USA Südwesten • Tag 16-17 • Unser Besuch im Joshua Tree National Park
Reisedatum: 1. & 2.05.2018
Wir lassen Las Vegas hinter uns und machen uns auf den Weg Richtung Joshua Tree National Park. Dieser Park ist Neuland für uns und wir sind schon ganz gespannt und freuen uns drauf.
Las Vegas ➝ Joshua Tree National Park
Dienstag, 01.05.2018
Heute heißt es schon wieder Abschied nehmen von Las Vegas. Nachdem wir noch einmal die Annehmlichkeiten des Hotels in Anspruch genommen haben, machen wir uns um kurz vor Elf auf den Weg. Das Wetter ist heute sehr unbeständig: Es ist relativ kalt und regnet immer wieder. Der blaue Himmel kommt nur selten zum Vorschein.
Nachdem wir eine Weile über die unspektakuläre Interstate 15 gefahren sind, biegen wir auf eine einsame Landstraße ab. Die Fahrt führt uns an den Celso Sand Dunes vorbei, die in der Ferne zu sehen sind. Diese lassen wir allerdings rechts liegen und fahren weiter. Die Straße ist durchweg geteert und gut zu fahren, wenn die Fahrt auch einer leichten Achterbahn gleicht, denn es geht über so einige Hügel auf und ab.
Die weitere Fahrt ist sehr eintönig, wir fahren sage und schreibe 1,5 Stunden und sehen kein einziges Haus oder Gebäude weit und breit. Nur vereinzelt kommen uns Fahrzeuge entgegen, lediglich zwei davon sind Wohnmobile. Es ist unglaublich beeindruckend, hier ist wirklich absolut nichts. Dann kommt ein Dörflein mit vier Häusern und einem modernen Visitor Center. Das Dorf gleicht eher einer Geisterstadt, denn es sieht sehr verlassen aus. Dann folgt wieder lange nichts.
Wir wechseln die Straße und fahre und fahren. Gegen Mittag legen wir an einem Aussichtspunkt eine Mittagspause ein. Man blickt von hier aus auf eine interessante Felsansammlung. Nach einem schnellen Mittagessen fahren wir weiter. Kurz bevor wir am Nachmittag unseren vorab reservierten Platz auf dem Indian Cove Campground erreichen, kommen wir durch kleine Örtchen, wo sich das Leben wohl eher im Haus abspielt, als auf der Straße. Die Landschaft entlang der etwa 5 Kilometer langen Stichstraße zum Campingplatz ist beeindruckend.
Der Campingplatz ist einer der wenigen auf unserer Reise, den wir vorab reserviert haben. Von der Auslastung her wär eine Reservierung nicht nötig gewesen. Hier kreuzen sich jedoch die Routen von uns und unseren Bloggerkollegen Kerstin und Klaus von Willkommen Fernweh. Die ebenfalls mit ihrer kleinen Tochter ihre Elternzeit im Wohnmobil im Westen Amerikas verbinden.
Auf dem Indian Cove Campground bot es sich an, direkt zwei Sites nebeneinander zu reservieren. Die Sonne scheint, jedoch ist es heute leider sehr frisch. Maximal 15 Grad und es weht ein kalter Wind. Wir genießen ein paar Minuten die Sonnenstrahlen auf den dicken Steinen. Riesige Felsen säumen unseren Stellplatz und bieten ein tolles Bild. Klettern ist übrigens erlaubt. Hier lässt es sich gut aushalten. Schade, dass das Wetter heute nicht so richtig mitspielt.
Bereits zwanzig Minuten später treffen Kerstin und Klaus ein. Nachdem sie eingeparkt haben, gibt es ein herzliches Hallo und Willkommen. Bisher kannten wir uns nur virtuell. Leider macht uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung, so dass wir abends nicht zusammen draußen sitzen können. Aber Zeit zum Quatschen finden wir dennoch.
