja unglaublich, was du da berichtest. Es war eine „Fotoreise“ und die richtigen Zeiten wurden verpasst? Da müsst ihr euch, als Teilnehmer, aber schwarz geärgert haben, oder? Vor allem wenn das eine geführt Tour ist und man dafür viel Geld hinlegt. Wahnsinn, das hätte ich jetzt wirklich niemals gedacht.
Danke für das Teilen deiner Erfahrungen.
Viele Grüße,
Tanja