USA Südwesten • Tag 2 • Späte Ankunft am Lake Pleasant
Reisedatum: 17.04.2018
Der erste Reisetag beginnt: Nach den nötigen Formalitäten und dem Auspacken steht der Ersteinkauf für unsere Wohnmobilreise auf dem Plan. Anschließend geht es auf eine unerwartet lange Suche nach einem Campingplatz.
Phönix ➝ Lake Pleasant (Morristown)
Unsere erste Nacht im rollenden Gefährt endet früh. Dank Jetlag sind wir alle um vier Uhr wach. Die Nacht war sehr unruhig, denn blöder Weise haben wir Milanas Lieblingsteddy beim Ausräumen des Autos gestern verlegt. Diesen finden wir erst Mittags im zusammengeklappten Kinderwagen wieder. Wir bleiben noch eine Stunde liegen, bevor wir aufstehen und ein paar mitgebrachte Snacks vertilgen.
Vor dem Auspacken testen wir alle Funktionen im Wohnmobil – sowohl innen, als auch außen. Es ist alles sehr sauber, funktioniert alles, bis auf die Dusche, die bekommen wir nicht an und die Steckdosen im „Wohnraum“ geben ebenfalls keinen Ton von sich, was sie tun sollten, da das Wohnmobil am Strom angeschlossen ist. Da wir diese „Probleme“ erst geklärt haben wollen, packen wir zunächst nur das Nötigste aus und sortieren hin und her, so dass wir die Sachen später schneller einräumen können. Der Vorteil an den amerikanischen Wohnmobilen ist, dass man ohne Ende Stauraum hat.
So vertreiben wir uns unsere Zeit mit Spaziergängen im Gewerbegebiet und nochmals einem kurzen Schläfchen, eh wir gegen kurz vor Neun von unserer Vermieterin zum Frühstück begrüßt werden. Der Kaffee tut gut und auch der Magen kann gerade gut etwas vertragen.
Anschließend gehen wir gemeinsam einmal um das Fahrzeug und werfen auch einen Blick hinein. Die Steckdosen funktionieren jetzt, wo der Hauptschalter an ist und auch der kleine fehlende Handgriff an der Dusche wird uns erklärt, so dass es hier ebenfalls kein Problem mehr gibt.
Trotz dass es unsere xte Wohnmobilübernahme ist und alles im Schnelldurchgang abläuft, dauert es seine Zeit. (Hier findest du unsere Tipps inklusive Checkliste für die Camperübernahme) Im Anschluss folgen die schriftlichen Formalitäten und kurz vor Mittag kann es dann endlich an das Auspacken und Einräumen gehen. Christian geht währenddessen mit Milana im Kinderwagen eine Runde spazieren. Zwei Koffer sind relativ zügig ausgepackt, den Backpackerrucksack verschiebe ich auf später. Auch die technischen Sachen und das weitere Handgepäck finden schnell einen Platz. Der Kindersitz wird befestigt und wir verabschieden uns von unserer Vermieterin, so dass es endlich losgehen kann.
Gegen kurz vor Eins verlassen wir das Gelände von Phönix Motorhomes und fahren den ersten Walmart an, um den Ersteinkauf hinter uns zu bringen. (Adresse: Walmart Supercenter, 5010 N 95th Ave, Glendale, AZ 85305, USA)
Nach einem kurzen Mittagessen für Milana stürmen wir mit zwei Einkaufswagen und unserer Einkaufsliste für den Wohnmobil – Ersteinkauf bewaffnet den Walmart. Wieder einmal wissen wir, wieso wir den Ersteinkauf so elendig langatmig in Erinnerung haben. Es dauert wirklich Stunden. Nach 1,5 Stunden sind wir passend zu Milanas Geduldsende fertig und sehen zu, dass wir die Einkäufe verstaut bekommen.
Inzwischen haben wir nur noch wenig Lust jetzt noch nach Phönix rein zufahren und so beschließen wir direkt einen Campingplatz zu suchen. Zur Auswahl stehen der Lake Pleasant im Norden und ein National Forest im Osten. Wir entscheiden uns für den Osten und bahnen uns bei 26 Grad und strahlendem Sonnenschein einen Weg durch den relativ dichten Stadtverkehr.
Milana ist noch etwas Jetlag geplagt und hat keine Lust zu fahren. Wir fahren kurz ab und ich setze mich zu ihr nach hinten. Leider ist aufgrund des Alkovens die Sicht eingeschränkt, so dass ich nur aus den seitlichen Fenstern schauen kann. Das ist in einigen Wohnmobilen besser gelöst, in unserem Advanturer leider nicht.
