Neuseeland Südinsel • Tag 11 • Lake Wakatipu ➝ Kingston
Ein Historic Town in Neuseeland
Lake Wakatipu ➝ Arrowtown ➝ Kingston
Reisedatum: 29.10.2015
Da wir unseren netten Platz am Lake Wakatipu um neun Uhr verlassen müssen, stehen wir zeitig auf. Heute haben wir leider nicht so ein Glück mit dem Wetter, es ist stark bewölkt, windig und kalt. Der Wind peitscht das Wasser an das Ufer, als wir uns pünktlich auf den Weg machen. Ja, ich gebe zu ich bin in manchen Dingen Mrs. Angsthase.
Zunächst fahren wir die wenigen Kilometer weiter nördlich bis zum Ende des Lake Wakatipu, in das kleine Örtchen Glenorchy. Hier fahren wir einmal durch die Ortschaft. An der winzigen Marina ist schon einiges los. Eine Busladung Touristen trifft gerade zum Jetbootfahren ein.
Schade, dass das Wetter nicht zum wandern einlädt, hier und dort hätte es schöne kurze Walks gegeben. Wir machen uns auf den Rückweg nach Queenstown. Bei dem bewölkten Wetter macht es nicht ganz so einen großen Spaß am See entlang zu fahren, wie gestern bei blauem Himmel. Dennoch ist es interessant zu sehen in welchen verschiedenen Farben der See (auch bei bewölktem Himmel) funkelt.
Auch an unserem Lieblings-Aussichtspunkt von gestern, dem Bennetts Bluff Lookout halten wir heute noch einmal. Klar sieht es heute mit den tiefhängenden Wolken nicht mehr ganz so spektakulär aus wie gestern, dennoch lohnt sich der Ausblick auch bei bewölktem Wetter.
Leider beginnt es jetzt auch noch zu regnen und so fahren wir ohne noch einmal anzuhalten bis nach Queenstown durch. Immerhin hört der Regen wieder auf, so dass wir die Stadt zwar trocken, aber weiterhin bei stark bewölktem Himmel und Kälte erreichen.
Trotz dass wir mit halb Elf noch nicht ganz so spät dran sind, fahren wir Runde um Runde und finden keinen Parkplatz. Die kostenlosen Parkplätze auf den Seitenstreifen in den Haupt- und Seitenstraßen sind hoffnungslos überfüllt, selbst wenn ein Auto rausfährt passen wir natürlich nicht rein.
Am Kiwi-Park steht ‚kostenlos parken‘, also fahren wir hin und ich frage im Kiwipark-Infocenter, wo wir denn kostenlose Parkplätze finden können. Da wird mir erklärt, dass wir hier gerne kostenpflichtig parken können, ansonsten müssten wir unser Glück in den Seitenstraßen probieren. “Häh? Das soll mal einer verstehen.” Da wir nur einmal durch die Stadt gehen wollen, sehen wir nicht ein der unfreundlichen Frau und dem Kiwipark Geld in den Rachen zu werfen. Also fahren inzwischen schon leicht genervt weiter.
Nachdem wir noch zwei erfolglose Runden (übrigens gemeinsam mit zahlreichen anderen Wohnmobilen) gedreht haben, lässt Christian mich an der i-Site (natürlich ohne Parkplätze) an der Camp Street raus. Er fährt ein paar Mal um den Block und ich frage die Dame im Visitor Center, wo wir denn mit unserem Wohnmobil parken können. Sie kreist mir zwei Parkplätze auf einem Stadtplan ein und meint „oder aber in den Seitenstraßen“.
Ich bedanke mich freundlich in der Hoffnung nun endlich den Wohnmobilparkplatz gezeigt bekommen zu haben. Mein Liebster sammelt mich am Kreisverkehr wieder ein und wir fahren zum ersten eingekreisten Parkplatz. Dieser liegt gleich um die Ecke zwischen der Stanley Street und der Athol Street. Wir sehen auf den ersten Blick nicht nur das der Parkplatz voll ist, auch dass er viel zu kurze Parkplätze für einen Camper hat.
