Schweden Rundreise: Tipps für einen abwechslungsreichen Roadtrip durch Schweden
Eine Schweden Rundreise mit dem Auto zu den schönsten Sehenswürdigkeiten und Naturschauspielen. Stefan hat das skandinavische Land im Corona-Sommer 2020 besucht und Süd- sowie Mittelschweden bereist. Im Folgenden zeigt er dir seine schönsten Stopps und berichtet von seinen Erfahrungen und Erlebnissen auf seinem Roadtrip durch Schweden.
Tipps für einen Roadtrip durch Schweden
Schweden ist eines der beliebtesten Urlaubsländer der Deutschen. Das liegt unter anderem daran, dass es sowohl auf dem Landweg oder auch mit der Fähre° relativ schnell erreichbar ist und somit perfekt geeignet für eine Schweden Rundreise. Hier findest du alle Tipps und Verbindungen mit der Fähre nach Schweden. Aber besonders das bekannte Schweden-Idyll zieht Urlauber Jahr für Jahr in den Norden. Rot gestrichene Holzhäuschen mit weißen Fenstern, endlose Wälder, tausende Seen und Flüsse, unberührte Natur – das ist Schweden, wie man es sich vorstellt. Hinzu kommt natürlich noch, dass das Land riesig ist, aber nur 10 Millionen Einwohner hat. Schweden eignet sich ideal für einen Roadtrip, egal ob mit Wohnmobil, Campervan oder Pkw.
Hier bekommst du eine Übersicht des Beitrags:
• Schweden Tipps für Südosten der Provinz Skåne
• Schweden Tipps für Provinz Småland
• Schweden Tipps für Provinz Östergötland
• Schweden Tipps für Provinz Dalarna
• Schweden Tipps für Provinz Härjedalen
• Schweden Tipps für Westen der Provinz Skåne
• Anreise und Abreise für eine Schweden Rundreise
• Fazit zum Roadtrip durch Schweden
Im Coronavirus Sommer 2020 ist Schweden eines der wenigen Länder, das Urlauber uneingeschränkt einreisen lässt. Die Nachbarn Norwegen und Finnland halten die Grenzen aufgrund von Covid-19 für Reisende gesperrt, besonders wenn man aus Schweden kommt. Die Regierung in Schweden wählt einen gänzlich anderen Umgang mit dem Virus im Vergleich zum Rest von Europa. Mund-Nase-Bedeckungen trägt so gut wie niemand, allerdings werden Abstände eingehalten und in Kneipen halten sich nicht zu viele Menschen gleichzeitig auf. Das Land hat nach einem steilen Anstieg Anfang des Jahres tatsächlich weniger Tote zu beklagen als Deutschland und es wird bereits von einer Herden Immunität ausgegangen. Im Winter 2020 sieht die Situation allerdings schon wieder anders aus, da die Infektionszahlen wieder steigen.
In diesem Beitrag berichte ich dir von meiner Schweden Rundreise mit dem Pkw durch Süd- und Mittelschweden und stelle dir einige der schönsten Orte vor. Wir beginnen ganz im Süden, fahren entspannt nordwärts bis zur Mitte hoch und kehren entlang der Westküste wieder zurück.
Schweden Tipps für Provinz Skåne: Ales Stenar
Ales Stenar ist eine der größten Schiffssetzungen in Skandinavien. Da der Ort einem Steinkreis ähnelt, wird er auch gelegentlich als „Stonehenge Schwedens“ bezeichnet. Es handelt sich aber nicht um einen klassischen Steinkreis, denn die Ausrichtung der stehenden Steine beschreibt die ovale Form eines Schiffrumpfs. Dabei sind die Maße beachtlich: 67 Meter lang und 19 Meter breit stehen die 59 Steine insgesamt. Das Gewicht variiert zwischen 500 kg bis zu 1.800 kg. Die größten Steine an Bug und Heck sind gleichzeitig auch die schwersten. Die meisten bestehen aus örtlichem Sandstein, manche wurden aus einer Entfernung von 20 Kilometern her transportiert. Was beeindruckend ist, da der Transport im Jahre 600 n. Chr. sicherlich sehr beschwerlich war. Aus dieser Zeit wurden Knochen und Artefakte nachgewiesen und es wird davon ausgegangen, dass die Steine zur selben Zeit gesetzt wurden. Ales Stenar wird allgemein als Begräbnisstätte oder Gedenkstätte angesehen, jedoch gibt es auch jene, die in den Steinen einen Sonnenkalender vermuten. Laut Wikipedia wird das von Fachleuten jedoch abgelehnt. Bei Interesse kannst du dir die Infotafeln vor der Steingruppe vor Ort durchlesen. Diese enthalten viele Berechnungen zum Sonnenstand an Midsommar und weiteren besonderen Tagen im Jahr.
