Kanada 2012 • Tag 14 • Zu Besuch im Wells Gray Provincial Park
Sehenswürdigkeiten im Wells Gray Provincial Park
Reisedatum: 29.09.2012
Der Wald um uns herum hat heute Nacht wohl die Kälte abgehalten, so dass es ganz angenehm von der Temperatur her war. Morgens konnten wir ausschlafen und ließen uns viel Zeit. Nach dem Frühstück spazierten wir noch etwas über den Campingplatz. Es war trocken, aber der Nebel hing noch tief über dem See. So, dass er sich auch heute leider nicht in seiner Schönheit präsentierte.
Erst gegen halb Zehn fuhren wir los. Heute wollten wir nur bis zur Trophy Mountain Ranch, im Wells Gray Provincial Park, zurückfahren. Das waren nicht allzu viele Kilometer, aber dafür mit einigen Aussichtspunkten auf dem Weg. Heute war es zwar bewölkt und nicht sehr warm, aber immerhin trocken.
Der erste Aussichtspunkt, hieß ‚Baileys Chute‘. An den Stromschnellen waren aber leider keine Lachse mehr zu sehen. Normalerweise kann man hier im August und September die Lachse springen sehen. Wir waren wohl ein paar Tage zu spät dran. Auf unserem Campground war ein Aushang, dass letzte Woche Montag noch Lachse gesehen wurden.
Die Aussichtspunkte und Wanderungen sind im Wells Gray Provincial Park sehr gut ausgeschildert. Vom Parkplatz gab es einen kurzen Wanderweg, durch einen Wald. Wir sind keinen anderen Leuten begegnet, daher hatten wir zwischendurch immer mal wieder ein mulmiges Gefühl – so alleine durch den Wald zu laufen – aber es ist alles gut gegangen und wir sind keinem Tier begegnet. Die Stromschnellen selbst waren nett anzusehen, aber nicht besonders spektakulär.
Den nächsten Stopp haben wir an dem Aussichtspunkt ‚Rays Farm‘ eingelegt. Dort folgten wir wieder einen kurzen Wanderweg. Dieses Mal zu einer verfallenen Ranch, wo früher die erste Familie im Park gewohnt hat. Leider waren auch dort auf dem weiten Feld weit und breit keine Tiere zu sehen. Dafür absolute Stille, was man bei uns in Deutschland ja nur selten geboten bekommt. Die Landschaft war atemberaubend.
Wir kamen auf dem Weg an einer Mineralquelle vorbei, ein interessanter Anblick. Das Wasser soll angeblich wie Brause schmecken, wir haben es aber nicht probiert. Die Farbe war einfach zu abschreckend. Dort gibt es auch eine nette Aussichtsplattform, wo man Platz nehmen kann. Hier waren ziemlich viele Mücken, so dass wir uns nicht lange aufgehalten haben. Wir setzten unseren Spaziergang auf dem Gelände fort und liefen bis zum verfallenen Farmhaus. Von dort ging es dann, wieder ohne Tierbeobachtung, zurück zum Parkplatz.
Das nächste Highlight waren die beeindruckenden Dawson Falls. Auf dem Weg dorthin kamen wir an einem kleinen Wasserfall vorbei. Wir hielten für einen kurzen Fotostopp vor einer Brücke.
Diese Brücke konnten wir hinterher auch von dem Parkplatz der Dawson Falls sehen. Ehe wir zu den Wasserfällen gelangten, kamen wir am Parkplatz mit einem Australier ins Gespräch. Dieser hatte ein paar Fragen zu unserem Wohnmobil. Und so kam man von Hölzchen auf Stöckchen und es entwickelte sich ein ganz interessantes Gespräch.
Nach zwanzig Minuten sind wir dann aber doch mal losgekommen. Vom Parkplatz aus waren die Dawson Falls zwar schon zu hören, aber noch nicht zu sehen. Ein kurzer Spaziergang durch einen Wald führte uns dann zu den „Little Niagara Falls“, wie sie auch genannt werden. Als wir dort ankamen, konnten wir auch nachvollziehen, warum sie diesen Namen tragen.
