Neuseeland Südinsel • Tag 10 • Wanaka ➝ Lake Wakatipu
Ein Tag voller Naturerlebnisse
Reisedatum: 28.10.2015
Um halb Acht nutzen wir unseren Platz bereits wieder voll aus. Wir genießen eine lange, heiße Dusche und skypen nach Hause, ehe wir uns gegen halb Elf bei strahlendem Sonnenschein auf den Weg machen. Wenige Meter weiter suchen wir den ersten Parkplatz am See auf, denn hier befindet sich der bekannte lonely Tree Wanaka.
Wir müssen noch ein paar Kleinigkeiten einkaufen, da es keinen Countdown auf der heutigen Strecke gibt versuchen wir es mal mit New World. Anschließend tanken wir noch kurz auf und verlassen die Stadt. Am Wanaka Luggate Highway befinden sich noch einige Aktivitäten. Wie zum Beispiel der Start der Wanderung zum Mount Iron (da der Parkplatz voll besetzt ist, fällt für uns der 4,5 Kilometer lange Loop – auf dem man einen tollen Blick auf Wanaka hat – aus). Wenige Kilometer weiter ist das interessant aussehende Gebäude von The Puzzeling World zu finden.
Wir fahren weiter Richtung Cromwell. Die Landschaft sieht unter dem blauen Himmel traumhaft aus . So macht ein Roadtrip durch Neuseeland doch gleich um Welten mehr Spaß. Die Landschaft um das kleine Örtchen Luggate erinnert uns an Teile der USA. Kahle, braune Hügel mit vereinzelten Grasbüscheln ragen links und rechts empor. Überall grasen Kühe und Schafe. Daneben windet sich der Clutha River durch die Wiesen.
Wenige Kilometer weiter liegt der Lake Dunstan. Dieser schmiegt sich wie ein blaues, breites Band in das Tal. Wir halten am Parkplatz ’45 Parallel‘, leider weht ein leichter Wind und das Wasser ist nicht ruhig. Ansonsten könnten wir hier wunderbar die Spiegelung der Berge bewundern.
Nur wenige Kilometer weiter, am Ende des Sees beginnt die Ortschaft Cromwell. Am Ende des kleinen, netten Ortes liegt die Melmore Terrace. An dieser Straße, direkt am See gelegen befindet sich ein schöner kleiner Old Town. Ein kurzer Spaziergang durch die kleine Siedlung kann ich wärmstens empfehlen.
Wenige Kilometer weiter kommen wir über die Kawarau Gorge Road zu dem gleichnamigen Mining Centre. Hier kannst du dir für 25 NZD, in einer einstündigen Führung erklärten lassen, wie früher Gold gewaschen wurde. Anschließend kannst du das Gelände auf eigene Faust erkunden.
Der kurze Weg dorthin startet ab einem relativ großen Parkplatz und führt über eine Brücke, die über den breiten Kawarau River gespannt ist. Wenn du Höhenangst hast, wird dafür etwas Mut erforderlich sein. Auf der anderen Flussseite erwartet dich neben dem Mining Center eine Winery, wo Wein probiert oder auch einfach ein Kaffee getrunken werden kann. Das ganze in einer sehr schönen Kulisse.
Direkt hinter der nächsten Kurve Richtung Queenstown liegt links eine Haltebucht, von der wir einen fantastischen Blick über den Fluss und die dahinter liegenden Berge bekommen.
Wir folgen der großartigen Panoramastraße dem Fluss entlang durch das Gebirge. Das Panorama ist wirklich lohnenswert. Nach einigen Kilometern folgt auf der linken Straßenseite der Roaring Meg Lookout. Auf einer kleinen Holzplattform kann man beobachten wie das Wasser aus einer Pipeline in den Fluss schießt und auch die starken Strömungen des Kawarau River sind hier gut sichtbar.
Wir setzen unseren Weg Richtung Queenstown fort und folgen weiter dem Fluss unter uns. Einige Kurven folgen noch, ehe wir in die beliebte Weinanbau-Gegend vor Queenstwon kommen. Links und rechts säumen Rebstöcke die Straßenränder, dahinter ragen zu beiden Seiten die Berge empor. Das ganze nach wie vor bei strahlendem Sonnenschein zu genießen ist einfach toll.
