Kanada 2012 • Tag 6 • Ein Besuch im Yoho National Park
Ein unvergesslicher Besuch am Emerald Lake
Reisedatum: 21.09.2012
Da heute mehrere Dinge auf dem Plan standen, sind wir schon sechs Uhr aufgestanden. Man könnte denken wir hatten gar keinen Urlaub, aber obwohl vor allem Christian gerne mal ausschläft, fiel es uns überhaupt nicht schwer, so früh aus den Federn zu kommen. Es war noch ziemlich frisch, aber der tolle Sonnenaufgang zog uns kurz nach draußen.
Nach dem kurzen Cornflakes-Frühstück ging es schnell los. Wehmütig, aufgrund des tollen Campgrounds verlassen wir den Platz, es ist teilweise noch sehr nebelig. Wieder fahren langsam über die Forestroad zurück auf den Highway. Langsam wurden auch die Berge höher. Den ersten Stopp legten wir in Golden ein. Hier haben wir eine kleine Tour durchs Örtchen gemacht, getankt und einen Besuch in der Bäckerei eingelegt.
Weiter ging es durch eine schöne Landschaft – mit tiefhängenden Nebelschwaden – den TCH entlang, Richtung Field und weiter zum Emerald Lake. Dort kamen wir nach freier Fahrt gegen neun Uhr an und hatten den traumhaften See fast für uns alleine. Wir waren überwältigt – was eine Aussicht.
Man muss es sehen, sonst glaubt man nicht, dass es dort wirklich so aussieht. Wir haben auf unserer Reise viele traumhafte Seen gesehen, aber dieser hat uns am besten gefallen. Es kann sein, weil es der erste türkisfarbene See war, oder weil wir ihn vollständig umrundet haben. Aber wir sind heute noch beeindruckt von dieser wahren Schönheit. 5,4 Kilometer sind es einmal herum, die traten wir direkt an. Noch war es etwas frisch und wir waren wärmer angezogen.
Wir hatten ein etwas mulmiges Gefühl dort, mitten im Bärengebiet und ganz alleine. Schließlich sind wir mitten durch den Wald gewandert. Nach der Hälfte kamen uns dann mehrere Wanderer entgegen. Vorher waren wir ganz alleine unterwegs.
Nach der Hälfte legten wir eine kurze Rast, auf einem tollen Felsen am Wasser ein. Hier hat sich ein Squirrel in der Sonne gesonnt. Mehr zu den Eindrücken an diesem wunderschönen Ort gibt es übrigens in dem Artikel ‚Mein schönster Reisemoment‚.
Mit der Zeit wurde es wärmer und wärmer und wir waren froh, dass wir Zwiebellook anhatten. Das ist für solche Wanderungen immer am besten. Am anderen Ende des Emerald Lakes hatte man wieder einen ganz wundervollen Blick auf den See. So hat das Laufen richtig Spaß gemacht.
Als wir wieder am Parkplatz ankamen, war auch hier inzwischen einiges los. Wir waren froh, dass wir so früh hier waren und den See in aller Ruhe genießen konnten. Inzwischen ist auch am See die Ruhe vorbei. Nach einem tollen Morgen ging es dann gegen Mittag auf die Rückfahrt nach Field.
Dabei hielten wir gleich in der Nähe noch an der Natural Bridge. Das ist ein vom Wasser geformter Fels, der wie eine Brücke aussieht und über den Kicking Horse River führt. Diesen Stopp hatten wir heute Morgen ausgelassen. Sehr beeindruckend, was Wassermassen so zustande bringen. Die Natural Bridge liegt nur wenige Kilometer von Field entfernt, inmitten des Yoho Nationalparks.
Wir fuhren weiter bis zum Visitor Center nach Field. Dort erkundigten wir uns kurz über den Weg zu den Takkakaw Falls. Der sei in einem guten Zustand und sollte für unser 19´Motorhome überhaupt kein Problem sein. Auf dieser Strecke befindet sich nämlich eine steile Haarnadelkurve. Mit größeren Wohnmobilen kann ein wenig Rangieren von Nöten sein.
Also ging unsere Fahrt weiter. Erst eine kurze Besichtigung durch das kleine Örtchen Field, welches vor einer wunderschön Bergkulisse liegt, und anschließend zu den Takkakaw Falls. Die Takkakaw Falls ist übrigens der dritt-höchste Wasserfall Nordamerikas. Auf dem Weg hielten wir kurz an einem der Spiral Tunnels Viewpoints, aber leider kam auch nach längerem Warten kein Zug. Also setzten wir unsere Fahrt fort.