Die stehenden Steine Ales Stenar befinden sich in der Provinz Skåne. Sie stehen auf einem Hügel, nah an der Klippe, im südlichsten Teil Schwedens unmittelbar an der Ostseeküste. Vom Parkplatz im Hafen des kleinen Dörfchens Kåseberga geht es über eine Treppe bergauf und nach wenigen Minuten vorbei an Kuhweiden erreichst du die Steine bereits.
Die Provinz Skåne beheimatet noch weitere Steinsetzungen, wie zum Beispiel die 5.000 Jahre alte Megalithanlage von Hagestad oder das Gräberfeld von Vätteryd aus der Wikingerzeit. Älteste, in der Nähe von Trelleborg gefundene Wohnstätten, sind 7.000 Jahre alt, was bedeutet, dass das südliche Schweden bereits seit der Jungsteinzeit besiedelt war. Heute leben etwa 1,3 Millionen Menschen in der Provinz Skåne. Viele junge Schweden wohnen in der Universitätsstadt Lund. Malmö ist durch die Öresundbrücke gut angebunden und daher gut bevölkert. Gleiches gilt für Helsingborg und Trelleborg durch die Fährverbindungen mit Deutschland und Dänemark.
Schweden Tipps für Provinz Småland: Schlossruine Kronoberg
Die Ruine des Schlosses Kronoberg war einst der Sitz des Bischofs des Bezirks Kronobergs län. Es wurde 1444 erbaut und war hundert Jahre später Schauplatz eines Bauernaufstandes. 1580 wurde die Anlage militärisch ausgebaut, nachdem es mehrere Angriffe durch die Dänen gab. Im Jahre 1658 wurde ein Friede zwischen Dänemark und Schweden ausgehandelt, wodurch das Schloss strategisch nicht mehr von Nutzen war. Es verfiel über die Zeit und war bereits zum Beginn des 18. Jahrhunderts eine Ruine. Heute eignet sich Kronoberg perfekt für einen Ausflug, um ein paar entspannte Stunden auf einer Schweden Rundreise zu verbringen. Du kannst durch die Ruine spazieren, die Aussicht von den Wehrmauern genießen, oder beim Anbieter nebenan ein Ticket für eine Bootstour über den Helgasjön buchen.
Die Schlossruine Kronoberg findest du in der Stadt Växjö, am Ufer des Sees Helgasjön. An dieser Stelle siedelten Menschen bereits im 11. Jahrhundert. Damals lag der Ort an der alten Grenze zwischen Dänemark und Schweden. Växjö gehört zur schwedischen Provinz Småland, welche besonders bekannt für die Geschichten von Astrid Lindgren ist.
Weitere Sehenswürdigkeiten in und um Växjö
- Schloss Teleborg
- Runenstein am Dom von Växjö
Schweden Tipps für Provinz Östergötland: Am See Sommen
Nördlich an Småland grenzt die Provinz Östergötland mit ihren zahllosen Seen. Der Weg dorthin führt dich größtenteils durch Wälder und beschauliche kleine Dörfer. Solltest du noch keinen Elch in Schweden gesehen haben – die Chancen dafür sind ziemlich gering – lohnt es sich hier besonders, die Augen offen zu halten. Der See namens Sommen gilt als die Perle im Östergötland. Den Titel verdankt er dem klaren Wasser, den schönen Stränden und den über 200 idyllischen Inseln. Der Sommen hat eine Fläche von 130 km² und ist bis zu 53 Meter tief. Im kleinen Ort Malexander gibt es einen Campingplatz und das B&B „Fem rum och kök“. Sehenswert ist die Kirche und ein Muss ist die Bucht am Seeufer. Hier lädt ein langer Strand bei schönem Wetter zum Entspannen ein. Und wenn es zu warm wird, kannst du dich jederzeit im glasklaren Wasser abkühlen. Malexander am Sommen ist für mich der Inbegriff der Schwedenidylle, die ich jetzt, nach einem Besuch in 2008, schon zum zweiten Mal erleben darf. Selbst 12 Jahre später ist der Ort kaum verändert, obwohl er bei Touristen wie Einheimischen sehr beliebt ist.
