Kanada 2012 • Tag 2 • Start im Manning Provincial Park
Es kann los gehen: Start im Manning Provincial Park
Reisedatum: 17.09.2012
Auch nach mehreren Weiterschlafversuchen war um vier Uhr die Nacht zu Ende – verständlich wenn man bedenkt, dass es eigentlich schon ein Uhr war. Gut, dass die Familie in Deutschland schon munter ist, so wurde ‚mitten in der Nacht‘ geskypt. Da wir eine Woche zuvor von Zuhause schon mit unserem Wohnmobilvermieter per Email geschrieben hatten, wussten wir bereits, dass wir schon gegen acht Uhr vom Hotel abgeholt werden sollten.
Aber erstmal ging es gegen Sieben Uhr zum Frühstück. Es gab Kaffee, Toast und Obst bzw. Toast mit Rührei und Bacon. Bei dem Frühstück ist nicht zu beanstanden. Anschließend wurden unsere sieben Sachen wieder zusammen geräumt und wir gingen in die Lobby. Pünktlich kam ein großer Bulli mit Kofferanhänger, „seufzen und aufatmen“ von Four Seasons. Der nette Fahrer packte das Gepäck in den Anhänger und wir konnten Platz nehmen. Es wurden noch acht weitere nette Personen mit uns abgeholt. Während wir noch auf zwei davon warten mussten, weil es irgendwelche Unstimmigkeiten gab, wurde sich im Auto erst einmal ausgetauscht. Alle waren ganz aufgeregt und voller Vorfreude. Bei strahlend blauem Himmel und etwa 15 Grad – wohlgemerkt um halb Neun – ging es los.
Bei Four Seasons in Abbotsford wurden wir eine Stunde später sehr freundlich auf Deutsch begrüßt. Nach kurzer Erklärung ging es mit unserem Gepäck zu den zugewiesenen Wohnmobilen. Wir bekamen – wie gebucht – einen C 19 Fuß Motorhome. Wir hatten unser Gepäck kaum abgestellt, da kam auch schon unser fließend-deutsch-sprechender, sehr netter Einweiser. Alles wurde uns sehr genau erklärt und gezeigt, unsere Fragen geduldig beantwortet und dann ging es kurz zurück ins Office, zum Vertrag unterschreiben. Bei Wasser und Kaffee wurden noch kurz alle Formalitäten geklärt und unterschrieben. Anschließend ging es ans Auspacken, denn unsere sperrigen Koffer konnten wir praktischer Weise, bei der Vermietstation in Abbotsford stehen lassen.
Gegen zwölf Uhr war dann alles ausgepackt und es konnte losgehen. Noch etwas ungewohnt und unsicher, wegen der Größe und Breite. Nach wiederholtem Einstellen der Außenspiegel und des Navis fuhren wir ganz aufgeregt vom Hof und das bei inzwischen 25 Grad und blauem Himmel. Wow, drei Wochen liegen vor uns. Gegen Mittag kamen wir in Chilliwack an, wo wir uns bei Safeway an den Ersteinkauf machten.
Wir wussten bereits, dass die Preise in netto angegeben sind und dass es teuer ist. Wir schluckten nur kurz, vor allem die gesunden Lebensmittel waren verdammt teuer. Dass es in Kanada viele Dinge nur in riesigen Abpackungen gibt, hatten wir ebenfalls schon gehört, daher waren wir bei dem Anblick der Riesenbeutel und –flaschen auch sehr froh, dass wir vieles schon aus Deutschland mitgebracht hatten. Sehr praktisch fanden wir auch, dass der Safeway Wlan hatte, so konnten wir kurz ein Gruß nach Deutschland schicken. Wir machten uns an den Einkauf – Gang für Gang arbeiteten wir unsere gut geplante Einkaufsliste ab. Das ganze dauerte stolze eineinhalb Stunden – ohne Umwege. Dann nichts wie zur Kasse und *schluck* Kreditkarte zücken. Aber es waren zum Glück ja auch viele Dinge dabei, die wir nur einmal kaufen mussten.
Relativ schnell war der Einkauf im Wohnmobil verstaut und wir konnten unsere Fahrt fortsetzen. Eigentlich war unser Ziel für heute Harrison Hot Springs, da es aber noch sehr früh war, haben wir spontan beschlossen eine Tagesplanung weiter zu fahren. Also unser neues Ziel, der Manning Provincial Park im Süden von British Columbia. Diesen erreichten wir gegen halb Sechs uns legten einen kurzen Stopp beim Holzbiber am Parkeingang ein.
Das Visitor Center war leider geschlossen. Eine Schranke versperrte uns den Weg. Weiter ging es dann zum Lightning Lake Campground. Hier wollten wir uns registrieren, aber leider die dafür vorgesehene Box auch nach einer viertel Stunde suchen, nicht gefunden haben – wir waren schließlich Neulinge. Also suchten wir uns einen freien Stellplatz und beschlossen einen kurzen Spaziergang am See zu machen und dann schnell was zu essen, denn wir waren beide ziemlich ausgehungert. Ein kurzer Weg führte hinunter an den See, der bei der Sonnenuntergangs-Stimmung menschenleer und wunderschön war. Genau so haben wir uns Kanada vorgestellt – atemberaubend!