Die Haarnadelkurve durch das Yoho Valley Richtung Takkakaw Falls war mit unserem Wohnmobil gut zu bewältigen. Wir hatten einen Reisebus und einige Autos vor uns. Danke nein, ich wollte nicht der Busfahrer sein, der musste schon ordentlich rangieren und teilweise rückwärts fahren.
Siebzehn Kilometer von Field entfernt, kamen wir am Parkplatz an und fanden noch einen der wenigen freien Parkplätze. Wieder einmal erwartete uns eine atemberaubende Kulisse. Die Natur hat schon erstaunliches zu bieten. Was für Wassermassen, die dort die Felsen runterkommen. Passend dazu war unten ein wunderschöner Regenbogen zu sehen. Links neben dem Wasserfall waren zwei Kletterer, was mindestens genauso spektakulär, aber nur mit einem Fernglas oder einem Zoomobjektiv zu beobachten ging.
Anschließend setzten unsere Fahrt Richtung Lake Louise fort. Wir hatten erst halb Fünf. als wir in Lake Louise ankamen. Und so dachten wir, dass wir nach einem Kaffee in der Samson Mall und einem Blick in das, leider schon geschlossene, Visitor Centre, noch genug Zeit haben, um einen Abstecher zum berühmten Lake Louise zu machen. Anschließend wollten wir zu dem nicht reservierten Mosquito Creek Campground fahren.
Wir spazierten ein Stück um den Bilderbuchsee Lake Louise, wo wir den wundervollen Sonnenuntergang verfolgen konnten. Wirklich wunderschön, wir waren wieder einmal beeindruckt. Die Berge im Hintergrund glühten förmlich.
Ziemlich kaputt und erschlagen von den vielen Eindrücken heute, ging es schnell auf den ersten Abschnitt des Icefield Parkways – der schönsten Panormastraße in Kanada. Bei der Einfahrt steht ein Häuschen, wo die Parkpässe nochmals kontrolliert werden und man erhält eine Übersichtskarte mit den Highlights des Icefield Parkways. Anschließend legten wir einen kurzen Mini-Stopp am wunderschönen Herbert Lake bei Sonnenuntergang ein. Und schnell ging es weiter.
Als wir ein paar Kilometer weiter am Mosquito Creek ankamen, mussten wir leider feststellen, dass der Camper vor uns gerade den letzten Platz ergatterte. Was ein Pech. Wobei uns später bei näherer Überlegung einfiel, dass wir uns das vorher hätten denken können, da heute Freitag war. Es dämmerte bereits und wir waren müde, aber was sollten wir machen. Also ging es wieder zurück. Der Campingplatz in Lake Louise kam für uns nicht in Frage, da ich nicht besonders tolles darüber gehört hatte. So fuhren wir noch weitere 28 Kilometer weiter Richtung Banff. Dabei fuhren wir über den Bow Valley Parkway, wo wir noch ein paar Mule Deers entdecken konnten, ehe es stockdunkel wurde. Unser Ziel war der Castle Mountain Campground. Dieser hatte zum Glück noch den ein oder anderen freien Platz. Nach einem kurzen Spaziergang zum Selfregistration-Häuschen gab es noch schnell ein paar Toast und dann wollten wir nichts wie schlafen. Was ein spannender Tag!
Gefahrene Strecke: 200 Kilometer
Wetter: Strahlender Sonnenschein, bei 20° C.
Wir waren mehr als zufrieden, dass die Rollkragen-Pullover und Strumpfhosen im Schrank bleiben konnten. Wobei es nachts schon langsam um einiges kühler wurde, aber bisher alles locker machbar.
Campingplatz:
Castle Mountain
Bow Valley Parkway / Hwy 1A, Banff
GPS: 51.268383, -115.912241
CAD21,50, ohne Service
Fazit Campground:
Dieser Platz ist schön im Wald gelegen. Unser Platz war allerdings sehr uneben, aber für eine Nacht war es vollkommen okay. Unterlegkeile sind hier empfehlenswert. Da wir freitagsabends noch spät einen Platz bekommen haben, war uns die schräge Lage egal. Die Stellplätze sind riesig groß und schön angelegt. In der Nähe des Campgrounds führt eine Bahnstrecke entlang, wo (auch nachts) immer mal wieder das Hupen des Zugs zu hören war, uns hat es nicht weiter gestört, da wir immer wieder schnell eingeschlafen sind. Die Auto haben wir trotz der Nähe zur Straße nicht gehört.