Schweden Urlaub am Sommen: Aktivitäten und Übernachtung
- Angeln, rudern, wandern, entspannen !!
- Wandern im Tivedens Nationalpark
- Besuch der Insel Torpön im Sommen
- Höhlen erkunden im Trollegater Naturreservat
- Beeren und Pilze sammeln in den umgebenden Wäldern
- Besichtigung der Schlösser Ekenäs, Gripenberg, Visingsborg oder Bjärka-Säby
Die Hauptstadt Stockholm ist 280 km vom Sommen entfernt und immer einen Besuch am Wochenende wert. Hier findest du Tipps für einen Tagesausflug nach Stockholm.
Die Ostküste von Östergötland fasziniert mit den vorgelagerten Schären; tausende kleine Inseln, die man zB. mit dem Kajak erkunden kann. Hier solltest du mindestens 2-3 Tage für einplanen.
Der Göta Kanal ist ebenfalls einen Besuch wert. Er ist eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten in Schweden. 190 Kilometer ist er lang, und hat 58 Schleusen. 1810 war Baubeginn, 22 Jahre später wurde er eingeweiht. Der Göta Kanal verbindet die riesigen Seen Vänern und Vättern miteinander und schafft eine Verbindung zu den Schären an der Ostküste. Er ist „Schwedens Bauwerk des Jahrtausends“, das größte Bauvorhaben der schwedischen Geschichte.
Schweden Tipps für Provinz Dalarna: Abenteuer in Mittelschweden
Die Provinz Dalarna ist ein Paradies für Wanderer und Abenteuerlustige. Im Norden erstrecken sich bergige, dünn besiedelte Waldregionen. In diesen kannst du nach Herzenslust wandern und für Tage oder Wochen aus der Zivilisation verschwinden. In dieser teilweise noch unberührten Wildnis sind die Chancen größer, auf Elche, Wölfe oder Bären zu treffen. Von den geschätzten 3.000 Braubären Schwedens soll ein Großteil im Norden Dalarnas und in der Provinz Jämtland leben. Eine Sammlung an Wanderwegen findest du hier. Und auf den zahllosen Seen und Flüssen bieten sich genug Gelegenheiten zum paddeln.
Durch die üppigen Wälder ist Dalarna zu einem Zentrum der Holzindustrie geworden. Im 18. Jahrhundert (und wahrscheinlich auch weit davor) nutzten die Waldarbeiter kräftige Pferde für den Transport der gefällten Bäume. Dinge, die heute von Maschinen übernommen werden. Zur damaligen Zeit war das Pferd nicht wegzudenken. Daher erscheint es auch naheliegend, dass eben diese Waldarbeiter damit begannen, in ihrer Freizeit Pferde aus Holz zu schnitzen und diese ihren Kindern als Spielzeug zu schenken. Später und auch heute noch wurde das Dalapferd zum beliebtesten Souvenir Schwedens.
Die rote Farbe der typischen schwedischen Holzhäuser stammt ebenfalls aus der Provinz Dalarna, genau wie die Rock Band Mando Diao.
An den beiden sehenswerten Orten Storstupet & Helvetesfallet bekommst du einen kleinen Einblick in die wilde, wundervolle Natur Dalarnas. Die Anfahrt erfolgt über Schotterstraßen mit vielen Schlaglöchern, also vorsichtig fahren! Am Parkplatz findest du Informationstafeln. Der Weg zu den Aussichtspunkten ist einigermaßen ausgebaut, anfangs mit steilen Holzstufen. Im Wald kann man leicht die Spur verlieren, daher ist es hilfreich, sich an den roten Wegmarkierungen zu orientieren und darauf zu achten, dass du den Rückweg wieder findest. An der Brücke über dem Wasserfall angekommen, ist der Ort sensationell. Das Wasser rauscht direkt unter dir durch eine Schlucht und rundherum siehst Du nichts als den Fluss und scheinbar endlose Wälder.