Nach dem Abendessen begutachten wir gegenseitig unsere rollenden Urlaubsunterkünfte. Das 25ft RV mit Slideout am Bett von Road Bear RV lässt sich absolut sehen und wirkt auf den ersten Blick um einiges geräumiger, als unser Wohnmobil. Die Kinder sind früh müde und so verabschieden wir uns bald. Obwohl wir am Tag nicht viel gemacht haben, sind auch wir müde und gehen früh schlafen. Solche monotonen Fahrtage können durchaus anstrengend sein.
Gefahrene Strecke: 307 Kilometer
Übernachtung:
Indian Cove Campground
Site: #48
Kosten: $20
Nächster Tag im Joshua Tree National Park
Mittwoch, 02.05.2018
Da für heute keine lange Etappe geplant ist, lassen wir es langsam angehen. Kerstin und Klaus verabschieden sich kurz vor unserer Abfahrt. Wir werden sie wenig später zufällig im riesigen Walmart Supercenter wieder treffen. Denn genau hier hin führt uns die Reise und das Auffüllen der Vorräte steht auf dem Programm. Adresse vom Walmart: 58501 Twentynine Palms Highway, Yucca Valley Anschließend, bevor es in den Joshua Tree National Park geht, tanken wir noch einmal voll – was eine sehr gute Idee ist, wie wir im Nachhinein feststellen. Deshalb auch unser Tipp:
Gegen Mittag heißt es dann aber wirklich: Joshua Tree National Park, wir kommen. Leider ist es auch heute relativ frisch und es gibt immer wieder vereinzelte Regenschauer. Wie auch gerade jetzt, als wir die ersten Meter durch den Park fahren.
Den Namen trägt der Park übrigens durch den „Joshua Tree“. Die im Deutschen bezeichnete Josua-Palmlilie ist ein Agavengewächs. Es wächst überwiegend im Joshua Tree National Park und der Mojave Wüste. Die Bäume können bis zu 15 Meter hoch wachsen und ziemlich alt werden.
Dies ist ein sehr interessanter Baum und bietet uns eine gelungene Abwechslung zu den roten Felsen und Steinen in den letzten Wochen. Auch hier im Park gibt es interessante, sehenswerte Steinformationen, allerdings sind diese weiß bis beige und zum größten Teil abgerundet und weniger schroff. Sie liegen eher elegant im Park verstreut, ragen empor oder sind aufgetürmt.
Das Wetter lädt gerade nicht zu Spaziergängen oder Wanderungen ein und so fahren wir sehr motiviert aufgrund unserer relativ frühen Ankunftszeit den ersten Campingplatz an.
Auf der Fahrt über den Hidden Valley Campground haben wir uns nicht nur einmal Camperneulinge vorgestellt, die gerade in L.A. das Wohnmobil übernommen haben und hier den ersten richtigen Stopp einlegen. Die Ärmsten müssen völlig überfordert sein.
Wir verlassen den Campingplatz also wieder, da hier für uns kein freier Platz in Frage kam. Es gibt ja noch weitere Plätze im Park. Wir fahren ein Stück durch den Park und der nächste Campingplatz folgt bereits wenige Meilen später.
Der nächste Platz ist der bekannte und reservierbare Jumbo Rocks Campground. Hier gibt es 124 Stellplätze und als wir den Campingplatz befahren wollen, steht ein Schild mit „reservation required“ – also brauchen wir ohne Reservierung gar nicht erst auf den Platz fahren und wenden. Ich hatte schon vorher gelesen, dass die Campingplätze im Joshua Tree National Park sehr beliebt sind, jedoch hätten wir nicht damit gerechnet, dass es unter der Woche mittags schon weitestgehend voll ist. Außer einem einzigen Stellplatz kam bisher nichts für uns in Frage.
Also heißt es weiterfahren, ein paar Plätze stehen noch zur Auswahl. Immerhin bessert sich das Wetter, je weiter wir fahren. Am Belle Campground (18 Sites) steht ebenfalls ein Schild mit „Campground full“ und so fahren wir auch hier weiter. Der Vorteil ist, dass wir erst Mittag haben. Wenn wir also keinen Platz finden sollten ist das schade, aber kein Weltuntergang, denn wir haben genügend Zeit weiterzufahren.
