Von den Flipflops in die Winterstiefel
Resümee unserer Auszeit: von den Flipflops in die Winterstiefel
Viele von euch haben uns auf der dreimonatigen Reise virtuell begleitet. Aber wie lief es hinter den Kulissen? Was hat geklappt und was nicht? Wie war es 3 Monate auf fast 6qm zu leben? Das Resümee unsere Auszeit mit Blick hinter die Kulissen. Viel Spaß!
Die Zeit ist verflogen und ehe wir uns versahen, waren wir auch schon wieder zurück. Selbst dem ein oder anderen „Zuschauer“ ist es so ergangen, wie ich den Kommentaren bei Facebook entnehmen konnte. Auf diesem Wege, noch einmal ein herzliches Dankeschön an alle, die uns auf unserem Roadtrip virtuell begleitet und unterstützt haben.
Dann wollen wir mal Resümee ziehen! Erstaunlicherweise sind mein Partner und ich uns absolut einig, was das Resümee der Reise anbelangt. Oft gefällt dem einen ja Dieses besser und dem anderen Jenes. Aber wir haben auf dieser Reise ganz genau die selben Ansichten. Zunächst einmal die bisher am häufigsten gestellte Frage:
„Was hat uns am Besten gefallen?“
Das ist tatsächlich schwer zu sagen, denn die Länder waren doch recht unterschiedlich. Aber wenn wir uns entscheiden müssten, ist es auch diese Reise wieder Nordamerika. Sowohl der Grand Teton -, als auch der Yellowstone Nationalpark, sowie British Columbia in Kanada haben uns am meisten berührt.
Neuseeland wird ja immer als Traumland Nummer Eins dargestellt. Wieso es bei uns nicht ganz oben landet, ist eine gute Frage. Wir sind beide der Meinung, dass Neuseeland etwas überbewertet ist. Sicher, Neuseeland ist ein traumhaftes Land mit einer unglaublichen Natur und Fauna und hat uns wirklich gut gefallen. Aber trotzdem hätten wir persönlich etwas mehr erwartet – gerade weil alle so davon schwärmen. Einen kleinen Einblick meiner Ansicht bekommst du vielleicht, wenn du meinen ersten Artikel „Mit dem Camper in Neuseeland“ liest. Was in Neuseeland tatsächlich das Beste für uns war, waren die Übernachtungsplätze. Traumhafte, zum größten Teil günstige oder gar kostenlose Plätze, irgendwo inmitten der Natur. Es war wirklich ein Traum.
Australien hat mich persönlich sehr überrascht. Wie ich in einem meiner letzten Newsletter verraten habe, hat mich das Land mit der roten Erde nie wirklich gereizt und ich hatte eher etwas Angst vor den Schlangen und Spinnen. Doch ich würde sofort noch einmal hinfahren, denn das Land ist wirklich schön und die Bewohner super gastfreundlich. Und was war mit Schlangen und Spinnen? Zum Glück haben wir nur eine Schlange (auf einem der Campingplätze) gesehen, ansonsten war zu meiner großen Erleichterung nichts in Sicht. Kängurus gab es, zu meiner Freude dafür umso mehr.
Hat alles während der Auszeit geklappt, wie wir uns das vorgestellt haben?
Dafür, dass wir drei Monate unterwegs waren, hat tatsächlich alles erstaunlich gut geklappt. Unserem Wohnmobil-Vermieter in Amerika war Cruise America. Hier würden oder besser gesagt werden wir nicht noch einmal buchen. Ich hatte im Vorfeld schon viel darüber gelesen, aber im Vergleich zu den anderen Camperunternehmen, mit denen wir in den letzten Jahren gereist sind, war das ein regelrechtes ‚No go‘. Aber dazu in einem späteren Artikel mehr.
In Neuseeland und Australien sind wir mit Apollo Motorhomes gereist. Obwohl es das selbe Unternehmen war, waren Unterschiede festzustellen. Aber im Großen und Ganzen waren wir sehr zufrieden und würden jederzeit wieder mit dem Unternehmen reisen. In Neuseeland hatten wir Probleme mit unseren Bremsscheiben. Da war die Vermietstation sehr freundlich und wir bekamen direkt und ohne Probleme eine Werkstatt zu gewiesen. Auch hier hat alles reibungslos geklappt.