Fulufjället Nationalpark in Dalarna
Der Nationalpark Fulufjället befindet sich im äußersten Westen von Dalarna, an der Grenze zu Norwegen. Fulufjället ist einer der größten Nationalparks in Schweden und bietet den Besuchern bis zu 140 Kilometer markierte Wanderwege. Der Park besteht aus verschiedenen Vegetationen. In der Ebene, wo sich auch das Besucherzentrum befindet, findest du viele Moore und Feuchtgebiete. Im Hochfjäll stehen noch Heidesträucher und Zwergbirken. 65 % des Nationalparks ist von Tundra bedeckt. Es gibt Braunbären, Biber, Elche und etliche andere Tiere. Als eines der Highlights des Fulufjället Nationalparks gilt der 125 Meter hohe Njupeskär, Schwedens höchster Wasserfall. Geöffnet ist der Park immer, aber bewirtschaftet nur von Juni bis September. Wanderwege, Karten und hilfreiche Informationen findest du auf der Homepage des Nationalparks.
Zum Njupeskär Wasserfall gelangst du über einen 3,9 Kilometer langen, gut ausgebauten Wanderweg. Am Ende des Weges musst du über Holztreppen absteigen, was das restliche Stück bis zum Wasserfall für Rollstuhlfahrer nicht erreichbar macht. Alle anderen Besucher können vom Aussichtspunkt unterhalb des Wasserfalls einen fantastischen Ausblick genießen und die Gischt auf der Haut spüren. Du benötigst für den Weg zum Njupeskär etwa 30 Minuten vom Besucherzentrum „Naturum“ aus, daher ist der Wasserfall meiner Meinung nach ein unbedingtes Muss bei einem Roadtrip durch Schweden.
Denselben Weg gehst du auch, wenn du den ältesten Baum der Welt besuchen möchtest. Am oberen Ende der Treppen zum Wasserfall Njupeskär wendest du dich allerdings nach rechts den Berg hinauf. Einige Zeit später solltest du die Augen offen halten. Vom Weg zweigt nach rechts ein unscheinbarer Trampelpfad ab. Es gibt keine Schilder oder sonstige Wegweiser. Wenn du Glück hast, triffst du andere Wanderer und kannst diese fragen. Ich möchte hier ganz bewusst keine Fotos von der Abzweigung oder dem Weg zeigen. Zu Zeiten von Instagram etc. werden so seltene Orte wie dieser leider gnadenlos von Touristenmassen überrannt. Old Tjikko gilt als der älteste Baum der Welt, sein Wurzelwerk zumindest ist 9.500 Jahre alt. Der Baum, welcher aktuell daraus erwächst, ist natürlich nicht so alt. Bei ihm geht man von vielleicht 300 Jahren aus. Alle interessanten Informationen zu Old Tjikko findest du auf der Wikipediaseite
Ich habe mich für eine geführte Tour entschieden, die der Nationalpark anbietet. Für eine Gebühr von 300 Kronen werden wir zu dritt von einer Schwedin geführt. Wir halten unterwegs oft an und bekommen die Vegetationszonen erklärt, lernen viel über die bis zu 400 Jahre alten Fichten, die entlang des Weges wachsen, sowie über die unterschiedlichen Moose und Farne. Unser Guide Lise vermittelt ihr umfangreiches Wissen super interessant und man merkt, wie sehr ihr dieser Job gefällt. Die Tour endet am Old Tjikko und dauert etwa drei Stunden. Du kannst entweder mit dem Guide zurück gehen, noch etwas bleiben oder auf eigene Faust zurück zum Naturum Besucherzentrum wandern. Ich entscheide mich dazu, alleine weiter zu gehen und den Wasserfall Njupeskär auch von oben zu sehen. Dieser Weg nennt sich „Jaktfalksleden“ und ist um einiges anspruchsvoller. Es geht oft über felsiges Terrain und du solltest besser etwas erfahrener im wandern auf steinigen Hochebenen sein. Gute Wanderschuhe, warme Kleidung sowie Regensachen sind ein Muss für diesen Trail! Außerdem solltest du dich orientieren können, denn nicht immer sind die roten Wegmarkierungen gut sichtbar. Ich finde den Weg teilweise nur, weil ich in einiger Entfernung anderen Wanderern folge, die offensichtlich ins Tal absteigen. Der Weg ist zwar anstrengender und länger, aber die Aussichten sind großartig. Kann ich nur empfehlen.
