Highlights auf einem Roadtrip durch die Kaskadenkette
Du hast Lust auf eine etwas andere Route durch Nordamerika? Stefan entführt dich in diesem Beitrag auf eine abwechslungsreiche Reise entlang der Kaskadenkette in den USA. 1.130 beeindruckende Kilometer ist das Kaskadengebirge lang und bietet jede Menge touristische Highlights. Er zeigt dir die Route und berichtet dir von seinen Erfahrungen und Erlebnissen auf seinem Roadtrip.
Hier findest du Erfahrungen, Infos und Tipps für einen Roadtrip durch die Kaskadenkette
Ist dein erster Gedanke, wenn du an den Westen der USA denkst, die Kaskadenkette im Nordwesten? Nein? Dann lass mich dir von einer Region erzählen, die so abwechslungsreich und voller Highlights ist, dass es dich wundern wird, weshalb du bisher so wenig darüber gehört hast.
Die Berge der Kaskadenkette (engl: Cascade Mountains) erstrecken sich von British Columbia in Kanada über die Bundesstaaten Washington und Oregon, bis ins nördliche Kalifornien. Sie liegen damit genau im Pazifischen Nordwesten der USA! Beginnen wir im Süden.
Hier bekommst du eine kurze Übersicht des Beitrags:
• Die Kaskadenkette in Kalifornien
• Das Kaskadengebirge in Oregon
• Die Cascade Mountains in Washington
• Tolle Städte-Trip zum Schluss
• Tipps & Infos für ein Roadtrip durch die Kaskadenkette
Die Kaskadenkette in Kalifornien
Nur wenige Kilometer nördlich von San Francisco entfaltet sich bereits die großartige Natur des Pazifischen Nordwestens, kurz PNW genannt. Die riesigen Mammutbäume wachsen direkt am Straßenrand, wenn du auf dem Highway 101 unterwegs bist. Stolze 100 Meter hoch können die Nadelbäume entlang der „Avenue of the Giants“ oder im Redwood National Park werden. Hier kann man am Straßenrand halten und kurze Wanderungen in den Wäldern unternehmen, oder an einem der vielen Picknickplätze ein mitgebrachtes Lunchpaket genießen. Anhalten und unter diesen bis zu 2500 Jahre alten Bäumen umher spazieren, kann ich dir nur empfehlen. Einfach die Ruhe des Waldes zusammen mit der frischen Luft einatmen! Infos zu Öffnungszeiten und Wanderwegen findest du auf der offiziellen Seite des National Park Service.
Als tatsächliches Ende der Kaskadenkette wird meist der Lassen Peak in Kalifornien definiert. Ähnlich dem Yellowstone National Park gibt es hier aktive, blubbernde Thermalgebiete, die man auf angelegten Wegen erkunden kann. Bei Travelinspired findest du einen tollen Eindruck zu „Bumpass Hell“.
Einer der südlichsten Ausläufer der Cascades ist Mount Shasta. Dieser äußerst fotogene Vulkan ist stolze 4322 Meter hoch und damit nach Mount Rainier in Washington der zweithöchste Berg der Kaskadenkette. In seiner Umgebung finden sich zahlreiche Wandermöglichkeiten.
Das Kaskadengebirge in Oregon
Obwohl Oregon vor allem wegen der schönen Küstenlinie bekannt und bei Roadtrip-Fans beliebt ist, geht es erstmal ins Landesinnere. Die Strecke von Mount Shasta über Lassen Peak durch Oregon steht ganz im Zeichen vulkanischer Aktivität, liegt sie doch ziemlich genau auf dem Pazifischen Feuerring. 285 Kilometer vom Pazifik entfernt, im südlichen Oregon, ist der Crater Lake meiner Meinung nach einer der schönsten Anlaufpunkte der gesamten Kaskadenkette. Vor allem, weil es keinen richtigen Berg zu bestaunen gibt, wenn man am Ziel ist, sondern einen unglaublich blauen See!
Bevor der Vulkan ausbrach und sich in seiner Caldera der Crater Lake bildete, hieß er Mount Mazama und war 3700 Meter hoch. Sein tiefblaues Wasser besteht komplett aus Regen und Schmelzwasser, denn er besitzt weder Zu- noch Ablauf. Der Schnee liegt Mitte April noch Meterhoch am Straßenrand, freundlicherweise zur Seite geschoben von den riesigen Räumfahrzeugen, die hier für die wenigen Touristen zu dieser Jahreszeit ihren Dienst tun.
Das tiefe Blau des Sees lässt dich garantiert innehalten und staunen. Nicht nur wegen der Farbe des Wassers und des strahlend blauen Himmels, auch weil die Dimensionen einfach unglaublich beeindruckend wirken. Der Krater ist so riesig, dass Wizard Island winzig klein wirkt. Ein wahnsinnig toller Anblick, den du dir auf einem Roadtrip entlang der Kaskadenkette nicht entgehen lassen solltest!