Der kleine Lake Hayes hat einen schönen Picknickplatz und liegt in einer richtig schönen Wohngegend. Traumhafte Häuser liegen über dem See am Hang. Der See, sowie Queenstown stehen morgen auf unserem Plan, sodass wir weiterfahren.
Wenige Kilometer später beginnt der riesige Lake Wakatipu. Vom ersten Stück des Sees sehen wir allerdings nicht all zuviel, da der See am Ufer zugebaut ist. Da wir dem See aber noch viele Kilometer folgen werden ist das nicht ganz so schlimm.
Wir finden, dass man die Energie der Stadt auch direkt bei der Einfahrt bemerkt. Überall ist Leben. Die Straßen sind voll von Menschen, es ist kaum ein freier Parkplatz zu finden. Überall laden Schilder zu allen möglichen Aktivitäten ein. Wir fahren durch die Stadt, in der Hoffnung, dass morgen auch wieder so gutes Wetter sein wird.
Wir lassen das Zentrum hinter uns und verlassen die Lake Esplanade Richtung Glenorchy. Unglaubliche 44 Kilometer windet sich die Glenorchy-Queenstown-Road am Lake Wakatipu entlang.
Als erstes halten wir nach wenigen Metern Fahrt an einem Schotterplatz. Hier bekommen wir schon einen guten Eindruck von den Wassersportmöglichkeiten. Ein Wasserskifahrer wird über den See gezogen, zwei Jetskifahrer liefern sich ein Rennen und rechts von uns wird ein Fallschirm hinter einem Boot hergezogen.
Wir fahren weiter. Wenige Kurven später kommen wir an den Picknickplatz des Twelve Mile Deltas. Hierzu gehört auch ein Campingplatz. Dieser folgt allerdings einige hundert Meter weiter. An der Haltebucht legen wir einen lohnenden Fotostopp ein. Bei dem Wetter ist dieser Haltepunkt wirklich ein must-see. Wir verweilen ein Bisschen und genießen den Ausblick. Einige Meter weiter werfen wir einen Blick auf den nahe gelegenen Campingplatz.
Wir verlassen den Platz wieder. Die weitere Straße windet sich weiter am See entlang. Der nächste Abschnitt ist relativ eng, kurvig und von Bäumen umgeben. Trotzdem ist die Straße gut befahrbar. Als die Bäume weniger werden und wir dem Knick des Lake Wakatipu in den Norden folgen kommt auf der linken Seite ein nicht ausgeschilderter Schotterweg. Hinter dem Hügel liegt ein traumhafter Viewpoint. Hier sind zwar ein paar Büsche vor, aber wir können weit über den See blicken. Der gelbgefärbte Ginster macht das Bild perfekt. Hier gibt es übrigens kein Zeichen, dass übernachten verboten ist.
Wir folgen der Straße abwärts und anschließend wieder aufwärts, bis wir etwa fünf Kilometer später um eine Kurve fahren und es uns wahrhaftig die Sprache verschlägt. Am Bennett´s Bluff Lookout weit oben auf einer Felsspitze gibt es einen tollen Panoramablick über den türkis-glitzernden See mit einem tollen Bergpanorama im Hintergrund. Der Viewpoint ist der Head of the Lake Wakatipu und ein absoluter Muss, selbst wenn dich Glenorchy nicht interessiert. Bis hier hin solltest du auf jeden Fall fahren. Wir sind uns sicher, dass wir lange nicht mehr so einen tollen Aussichtspunkt gesehen haben.
Hier genießen wir sie Aussicht und sind verwundert, dass die meisten Autos ohne anzuhalten weiterfahren. Irgendwann, viel später wird es aber auch für uns Zeit weiterzufahren. Wir folgen der Straße den Hügel hinab und nur wenige Meter weiter, erstreckt sich auf der linken Seite in einem Waldgebiet unsere erste geplante, kostenlose Übernachtungsmöglichkeit. Die Einfahrt ist sehr ungünstig gelegen und eine riesige Pfütze befindet sich direkt an der Einfahrt, so dass wir diesen Platz erst einmal links liegen lassen und uns zum nächsten begeben.
