Lissabon • Ein Tag in Alfama
Unser Ausflug durch Lissabons ältesten Stadtteil Alfama
Reisedatum: Samstag, 11.10.2014
Eine dreiviertel Stunde verspätet geht es kurz nach Zwölf, mit meiner Mama ab Köln los. Der unruhige Flug dauert knapp unter drei Stunden. Durch eine Stunde Zeitverschiebung landen wir um vierzehn Uhr in Lissabon. Nachdem Aussteigen laufen wir gefühlt zwei Kilometer zum Gepäckband. Wir haben Glück unser Koffer kommt als einer der ersten und wir verlassen die Ankunftshalle.
Der Schalter der Touristeninformation ist schnell gefunden, wir erklären wo wir hin müssen und bekommen den Weg in einer Karte eingezeichnet. Wir verlassen das Flughafengebäude und finden auf Anhieb die Haltestelle vom Aerobus.
Zwar kann man auch mit der Metro fahren, aber auf der Fahrt mit dem Bus soll man einen schönen ersten Blick auf Lissabon bekommen. Wir kaufen unsere Tickets und warten geduldig bis der Bus ein paar Minuten später eintrifft. Während der Wartezeit rufe ich bei der angegebenen Nummer unserer Ferienwohnung an und gebe Bescheid, dass wir gelandet sind. Wir verabreden später noch einmal zu telefonieren.
Wir steigen in den Bus, der schon gut gefüllt ist. Das Gepäck wird in den Fächern verstaut und die Fahrt geht los. Während der Fahrt bekommen wir einen ersten Eindruck von der Stadt. Wir fahren an einer interessanten Kirche vorbei und an zwei bis drei schönen Plätzen. Ein paar Schäfchenwolken sind am strahlend blauen Himmel zu sehen..
Am Platz ‚Restauradores‘ steigen wir aus. Die Metro-Station befindet sich direkt schräg gegenüber von der Bushaltestelle. Wir schleppen unseren Koffer die Treppen hinab. Auch der Kauf der Fahrkarte am Automaten gestaltet sich als sehr einfach. Die aufladbare Viva Viagem-Karte (für 0,50 €) laden wir zunächst nur mit einer Einzelfahrt auf. Anschließend gehen wir weiter zur gut ausgeschilderten Haltestelle.
Wir steigen in die Blue Line. Drei Haltestellen später sind wir bereits an unserem Ziel: Santa Apolónia. Hier steigen wir aus und machen uns auf den Weg an das Tageslicht. Hier sind wir im Herzen von Lissabons Stadtteil Alfama. Ich rufe noch einmal bei unserer Kontaktperson an und wir verabreden uns eine viertel Stunde später vor der Ferienwohnung.
Schon der erste Blick auf die Häuserfassaden, vor dem Bahnhof ist toll. Eine Häuserzeile mit den berühmten Kacheln (Azulejos) – wie schön. Wir gehen los und schon wenige Meter später verfluche ich das unebene Kopfsteinpflaster. Hätte ich das gewusst, hätte ich meinen Backpacker-Rucksack gepackt und keinen Koffer mitgenommen.
Aber gut, das lässt sich jetzt nicht mehr ändern, da müssen wir jetzt durch. Als wir am Militärmuseum vorbei sind und vor dem Fado-Museum stehen, kommen wir weder vor noch zurück. Trotz der ziemlich genauen Beschreibung finden wir einfach keine Kirche. Diese sollte uns eigentlich als Anhaltspunkt dienen.
Wir fragen in einem Café. Leider schickt uns der Kellner erst einmal die steile Straße hoch. Wir verfluchen einmal mehr unsere (wenn auch kleinen) Koffer. Fast oben angekommen, fragen wir erneut nach dem Weg. Wir hoffen auch die richtige Angabe des Verkäufers und biegen in die nächste Gasse ein. Wenige Meter weiter, finden wir zwischen anderen Gassen versteckt die kleine unscheinbare Beco de Belo und ich rufe unsere Kontaktperson noch einmal an.
Wenige Sekunden später steht sie auch schon vor uns. Sofia begrüßt uns freundlich, nimmt eine Tasche und führt uns durch das engste Treppenhaus, das ich je gesehen habe. “Oh mein Gott, wo sind wir denn hier gelandet”, denke ich. Aber die Wohnung ist zum Glück wie beschrieben und sehr nett eingerichtet. Sofia zeigt und erklärt uns alles und wenig später sind wir mit dem Rundgang durch. Wir regeln das Finanzielle und sie wünscht uns viel Spaß in Lissabon. Bei Fragen dürfen wir uns gerne bei ihr melden. Das war ein sehr netter Empfang. Diese Ferienwohnung haben wir übrigens unter ‚Lissabon-Altstadt‚ gefunden. Der Blick aus dem Fenster ist toll, wir können über die roten Dächer, bis hinunter auf den Fluss Tejo schauen.
Wir packen die Taschen aus und machen uns nach kurzem Frischmachen auf den Weg. Wir wollen die nähere Umgebung erkunden. Als Erstes stellen wir erschreckend fest, dass wir eben tatsächlich an einer Kirche vorbei gelaufen sind – dementsprechend einen riesigen Umweg gemacht haben. Aber nun können wir schon wieder drüber lachen. Wieso einfach, wenn es auch kompliziert geht.