Als Basisstation empfiehlt sich das Städtchen Bend. Hier gibt es Unterkünfte für jeden Geschmack und in allen Preisklassen. Ein schöner Campingplatz liegt nördlich im Tumalo State Park. Mein Tipp für ein Abendessen: Hardy´s Burgers & Ice Cream und auf jeden Fall einen der leckeren Milchshakes probieren!
Vom Outdoor-Paradies Bend aus kannst du viele Ausflüge unternehmen:
• Mount Bachelor und die Three Sisters bieten viele Wanderwege
• Kayaking oder Rafting auf dem Deschutes River
• Besuch der Tumalo Falls
• Wandern im Deschutes National Forest
• Besuch des Newberry National Volcanic Monument
Eine Übersicht der schönsten Wanderwege der Region findest du bei Visitcentraloregon.
Ein weiteres Highlight der Cascade Mountains ist auf jeden Fall Mount Hood. Der meistbestiegene Vulkan des Kaskadengebirges ist mit 3.425 Metern der höchste Gipfel in Oregon. Der Berg bildet das Zentrum des Mount Hood National Forest, was für Naturfreunde bedeutet, dass es hier herrlich viele Wanderwege und unberührte Natur zu entdecken gibt.
Beliebte Fotolocations sind der Mirror Lake und Trillium Lake, aber auch mit der Skyline des hippen Portlands im Vordergrund wirkt Mount Hood majestätisch und irgendwie unerreichbar. Was allerdings nicht stimmt! Du kannst mit dem Auto bis zur Timberline Lodge rauffahren. Hier findest du im Sommer Wanderwege und ein Skigebiet im Winter. Die Lodge selbst ist durch den Film „The Shining“ bekannt geworden. Ein Besuch lohnt sich! Auch dann, wenn du nur einen ganz nahen Blick auf den Gipfel werfen möchtest.
Vom Mount Hood ist es nicht mehr weit zur bekannten Columbia River Gorge. Viele touristische Highlights reihen sich entlang des Columbia River aneinander: Die Bridge of the Gods, Horsetail Falls, Multnomah Falls, das Vista House sind nur einige davon. Aber auch nicht ganz so bekannte Orte, wie Hood River findest du hier, wo sich ein Rafting-Trip anbietet, um mal eine Abwechslung vom Autofahren zu bekommen. Im Beitrag „Highlights auf einem Oregon Roadtrip“ findest du viele Eindrücke von diesem Teilstück und der Fahrt Richtung Küste, was sich wunderbar verbinden lässt.
Die Cascade Mountains in Washington
In der Reihe der Kaskadenkette folgt nördlich von Mount Hood der Mount Adams, mit 3.743 Metern ist er Washingtons zweithöchster Gipfel nach dem Mount Rainier. Da ich diesen Berg nicht besucht habe, möchte ich dir stattdessen meinen Lieblingsberg empfehlen – Mount St. Helens. Dieser 1980 ausgebrochene Vulkan besticht meiner Meinung nach besonders wegen seiner außergewöhnlichen Form. Du kannst wunderbar erkennen, welche Seite bei der gewaltigen Eruption vor 38 Jahren weggesprengt wurde. Rund um das Gebiet des Mount St. Helens gibt es zahllose Wanderwege. Auf einigen kommt man sogar ganz nah an den Vulkan heran. Eine Übersicht der schönsten Wanderwege findest du auf www.wta.org.
Als letzten Berg möchte ich dir noch Mount Rainier ans Herz legen. Der höchste Gipfel in Washington State bietet dem Besucher einen wunderschönen Nationalpark mit den obligatorischen Wanderwegen. Besonders empfehlenswert finde ich den etwa 4- bis 5-stündigen Skyline Trail.
Da ich eher spontan zum Mount Rainier gefahren bin und keine Übernachtung in der Nähe geplant hatte, waren meine Unterkünfte in der „Umgebung“ das Super 8 in Ellensburg (194km entfernt) und das Motel 6 in Kelso (124km entfernt). Sinnvoller ist es aber, für den Nationalpark mehrere Tage einzuplanen. Ich würde daher nach Unterkünften in Elbe, Ashford oder Packwood suchen. Je nach Jahreszeit natürlich, denn im Frühling ist zumindest Paradise oft noch länger geschlossen wegen der Schneebedingungen.
Im kleinen Örtchen Randle kann man auf jeden Fall sehr lecker und relativ günstig im Mt. Adams Cafe essen. Über Unterkünfte weiß ich dort leider nichts zu sagen. Alternativen sind die teuren Lodges in Paradise oder Longmire, quasi direkt an den Trailheads. Wenn du etwas Naturnahes suchst, gibt es am Mount Rainier schöne Nationalpark – Campingplätze. In diesem Beitrag findest du alles Wissenswerte zum Thema Campingplätze in den USA.
Tolle Städte-Trip zum Schluss
Die Cascade Mountains setzen sich noch weiter nach Norden fort. Der von Vancouver aus sehr gut sichtbare Mount Baker ist einer der nördlichsten Gipfel. Solltest du tatsächlich so weit nach Norden fahren, dann besuche unbedingt Seattle und/oder Vancouver. Die Vibes sind ähnlich: entspannte Atmosphäre, vom Klima geprägte Angebote für Sightseeing und Aktivitäten, sowie freundliche Mitmenschen überall.