Diese zweite, kostenlos Übernachtungsmöglichkeit liegt gar nicht weit entfernt. Ich sollte vielleicht darauf hinweisen, dass keine Einfahrt der vier kostenlosen Möglichkeiten zum Freedom Camping am Lake Wakatipu, entlang der Queenstown-Glenorchy-Road, gekennzeichnet sind.
Wir schauen uns allerdings heute nur den rechten Platz am Bach an, sind von den vielen Sandfliegen genervt und fahren weiter. Erst morgen werden wir feststellen, was wir auf der anderen Seite der Einfahrt verpasst haben. (Die Fotos sind oben schon eingefügt.) Ähnlich gestaltet sich das mit dem dritten Übernachtungsplatz. Wir sehen, dass der dritte Platz auf der anderen Seite im Gebüsch liegt und fahren weiter. Eigentlich würden wir lieber näher am See übernachten. Die Besichtigung dieses Platzes verlegen wir auf morgen.
Die vierte und damit vorerst letzte kostenlose Übernachtungsmöglichkeit liegt nur wenige Kilometer weiter. Eine geschotterte Einfahrt führt auf der linken Seite, kurz, aber relativ steil nach links unten. Eine Pfütze ist an der Einfahrt zu finden, aber die meistern wir locker. Im Augenblick parkt noch ein Auto im Wendehammer rechts, aber wir beschließen trotzdem hier zu bleiben und parken vor dem Auto. So hat jeder neue Ankömmling noch genug Platz um an uns vorbei zu fahren.
Das Wetter ist so toll, dass ich schnell den Campingstuhl parat stelle und es mir, nach einer fleißigen Sprühaktion Autan (Insektenabwehmittel) in der Sonne am See gemütlich mache, während mein Liebster sich ausserhalb der Mücken im Wohnmobil erholt.
Viel später und nach dem Abendessen lockt ihn aber auch das traumhafte Licht während des Sonnenuntergangs nach draußen. Unser Nachbarauto hat uns inzwischen auch verlassen und wir genießen die Ruhe, bzw. das Zwitschern der Vögel und das leise Plätschern des Bachs neben uns.
gefahrene Strecke: 161 Kilometer
Little Stony Creek am Lake Wakatipu
GPS: -44.903689, 168.411446
Freedom Campingplatz
♥♥♥♥ Der kleine Platz liegt direkt am Lake Wakatipu und neben einem kleinen Bach. Die Autos von der Queenstown-Glenorchy-Road hört man, aber die Straße ist zum Glück nicht ganz so stark befahren und nachts herrscht absolute Ruhe. ♥♥ Eine geschotterte Stichstraße führt an der Queenstown-GlenorchyRoad hinunter zum Parkplatz. Wenn es viel geregnet hat, kann es sein, dass du bei der Einfahrt durch eine riesige Pfütze fahren musst. Der Platz ist auf der einen Seite durch ein paar Bäume begrenzt, dahinter liegt der Little Stony Creek. Auf der anderen Seite liegt der See und auf der Straßenseite ragen imposante Berge empor. Bei Sonnenuntergang glühen dessen Bergspitzen. ♥ Es gibt keine Ausstattung, da es ein einfacher Parkplatz ist, wo Freedom Camping erlaubt ist. ♥♥♥ Only Selfcontained Fahrzeuge und nur von 17Uhr – 9Uhr (ein Schild weist darauf hin). Hier passen zwei, allerhöchstens drei Camper hin. Es ist sozusagen ein großer Wendehammer, der unter Bäumen liegt. Dafür liegt der Platz direkt am Steinstrand des Sees. ♥♥♥♥♥ Bei unserem Besuch lagen nur zwei Plastikkanister im Gebüsch, ansonsten war der Parkplatz erstaunlich sauber. ♥♥♥♥♥ Ein sehr einfacher, traumhaft gelegener, kostenloser Platz. Zum unschlagbaren Preis-Leistungs-Verhältnis braucht man da wohl nichts sagen.