Kanada 2012 • Tag 11 • Viel Wasser auf dem Icefields Parkway
Fahrt über den Icefields Parkway II
Reisedatum: 26.09.2012
Um halb Acht begann für uns der Tag. Es war zwar nebelig, aber zum Glück trocken und wir hatten eine wunderschöne Aussicht auf das Nebelvergangene Tal. Diesen Ausblick haben wir während des Frühstücks genossen.
Gegen neun Uhr ging es los. Wir fuhren wieder am Columbia Icefield vorbei und weiter durch eine reizvolle Landschaft.
Inzwischen klarte es sich auf und der blaue Himmel war wieder sichtbar – Juhuu. Die zweite Hälfte des Icefields Parkways kann kommen. Nach einigen Kurven bekamen wir einen faszinierenden Ausblick – die Wolken hatten sich unten abgesetzt und die Berge und der blaue Himmel darüber waren zu sehen – faszinierend. Es ging weiter die Strecke beragb und dann? Waren wir plötzlich genau unter den Wolken bzw. mitten im Nebel – nun war erstmal nichts mehr mit blauem Himmel.
Unseren ersten Stopp legten wir an den Sunwapta Falls ein. Vereinzelt waren schon Leute unterwegs, als ein Reisebus hielt, sahen wir zu, dass wir wenigstens schnell für ein Foto näher ran kamen. Schön anzusehen und wieder einmal ein gigantisches Naturschauspiel.
Nach einem kurzen Spaziergange am Canyon entlang, fuhren wir weiter. Trotz des relativ schlechten Wetters machte die Fahrt durch die Herbstwelt großen Spaß. Wenige Kilometer hielten wir ein nächstes Mal, an einem Aussichtspunkt. Hier bekamen wir einen tollen Ausblick von oben auf ein Flusstal.
Nach einer weiteren halben Stunde Fahrt – es blieb trocken – kamen wir an den Athabasca Falls an. Das ist wohl eines der beeindruckendsten Naturwunder, die wir je gesehen haben. Wir liefen den Weg, an dem Wasserfall entlang und konnten die Wassermassen von allen Seiten beobachten. Anhand des tosenden Wassers bekommt man hier mal wieder einen Eindruck, was für eine Kraft Wasser hat.
Wir kamen aus dem Staunen gar nicht mehr raus. Auf der anderen Seite der Athabasca Falls folgten wir einer Treppe hinunter. Hier sieht man an den gewellten, glatten Wänden, dass hier früher einmal Wasser her geflossen ist. Ein interessanter Anblick und dass man nun hier entlang gehen kann ist eine spannende Sache.
Als wir alles gesehen haben, ging es zurück zum Wohnmobil. Inzwischen hatte sich der Parkplatz ganz schön gefüllt und wir kamen genau zur richtigen Zeit zurück, als gerade 2 Busse ankamen. Puh, Glück gehabt. Auf den Parkplätzen hat man immer wieder riesige Wohnmobile gesehen, die auch Hunde mit dabei hatten. Ein solches Geschöpf schaute uns an, als wir gerade einsteigen wollten.
Die weitere Fahrt führte uns weiter über den – landschaftlich schöneren – alten Highway 93a. Es war traumhaft die Herbstfarben hier leuchten zu sehen. Die Strecke ist weniger befahren, als das Stück vom Icefields Parkway und wir genießen die Fahrt.
Wenige Kilometer weiter, legten wir den nächsten Stopp ein. Am wunderschönen Leach Lake. Hier habe ich mein Herz verloren – an einen kleinen See inmitten einer malerischen Landschaft. Dort haben wir den wunderschönen Steg für ein paar Fotos genutzt. Es war immer noch bewölkt, wobei langsam stellenweise blauer Himmel zum Vorschein kam.
Schweren Herzens musste ich mich von dem Anblick wieder loseisen. Ich war ganz sicher nicht zum letzten Mal hier. Auf der Weiterfahrt kamen wir auch an einen Punkt, ab dem wir wieder Handyempfang hatten. Da kamen dann die Bitten von Zuhause, wir sollten uns doch bitte mal melden. Ups, das waren glatt drei Tage ohne Handyempfang und wir haben es genossen. Die Mount Cavell Road war leider wegen Bauarbeiten geschlossen, so dass wir diesen Punkt auf unserer Liste auslassen mussten.
Das war nun unsere Fahrt über die atemberaubende Panoramastraße. Suchst du weitere Tipps, Übernachtungsmöglichkeiten oder Fotospots auf dem Icefields Parkway? Dann haben wir hier etwas für dich: „Dein Reiseguide für den Icefields Parkway in Kanada„.