Nur ein einziges Mal haben wir keinen Übernachtungsplatz gefunden. Das war in Australien. Aber auch dort hatten wir Glück, denn ein netter Anwohner bot uns an, in seinem Garten zu übernachten. Die Australier sind wirklich super.
Alle vier, mit dem Camper, bereisten Länder sind sehr sichere Reiseziele. Nur ein einziges Mal, in Neuseeland am Lake Taupo, haben wir uns etwas unsicher gefühlt. Was aber, an den einheimischen Besuchern am Abend lag. Unwohl haben wir uns zwei Male in Australien gefühlt. Das eine Mal lag es an den Campingnachbarn, die die ganze Nacht laut Party gemacht haben und das andere Mal lag an den Temperaturen von 43 Grad. Ansonsten hat alles super funktioniert. Das Fahren auf der linken Straßenseite fiel uns erstaunlich leicht. Die Umgewöhnung nach zwei Monaten auf der linken Straßenseite bescherte mir hier in Deutschland nur an einem, wenig befahrenen Kreisverkehr Probleme.
Wie war es drei Monate auf nur 6qm zu verbringen?
Wir kennen das Reisen im Camper ja nun schon etwas und daher sind wir da ein eingespieltes Team. Jeder hat seine Aufgaben und die wurden immer erledigt. Vor dem Losfahren muss der Camper komplett von innen aufgeräumt sein, sonst fliegt alles durch die Gegend. Wir sind viel gefahren und haben selten zwei Tage an einem Ort verbracht. Daher waren wir abends häufig platt, haben früh geschlafen und sind in der Regel morgens relativ früh aufgestanden. So entwickelt man automatisch einen Rhythmus, wenn auch einen anderen als Zuhause und deshalb kam es nur sehr selten zu Reibereien. Im Großen und Ganzen hat es sehr gut funktioniert.
Wo hatten wir das Budget angesetzt und wie haben wir das eingehalten?
Inzwischen sind unsere Reisekosten ausgewertet und aufgeschlüsselt. Die Details folgen in den Einzelaufstellungen. Wir hatten ein Budget von 10.000 Euro pro Person für die drei Monate angesetzt, Tendenz eher steigend. Erstaunlicherweise liegen wir knapp drunter. Wobei die hauptsächlichen Reisekosten eher an unsere Reiseunternehmen Cruising Reisen und camperboerse gingen, als in die Länder selbst.
Eine große Sparmöglichkeit während unserer Auszeit waren die Campingplätze. Hier haben wir meist ohne Strom übernachtet. Die meiste Geräte haben wir mit dem Zigarettenanzünder geladen. Gerade in Neuseeland und zum Teil auch Australien klappt das mit dem Wildcampen super und wir haben nur wenig für Übernachtungen ausgegeben.
Wann wirst du das erste zu lesen bekommen?
Ein Neuseelandartikel ist ja schon online. Damit es für dich nicht langweilig wird, kommen jetzt nicht zehn Artikel von Neuseeland, dann fünf von Amerika und dann fünf von Australien. Ich gebe mir Mühe, es abwechslungsreich zu gestalten.
Die über 15.000 Fotos zu sortieren dauert leider seine Zeit, ebenso den Reisebericht fertig zu schreiben und auf die Website zu überführen. Daher wirst du dich noch ein kleines Bisschen gedulden müssen. Zwei Dinge kann ich jedoch vorab verraten: Die kommenden Artikel starten mit der Südinsel Neuseelands und die Reiseberichte werden lang. Dafür werden sie noch informativer als bisher. Und es gibt zusätzliche Tipps und Übernachtungsinformationen.
Auszeit und was kommt dann?
