Kanada 2012 • Tag 15 • Überraschung am Birch Lake
Zu Besuch am Birch Lake – Unverhofft kommt oft
Reisedatum: 30.09.3012
In der Nacht war es wieder relativ kalt. Nach dem Frühstück benutzten wir das äußerst rustikale, ungemütliche Duschhäuschen und danach machten wir uns schnell auf den Weg. Denn hier gab es nichts Besonderes zu sehen. Es wäre nett gewesen, hier mal „richtig“ zu frühstücken, aber da uns gestern dazu keine Informationen gegeben wurden, hatten wir auch keine Lust nachzufragen. Wir sind dann einfach losgefahren. Die Katze kam noch kurz zum verabschieden.
Bis zurück nach Clearwater waren es jetzt nur noch wenige Kilometer, so dass wir schnell aus dem Wells Gray Provincial Park raus waren. Dieser Abschnitt war zum Glück asphaltiert. Wir fanden den Wells Gray Park trotz seiner, zum Teil sehr holprige Straße, absolut lohnenswert. In Clearwater haben wir noch schnell aufgetankt und weiter ging die Fahrt Richtung Lillooet. Auf der heutigen Strecke veränderte sich die tolle Landschaft wieder einmal relativ schnell. Es wurde hügeliger und die Straßen windeten sich hier durch die schön verfärbten Herbstwälder.
Wir waren noch nicht lange gefahren, da entdeckten wir auf der Strecke ein Schild: „Opax Mountains Café open“. Hier beschlossen wir kurzerhand einen Stopp einzulegen und Kaffee zu trinken. Dieses kleine Cafe war so gemütlich, dass wir eine ganze Zeit verweilten. Ein Paar aus der Gegend saß hier beim Frühstück und schnell kamen wir ins Gespräch.
Beim Bezahlen entdeckten wir eine Broschüre, dass man hier auch campen kann. Wieder zurück im Wohnmobil, haben wir dann kurzerhand beschlossen, einfach für eine Nacht hier zu bleiben. Für unseren eingeplanten Puffertag war dieses Plätzchen wie geschaffen. Vor der Tür trafen wir auf einen Gast, der hier ebenfalls gefrühstückt getrunken hatte. Dieser entpuppte sich ebenfalls als Deutscher. Er erzählte uns einiges von seinen Reisen durch Kanada. Es war so nett, dass wir uns über eine halbe Stunde vor dem Cafe unterhielten. Dann fuhr er weiter auf der Suche nach Bären und wir gingen wieder rein, um unsere Übernachtung klar zu machen.
Da der Campground nicht direkt am Cafe, sondern am, in der Nähe gelegenen Birch Lake lag, war der Besitzer Curt so nett und hat uns die etwa einen Kilometer lange Holperstrecke bis zum Birch Lake geführt. Er zeigte uns, wo wir uns einen Platz aussuchen konnten. Wir entschieden uns für einen wunderschönen Platz, direkt am Wasser. Bis auf eine Gruppe Zeltcamper, war der Platz leer.
Die Wolken lichteten sich langsam, so dass er uns noch schnell das Ruderboot startklar gemacht hat. Die wunderschöne Landschaft wollten wir vom See aus erkunden. Also machten wir uns schnell fertig, packten etwas Proviant zusammen, zogen die Rettungswesten an und gegen Mittag ruderten wir über den wunderschönen Birch Lake. Dieses ist ein wunderschön übersichtlicher, aber nicht kleiner See. Nur an einer Seite ist er von etwa zehn kleinen Häuschen bevölkert. Ansonsten Wildnis pur.
Wir sind dann eine Zeit lang nahe am Ufer entlang gerudert, als uns eine Person von einem der Stege zuwinkte. Anhand des Hundes erkannten wir, dass es die Einheimische aus dem Café war. Sie machte uns Zeichen, dass wir zu ihr kommen sollten. Also ruderte Christian im Zickzack zu dem Steg. Sie lud uns ein, uns zu zeigen wie sie und ihr Mann hier leben.
Die Einladung nahmen wir natürlich gerne an. Das war mal richtig interessant: Ohne Strom (nur Solar- und Feuerenergie und Walkitalkis – da es auch hier am See keinen Handyempfang gibt). Was ein spannendes Leben. Die netten Gastgeber zeigten uns jedes Zimmer und ihr selbstgebautes Gästehaus. Alles wurde selbst gebaut.
Anschließend luden sie uns auf Kaffee und Tee ein. Es war ein richtig spannender Nachmittag, mit interessanten Gesprächen, den vor allem der Hund mit zig Streicheleinheiten genossen hat. Nach dem Kaffee gingen wir raus und setzten uns noch für etwas eine Stunde ans Feuer.
Als es gegen sechs Uhr anfing zu dämmern, machten wir uns schnell auf den Rückweg zum Campingplatz. Denn im Dunkeln rudert es sich nicht so leicht. Die Einladung zum Abendessen schlugen wir dankend aus. Im Zickzack ging es, voll von neuen Eindrücken zurück zum Campground. Hier kamen wir pünktlich zur Dunkelheit an. Hier wird es so richtig stockdunkel. Dort haben wir uns schnell etwas zu Essen gemacht und sind dann früh schlafen gegangen.
Wir hatten ein paar Jäger als Nachbarn, welche die ganze Nacht den Generator laufen hatten. So war es leider sehr laut und Tiere haben wir dementsprechend leider auch nicht sehen können. Uns wurde erzählt, dass oft Tiere zum trinken hier her herkommen.
Gefahrene Strecke: 100 Kilometer
Wetter: Heute war es bei etwa 12 Grad sehr durchwachsen, es blieb aber zum Glück trocken.
Campingplatz:
Birch Lake Camp
Highway 24
GPS: 51.461610, -120.503097
CAD20 – ohne Service
www.opaxmountain.com
Fazit Campground:
Dieses war einer unserer Favoriten-Campingplätze auf der Kanadatour. Wir sind durch Zufall auf das Opax Mountain Café gestoßen. Die Freundlichkeit der Besitzer und der Einheimischen war super. Durch einen ausliegenden Flyer wurden wir auf den Campingplatz aufmerksam. Der Besitzer zeigte uns den Weg und führte uns hin. Wir standen direkt am Birch Lake, mit einem traumhaften Blick über den See. Es gab ein Ruderboot zum Ausleihen. Wir haben uns hier sehr wohlgefühlt und würden sofort wieder hinfahren. Der Platz liegt sehr abgelegen und es war traumhaft ruhig. Leider sind Generatoren erlaubt, welchen unsere zeltenden Nachbarn leider ohne Unterlass laufen ließen. Ansonsten war es Kanada pur.