Gegen Mittag checkten wir dann am Whistlers Campground in Jasper ein. Dieser ist riesengroß, aber wir fanden uns nur dank des ausführlichen Plans sofort zurecht. Da wir heute noch keinen Strom brauchten, haben wir uns heute für einen Platz ohne Service und morgen einen mit Strom entschieden. Als wir uns unseren Stellplatz angesehen hatten, ging es erst einmal weiter nach Jasper Town.
Dort mussten wir erstmal zehn Minuten vor einer geschlossenen Bahnschranke warten. Die Zeit wurde für Fotos genutzt. Im Städtchen suchten wir uns einen Parkplatz, der in der Nähe des Bahnhofs schnell gefunden war. Dann konnte es losgehen und wir schlenderten durch die Stadt.
Jasper ist ein wunderschönes, kleines Städtchen. Bei Tim Horton tranken wir Kaffee und nutzten das kostenlose Wifi, um nach Hause zu skypen. Anschließend spazierten wir weiter zum Visitor Center. Das Haus aus Stein liegt direkt an der Hauptstraße in Jasper und sieht malerisch aus. Hier bekamen wir allerdings nicht mehr Informationen, als wir bereits hatten. Auch hier kann man das kostenlose Wifi nutzen – sehr praktisch. Das Wetter soll für heute und morgen, zu unserem Glück so bleiben. Inzwischen hatten wir blauen Himmel und es war angenehm warm.
Auf der gegenüber liegenden Straßenseite konnten wir einen tollen Totempfahl bewundern. Direkt dahinter liegt der Bahnhof. Wo ich meinen Liebsten kaum von den Zügen wegbekam. Die sind schon verdammt lang und immer wieder anschaulich.
Anschließend gingen wir zurück zum Wohnmobil, schließlich wollten wir noch mehr von Jasper sehen. Wir fuhren weiter. Zunächst am Patricia Lake vorbei, zum Pyramid Lake. Dort gibt es eine kleine Insel, die man nur zu Fuß über eine Brücke erreichten kann. Ein etwa 600 Meter langer Weg führt einmal um die kleine Insel. Von hier aus gibt es immer wieder tolle Aussichten und ein Spaziergang lohnt sich. Und das vor allem bei dem Wetter. Die herbstlichen, gelben Tupfen in den umliegenden Wäldern blitzten förmlich hervor – Einfach himmlisch.
Da wir keinen Supermarkt fanden, machten wir noch einmal kurz im Visitor Center halt. Die empfahlen uns den „Spar“ auf der Patricia Street. Diesen fanden wir auch recht schnell. So haben wir noch eben unsere Vorräte aufgefüllt und die Rückfahrt zum Campground angetreten.
Zurück auf dem Campingplatz haben wir erst einmal die ‚richtigen‘ Duschen genossen. Das Duschhäuschen lag, von unserem Stellplatz ohne Strom, direkt fußläufig gut erreichbar. Aber wir sahen einige, die mit den Wohnmobilen oder Autos bis dort gefahren kamen. Also kann man sich vorstellen, wie weitläufig das Gelände hier ist. Aber trotz der enormen Größe Whistlers Campinplatzes waren die Camper gut verteilt und die Anzahl der Personen nicht unangenehm.
Wir hatten unsere Site direkt an einer Wiese, doch leider kamen abends keine Wapitihirsche. Irgendwie mochten uns die Tiere hier nicht. Wir kamen mit unserem Schweizer Nachbarn ins Gespräch und der erzählte, gestern wäre die Wiese voll mit röhrenden Hirschen gewesen. Naja, hat auch einen Vorteil – so konnten wir wenigstens in Ruhe schlafen.
Gefahrene Strecke: 125 Kilometer
Wetter: Bei 18 Grad war das Wetter heute sehr durchwachsen.
Campingplatz:
Whistlers
Icefields Parkway, 4,5 Kilometer südlich von Jasper
GPS: 52.850645, -118.077235
CAD27,40 – ohne Service
Site: 09L
Fazit Campground:
Der Whistlers Campingplatz ist riesig groß. Durch die in Loops angelegten Plätze bekommt man von der Größe und dementsprechenden Anzahl von Gästen kaum etwas mit. Das Personal war sehr freundlich und der Platz ansich sehr gepflegt. Der Abstand zu den Nachbarn war nicht riesig, aber besser, als auf vielen anderen privaten Campingplätzen. Die Duschräume waren sehr sauber. Für die weiter entfernt stehenden Camper stehen Parkplätze vor den Waschräumen zur Verfügung. Wir hatten heute das Glück und waren nur durch eine Wiese vom Duschhäuschen getrennt. Wir standen sehr ruhig. Nachts soll es auf der Wiese am Duschhäuschen oft Wapitis zu sehen und zu hören geben, von denen fehlte bei unserem Besuch leider jede Spur. Schade, wir denken das lag an den zwei etwas lauteren Schulklassen die ebenfalls auf dem Platz waren. Auch das Dumpen ist im Preis inbegriffen. Feuer war bis 23 Uhr erlaubt.