Ja, nun sind wir wieder da. Christian arbeitet bereits wieder, ich genieße noch die letzten Wochen. Wobei genießen ist relativ, denn ich arbeite tatsächlich an den meisten Tagen von morgens bis abends an dem Blog. Ideen wollen umgesetzt werden, einiges will überarbeitet werden und natürlich neu geschrieben werden. Das ist auch der Hauptgrund wieso ich im Dezember nicht weiter auf Reisen gegangen bin.
Wir haben ja nun ordentlich viel gesehen, da wird sich der ein oder andere fragen „Und was kommt jetzt“? Da eine Steigerung kaum möglich ist und wir das auch gar nicht wollen, wird höchst wahrscheinlich für nächstes Jahr Europa auf dem Programm stehen. Wie, wo und wann steht noch nicht fest.
Nun kommen wir zum letzten Punkt: „Würden wir das wieder machen?“
Kurz und knapp: Jein. Hätten wir es nicht gemacht, dann ganz bestimmt ja. Denn die drei Monate taten richtig gut. Endlich keine Augenringe mehr, wir gehen entspannt wieder an die Arbeit und ich habe so unglaublich viele Ideen mitgebracht, da könnte ich ein ganzes Jahr dran basteln. Ob wir das noch einmal drei Monate machen würden? Hmm.. Ich ja, Christian nicht. Ihm war es ein bisschen zu lang. Wir waren aber beide sehr froh, als wir wieder zuhause waren. Am Meisten vermisst haben wir übrigens (neben der Familie und den Freunden natürlich) drei Dinge: Den Kaffeevollautomaten, unsere Laptops und das eigene Bett. Ja, so kann man mal sehen, auf alles andere könnten wir tatsächlich verzichten.
So, das war mal unser Blick hinter die Kulissen. Wenn du noch weitere Fragen hast, dann schreib sie gerne einfach in die Kommentare.
Da bin ich mal ganz gespannt auf euren Cruise America Bericht. Wir können über die nicht nörgeln, allerdings fehlt uns auch der Vergleich zu anderen Anbietern. Das ändert sich aber nächstes Jahr.
Eine tolles und interessantes Fazit eurer tollen Reise. Erstaunlich finde ich, das Neuseeland nicht so gut weg kommt. Das mit dem Yellowstone wusste ich aber vorher ;-)
LG Thomas
Hey Thomas,
über unsere Neuseeland-Ansicht sind wir selbst überrascht. Ich muss aber zugeben, aufgrund dieses ganzen „Das schönste Land der Welt“-Geredes wurden unsere Erwartungen vielleicht etwas zu hoch geschraubt. Es ist ein traumhaftes Land, aber FÜR UNS eben nicht DAS schönste Land.
Ich bin gespannt auf euren Vergleich zu anderen Anbietern ;) Wird noch etwas dauern, aber der CA-Artikel kommt bestimmt.
Liebe Grüße,
Tanja
Hallo Tanja!
Das ist ein sehr interessanter Blick hinter die Kulissen. Das alles so gut geklappt hat trägt zum Erfolg der Reise sicher mit bei. Schön war es das man Eure Reise verfolgen konnte, ich habe alles mit Begeisterung gelesen.
LG
Elke
Hallo Elke,
vielen Dank für deine lieben Worte.
Das freut mich sehr zu hören. Auch wir sind immer noch ganz begeistert, dass alles so gut geklappt hat.
Schön, dass du mit ‚dabei‘ warst.
Herzliche Grüße,
Tanja
Hey Tanja,
toll, von deinem Fazit zu lesen. Wie du ja weißt habe ich immer fleißig verfolgt, ganz besonders natürlich Kanada.
Mit dem Camper gerade durch diese Länder fahren reizt mich auch ungemein. Aber in drei Monate so viel zu machen wäre mir wohl etwas zu stressig. Ich reise ja doch lieber langsam und brauche immer etwas, um mich an die neue Umgebung zu gewöhnen.
Ich freue mich auf jeden Fall schon sehr auf die kommenden Berichte!
Viele Grüße, Lisa
Danke, liebe Lisa.