Zunächst brauchen wir aber erst einmal etwas zu trinken und suchen uns ein Café auf dem netten Platz vor dem Fado Museum. Wir genießen die Atmosphäre auf dem Platz und bewundern die schönen Fliesen an der Wand gegenüber.
Anschließend setzen wir unseren Erkundungsspaziergang fort. Wir laufen an der Hauptstraße entlang, finden ein nettes Restaurant, welches wir uns für später merken und biegen in eine der zahlreichen Gassen ab. Inzwischen hat sich der Himmel leider stark zugezogen und es sieht nach Regen aus. Auf den Straßen ist dennoch viel los und wir schlängeln uns durch die Gassen mit den vielen Menschen.
Auf unserem Weg einen Hügel hinauf, kommen wir durch tolle Gassen und erhaschen einen ersten Blick auf die imposante Kathedrale Sé. Ein tolles Bauwerk – es soll die älteste, noch erhaltene Kirche der Stadt sein. Wir umrunden das Gotteshaus und spazieren noch eine weitere Straße hinauf. Höher und immer höher …
Hier gibt es viele kleine, niedliche Cafés und Tapas-Bars. Die Straßen sind belebt und die Autos rasen den Hügel hinauf und hinab. Mittendrin fährt die historische, gelbe Straßenbahnlinie 28. Diese ist vollgestopft mit Menschen – ohje das kann ja heiter werden. Die Fahrt verschieben wir auf einen der nächsten Tage.
Wir spazieren durch die malerischen Gassen. Hinter jeder Ecke verbirgt sich wieder eine neue Seite von Alfama. Bunte Häuser, interessante Fensterläden, bunte Fliesen (Azulejos) an den Wänden und jede Menge Wäscheleinen sind hier zu finden.
Wir werden auf ein großes Fliesenmuster an einer Wand aufmerksam und gehen näher ran um uns das imposante Gebilde näher anzusehen. Schnell stellen wir fest, dass wir unseren ersten Miradouro (Aussichtspunkt) erreicht haben. Hier sind wir an dem wunderschönen Miradouro de Santa Luzia in Alfama.
Da der Himmel leider immer noch stark bewölkt ist und keine Sonne zu sehen ist, können wir uns nur vorstellen, wie toll die Aussicht von hier oben bei einem tollen Sonnenuntergang sein muss. Wir gehen noch eine Treppe weiter hoch und gelangen in einen kleinen Garten und einen wunderschönen Gang.
Der Blick über Alfama und den Tejo ist trotz des Wetters einfach traumhaft. Wir müssen uns förmlich von dem Anblick losreißen.
Die ersten Tropfen fallen und so sehen wir zu, dass wir wieder in Richtung Hauptstraße kommen. Die faszinierende gelbe Straßenbahn kommt uns wieder entgegen und wir machen noch einen kurzen Abstecher zu einer Aussichtsterrasse, die sich genau hinter der nächsten Straßenecke befindet.
Nahe des Aussichtspunktes steigen wir eine Treppe hinab. Von weitem hören wir Fadoklänge durch die Gassen hallen. Ein wehmütiger Gesang, aber wirklich schön. Wir biegen um die Ecke und stellen fest, dass die Klänge aus einem Lautsprecher kommen.
Wir schlendern durch die verlassenen Gassen und kommen an einen schönen Platz. Hier liegt ein Restaurant, welches wir näher betrachten und uns für einen der nächsten Tage vormerken.
Wir spazieren weiter die vielen Treppen hinab. Langsam wird es wieder touristischer. Die typischen Restaurants mit ihren Karten in fünf verschiedenen Sprachen warten auf Touristen. Wir schlängeln uns durch die Reisegruppen vorwärts.
Als wir in eine weitere Gasse abbiegen, stellen wir fest, dass wir wieder auf unserem bereits bekannten Platz vor dem Fado Museum angekommen sind. Wie praktisch, hier kennen wir uns ja inzwischen schon ein wenig aus und schnell finden wir den Weg zu unserem vorher ausgesuchten Restaurant ‚Trigo Latino‘. Hier ist noch nichts los, die Tische sind gedeckt und die freundliche Bedienung bietet uns einige Tische zur Auswahl. Das Essen kommt schnell und mein Risotto mit Lachs und Krabben ist einfach köstlich.
Bei einem Glas Wein und gutem Essen genießen wir die schummrige Atmosphäre. Ein Pärchen nimmt am Nachbartisch Platz – ebenfalls Deutsche. Reservierungen werden entgegen genommen – die Portugiesen treffen wahrscheinlich erst in ein bis zwei Stunden ein. Gegessen wird hier landestypisch nämlich erst etwas später. Bis dahin wären wir verhungert gewesen.
Nach dem Essen und einem Espresso verlassen wir das nette Restaurant und machen uns langsam auf den Rückweg zu unserer Ferienwohnung. Wir machen einen kurzen Abstecher in einen der Supermärkte und versorgen uns mit Getränken. Der Weg zurück ist schnell gefunden. Das Internet funktioniert leider nicht – wäre auch zu schön gewesen (mit einem Wlan-Stick im Zeitalter des free WIFI). Gegen halb Elf ist der Tag für heute beendet und wir sind schon sehr gespannt auf morgen. Ich gönne meiner Kamera nach einem halben Tag in Alfama eine verdiente Erholungspause.
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