Meiner Meinung nach sind beide Städte einen Besuch wert. Außerdem musst du sowieso irgendwo dein Fahrzeug am Ende des Roadtrips abgeben. Warum also nicht eine Reise entlang der wundervollen Natur der Kaskadenkette mit einem mehrtägigen Städte-Trip beenden und zur Abwechslung mal eine Zeit lang im selben Bett übernachten?!
Hier eine kurze Liste der Highlights in Seattle und Vancouver:
• Seattle: Kerry Park, Pike Place Market, Waterfront, Blake Island
• Vancouver: Stanley Park, Canada Place, Grouse Mountain, Capilano Park
Künstlerisch angehaucht, wirtschaftlich orientiert und vom Klima des Pazifiks beeinflusst sind beide Metropolen. Allerdings sieht man in diesen Großstädten auch mehr menschliches Elend, als in den kleineren Orten der Cascades. Für mich waren die jeweils ersten Besuche schon sehr schwierig, besonders wenn man zum ersten Mal auf so große Mengen von Obdachlosen oder Drogenabhängigen trifft. In den touristischen, „schönen“ Stadtteilen beider Städte bekommt man davon allerdings nicht allzu viel mit und kann sich auch relativ sicher fühlen. Die ganz normale Vorsicht, die man auf Reisen nie außer Acht lassen sollte, gehört natürlich dazu!
Tipps & Infos für ein Roadtrip durch die Kaskadenkette
Fahrzeug
Idealerweise entdeckst du dieRegion der Cascade Mountains während eines Roadtrips mit dem Mietwagen oder einem Camper. Ich selbst kenne nur die Variante mit Mietwagen. Diesen hatte ich vorab bei billiger-mietwagen reserviert, bei Alamo in San Francisco abgeholt und am Flughafen in Seattle wieder abgegeben. Hier gilt es, die Einweggebühr zu beachten! Um eine Vorstellung zu bekommen: 20 Tage im April 2016 kosteten mich 650 EUR. Gebucht hatte ich einen Wagen in der Economy-Klasse, welcher meiner Meinung nach völlig ausreichend ist. Bei der Abholung habe ich nochmal 268 EUR für ein Upgrade auf ein Fullsize Fahrzeug bezahlt. Im Nachhinein kann ich dir aber sagen: Die Strecken zwischen den ganzen Highlights sind nicht allzu lang oder gar anspruchsvoll, da brauchst du keine Angst vor Erschöpfung in einem kleinen Auto zu haben. Economy reicht definitiv aus.
Übernachten entlang der Cascade Mountains
Auf den Interstates und/oder Highways findest du regelmäßig an den Ausfahrten Motel-Ketten, wo man relativ günstig übernachten kann, ohne vorher zu reservieren. Das ist meiner Meinung nach besonders praktisch, wenn man morgens noch nicht weiß, wo man abends enden wird. Falls du etwas mehr Komfort bevorzugst, empfehle ich dir eine SIM-Karte und die booking.com App. So kannst du ganz bequem von unterwegs Hotels buchen.
Natürlich ist das nicht mit der großen Freiheit eines Wohnmobils oder Campervans zu vergleichen. In so einem Fahrzeug hat man das Bett immer dabei und kann an einigen der schönsten Orte morgens aus dem Fenster schauen. Eine Karte mit den Campgrounds innerhalb der National Parks findest du auf der Webseite der Nationalparksverwaltung, oder falls du eher eine Komfortausstattung statt Natur und Ruhe bevorzugst: eine Übersicht der KOA Campgrounds im Pazifischen Nordwesten entlang der Kaskadenkette.
In den wenigsten Motels haben die Zimmer eine Küchenzeile. Das bedeutet, du gehst auswärts essen, was wiederum Geld kostet. Im Supermarkt einkaufen und selber kochen ist in der Regel günstiger. Wenn du also in Hostels oder Air BnB´s übernachtest, sparst du tendenziell mehr Geld. Am günstigsten dürften die Verpflegungskosten bei die Variante mit Wohnmobil sein, wo du Kühlschrank, Küche und Bett mit an Bord hast.
Zu guter Letzt möchte ich dir noch dazu raten, dir einen America the Beautiful Pass zuzulegen. So kannst du für kleines Geld unbegrenzt die fantastische Natur des Pazifischen Nordwestens genießen, denn mit dem Pass hast du für ein Jahr freien Eintritt in alle Nationalparks und die National Monuments. Auf der hier vorgestellten Route lohnt sich der Pass auf jeden Fall, da du von einem Park in den nächsten fährst. Insgesamt sind es ganze acht National Parks bzw. Monuments, die du auf der gesamten Tour besuchst, dazu zählen unter anderem der Lassen-Volcanic National Park, Crater Lake National Park, Mount-Rainier National Park und der North-Cascades National Park.
Hast du schon die Kaskadenkette oder Teile dessen erkundet?
Wir freuen uns über deine Eindrücke!
Dank für die ausführliche Beschreibung in dieser Gegend war ich schon mal und ich werde sie wieder besuchen .Danke