Das freut mich zu hören. Das kann ich sehr gut verstehen. Mein Partner und ich sind zum Glück beide so, dass wir gerne „schnell“ unterwegs sind. Ansonsten würde das tatsächlich sehr schwierig. Aber natürlich kann ich es sehr gut nachvollziehen, wenn man sich bei dem Reisen mehr Zeit lassen möchte. So lernt man ein Reiseziel auf jeden Fall intensiver und nicht nur oberflächlich kennen.
Herzliche Grüße,
Tanja
Ein sehr interessantes Fazit. Dankeschön dafür! Bin schon gespannt auf all die Berichte und Fotos. Allerdings bin ich erschrocken – nur 15.000 Fotos? Tse, die knipse ich ja in 2 Wochen :-P
Ich freu mich, dass ihr eine tolle Zeit hattet und gebe zu, bin auch ein wenig neidisch. So eine dreimonatige Auszeit würde mir auch gefallen!
Lg & eine besinnliche Weihnachtszeit,
Michael
PS Vielelicht hast ja Lust, ein paar Fotos im Rahmen meiner Fotoparade zu präsentieren? Würde mich tierisch freuen!
Hallo Michael,
tatsächlich liegt deine Blogparade als Erinnnerung auf meinem Schreibtisch. Im ersten Halbjahr kamen irgendwie nicht genug Fotos zusammen.
Jetzt sollte das anders sein ;) Danke, ich gebe mir Mühe, dass die Berichte schnell online kommen.
Liebe Grüße und dir ebenfalls eine schöne Weihnachtszeit,
Tanja
Sein Bett auf Reisen mitnehmen zu können, das wärs :-) Ich kenn noch ein paar Blogger, die da auch drauf scharf wären!
Danke für deinen sehr spannenden Bericht. Die Fernwehbilder zu sehen und dann aber die Gefühle dahinter zu erfahren, find ich unglaublich spannend. Habt ihr auch den Alltag vermisst? So schade, dass euch Neuseeland nicht so umgehauen hat. Tja und nach deinen Worten vertieft sich mein „ich will nach Australien-Bedürfnis“ …
Krass finde ich, dass du noch extra eine Auszeit für den Blog nimmst. Wünschen würde ich es mir einerseits auch, andererseits wäre ich nicht für den Geldverzicht bereit. Schreib doch bitte auch mal darüber, ob sich das für dich gelohnt hat z.B., weil es toll war, deine Erfahrungen frisch zu schreiben oder so. Das würde mich sehr interessieren, gerade, weil du ja auch Vollzeit arbeitest …
Alles Liebe und genieß den noch freien Monat
Tanja
Hallo Tanja,
danke für die lieben Worte.
Oh ich finde die Bett-Mitnahme sollte erfunden werden ;)
Geplant war das mit der Blog-Auszeit tatsächlich anders. Ich hatte eigentlich vor im Dezember auch noch zu verreisen. Ursprünglich war mal Vietnam angedacht. Es war auch von Anfang an klar, dass Christian im Dezember wieder arbeitet. Da ich einige Male gelesen habe, Vietnam sei als Frau alleine nicht ganz so empfehlenswert habe ich das kurzerhand gestrichen und mir Alternativen überlegt. Als wir dann unterwegs waren, kamen die tausend Ideen.
Ich bin allerdings nicht die ganze Zeit in Köln, ich habe letzte Woche zum Beispiel eine Freundin besucht, am Ende der Woche geht es dann bis Weihnachten zu meinen Eltern. Daher ist es sozusagen Erholung nach der Reise ;) Aber die Ideen werden umgesetzt und ich wäre jetzt nicht auf die Idee gekommen, deshalb wieder eher arbeiten zu gehen, wo ich die Chance einmal habe.
Gelohnt hat sich das ganz bestimmt nicht, wenn man den finanziellen Aspekt betrachtet. Da ich kaum etwas mit dem Blog verdiene. Aber nun habe ich mal Zeit für Dinge, die ich sonst niemals schaffen würde zu überarbeiten. Dahingehend kann ich jetzt schon sagen, dass es sich gelohnt hat.
Danke Dir und viele liebe Grüße,
Tanja