Kanada 2012 • Tag 20 & 21 • Die Othello Quintette Tunnel
Ein Ausflug zu den Othello Quintette Tunnel
Reisedatum: 5.10.2012
Unser letzter Tag begann mit Ausschlafen an. Die Entscheidung, ob wir noch einmal nach Vancouver fahren oder lieber entspannter die Gegend erkunden sollten, fiel uns sehr schwer. Da wir noch packen mussten, entschieden wir uns schweren Herzens für die Umgebung. Uns war klar, dass wir Vancouver auf jeden Fall noch einmal wiedersehen werden. Der Blick aus dem Fenster stimmte uns glücklich. Unseren letzten kompletten Tag durften wir bei strahlend blauem Himmel verbringen. Während des Frühstücks konnten wir eine Gruppe Kanadagänse auf dem Hicks Lake beobachten.
Anschließend haben wir einen kleinen Spaziergang am See entlang gemacht. Wir mussten einfach das Wetter nutzen, um die tolle Umgebung zu erkunden. Diese Aussicht war wundervoll. Der See und das dahinter liegende Bergpanorama waren sehenswert.
Nachdem wir alles abgespült hatten, machten wir uns startklar. Heute standen die Othello Tunnel im Coquihalla Canyon Canyon Provincial Park, in der Nähe von Hope auf dem Programm.
Da wir den Campingplatz gestern nur für eine Nacht bezahlt hatten, warfen wir vor unserer Abfahrt vorsichtshalber einen Blick auf den Registration-Aushang, um zu sehen, welche Stellplätze für die nächste Nacht noch frei waren. Als wir nur noch ein paar wenig freie Stellplätze fanden, staunten wir nicht schlecht. Wir schrieben uns die freien Stellplatznummern ab und suchten uns die schönste von dieser Auswahl aus. Wir reservierten mit unserem „reserved“Schild und hinterlegten zur Sicherheit eine Tischdecke.
Dann konnte die Fahrt aber losgehen. Also fuhren wir nächst wieder am Harrison Lake entlang und bogen dann ab, auf den Highway Richtung Hope. Als wir in der Stadt ankamen, hielten wir kurz am Visitor Center. Die nette Frau dort erklärte uns anhand einer Karte wie wir zu den Tunnel gelangen. Schnell war der Coquihalla Canyon Park gefunden. Am Parkplatz angekommen, standen dort schon zwei große Schulbusse. Zum Glück kamen uns die Schüler ziemlich am Anfang des Weges schon entgegen – die Lautstärke voll aufgedreht.
Die ersten, der Othello Quintette Tunnel waren recht kurz, daher auch schön hell und man konnte die steilen Felswände sehr gut erkennen. Wow, wie hier damals, Anfang des 19. Jahrhunderts, durch die Felsen gebaut wurde war wirklich beeindruckend.
Zwischendurch gab es immer wieder steile Felswände. Ein Spaziergang durch den Coquihalla Canyon lohnte sich wirklich. Tief unten war der Coquihalla River zu sehen und vor allem auch zu hören – beeindruckend.
Zwei der fünf Othello Quintette Tunnel waren sehr dunkel. Man konnte vom Eingang aus den Ausgang nicht sehen. Gut, dass ich im Reiseführer schon gelesen hatte, dass eine Taschenlampe sinnvoll ist. Also „Licht an“. Als wir den fünften Tunnel passiert hatten, haben wir uns langsam auf den Rückweg gemacht.
Dies war ein sehr beeindruckender Weg. Vor allem, wenn man sich vorstellt, wie die Tunnel früher gebaut worden sind. Wieder zurück am Wohnmobil fuhren wir zurück nach Hope, wo wir bei dem goldenen M zu Mittag gegessen haben. Ansonsten gab es in Hope für uns nichts weiter spektakuläres zu sehen, so dass wir uns kurz nach Mittag auf den Rückweg machten.
Weiter gab es auch in Harrison Hot Springs nichts Spannendes zu sehen und nach dem Auftanken fuhren wir wieder um den Harrison Lake zurück in den Sasquatch Provincial Park zum Hicks Lake.