Der Sitzwechsel wird auch auf der weiteren Reise immer mal wieder vorkommen. Es gibt Tage, wo ich die meiste Zeit vorne sitze und (besonders in der ersten Zeit) Tage, wo ich überwiegend hinten sitze. Wie schon auf dem Roadtrip mit Baby – sind auch jetzt auf der Reise mit Kleinkind Lanyards unerlässlich. Drei bis vier sind am Kindersitz befestigt: Teddy, Schnuller, Music Man und manchmal ihre Flasche. Einfach unglaublich praktisch, so kann sie sich ranziehen, was sie gerade haben möchte.
Aber weiter auf der Fahrt Richtung Osten. Im Tonto National Forest angekommen, haben wir nach einigen Meilen, den sehr schön gelegenen Campingplatz „Coon Bluffs“ erreicht. Leider ist das Gate geschlossen und ein Schild weist daraufhin, dass hier das Übernachten nur von freitags bis sonntags gestattet ist. Wieso auch immer. Die Notiz fehlte leider auf der Seite, wo wir den Campingplatz entdeckt hatten und ist uns auch bei der sonstigen Recherche nicht untergekommen. Na super, das heißt aber für uns umplanen und einen neuen Übernachtungsplatz suchen.
Da hier keine weiteren Campingplätze in der Nähe sind, beschließen wir doch noch zum Lake Pleasant zu fahren. Da dies eine ordentliche Strecke ist, entscheiden wir bereits jetzt schweren Herzens, dass wir den Besuch von Phönix und Scottsdale morgen weglassen werden. Nach dem unverhofft langen Fahrtag heute, haben wir keine Lust morgen noch einmal durch die ganze Stadt zurückzumüssen. So haben wir einen, oder besser gesagt zwei Gründe, um irgendwann mal wiederzukommen.
Gesagt getan, bei eintretender Dämmerung erreichen wir schließlich gegen 19 Uhr mit schlafendem Kind den Lake Pleasant Regional Park. Die Einfahrt ist um diese Uhrzeit natürlich nicht mehr besetzt und wir versuchen aus der Self Registration schlau zu werden. Ist ja nicht unser erstes Mal, jedoch muss ich zugeben entweder sind wir aus der Übung oder es ist wirklich so kompliziert.
Die Regelung erscheint uns in diesem Park etwas kompliziert, da es verschiedene Campingplätze gibt. Diese sind an der Einfahrt auf der Tafel allerdings nicht benannt, sondern es steht lediglich Developed, Semi-Developed und Shoreline – mit den jeweiligen Preisen – geschrieben. Bei der Einfahrt auf die jeweiligen Campingplätze ist jedoch leider nicht angegeben, um welchen Platz es sich handelt.
Wir fahren den letzten an, der mit Fullhookup ausgestattet zu sein scheint. Die Anschlüsse brauchen wir nicht und außerdem ist kaum noch ein Platz frei. Also fahren wir den nächsten an. Wir vermuten, dass dieser zur mittleren Ausstattung zählt, also Semi-Developed, denn es gibt eine überdachte Picknickbank und einen Firepit. Man steht sehr einfach, aber nett. Eigentlich genau so, wie wir es mögen. Hier finden wir einen netten Platz und da wir kein Lust haben weiterzusuchen, nehmen wir diesen direkt. So füllen wir den mitgenommenen Self – Registration – Umschlag aus und fahren zurück zum Eingang, um den Umschlag mit Gebühr einzuwerfen. Leider gibt es keine Fee-Station zum Einwerfen des Umschlags auf den einzelnen Campingplätzen, sondern nur vorne am Eingang. Umständlich, wenn man eh schon zu später Uhrzeit eintrifft, zumal man seine Nachbar so gleich doppelt stört, aber nicht zu ändern.
Auf der Rückfahrt zum Stellplatz kommen uns drei Esel entgegen. Milana verschläft das Treffen leider. Auch auf dem Rückweg können wir keinen Weg zu den einfachen, günstigeren Shoreline Stellplätzen finden. An allen Einfahrten steht immer „No Shoreline Access“.
Immerhin scheinen es nicht nur wir kompliziert zu finden, denn der Ranger, der am nächsten Morgen die Kontrollrunde macht, fragt zur Sicherheit noch einmal, ob wir wussten wieviel wir zu zahlen haben. Wir wurden dann mit der mittleren Kategorie und den $22 zum Glück bestätigt. Wer zu regulären Öffnungszeiten anreist steht natürlich nicht vor dem Problem, da jemand vor Ort sitzt und die Besucher genau dort hinschickt, wo sie hinwollen – sofern noch Plätze frei sind.
Nachdem Christian in der Dunkelheit eingeparkt hat, schmieren wir schnell ein paar Toast und wecken Milana, damit sie noch kurz etwas isst. Anschließend machen wir uns direkt bettfertig und fallen hundemüde in das Bett.
Gefahrene Strecke: 216 Kilometer
Übernachtung:
Desert Tortoise Campground
Lake Pleasant Regional Park
GPS: +33.859588,-112.306874
$22 – Ohne Service
Stellplatz: 130