Also fahren wir inzwischen mehr als genervt von dieser eigentlich doch recht nett aussehenden Stadt zum etwas entfernter liegenden Parkplatz an den Queenstown Gardens. Immerhin sind wir inzwischen bereit ein Stück in die Stadt zu laufen. Als wir jedoch direkt an der Einfahrt schon das dicke Schild “No Parking for long vehicle” sehen, wäre ich fast geplatzt. Nicht nur, dass diese komische Stadt (wie leider sehr viele Städte hier in Neuseeland) keine Wohnmobilparkplätze hat. Sie haben auch noch Leute im Visitor Center sitzen, die sich nicht auskennen und einfach falsche Aussagen tätigen. Da kommt mal wieder mein Spruch zur Geltung “Wenn man keine Ahnung hat einfach mal die Klappe halten”.
Gut, einen Versuch gibt mir Christian noch und wir fahren zurück in die Stadt. Wir oder Queenstown (wie man es nimmt) haben Glück gehabt, denn an der Lake Esplanade am Saint Omer Park wurde gerade ein großer Platz auf dem Seitenstreifen frei.
Wir spazieren also durch die Stadt. Auf einen Kaffee müssen wir verzichten, da gerade eine Busladung Asiaten den Starbucks bevölkert. Ansonsten erscheint mir nichts weiter erwähnenswert. Hier gibt es einen Laden neben dem nächsten, wo man Outdooraktivitäten oder Ausflüge in den Fiordland Nationalpark machen kann, ein paar nette Einkaufsläden und massenhaft Souvenirläden.
Wir spazieren die Shotover Street entlang, kommen unter anderem auch an meiner eben besuchten i-Site vorbei. Mein Liebster kann mich gerade noch davon abhalten der “inkompetenten” Dame am Schalter den Stadtplan um die Ohren zu hauen. Wobei ich es ganz ehrlich immer noch nicht verstehe, dass es in einer Stadt wie Queenstown, die vom Tourismus lebt und überall Outdooraktivitäten anbietet, keine vernünftigen Wohnmobilparkplätze gibt. Ohne Parkplätze keine Outdooraktivitäten. Ich möchte nicht wissen, wie viele Touristen wieder fahren, weil sie keinen Parkplatz gefunden haben. Irgendwann ist jedermanns Geduld am Ende.
Aber nun gut, wir verlassen die Stadt in wenigen Minuten wieder. Allerdings nicht bevor wir dem Fergburger-Laden einen Besuch abgestattet haben. Dieser ist mir empfohlen worden und die lange Schlange gestern und auch heute weisen auf etwas Besonderes hin. Etwas besonders ist, dass es kaum Sitzplätze gibt. Okay nehmen wir unseren Burger mit. Auch die Preise sind besonders, besonders hoch. Allerdings als wir bei einem der Gäste einen riesigen Burger zu Gesicht bekommen ist sofort klar, den schaffe ich nicht alleine – es reicht einer für uns Beiden zusammen.
Unsere Auswahl fällt auf den Burger mit Cheddarkäse und natürlich müssen Pommes dazu. Ich bekomme eine Nummer und zehn Minuten später kann ich meinen Burger von Fergburger in Empfang nehmen.
Schnell gehen wir bis zum Wohnmobil, packen aus und lassen es uns schmecken. Ich muss dazu sagen, den ersten Bissen werde ich niemals vergessen. Bisher dachten wir die beste Fastfoodkette ist In and Out Burger und den besten Cheesburger gibt es im Balkangrill in Sundern, aber verdammt wer oder was ist In an Out Burger wenn man diesen Fergburger probiert hat.
Anschließend verlassen wir unseren Parkplatz, der binnen Sekunden wieder neu besetzt ist und fahren Richtung Arrowtown. Zunächst müssen wir aber noch einige Vorräte auffüllen, dafür fahren wir zum brandneuen Countdown am Stadtrand von Queenstown in der Grant Street. Da hat wenigstens einer mal mitgedacht und es entstehen gerade Parkplätze für einkaufende Wohnmobilfahrer – yeah, danke!