Weitere Sehenswürdigkeiten in der Provinz Dalarna
- Schloss Örebro
- Grannas A Olssons Hemslöjd in 79277 Nusnäs. Hier kannst Du bei der traditionellen Produktion der weltbekannten Dalapferde zuschauen und ein handgefertigtes Exemplar als Souvenir mit nach Hause nehmen
Schweden Tipps für Provinz Härjedalen: Bear Country
Über die Provinz Härjedalen kann ich dir nicht viel berichten, da ich nur einen Tag hier verbrachte. Sveg ist die größte Stadt und liegt angenehm nah am Sonfjället Nationalpark. Zwischen Dalarna im Süden, und dem einsamen Jämtland im Norden ist Härjedalen unter Schweden bekannt für Moschusochsen und die große Bärenpopulation. Moschusochsen fühlen sich hier vermutlich besonders wohl, da Härjedalen die höchstgelegene Provinz Schwedens ist. Daher befinden sich hier auch viele Skigebiete im Winter. Mit nur etwa 10.000 Einwohnern ist Härjedalen die am dünnsten besiedelte Provinz in Schweden. Was bedeutet, dass du hier die Natur oft ganz für dich hast.
Sonfjället Nationalpark in Härjedalen
Der 1909 gegründete Nationalpark ist nach dem Berg Sonfjället benannt, der sich majestätisch über die grüne Ebene erhebt und 1.247 Meter hoch ist. Sonfjället Nationalpark ist einer der Bekanntesten von Schwedens 30 Nationalparks. Sonfjället ist „Bear country“ und daher sehr beliebt bei Naturforschern und Wanderern. Laut der Mitarbeiter am Visitor Center sind die Bären extrem scheu, daher ist es sehr schwierig, sie zu sehen. Dennoch sollte man äußerste Vorsicht walten lassen, wenn man in einem Bärengebiet wandern geht!
Die Anfahrt zum Parkplatz in Nyvallen erfolgt über eine gewundene Schotterstraße mitten durch dichtes Waldgebiet. Zuerst verfahre ich mich und lande in Vemdalsskalet, wo ich kurz die Touristeninformation besuche. Auf der Straße 315 zwischen Vemdalen und Vemdalsskalet laufen Rentiere am Straßenrand entlang, und das anscheinend auch regelmäßig!
Vom Parkplatz Nyvallen gehen direkt mehrere Wanderwege ab. Da es regnet und sehr bewölkt ist, hüllt sich der Sonfjället in Wolken und ist nicht zu sehen. Daher wandere ich nur eine Weile auf einem schmalen Weg, der sich leicht bergauf windet. Nach einer Weile taucht eine Lichtung auf, wo es auch Sitzgelegenheiten gibt. Ein fantastischer Platz für eine Pause, um dabei die fantastische Aussicht zu genießen.
Schweden Tipps für Provinz Skåne: Im gemütlichen Westen von Schweden
Einige der Highlights in der Provinz Skåne habe ich bereits zu Beginn dieses Beitrags genannt. Zum Ende meiner Schweden Rundreise ist die Fahrt entlang der Küste und den westlichen Schären eigentlich ein Pflichtprogramm. Viele der kleinen Inseln sind per Brücke mit dem Festland verbunden und lohnen sich für einen Abstecher. Nach den langen Strecken durch endlose Wälder tut die Atmosphäre am Meer gut. Es geht ruhig und maritim entspannt zu in den westlichen Schären Schwedens. Sehenswert sind auf jeden Fall die beiden alten Festungen Carlstens Fästning und Bohus Fästning.
Der westlichste Punkt der Provinz Skåne ist der Kullaberg mit dem Leuchtturm Kullens fyr. Der Leuchtturm ist mit einer Feuerhöhe von 78 Metern nicht nur der höchste in ganz Schweden. Sein Licht ist das stärkste Leuchtfeuer in Skandinavien. Außerdem ist der Ort seit mindestens 800 Jahren mit einem Leuchtfeuer besetzt. Der Kullaberg ist ebenfalls durch das Buch „Die wunderbare Reise des Nils Holgersson mit den Wildgänsen*“ bekannt.