Gegen drei Uhr kamen wieder an dem Hicks Lake Campground an. Hier war, im Vergleich zu gestern, wo etwa fünf von den einundsiebzig Plätzen besetzt waren, die Hölle los war – es gab kaum noch eine freie Site und andauernd fuhren wieder suchende Wohnmobile umher. Aufgrund des Labor Day-Feiertags am kommenden Montag sind die Kanadier wohl alle auf den Beinen. Zum Glück war die von uns reservierte Site noch frei. Leider war dieser Stellplatz mitten im Wald gelegen und somit relativ dunkel. Aber immerhin hatten wir ein, besser als nichts – letzte Nacht gesichert. Dafür lag der See mal wieder in einem schönem Abendlicht. So, dass wir das Wetter und das Licht noch mal für einem schönen Spaziergang am See genutzt haben.
Anschließend haben wir unsere Sachen zusammengepackt. Unsere Koffer standen ja an der Vermietstation und so brauchten wir am nächsten Tag nur alles in die Koffer legen. Unsere restlichen Lebensmittel haben wir an unsere Nachbarn verteilt und unser restliches Holz in einem Lagerfeuer verbrannt. Da wir morgen wieder früh raus müssen gingen wir früh schlafen.
Gefahrene Strecke: 135 Kilometer
Wetter: Blauer Himmel und 16 Grad
Campingplatz:
Hicks Lake Campground
Sasquatch Provincial Park
GPS: 49.346697, -121.710175
CAD21 – ohne Service
Fazit Campground:
Auch diese Nacht auf dem Hicks Lake Campingplatz war super. Da dieser Tag vor einem Labor-Day-Wochenende lag, waren heute fast alle Plätze belegt. Direkt morgens haben wir uns noch schnell einen Platz für eine weitere Nacht gesichert. Die meisten und natürlich auch die besten Plätze waren bereits reserviert. Heute standen wir mitten im Wald, daher war der Stellplatz etwas dunkler, aber trotzdem ganz nett und für eine Nacht absolut in Ordnung.
Wir werden wiederkommen
Reisedatum: 6.10.2012
Unser letzter Tag. Gegen halb Sieben sind wir aufgestanden, denn wir hatten bis Abbotsford noch eine Strecke von hundert Kilometer vor uns. Nachdem unsere restlichen Sachen noch verpackt oder entsorgt waren, ging es um acht Uhr auf die Rückfahrt. Vorher stand noch auftanken und dumpen auf unserem Plan. Auf dem Campingplatz vom Hicks Lake kann man nur mit einem ordentlichen Batzen Münzen dumpen. Da wir nicht mehr so viel Kleingeld hatten, haben wir gedacht, wir finden sicher auch noch eine Tankstelle auf dem Weg.
Wir waren gut in der Zeit und so haben wir in Chilliwack den Highway 1 verlassen und uns nach einer Tankstelle mit Dumpingmöglichkeit erkundigt. Hui, das war ein Gesuche und Durchgefrage. So fanden wir nach einiger Fragerei die Möglichkeit für $5 bei einer Husky Tankstelle zu dumpen.
Ich hatte schon leichte Schweißausbrüche, dass wir keine Dumpstation mehr finden und wir mussten unbedingt dumpen, das letzte Mal war nämlich mal wieder einige Tage her. Aber alles gut gegangen. Noch schnell aufgetankt und weiter ging die Fahrt über den Highway.
Überpünktlich kamen wir um halb Zehn in Abbotsford an und wurden wieder auf Deutsch begrüßt. Unsere Koffer wurden geholt und wir haben alles schnell eingepackt. Auf dem Rückweg hatten wir zwei komplette Taschen weniger an Gepäck und die Schlafsäcke passten beide in den Rucksack. Also hatten wir kein so großes Geschleppe wie auf dem Hinflug.
Nach der unproblematischen Übergabe (schließlich hat alles – bis auf der Kühlschrank, der fast alles eingefroren hat) gut funktioniert, trafen wir unsere netten Mitreisenden vom Anfang der Reise wieder und wir haben uns fleißig ausgetauscht. Zu unserer Beruhigung hatten die anderen auch alle keine Bären gesehen.
