Stadtrundgang durch Paris
Paris • Eine Metropole entdecken
Reisedatum: 8. Juni 2012
Ein Wochenende in Paris liegt vor uns. So machen wir uns bereits um acht Uhr am Morgen auf den Weg, schließlich wollen wir noch etwas vom Tag haben. Mit dabei sind Christian, mein Bruder und seine Freundin. 4,5 Stunden später erreichen wir Paris – ich bin sehr froh, dass ich mich nicht durch den französischen Verkehr schlagen muss, sondern dass das mein Bruder macht – die chaotische Fahrweise der Franzosen hätte mich wahrscheinlich auf dem Standstreifen aussteigen und zu Fuß gehen lassen.
Aber so läuft alles unkompliziert, ich kann mir in brenzligen Situationen die Augen zuhalten und irgendwann erreichen wir unser Hotel, das Apogia Paris* (Booking.com-Affiliate) im Stadtteil Ivry Sur Seine.
Wir können in der Tiefgarage nebenan parken und haben das Glück, dass wir nach dem Einchecken sofort auf die Zimmer können. Aber kurz nach unserer Ankunft, schnappen wir uns einen Stadtplan und machen uns direkt auf den Weg. Die nächste Bahnstation „Ivry Sur Seine“ liegt ein paar Gehminuten entfernt, aber nach der langen Autofahrt kommt uns die Bewegung gerade recht. Wir kaufen uns am Kiosk eine Bahnfahrkarte und fahren mit der gelben C-Linie direkt in die Stadt. Zunächst wollen wir natürlich das Wahrzeichen von Paris sehen.
Gegen halb Drei erreichen wir die Haltestelle „Champ de Mars/Tour Eiffel“. Praktischer Weise brauchen wir bis hier hin nicht umzusteigen. Nach einem kurzen Fußmarsch an der Seine entlang, kommt der Eiffelturm in Sicht. Je weiter wir kamen, desto sichtbarer wird das weltbekannte, beeindruckende Bauwerk.
In der langen Schlange wollen wir uns nicht einreihen, so genügen wir uns mit einem Blick nach oben. Nachdem wir uns ausgiebig satt gesehen haben, machen wir uns auf den Weg über die Brücke „Pont d’Iéna“ Richtung Trocadéro. Von der Brücke aus, sehen wir rechts in der Ferne, die Basilika Sacré-Cœur. Diese steht für morgen auf dem Programm.
Hier ist auf einem großen Platz vor dem Trocadéro eine Public Viewing Area, mit einer großen Leinwand aufgebaut – extra für die Weltmeisterschaft. Na da sind wir ja gespannt, ob auch das Deutschland-Spiel morgen übertragen wird.
Wir spazieren weiter durch die kleine Parkanlage „Jardins du Trocadéro“ den Hügel hinauf. Von oben bekommen wir einen fantastischen Blick auf den Eiffelturm. Diesen tolle Aussichtspunkt müssen wir natürlich mit hunderten von Touristen teilen, aber zum Glück gibt es genügend Platz. Und der Punkt lohnt sich wirklich!
Nach dem Umrunden des Gebäudes, kommen wir auf den viel befahrenen Platz des Trocadéro und des 11. Novembers. Hier ist einiges los: Touristen, Verkehr, Einkaufsläden. Inzwischen sind wir alle hungrig, so dass wir auf die Schnelle den nächsten McDonalds ausfindig machen. Der Verkehr und auch das Parkverhalten der Franzosen ist wirklich eine spannende Sache. Ein- und ausparken ist hier eindeutig etwas für Profis.
Anschließend machen wir uns gestärkt auf den weiteren Weg durch die Innenstadt. Wir orientieren uns kurz in unserem Stadtplan und machen uns auf den Weg zur nahe gelegenen und weltberühmten Champs-Élysées.
Zunächst folgen wir aber der Flaniermeile mit teuren Geschäften links und recht, sowie beeindruckenden Häuserzeilen. Am Ende der Straße erreichen wir den Charles de Gaulle Platz und seinem Arc de Triomphe de l Etoile in der Mitte. Drumherum gibt es einen mehrspurigen Kreisverkehr, wo ich nur atemlos zuschauen kann. Bin ich froh, dass wir hier nicht mit dem Auto herfahren müssen. Alleine das Zuschauen bereitet mir schon Schweißperlen auf die Stirn. Mitten drin fährt ein Postkurier auf seinem Fahrrad. Wir überqueren die Straße und bekommen einen eindrucksvollen Blick über die Avenue de la Grande-Armée, einer der Hauptverkehrsadern der Stadt.
Nach einem kurzen Weg durch die Unterführung erreichen wir den Torbogen – ein faszinierendes Bauwerk. Trotz des starken Touristenandrangs bestaunen wir den Triumphbogen in aller Ruhe, ehe wir die Verkehrsinsel verlassen und weiter zur Haupt-Flaniermeile von Paris schlendern: der Champs-Élysée.
Ich muss zugeben, das Treiben muss man einfach mal gesehen haben. Die unterschiedlichsten Kulturen sind hier unterwegs. Eine Blechlawine zieht sich über die Straße und beeindruckende Bauwerke und Häuser säumen die Prachtstraße von Paris. Hier sind alle möglichen Geschäfte ansässig und wir gönnen uns ein Eis. Dann laufen wir weiter Richtung Place de la Concorde.
