Neuseeland Südinsel • Tag 3 • Marfells Beach ➝ Clark Valley
Auf geht´s in das Inland
Reisedatum: 21.10.2015
Das Meer rauscht laut und wir sind früh wach. Nach einem entspannten Frühstück machen wir uns auf den Weg. Zunächst fahren wir wieder zurück bis nach Blenheim. Unser Abfluss funktioniert leider immer noch nicht wieder richtig, so dass wir noch einmal unsere Vermietstation ‚Apollo‘ anrufen. Was ich sagen muss, sie sind jedes Mal freundlich und sehr bemüht uns schnell zu helfen. Wie auch heute wieder. Er fragt wo wir sind und was unser nächstes Ziel ist, lässt sich unsere Handynummer geben und verspricht sich binnen einer Stunde zu melden.
In der Zwischenzeit parken wir hinter dem Einkaufsmarkt ‚Countdown‘ und gehen in die Bücherei. Akkus laden und Wifi nutzen. Sehr praktisch diese Librarys. 50 Minuten später bekommen wir eine SMS von Apollo, mit einer Adresse für eine Werkstatt in Nelson, sowie einem Termin für Morgen Vormittag. Funktioniert doch prima.
Gegen Mittag geht es weiter. Zunächst tanken wir und ich frage, ob sie eine Möglichkeit weiß, wo es Campingstühle zu kaufen gibt (da wir einen brüchigen Stuhl ersetzen wollen). Die Dame hinter dem Tresen antwortet, “Yes of course, in the Wäz”. Ich habe sie nicht verstanden, frage noch einmal nach und bekomme wieder die selbe Antwort. Ich muss wohl etwas verwirrt geguckt haben, denn der Trucker hinter mir meinte dann in verständlichem Englisch, dass wir einfach die Straße runter fahren sollen und in dem roten Gebäude. Ich schaue dort hin, worauf er zeigt und dort steht in dicken Buchstaben “Warehouse”. Ah Wäz also, schon klar.
Die Neuseeländer sind tatsächlich sehr freundlich, wenn man sie etwas fragt. Was ich allerdings etwas ungewöhnlich finde, wenn man etwas nicht versteht, dann bekommt man es nicht klar und deutlich wiederholt, sondern sie behalten ihren Slang bei. Das oben genannte ist die dritte Aktion, wo so etwas geschieht, daher will ich das nun mal loswerden. Ab jetzt fragen wir nicht mehr, sondern suchen uns einfach durch.
Nachdem ich den Campingstuhl besorgt habe, setzen wir unsere Fahrt fort. Inzwischen zieht es sich zu, so dass wir gefolgt von den Wolken nach Westen fahren. Leider wird es eher schlimmer statt besser und es gesellen sich die ersten Regentropfen hinzu.
Die Landschaft ist hier geprägt durch die Landwirtschaft und den Weinanbau. Tiere grasen auf den Wiesen und Felder mit Obst- und Gemüseanbau sind zu sehen. Wir folgen dem Wairau River. In dieser Gegend, am State Highway 63, gibt es kaum Campingplätze und die Strecke ist weniger befahren.
Als nächstes kommen wir durch das kleine Örtchen Saint Arnaud und wollen uns den See Lake Rotoiti ansehen, von dem ich schon viel gelesen habe. Immer noch hängen die Wolken tief, aber immerhin hat es inzwischen aufgehört zu regnen. Der See ist wirklich ein Traum. Trotz der Massen von kleinen Fliegen. Die Kulisse ist wirklich malerisch, ein Steg führt ins Wasser und die Berge dahinter ragen zwischen den Wolken hervor. Und dazu diese himmlische Ruhe.
An der Kreuzung vom Highway 63 und dem Highway 6 biegen wir rechts Richtung Nelson ab. Direkt hinter der Kreuzung gibt es eine kostenlose Übernachtungsmöglichkeit. Diese liegt direkt an den beiden Highways und ist leider auch nicht durch Bäume oder Büsche geschützt, so dass es ziemlich laut ist. Wir beschließen noch weiter zu fahren.
