Kanada 2012 • Tag 9 • Peyto Lake und andere faszinierende Seen
Ein unglaublicher Tag – Zu Besuch am Peyto Lake
Reisedatum: 24.09.2012
Diese Nacht war für mich wieder etwas unruhig. Wir standen auf Kies und ein Tier meinte stundenlang um unser Wohnmobil zu marschieren und an unsere hintere Box zu klopfen/kratzen. Auch nach einer Stunde Wache an unserer oberen Luke, habe ich nicht herausgefunden, ob es ein Bär, ein Rabe oder ein anderes Tier war. Es roch nur recht streng, daher schließe ich den Raben aus. Es war einfach zu dunkel und man sah die Hand vor Augen nicht. Christian schlief wie ein Stein und bekam natürlich nichts davon mit. Da kam nur „Ich höre nichts, schlaf weiter“. Irgendwann gegen halb Vier war dann zum Glück Ruhe und ich konnte weiter schlafen. Gegen kurz nach Sechs hieß es aufstehen, wir wollten unser Glück auf einer Frühpirschfahrt versuchen. Leider mal wieder vergeblich. Trotz der Dämmerung waren leider nur die üblichen Raben und Eichhörnchen zu sehen.
Gegen acht Uhr kamen wir am Lake Louise an, wo wir erstmal in Ruhe auf dem Parkplatz frühstückten und anschließend noch etwas um den See liefen. Heute war der Parkplatz relativ leer. Man merkte, dass das Wochenende vorbei war. Der See lag in schöner morgendlicher Ruhe und einem grandiosen Licht.
Eigentlich wollten wir den Trail zum Lake Agnes Tea House wandern, aber leider war es meinem fußfaulen Liebsten zu steil, so dass wir bereits nach fünfhundert Metern wieder umgekehrt sind. Alleine wollte ich mich dort nicht auf den Weg machen, schließlich befanden wir uns hier inmitten eines Bärengebietes. Schade, denn gerade auf diese Wanderung hatte ich mich sehr gefreut.
Um kurz vor Mittag haben wir den Lake Louise dann wieder verlassen. Wir haben noch einen Tankstopp eingelegt und für einen kurzen Besuch im Visitor Center gehalten. Dort haben wir erfahren, dass es morgen den ganzen Tag regnen soll. So ein Mist und das gerade auf unserer Fahrt über den Icefields Parkway. So sind wir heute die erste Etappe der Traumstraße in Kanada gefahren. Bei der Einfahrt wurden unsere National-Park-Pässe kontrolliert. (Hier findest du übrigens unsere gesamten Tipps, Informationen und Highlights: „Dein Reiseguide für den Icefields Parkway in Kanada„)
Das erste Stück bis zum Mosquito Creek Campground waren wir ja schon vor ein paar Tagen gefahren, daher legten wir unseren ersten Stopp erst am Campground ein. Um uns dieses Mal früh genug einen Stellplatz zu reservieren. Wir hatten fast freie Auswahl und wählten Nr. 14.
Dann ging es weiter Richtung Norden. Wir wollten das gute Wetter heute noch nutzen und die ersten zwei folgenden Highlights auf dem Icefields Parkway ansehen. Zunächst fuhren wir am Bow Lake vorbei, Richtung des Parkplatzes vom Peyto Lake Viewpoint. Von dort ging es 500 Meter steil bergauf. Aber dieser Aufstieg lohnte sich wirklich. Wir hatten einen traumhaften Ausblick auf den milchig türkisfarbenen Peyto Lake. Ein absoluter Traum und das bei strahlend blauem Himmel, wir konnten unser Glück kaum fassen.
Als ein Reisebus Asiaten kamen, nahmen wir so lange auf einer Bank platz, denn mit der Ruhe war es erstmal vorbei. Aber durch (wie ich denke) deren straffes Programm, hatte das Spektakel nach zehn Minuten bereits ein Ende und wir hatten wieder wundervolle Ruhe und konnten den Ausblick genießen, den wir uns bloß mit vereinzelten anderen Touristen teilten.
Dann fuhren wir die Strecke wieder zurück. Den nächsten Stopp legten wir am nicht weit entfernte Bow Lake und der schönen Num-Ti Jäh Lodge ein. Ein malerischer blauer See mit dem Bow-Gletscher im Hintergrund.
Nach einem kurzen Spaziergang am See entlang, sind wir auf dem Icefields Parkway etwas weiter um den See herum gefahren und haben an den Picknicktischen am See ein kleines Picknick gemacht. Man kann an dem oberen Parkplatz auch einen Weg hinunter zum See fahren, dort befinden sich schönere Picknickplätze als oben. Es war viel los, zum Glück war noch genau ein Tisch frei.
Gegen vier Uhr waren wir wieder am Mosquito Creek und haben noch die Sonne genossen und gefaulenzt, denn immerhin war für morgen Regen angesagt. So machten wir noch einen Spaziergang über den netten Campingplatz.
Gefahrene Strecke: 130 Kilometer
Wetter: Bei strahlend blauem Himmel waren es heute angenehme 20° C, dafür war es windig. Nachts kühlte es sich auf etwa 3 Grad ab – gut, dass wir die Schlafsäcke und Wolldecken dabei hatten.
Campingplatz:
Mosquito Creek
Icefields Parkway, Alberta
GPS: 51.630293, -116.329766
CAD17,60 ohne Service
Site 14
Fazit Campground:
Der Campingplatz liegt praktisch am Anfang des Icefield Parkways, nördlich von Lake Louise. Pratksicher Campground zum Start der Traumstrecke. Die Plätze sind schön groß, angenehm weit voneinander entfernt und nett angelegt. Man steht auf den meisten Plätzen zwischen Bäumen. Unter der Woche haben wir hier ohne Probleme einen Platz bekommen. Straßenlärm war kaum zu hören. Der Platz hat ein gut sichtbares Self-Registration-Häuschen.