Weiter geht es Richtung Norden. Im kleinen Arrowtown sind wir verwundert, wieviel hier los ist – zumindest auf dem riesigen Parkplatz am Waldrand – wo ganz viele Wohnmobile Platz finden. So einen Ansturm hätten wir in diesem kleinen Örtchen gar nicht erwartet.
Wir spazieren die wenigen Straßen im Zentrum hoch und runter und lassen uns sogar dazu hinreißen in ein paar Souvenirläden zu stöbern. Ohrringe gehen immer und eine neue Kappe muss auch her, die dieses Mal hoffentlich nicht wegfliegt. Anschließend spazieren wir noch durch das ehemalige chinesische Arbeiterviertel und schauen uns die Steinhäuschen an, welche wirklich sehenswert sind.
Mitten am Nachmittag machen wir uns auf den Weg zurück zum Lake Wakatipu. Vor Queenstown biegen wir allerdings links ab und umfahren den südlichen Arm des Sees.
Es wird leider immer stärker bewölkt, weshalb wir den ersten Aussichtspunkt besuchen, alle anderen bis auf den an der Halfway Bay, rechts liegen lassen. Die Wolken hängen so niedrig, dass man von der wunderschönen Bergwelt hinter der See kaum etwas erkennen kann.
Einige Kilometer weiter sehen wir schon Kingston und damit das südliche Ende des Lake Wakapitu in der Ferne. Als wir zu einem Waldgebiet kommen, wo eine wunderschöne Picknickarea liegt. Wir fahren den Hügel hinab Richtung See. Ein Camper hat auf einem Platz sein Zelt aufgeschlagen “Hüstel, wie war das mit selfcontained”. Und uns ist sofort klar, hier bleiben wir. Da der relativ große Platz ansonsten leer ist, suchen wir uns einen wunderschönen Platz auf der Wiese, in der Nähe des Sees und wenn sich die Wolken verziehen auf die schönen Berge.
Wir haben übrigens Glück, es regnet nicht und die Wolken lockern sich zumindest ein kleines Bisschen auf, so dass wir den Ausblick genießen können. Auch später ist hier nicht viel los. Drei weitere Camper haben sich noch auf den Platz gesellt. Wir sind wieder einmal verwundert, dass die meisten Camper wohl die privaten Campingplätze solchen traumhaften und noch dazu kostenlosen Übernachtungsmöglichkeiten vorziehen. Uns soll es recht sein, sitzen wir zurückgelehnt hier und genießen. Im Moment können wir uns nicht vorstellen, wieder in Köln in unserer Wohnung zu sitzen und auf das Haus unserer Nachbarn zu blicken.
gefahrene Strecke: 135 Kilometer
Lake Wakatipu Restarea
GPS: -45.293926, +168.761734
Freedom Camping Area
♥♥♥♥♥ Die Restarea liegt am südlichen Ende des Lake Wakatipu, wenige Kilometer nördlich von Kingston. Der Parkplatz liegt etwas unterhalb, durch Bäume getrennt vom SH6. Die Lautstärke hält sich demnach in Grenzen. ♥♥♥♥♥ Die Einfahrt ist eine gut zu befahrene Schotterstraße. Die Abfahren zu den Stellplätzen am See ist teilweise etwas steil, aber machbar. Dies ist einer der schönsten Übernachtungsplätze unserer Reise. ♥♥♥ Der Freedom Campingplatz ist eine einfache Restarea, demnach gibt es bis auf Mülltonnen (wir streichen es rot im Kalender an) keine weitere Ausstattung. ♥♥♥♥ Es gibt zahlreiche Stellplätze, als einzelne Parkbuchten. Diese sind sowohl auf der oberen Wiese unter Bäumen zu finden, als auch auf der unteren Wiese nah am Kiesstrand. Die meisten Plätze sind relativ uneben. ♥♥♥♥♥ Dank der Mülltonnen lag bei unserem Besuch kein Müll herum und es war blitzeblank sauber. ♥♥♥♥♥ Ein schöner Picknickplatz vor einer unglaublichen Kulisse und das sogar noch kostenlos. Ein unglaubliches Preis-Leistungsverhältnis.