Neuseeland Südinsel • Tag 9 • Mount Aspiring Nationalpark ➝ Wanaka
Verschnaufpause in Wanaka
Reisedatum: 27.10.2015
Es hat die ganze Nacht durchweg geregnet, wir hatten schon Sorge, dass wir irgendwann den Hügel vor uns hinunter schwimmen würden. Es ist eisig kalt heute Morgen, während unseres Frühstücks können wir sogar unsere Atemwölkchen sehen.
Gegen halb Elf verlassen wir den wunderschönen Campingplatz, dessen tolle Aussicht uns jetzt leider verwehrt bleibt. Die dicke Wolkendecke, die sich gestern kurz nach unserer Ankunft auf und vor die Berge gesetzt hat, bleibt standhaft.
Weiterhin im Regen machen wir uns auf den Weg Richtung Wanaka. Einige Kilometer weiter folgt Makarora, die erste Ortschaft seit langem. Ab dem Ortseingang beginnt eine Freedom Camping Zone, geeignete Plätze zum Übernachten haben wir allerdings nicht gesehen. Wir wollen schon aufatmen, als die erste Tankstelle in Sicht kommt. Denn wir müssen wirklich dringend tanken und waren schon verdammt froh, dass der Haast Pass nicht viele steile Abschnitte hat. Aber das Aufatmen bleibt uns wortwörtlich im Halse hängen, als wir die Spritpreise an der ersten Tankstelle nach mehr als 80 Kilometern sehen. 1,55 NZD für 1 Liter Diesel sind dann doch mal Wucher und wir fahren weiter. Viel weiter weg kann die nächste Tankstelle ja nicht liegen.
Das Glück ist auf unserer Seite, denn wenige Kilometer später folgt die nächste Tankstelle. Mit 1,41 NZD. Das ist war immer noch teuer, aber nicht mehr ganz so unverschämt wie an der letzten Tankstelle. Wir tanken für 20 NZD und setzen unseren Weg fort.
Nach einer Fahrt durch die gespenstig wirkende, wolkenverhangene Bergwelt folgt nach einigen Kilometern der Lake Wanaka. Hier an dieser nördlichen Stelle sieht er heute bei dem regnerischen Wetter sehr trostlos aus und wir hoffen, dass er sich uns auch noch von seiner anderen Seite präsentieren wird.
Wir folgen der Straße oberhalb des Sees entlang. Hier gibt es immer mal wieder den ein oder anderen netten Lookout. Leider stehen meistens Büsche davor, aber bei dem Regen haben wir eh keine große Lust auszusteigen. Immerhin wird der Regen ganz langsam weniger.
Nach der kurzen Rundfahrt über den Platz folgen wir dem SH6 noch einige Kilometer am Lake Wanaka entlang, bis uns die Straße vom Wasser wegführt. Dieses kurze Stück wird übrigens als “Der Nacken / The Neck” bezeichnet. Nur wenige Minuten später kommt auch schon der nächste See in Sicht, der Lake Hawea.
Direkt am nördlichen Anfang des Sees befindet sich ein netter Aussichtspunkt, welcher auch zu den Top-Scenic-Viewpoints in der Gegend zählt. Am Parkplatz ist ebenfalls eine übersichtliche Informationstafel zu finden, wo unter anderem Campingplätze eingezeichnet sind.
In der Nähe des Viewpoints zweigt eine Schotterstraße vom SH6 ab und führt über die Meads Road einige Kilometer weiter, bis zum Kidds Bush Reserve DOC. Dies ist ein Campingplatz am See welcher der Standard-Kategorie zugeordnet ist und 6 NZD pro Person kostet.
Wir folgen aber dem Lake Hawea in südliche Richtung bis zum Ende des Sees. Entlang der Makarora – Lake Hawea Road gibt es immer wieder tolle Aussichtspunkte. Kleine Tafeln weisen auf schöne Scenic Photo Points hin. So auch am Lake Hawea Lookout. Ohne Wolken sieht die Landschaft sicher traumhaft aus.
Am Ende des Lake Hawea befindet sich der gleichnamigen Ort. Hier gibt es einen Staudamm, den wir passieren, als wir uns auf den Weg nach Hawea machen. Das kleine, unspektakuläre Örtchen liegt direkt am See und bietet einige Möglichkeiten zum Wasser zu gelangen. Dafür müssten wir aber von der Capell Avenue in kleine Seitenstraßen einbiegen, was uns bei dem bewölkten Wetter im Moment keine Laune macht.