Schade nur, dass die Bäume von unserem Stellplatz aus, uns den Blick auf den See nehmen. Zurück im Wohnmobil haben wir noch schnell etwas zu Essen gezaubert – Tomaten mit Mozarella und Baguette. Gegen acht Uhr waren wir fix und fertig und haben schnell geschlafen.
Gefahrene Strecke: 180 Kilometer
Wetter: Den ganzen Tag über war strahlender Sonnenschein, bei 25° C. Kalte Nacht bei ca. 8 Grad.
Campingplatz:
Lightning Lake Campground
Manning Provincial Park
GPS: 49.062185, -120.843995
CAD28, ohne Service
Fazit Campground:
Die Stellplätze liegen angenehm weit voneinander entfernt. Unser Stellplatz war schön eben. Der Zugang zum See lag direkt in der Nähe. Seeblick gab es leider auf keinem bzw. fast keinem der Plätze. Der See ansich ist sehr idyllisch. Ein Trail führt drum herum. Wir sind ihn aufgrund der späten Stunde nicht gelaufen und haben den Anblick des Sees im Abendlicht genossen. Picknickbänke am See laden zum Verweilen ein. Ein wirklich schöner Platz.
Hi Tanja,
ja, der erste Einkauf im Supermarkt ist zeitraubend – aber auch sehr schön. In der Gemüseabteilung findest du asiatische Produkte, die du bei uns nicht bekommst. In der bakery gibt es Süßigkeiten (z.B. Kirschtaschen) die es bei uns so nicht gibt. Ich als Schwabe liebe Sauerteigbrot. Wenn ich drüben bin, liebe ich das Weizenbrot – irre. Deine Tischdecke, die du von Deutschland mitnimmst, kriegst du drüben für 5 Dollar, genauso die Unterlagen zum Draufsitzen. Es gibt fast nichts, was sich lohnt von Deutschland mit nach Kanada zu nehmen. Es ist nur Ballast.
Tanja, sei mir nicht böse, das mit den „Riesenpackungen“ ist ein Märchen. Ich hatte das Problem nur beim Kauf von Toilettenpapier und Küchenrollen. Okay, dein Gurkenglas, deine Saftflasche etc. enthält das Doppelte als bei uns – es passt aber immer noch in deinen Camper-Kühlschrrank. Es war für mich in 40 Jahren nie ein Problem. Und wenn du in den Liquore Store gehst bekommst du eine 1l Flasche Wein oder Bier in jeder Gebindegröße die du willst.
Hallo Wolfgang, vielen Dank für das Teilen deiner Erfahrungen. Es ist ja ein Erfahrungsbericht von unserer ersten Reise, auf den anschließenden Reisen haben wir auch viele Dinge Zuhause gelassen. Aber wie das so ist, das erste Mal ist vieles ungewiss, da gehe ich dann lieber auf Nummer Sicher. Mit den Riesenpackungen – das Empfinden habe ich allerdings immer noch so. Klar, passen die großen Packungen in den Kühlschrank im Camper, aber ich brauche einfach keine Riesenpackung Gurken, wenn ich nur 6 essen möchte.
Danke für deinen Kommentar! Viele Grüße, Tanja
Hallo Tanja,
du schreibst, dass ihr vieles schon aus Deutschland mitgebracht hatten. Was sind da die wichtigsten Sachen, die es sich lohnt mtzunehmen aus deiner erfahrung?
Wir werden mit unserem 6-Jahrigen Sohn drei Wochen unterwegs in BC sein und sind total gespannt und aufgeregt wegen der Reise. Dein Blog, Tips und Erfahrungen sind mega-hilgreich und bringen noch mehr freude auf die Reise!
Liebe Katherina,
vielen Dank für dein tolles Feedback! In den letzten Jahren waren es tatsächlich nicht mehr viele Dinge, die wir aus Deutschland mitgenommen haben. Auf der ersten Wohnmobilreise haben wir etwas übertrieben und auch einige Lebensmittel in Kleinpackungen mitgenommen, da überall stand, dass es in Kanada/USA nur riesige Packungen gibt. Das ist auch richtig, aber inzwischen verschenken wir unsere restlichen Überbleibsel auf dem letzten Campingplatz und daher wird nichts weggeschmissen.
Die Dinge, die wir nach wie vor von Zuhause mitnehmen: Eine leichte, wasserabweisende Tischdecke für draußen, Taschenmesser, kleine Taschenlampe, zwei dünne Thermounterlagen zum draufsitzen, dünne Decke. Lebensmittel nehmen wir in der Regel nicht mehr aus Deutschland mit.
Viele Grüße,
Tanja