Wir winden uns die Straße hinauf, Bäume ragen links und rechts empor. Hier und dort bekommen wir immer mal wieder einen tollen Blick auf die Landschaft, die unter uns liegt. Dort um die Ecke kommt der Hope Saddle Lookout, den wollen wir doch nicht verpassen.
Auf dem kleinen Parkplatz, wo etwa fünf Autos/Camper Platz finden, gibt es übrigens kein Schild “No Overnightparking”. Also zählt auch dieser zur Übernachtungsmöglichkeit für selfcontained Fahrzeuge. Hier gibt es nette Picknickplätze, eine Toilette und eine tolle Aussicht. Wir laufen die paar hundert Meter bis zum Lookout und sind irritiert. Vom Parkplatz sieht man mehr, als vom Lookout, weil wieder einmal viel zu viele Bäume die Sicht versperren.
Weiter geht unsere Fahrt nun Richtung Norden. Wenige Kilometer hinter dem Lookout soll es einen weiteren kostenlosen Übernachtungsplatz geben. Wir halten an einem nicht ausgeschilderten Rastplatz, der voller Müll ist. Es ist kein Witz, so viel Müll habe ich hier bisher noch nirgendwo auf einem Haufen gesehen. Weit und breit mal wieder keine Mülltonne. Aber inzwischen, nach drei Wochen in Neuseeland und einige Blicke auf das ein oder andere Grundstück sind wir uns ganz sicher, es sind zu 80% nicht die Touristen, die den Müll in der Landschaft verteilen.
Wir haben uns schon auf eine lange Weiterfahrt eingestellt, als wenige Meter hinter dem besagten Rastplatz eine weitere Einfahrt zu einem gekennzeichneten Picknickplatz kommt. Ein weißes Schild mit ‚Clark Valley Recreation Area‘ markiert die Einfahrt über ein Wildgatter. Puh, also dies ist der Übernachtungsplatz, der uns empfohlen wurde. Hier liegt weit weniger Müll und es gibt eine größere Fläche, die sich auf zwei Ebenen erstreckt. Damit wir nicht so nah an der Straße stehen, fahren wir den Schotterweg hinunter und finden ein nettes Plätzchen auf der riesigen Wiese. Hier kann man es aushalten, noch dazu ist der Platz kostenlos. „Dann lieber keinen schönen See in der Nähe, aber auch keine kleinen Fliegen“, denken wir uns machen uns an das Abendessen. Hier bleiben wir übrigens die einzigen Übernachtungsgäste.
gefahrene Strecke: 132 Kilometer
Clark Valley Recreation Reserve
GPS: -41.577499, +172.768616
kostenloser Freedom Campground
♥♥♥♥♥ Das Recreation Reserve liegt direkt am State Highway 6. Es ist eine Picknickarea, die sich zwischen dem Hope Saddle Lookout und dem Örtchen Korere befindet. Auf dem Weg in den bzw. vom Abel Tasman Nationalpark Richtung Westport kommst du an diesem Übernachtungsplatz vorbei. Die beiden bekannten Seen Lake Rotoroa und Lake Rotoiti liegen nicht weit entfernt. ♥♥♥♥♥ Die Anfahrt ist sehr einfach, da der Platz direkt am Highway 6 liegt. Außerdem ist der Platz ausgeschildert. ♥♥ Der Platz ist ganz ohne Ausstattung, da es eine einfache, aber nette Picknickarea ist. ♥♥♥♥ Die Stellplätze liegen auf einer riesigen Wiese. Es gibt zwei Ebenen, wenn du über die Schotterstraße links runter fährst, wird es etwas ruhiger, da du nicht direkt an der Straße stehst. Ein kleiner Bach ist zu hören, der etwas weiter unten fliest. Falls noch andere Camper da sein sollten, denke wieder dran ausreichend Abstand zu halten. ♥♥♥ Aufgrund der fehlenden Mülleimer lag bei unserem Besuch einiges an Müll herum. Allerdings zum Glück bei weitem nicht so viel Müll, wie auf dem Picknickplatz nebenan. Es gab mal ein Toilettenhäuschen aus Holz, welches aber keine Tür mehr hat und mit Moos bewachsen ist – also nicht zu benutzen. ♥♥♥♥♥ Da es eine kostenlose Übernachtungsmöglichkeit ist, kann man gegen der Platz nichts sagen.