Also verlassen wir Hawea am anderen Ende des Ortes wieder. Ab der Gladstone Road beginnt übrigens wieder eine Freedom-Camping-Zone, wobei wir beim besten Willen nicht wüssten, wo man da übernachten könnte.
Da unser nächste Ziel Wanaka ist, fahren wir über die Camp Hill Road zurück und passieren inzwischen zu unserer großen Freude bei strahlendem Sonnenschein, die Ortschaft Albert Town.
Wir setzen unseren Weg fort und fahren zunächst einmal durch das Städtchen Wanaka, welches schon wesentlich belebter wirkt, als viele bisher passierten Städte. Direkt am gleichnamigen See, an der Ardmore Street gibt es zahlreiche große Parkgelegenheiten, sowohl für Autos, als auch für Camper. Übernachten ist hier zwar nicht erlaubt, aber für einen Stadtbummel oder einen Fotostopp am See sind die Plätze (mit Mülltonnen) perfekt.
Wir überlegen, wie es für uns weiter geht. Wir benötigen eigentlich mal wieder eine Portion Strom für all unsere Geräte. Ein kurzer Besuch in der Library wird da heute nicht ausreichen. Außerdem werden wir wohl in den nächsten Tagen gelüncht, wenn wir uns nicht mal wieder zuhause melden. Also beschließen wir kurzerhand einen faulen Tag in Wanaka einzulegen, unser Übernachtungsdurschnittspreis von derzeit 6NZD zu sprengen und uns einen privaten Campingplatz zu gönnen. Unsere Wahl fällt auf den Wanaka Kiwi Holiday Park, von dem ich schon einiges gutes gelesen habe und der auch im rankers-App super Bewertungen hat. Und, einer der Hauptgründe für unsere Wahl ist das unlimited Wifi.
Also verlassen wir bereits kurze Zeit später gegen Ein Uhr den Lake Wanaka und machen uns auf den Weg zum Campingplatz, immerhin sollen sich die Kosten ja lohnen. Wir bekommen ein Plätzchen mit Strom, auf dem wirklich netten Platz und verbringen den weiteren Tag am Laptop, waschen die Wäsche und entspannen etwas im Whirpool.
gefahrene Kilometer: 85 Kilometer
Wanaka Kiwi Holiday Park & Motels
(ehemals Aspiring Holiday Park)
GPS: -44.705593, +169.108963
45NZD – 10% von Apollo = 40,50NZD, voller Service
♥♥♥♥♥ Der private Campingplatz liegt am westlichen Ende von Wanaka in der Studholme Road. Leider nicht direkt am See, aber dieser ist nicht weit entfernt. Ein tolles Bergpanorama entschädig allerdings für die fehlende Nähe zum See. ♥♥♥♥♥ Die Anfahrt vom Zentrum Wanakas ist relativ kurz und einfach. Die Straße ist durchgängig geteert. ♥♥♥♥♥ Die Ausstattung ist für einen privaten Campingplatz entsprechend sehr gut. Im Preis von 45NZD für zwei Personen inbegriffen sind Strom, unbegrenzt und schnelles Wifi, Dumping, Sauna und Whirpool, warme Duschen und Haartrockner. Mülleimer stehen am Duschhäuschen. Außerdem gibt es einen Aufenthaltsraum und eine Ecke, wo gekocht werden kann. Es gibt außerdem eine Laundry, wo mit Coins gewaschen werden kann. (Waschen 30 Minuten Kaltwäsche 3NZD; Trockner 40Minuten 4NZD – wobei es beim ersten Mal bei uns nicht trocken wurde, obwohl Trockner nicht voll war!) Wäscheleinen sind (wahrscheinlich aus dem Grund) auf den Stellplätzen verboten, stehen aber neben dem Spielplatz zur Verfügung. ♥♥♥♥♥ Die Stellplätze liegen relativ dich beieinander, wie es meistens auf privaten Campingplätzen der Fall ist. Sie sind voneinander abgetrennt, aber in der Regel nur durch Wiese, was natürlich keinen Sichtschutz bietet. ♥♥♥♥♥ Die Sauberkeit auf dem Aspiring Kiwi Holiday Park war sehr gut. Der Platz ansich war bei unserem Besuch sehr gepflegt und auch die sanitären Anlagen perfekt sauber. ♥♥♥♥♥ Wenn man alles angebotene ausnutzt ist die Preis-Leistung an diesem Platz für einen privaten Campingplatz absolut in Ordnung.