Anreise und Abreise für eine Schweden Rundreise
Bei einem Roadtrip in Schweden reisen die meisten Besucher mit dem eigenen oder einem gemieteten Fahrzeug an. Im Sommer 2020 ist die kürzeste Fährverbindung von (Rügen) Sassnitz nach Trelleborg nicht verfügbar. Die Strecke wird voraussichtlich auch nicht mehr ins Programm der Fährunternehmen aufgenommen.
Ich entscheide mich daher für die Fährstrecke von Rostock nach Trelleborg°. Um 15:10 Uhr legt die M/S Skåne in Rostock ab und kommt nach einer Fahrzeit von sechs Stunden in Trelleborg an. Was noch genug Zeit erlaubt, in der vorgebuchten Unterkunft einzuchecken und noch bei Tageslicht ein wenig die Stadt zu erkunden. Für die Überfahrt einer Person mit kleinem Pkw habe ich bei Stena Line 255 EUR bezahlt. Eine weitere Fährverbindung führt von Kiel nach Göteborg°.
Auf dem Rückweg nach Deutschland nutze ich die Öresundbrücke, die das schwedische Malmö mit der dänischen Hauptstadt Kopenhagen verbindet. Die Einweg-Nutzung dieser gigantischen Brücke kostet 63 EUR. Von Kopenhagen geht es über die Autobahnen E20 und E47 nach Rødbyhavn. Hier fährt man direkt auf die Fähre nach Puttgarden auf der Insel Fehmarn und ist somit wieder in Deutschland angekommen. Die Überfahrt dauert ca. 45 Minuten und kostet vor Ort 112 EUR. Die Fähre von Scandlines fährt zur Hauptsaison alle 30 Minuten und du musst nicht vorbuchen. Falls du noch mehr Zeit hast, lohnt sich eine Erkundungstour der dänischen Region Lolland, in der Rødbyhavn liegt.
Da ich während meines Roadtrips komplett flexibel bleiben will, buche ich nur wenige Unterkünfte vor und lasse den Rückweg völlig offen. Der Weg über die Brücke und das kleine Stück nach Fehmarn ist zwar günstiger als der Hinweg mit der Stena Line, aber wenn man Hin und zurück zusammen bucht, gibt es meistens einen günstigeren Kombipreis! Es lohnt sich auf jeden Fall ein Preisvergleich, wenn du feste Daten einhalten willst. Bei einer spontanen oder flexiblen Planung würde ich immer dazu raten, einfach an der Fähre aufzutauchen. Im Normalfall findet sich immer ein Platz und falls nicht kommt die nächste Fähre ja schon in Kürze.
Für mehr Tipps zur An- und Abreise nach Schweden empfehle ich dir den Beitrag „Auf dem Landweg von Deutschland nach Norwegen“ von Tanja.
Mit dem Wohnmobil durch Schweden
Das skandinavische Land ist ebenfalls ein sehr beliebtes Reiseziel für Campingfreunde. Zeltcamper, Wohnmobil- und Wohnwagenreisende erfreuen sich Jahr für Jahr ander wundervollen und teils einsamen Naturlandschaft.
Du findest fast überall einen Ort zum übernachten, denn vielerorts gibt es schöne und teils naturnahe Stell- oder Campingplätze. Außerdem erlaubt das Jedermannsrecht in Schweden den Zeltcampern wild zu campen. Du darfst nur nicht die Natur schädigen oder Landbesitzer stören. Das „Allemannsrätt“ ist quasi das Recht auf Zugang zur Natur. Eine wundervolle Idee, die so perfekt in dieses Land passt, das so viel prächtige Naturschönheit zu bieten hat.
Falls du richtig viel Zeit für deine Reise hast, oder besonders viel sehen möchtest, kannst du auch gut eine kombinierte Reise machen und zusätzlich Norwegen besuchen. Jedoch würde ich die Reiseziele auf jeden Fall einzeln empfehlen, um jedes Land ausgiebig zu erkunden. Hier findest du Erfahrungen und Tipps für eine Reise mit dem Wohnmobil in Norwegen.
Auch für eine Anreise oder auch die Rückreise mit dem Wohnmobil bieten sich eine Fahrt mit der Fähre° oder auch der Landweg an. Welchen Weg du wählst würde ich unter anderem von der Reisedauer abhängig machen.