Wir kamen über einen Waldweg direkt bis oben an die Fälle. Was ein Anblick – solche Wassermassen und sogar mit einem leichtem Regenbogen. Die Gischt war deutlich zu spüren. Nach einer langen Fotopause sind wir wieder zurück zum Parkplatz spaziert. Der Weg war wirklich schön angelegt. Noch lange wurden wir von dem Rauschen des Wassers begleitet.
Der nächste Weg ging 3,5km durch relativ enge Kurven eine Schotterpiste hinauf. Bis oben, auf den Green Mountain. Ich war sehr froh, dass Christian gefahren ist und uns kein anderes Auto entgegen kam. Oben angekommen gab es einen schönen Aussichtstower. Dieser war aus Holz und bot einen wunderbaren Blick über den Wells Gray Provincial Park. Ein grandioser 360 Grad Blick auf die gelbgetupften Wälder.
Da es noch recht früh war, ließen wir uns Zeit und genossen den Ausblick und genehmigten uns eine Tasse Kaffee. Praktisch, dass man im Wohnmobil alles dabei hat.
Gegen zwei Uhr ging es dann weiter zu unserem heutigen Campingplatz, auf der Trophy Mountain Buffalo Ranch. Dort hatte die nette Frau aus dem Visitorcenter gestern schon für uns angerufen und einen Stellplatz reserviert. Wir hatten uns diese Ranch rausgesucht, da es dort im angeschlossenen Restaurant leckere Buffalosteaks geben soll, worauf sich vor allem Christian schon sehr gefreut hat. Als wir ankamen, waren auf der Wiese nahe der Anmeldung schon ein paar Bisons zu sehen. Weit und breit aber kein Mensch.
Im Office wurden wir von einem jungen Mann begrüßt. Nachdem wir das mit der Campsite – heute mal wieder ein Platz mit Strom – und Bezahlung problemlos geklärt hatten, fragte Christian nach dem Dinner. Der junge Mann eröffnete uns, dass das Restaurant heute Abend geschlossen sei. So war die Enttäuschung groß und auch unsere Verärgerung. Das hätte man uns ja schon bei der Reservierung gestern sagen können – es hätte schließlich Alternativen in der Nachbarschaft gegeben.
Aber gut, Bezahlung war erledigt, nun war nichts mehr dran zu machen und die Laune hob sich auch nicht, als wir zu unserem zugewiesenen Platz kamen. So machten wir etwas verloren einen kurzen Spaziergang über das menschenleere Grundstück. Wir hatten aber immerhin eine freundliche Begegnung mit einer anschmiegsamen Katze. Anschließend haben wir ein Feuer gemacht – gut das wir Feuerholz dabei hatten, gegeben hätte es an der gekennzeichneten Feuerholzstelle nämlich nicht mal ein einzelnes Stückchen Holz.
Zum Glück kam auch noch ein anderer Camper, auch wenn die einen entfernteren Stellplatz hatten. So fühlte man sich hier nicht ganz so einsam. Ansonsten war nach wie vor weit und breit kein Mensch zu sehen, nur ein paar grasende Bisons und Pferde im Blickfeld.
Gefahrene Strecke: 148 Kilometer
Wetter: Heute war es bei 18° Grad starkt bewölkt.
Campingplatz:
Trophy Mountain Buffalo Ranch
Wells Gray Provincial Park
CAD26 – mit Strom
Fazit Campground:
Auf der Trophy Mountain Buffalo Ranch waren wir nicht sehr zufrieden und würden auch nur zur Not noch einmal hier übernachten. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist unserer Meinung nach nicht gut und die Aufmerksamkeit der Angestellten hätte besser sein können. Der Zustand des Platzes war am unteren Ende von mittelmäßig. Weitere Beschreibung ist im Text angegeben.