Auf dem nächsten Campingplatz haben wir Glück. Der White Tank Campground hat mit seinen insgesamt nur 15 Plätzen noch drei Stellplätze frei. Wir entscheiden uns für den vorletzten, der zwar auch ordentlich schräg ist, aber wirklich schön gelegen und weit von der Straße entfernt ist. Direkt links von uns liegt ein Wendehammer, denn auf dem Campingplatz startet der kurze Arch Rock Trail. Zum Glück wird dieser nicht ganz so doll besucht.
Nach dem Mittagessen und einem Schläfchen ist das Wetter wieder freundlich und wir gehen den 0,5 Meilen (0,8 Kilometer) langen Arch Rock Nature Trail. Da es bergauf und bergab und über Steine geht, kommt Milana in die Manduca. Die Mitnahme des Kinderwagens ist nicht wirklich möglich. Der Trail ist sehr kurzweilig und unglaublich interessant. Es gibt unterschiedliche, sehenswerte Felsformationen. Unter anderem gibt es einen ausgehölten Stein in Form eines Bogens, der dem Weg seinen Namen gibt. Interessant ist auch, dass wir bereits nach wenigen Schritten den Campingplatz nicht mehr sehen. Wer also abseits des Weges laufen möchte – was absolut nicht empfohlen wird – sollte aufpassen, dass er nicht die Orientierung verliert. Verlaufen kann man sich hier schnell.
Zurück am Wohnmobil legen wir die neu gekaufte Picknickdecke und die Stühle raus, so dass wir eine Weile die Sonne genießen und Milana eine Runde spielen kann. Etwas später machen wir das Feuer an. Abends ist es ja leider immer zu kalt, um draußen zu sitzen. Wobei hier in der Wüste auch nicht gerade mein bevorzugter Aussenplatz bei Dunkelheit wäre. Da geistern mit einfach zu viele Schlangen im Kopf herum.
Während Milana zu Abend isst und ich sie bettfertig mache, grillt Christian das Fleisch für unsere Cheeseburger, die äußerst lecker schmecken. Inzwischen ist es ordentlich kalt geworden und gegen Zehn verschwinden auch wir im Bett. Morgen geht es weiter Richtung Süden.
Gefahrene Strecke: 90 Kilometer
Übernachtung:
White Tank Campground
Site: #13
Kosten: $15 (Self Registration)
100% First-come, first-serve Platz
Hallo Tanja,
ich habe erst jetzt deinen Beitrag entdeckt, wo du ja auch unser Treffen beschreibst und der schöne Erinnerungen weckt. :)
Wir hatten übrigens Glück, waren etwas vor euch am Hidden Valley Campground und konnten dort eine Site für zwei Nächte ergattern, die schön lag und wo wir sogar mit unserem 26 Fuß Motorhome bleiben konnten. Uns hat es dort prima gefallen, v.a. auch die Möglichkeit, zu Fuß das wunderschöne Hidden Valley zu erkunden und für andere Touren den Shuttle Bus zu nehmen, war sehr lohnenswert.
Wir wollen darüber auch noch einen eigenen Beitrag schreiben, hoffentlich kommen wir bald mal dazu…
Liebe Grüße!
Hi Klaus,
ja wir haben das mit den Campingplätzen irgendwie unterschätzt. Bei der Anzahl und einer Ankunft vor Mittag haben wir uns einfach zu sicher gefühlt, dass wir noch einen zentralen Platz finden. Euch haben wir sogar noch gesehen, das Plätzchen war wirklich nett. Da hattet ihr Glück, war eines der letzten ;) Genau das Zentrale hat uns leider gefehlt, daher haben wir von dem Park ansich nicht sehr viel gesehen und waren deshalb auch eher nicht so positiv überrascht, wie von anderen Orten auf unserer Reise. Wobei unser Campingplatz auch wirklich sehr schön war, nur eben leider nicht zentral.
Bin auf euren Bericht gespannt, was ihr dort so gemacht habt.
Liebe Grüße,
Tanja