Meine Meinung zum Roadtrip durch Schweden
Die Anreise mit der Fähre nach Schweden ist sehr praktisch. Die Entfernungen zwischen zwei Orten können in Schweden riesig sein. Hinzu kommen viele Geschwindigkeitsbegrenzungen (und Kontrollen!!) auf gerader Strecke. Hinzu kommt, dass die Straßen oft sehr schmal oder so gewunden sind, dass man einfach nicht schnell fahren kann. Teilweise benötigst du für eine Strecke von 100 Kilometern mehr als zwei Stunden. Wenn du das weißt und dich darauf einlässt, ist die Fahrerei auf einer Schweden Rundreise ein Traum.
Die endlosen Wälder, die vielen Flüsse und Seen, Berge und kleine Dörfer – alles zusammen ergibt dieses bekannte Bild vom wunderschönen Schweden. Ich frage mich während der Fahrt oft, warum man überhaupt nach Alaska oder Kanada reisen sollte, wenn man fast die gleiche Landschaft auch hier in Europa haben kann. Übrigens habe ich überall stets vollen Handyempfang und kann problemlos navigieren, oder unterwegs nach der nächsten Unterkunft, Tankstelle oder Restaurant suchen. Ein Roadtrip durch Schweden kann ich Naturliebhabern empfehlen und allen, die sich nach Ruhe und Abgeschiedenheit sehnen.
Hast du schon eine Schweden Rundreise gemacht? Wie sind deine Erfahrungen?
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Ein wirklich toller Bericht. Wir haben auch den Fulufjället Nationalpark besucht und waren sehr beeindruckt. Leider haben wir in ganz Schweden außer Fuchs und Reh keine Tiere beobachten können. Gibt es in Schweden wirklich Elche? ;)
VG Pascal von viercampen.de
Nein, in Schweden gibt es keinen einzigen Elch, aber dafür anscheinend Tiger ;)
Freut mich auf jeden Fall, dass euch der Fulufjället gefallen hat. Ich fand´s dort auch richtig schön. Einen Fuchs würde ich da oben auch gerne mal sehen, da hattet ihr ja richtig Glück! Eure Fotos sehen nach einer echt tollen Reise aus.
VG, Stefan
Hallo Stefan, das ist wirklich ein toller Beitrag! Ich dank dir, dass du deine Erlebnisse so anschaulich festhältst! Ich bekomme direkt Fernweh und würde so gerne mal wieder einen Kurzurlaub in die Berge Österreichs machen. Bis dahin lese ich einfach deinen Blog und schwelge in Erinnerungen. Ganz Liebe Grüße! (www.mondihotels.com)
Vielen Dank für das Lob, liebe Linda. Das gebe ich natürlich auch an Tanja weiter, da es ja Ihr Blog ist und die meisten Beiträge von Ihr sind. Wir freuen uns, dass Dir die Berichte gefallen und hoffen, dass Du noch viel Spaß auf dem Blog hast. Bei Fragen immer gerne her damit ;)
LG, Stefan
Wenn es aufgrund von Corona denn geht, soll es bei mir diesen Sommer auch wieder mit dem Camper nach Skandinavien gehen und ich bin daher immer auf der Suche nach Tipps. Vielen Dank dafür. Werde mir einiges davon merken.
Liebe Grüße von Sina
Na dann wünsche ich Dir viel Spaß im Hohen Norden ! Und drücke die Daumen, dass es klappt. Lass uns gerne danach mal wissen, ob Du einen der vorgeschlagenen Orte besucht hast.
LG, Stefan
Ah, schön wieder mal von Stefan zu lesen :)
So ein toller, ausführlicher Beitrag – den merke ich mir gleich mal vor, falls ich mal eine Schweden Rundreise mache.
Lg Sabrina
Danke für die lieben Worte, Sabi. In Schweden ist zwar nicht viel mit hohen Bergen, aber schön ist es da auf jeden Fall. Und zur Not kann man ja rüber nach Norwegen ;) Also, irgendwann mal wieder hoffentlich. Aktuell eher nicht so.
LG, Stefan
Hey!
Kann ich gleich mit Malmö verbinden! Super! Eine Karte zur Übersicht wäre noch toll!
Viele Grüße
Anja
Hallo Anja,
vielen Dank für die tolle Idee, das werde ich mal auf meine To-Do-Liste setzen, danke für die Anregung!
Liebe Grüße,
Tanja