Nach einer halben Stunde ging es dann auch schon los. Gegen zwölf Uhr brachte uns der Shuttle zum Flughafen. Nach einer guten Stunde Fahrt kamen wir am Mittag dort an. Da unser Flug erst abends ging, mussten wir noch eine ganze Zeit warten, bis wir unser Gepäck aufgeben konnten. Die Zeit wurde mit einem Kaffee und dank des kostenlosen Airport-WLAN mit surfen überbrückt.
Anschließend ging es problemlos weiter von der Gepäckabfertigung zum Gate. Pünktlich um halb Sieben hoben wir mit Air Transat auf direktem Wege und ohne Probleme Richtung Heimat ab. Gegen kurz nach Eins des Folgetages landeten wir pünktlich in Frankfurt und wurden herzlich von Nicolai und Julia in Empfang genommen.
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Hi an alle Canada-Routen-Planer,
die Reisebeschreibung von Tanja trifft in allen Details voll zu. Wenn du zum ersten Mal den Westen Kanadas bereist, ist diese Route wirklich der beste Einstieg. Für jeden, der noch eine Woche mehr Zeit hat, sei ein Besuch von Vancouver Island empfohlen. Hammer.
Liebe Tanja, als ich deinen Bericht gelesen habe, war ich in Gedanken sofort wieder „drüben“.
Liebe grüße Wolfgang
Vielen Dank für das tolle Lob und die tolle Bestätigung, Wolfgang.
Liebe Grüße
Tanja
Hallo,
bei dem Feiertagswochenende bei Eurer Abfahrt kann es sich aber doch wohl nur um Thanksgiving gehandelt haben (2. Montag im Oktober)? Labor Day ist am ersten September-Wochenende.
Vielen Dank für die tollen Kanada- und USA-Reiseberichte, sie sind mir eine große Hilfe bei der Reise-Planung für 2018. :-)
Liebe Grüße,
Krissie
Hallo Krissie,
lieben Dank für die Aufklärung. Da hast du natürlich vollkommen recht.
Viele Grüße,
Tanja
Hallo Tanja, hallo Krissie,
wir sind zurück aus Kanada und haben ja auch einige der Plätze besucht aufgrund der Empfehlungen von hier – danke Tanja für die tolle Seite.
Leider ist der Hicks Lake von uns nicht zu empfehlen. Es war die einzige Enttäuschung auf unserer gesamten Reise. Das Wetter war nicht optimal, das ist aber nicht der Grund. Wir hatten mit H16 einen guten Platz, Blick zum See. Der Platz aber selbst war in schlechtem Zustand. Viel Müll lag herum, die Operatorin hatte kein freundliches Willkommen-Lächeln für uns (das war das einzige Mal auf dieser Reise)klatschte uns wortlos unseren Zettel an den Pflock. Die Toiletten waren ja reine Naturtoiletten, damit hatten wir aber auch kein Problem, nur leider total verdreckt. Man könnte es noch drastischer ausdrücken… (Wir nutzten unser eigenes, obwohl wir auf dem vorherigen Platz schon gedumt hatten für die Übergabe) Gefeiert wurde lautstark bis weit nach Mitternacht auf mehreren Stellpätzen, auch das erlebten wir von 9 Campingplätzen nur einmal. Die Bootsausleihe hatte geschlossen, keine Begründung warum, auch andere gingen enttäuscht. Am Ende fuhren wir zur Dumpstation (nun war ja wieder was angefallen)der drei Campingplätze außerhalb der Anlage, die schluckte zwar 5 Dollar, die Luke lies sich aber nicht öffnen, folglich wir noch ein Problem bekamen, was wir aber am Harrison Lake erledigen konnten – kostenlos, nachdem wir unser Problem schilderten (da war sie dann auch wieder die kanadische Gastfreundlichkeit.)
Schade – der See selbst ist sehr schön, wir haben ihn umrundet, es war exakt 5,3km, wir hatten ein GPS mit, da wir dort Geocachten. Also das war es für uns leider nicht