Nach ein paar hundert Metern erscheint auf der gegenüber liegenden Seite der beeindruckende Grand Palais von Paris. Die Statuen ragen auf dem Dach empor und die französische Flagge weht im leichten Wind.
Am riesengroßen Kreisverkehr des Place de la Concorde biegen wir in die Rue Royale ein. Das große Gebäude an der Ecke war in der Nachmittagssonne wirklich schön anzusehen. Gerade aus durch, ist schon die Kirche La Madeleine zu sehen. Unser Ziel. Auch hier ist der Nachmittagsverkehr wieder unglaublich.
Alleine die zahlreichen Säulen an der Seite der Kirche La Madeleine sind schon sehenswert. Wir steigen die Stufen empor und werfen einen Blick in die schöne Kirche. Gleich am Eingang steht eine Frauenfigur mit Flügeln und ist von lauter Kerzen umgeben. Nach einem kurzen Rundgang setzen wir uns auf die Stufen der großen Vordertreppe und ruhen unsere Füße eine Weile aus.
Von der Treppe aus wird uns ein einmaliger Blick geboten. Wir können den Obelisk vom Place de la Concorde sehen und bis zu dem dahinter liegenden Palais Bourbon. Ein wirklich toller Anblick.
Wir beratschlagen kurz, wie die weitere Abendplanung aussieht und machen uns auf den weiteren Weg. Die Überquerung der Straßen ist mit dem Verkehr immer wieder spannend, Verkehrsregeln kennen die hier anscheinend nicht.
Wir laufen durch eine Seitenstraße zurück und kommen dabei an der sehenswerten Kirche „Unserer Lieben Frau Mariä Himmelfahrt“ vorbei. Was ein Name, aber nett anzusehen.
Wir überqueren die Straße und erreichen gegen 18 Uhr den ehemaligen Schlosspark, den „Jardin des Tuileries“. Hier ist wohl gerade ein Lauf zu Ende gegangen, denn viele Läufer mit Startnummern kommen uns entgegen.
Wir spazieren eine Weile durch die Parkanlage und gelangen zu einem kleinen Teich. Hier stehen gerade bequeme Stühle herum – förmlich wie für uns gemacht. Inzwischen sind wir schon ein ganzes Stück gelaufen, so dass uns die Stühle sehr gelegen kommen. Wir ergattern sogar vier nebeneinander und ruhen uns für eine halbe Stunde aus.
Ein wenig ausgeruht machen wir uns auf den weiteren Weg, Richtung Seine. Wieder kommen wir an dem riesigen Kreisverkehr vom Place de la Concorde vorbei, wo der Verkehr inzwischen merklich abgenommen hat. Ein letzter Blick auf die Av. des Champs-Élysées, ehe wir uns dem Fluss zuwenden. Von hier aus können wir bereits den Eiffelturm sehen. In der Abendsonne bietet sich uns ein toller Anblick.
Wir folgen dem Fluss bis zur Brücke „Pont Alexandre III“. Diese beginnt direkt vor dem Grand Palais, wo wir auf die andere Seite der Seine wechseln. Diese 115 Meter lange Brücke – mit den sehenswerten Statuen – hat es mir wirklich angetan. Wir folgen der Straße und kommen zum Place des Invalides und dem Armee-Museum.
Da wir nun nicht mehr weit vom Eiffelturm entfernt sind, beschliessen wir in den nächsten Supermarkt zu gehen, uns mit Picknicksachen einzudecken und ein Picknick vor dem Eiffelturm zu machen. Eine großartige Idee, oder? Gesagt, getan.
Das Wetter spielt mit. Es ist zwar ein bisschen windig, aber ansonsten haben wir grandioses Wetter. Ein kleiner Supermarkt ist schnell gefunden, belegte Baguette, Pappbecher und eine Flasche Wein ebenfalls. Und schon sind wir gegen halb Acht auf dem Weg zur Avenue Anatole France – hier sind große Wiesenabschnitte, quasi direkt vor dem Wahrzeichen der Stadt.
Wie wir sehen, hatten nicht nur wir diese Idee. Und so sitzen wir mit Hunderten von Menschen auf der Wiese vor dem Eiffelturm und genießen unser wohl verdientes Abendessen. So lässt es sich aushalten und das ist wohl der beste Ausklang einer Stadterkundung durch Paris. Auch der Sonnenuntergang ist mehr als sehenswert, als dann noch die Beleuchtung des Eiffelturms langsam angeht, ist dies der krönende Abschluss eines gelungenen Tages.
Langsam wird es frisch und wir machen uns gegen halb Zehn auf den Rückweg. Die Bahnstation um die Ecke, kennen wir ja bereits und so ist der Rückweg schnell gefunden. Wir brauchen nicht lange auf unsere Bahn zu warten und schnell geht es wieder Richtung Hotel. Von der Bahnhaltestelle bis zum Hotel sind es einige Meter durch dunkle Gassen, da wir zu Viert sind kein Problem. Alleine würde ich diesen Weg bei Dunkelheit nicht gerne laufen wollen. Nach diesem ereignisreichen Tag und dem Fußmarsch fallen wir alle hundemüde in die Betten.