Kanada 2012 • Tag 13 • Fahrt in den Wells Gray Provincial Park
Die Schotterstraße im Wells Gray – unser Alptraum
Reisedatum: 28.09.2012
Heute ging es weiter auf unserer Strecke. Eine lange Fahrt lag vor uns, aber wir ließen es langsam angehen. Nachdem Frühstück, haben wir um halb Sieben auf dem Campingplatz zunächst noch gedumpt und die Duschen genutzt. Zu Fuß wäre das schon ein ziemlich weiter Weg gewesen, so haben wir den Parkplatz an den Duschhäuschen angefahren.
Auch heute Morgen haben wir leider keine Wapitihirsche zu Gesicht bekommen. Dafür aber ein paar Mule Deers, direkt am Highway. Gegen zehn Uhr sind wir dann noch einmal kurz nach Jasper Town gefahren. Dort haben wir noch schnell ein paar Lebensmittel aufgefüllt, Geld getauscht und getankt. Dann haben wir das wunderschöne Jasper verlassen und weiter ging unsere Fahrt Richtung Mount Robson. Bisher hatten wir Glück und es war noch gutes Wetter.
Die Landschaft war mal wieder sehr reizvoll. Wir fuhren an schönen, kleinen Seen vorbei. Unter anderem an dem schön gelegenen Moose Lake. Immer wieder waren die Berge zu sehen. Wir werden die Berge sehr vermissen.
Nach etwa einer Stunde Fahrt durch den schönen Mount Robson Provincial Park bogen wir um eine Kurve und da sahen wir ihn – einfach gigantisch: Der Mount Robson, in all seiner Prach. Und dann noch wolkenfrei, was wirklich eine Seltenheit ist. Ein traumhafter Blick.
Da wir noch eine lange Fahrt vor uns hatten, hatten wir leider keine Zeit zu einer Wanderung. Nach einer kurzen Pause ging es weiter über Valemount nach Blue River, wo wir noch eine Kaffeepause eingelegt haben. Inzwischen hatte es sich zugezogen und es wurde sehr windig. Innerhalb dieser „paar“ Kilometer hatte sich die Landschaft vollkommen verändert.
Weiter ging es, nun leider begleitet mit ein paar Regentropfen nach Clearwater. Aber wegen unserem bisherigen, unglaublichen Wetter, wollten wir uns mal wegen den paar Tropfen nicht beschweren. Nach etwas mehr als dreihundert Kilometern und einer geschenkten Stunde – da wir von Alberta wieder nach British Columbia kamen – erreichten wir Clearwater.
Hier war unser erstes Ziel das Visitor Centre vom Wells Gray Provincial Park. Nach ein paar Informationen, einem Parkplan und einer Reservierung für die übernächste Nacht, konnte es weiter gehen. Hier waren die Mitarbeiter übrigens alle sehr freundlich. Im Park selber gab es keinerlei Versorgungsmöglichkeit, daher fuhren wir noch kurz zu einem Supermarkt, um das fehlende Wasser und die Milch einzukaufen. So nun noch schnell vollgetankt „glucker glucker“ und der Wells Gray konnte kommen. Dieser ist riesig groß und auch übrigens wieder Handyempfang.
Nach zehn Kilometern haben wir den ersten Stopp an den Saphta Falls eingelegt. Trotz Nieselregen haben wir den kurzen Weg zu dem Wasserfall zurückgelegt. Da es diesen Sommer über sehr trocken war, war der Wasserfall fast nur ein Rinnsal. Wir waren allerdings schon durch andere Reisende darauf vorbereitet worden. Trotzdem waren die Saphta Falls den Anblick wert.
Weiter ging es etwa zwanzig Kilometer tiefer in den Wells Gray Park. Die Landschaft war weiterhin wunderschön. Diese gelbgetupten Herbstwälder waren ein absoluter Traum! Indian Summer im Westen von Kanada.
Schließlich gelangten wir an die Helmcken Falls. Diese waren ebenfalls sehr beeindruckend. Dieses Mal bekamen wir einen gigantischen Wasserfall zu Gesicht, nicht so ein Rinnsal wie die Saphta Falls.
Bis hierhin kamen immer wieder mal kleine Häuser und Ranches. Die Nachbarn wohnen aber gerne mal vier Kilometer entfernt. Autos waren nur ganz vereinzelt unterwegs. Ab der Abbiegung zu den Helmcken Falls ging es auf einer unbefestigten Straße weiter. Diese Huckelpiste kannten wir ja schon von unserem Umweg, am Anfang unserer Reise, daher für uns ein Klacks. Aber huihuihui ich hatte arge Befürchtungen, dass unser Geschirr anschließend nicht mehr vollständig ist.
Wir waren sehr froh, dass es nicht richtig fest am Regnen war. Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie das Wohnmobil sonst ausgesehen hätte. Aber alles kein Problem, das Geschirr hat den Test eindeutig überstanden. So ging es die letzten dreißig Kilometer, bis zum Clearwater Lake Campground. Die Aussichtspunkte, die auf unserem Weg lagen, haben wir ausgelassen, denn es war immer noch leicht am regnen und morgen war ja auch noch ein Tag. Außer auf den Viewpoint ‚Redspring‘. Hier haben wir noch einmal einen Stopp eingelegt.
Gegen fünf Uhr kamen wir am Clearwater Lake Campingplatz an, wo wir uns schnell einen netten Stellplatz suchten. Die Plätze am Wasser waren natürlich schon alle besetzt, aber wir fanden trotzdem noch einen ganz netten Platz. Anschließend haben wir schnell die Self-Registration durchgeführt und ab an den Herd, denn der Hunger meldete sich. Kurz danach kamen auch schon die Ranger und kontrollierten alle Registration. Irgendwie hatte ich mir den Platz etwas schöner vorgestellt. Vielleicht lag es auch an dem regnerischen Wetter, aber die Anlegestelle, wo es angeblich (auch zu dieser Zeit noch) einen Bootsverleih geben sollte, haben wir auch bei einem Spaziergang über den Campground nicht gefunden. Zurück in British Columbia wurde es jetzt wieder etwas früher dunkel. Aber da wir von der langen Fahrt eh kaputt waren, war das nicht weiter schlimm.
Gefahrene Strecke: 395 Kilometer
Wetter: Durchwachsen, bei 13 Grad
Campingplatz:
Clearwater Lake
im Wells Gray Provincial Park
GPS: 52.140080, -120.190440
CAD16, ohne Service
Site: 3
Fazit Campground:
Der heutige Campingplatz war am Ende der Straße des Wells Gray Provincial Parks gelegen. Die Anfahrt über eine, zunächst geteerte einfach Straße, anschließend über viele Kilometer Schotter war sehr mühsam, da man mit einem Wohnmobil nur langsam voran kommt. Der Campingplatz ansich liegt am See, von den meisten der Stellplätze hat man allerdings keinen Seeblick. Die besten Plätze waren am späten Nachmittag schon belegt. Der Platz hat Self-Registration, was von den Rangern regelmäßig überprüft wurde. Unser Platz war ganz nett, leider etwas dunkel. Es hat bei unserer Ankunft allerdings auch geregnet. Bei Sonne ist dieser Platz sicherlich um einiges schöner. Am nächsten Tag war das Wetter besser. In der Nähe soll man sich Boote ausleihen können – wir haben leider nicht gefunden, wo das sein sollte. Auch das wird in der Hauptsaison sicher anders sein.