USA Südwesten • Tag 12 • Wasserspaß und Kakteen in der Wüste
Reisedatum: 27.04.2018
Wir nehmen Abschied vom Zion National Park und erleben den heißesten Tag unserer Reise. Neben Wasserspaß in St. George, besuchen wir den Red Hills Desert Garden Park und übernachten auf einem traumhaften Platz am Virgin River.
Springdale (Zion National Park) ➝ St. George
Nachdem wir gestern entschieden haben, heute keine weitere Nacht im Zion National Park zu verbringen, haben wir heute Zeit. So schlafen wir das erste Mal auf dieser Reise so richtig schön aus, frühstücken in Ruhe, nutzen das gute WLan, entlassen Abwasser und füllen Frischwasser auf. Erst gegen halb Zwölf – eine halbe Stunde vor maximaler Checkout-Zeit – verlassen wir den Campingplatz.
So langsam geht es Richtung Las Vegas, wo wir in drei Tagen ein Hotelzimmer reserviert haben. Aber zunächst bleiben wir in der Natur und werden Neuland entdecken. Wir fahren durch Springdale, wo die Hauptstraße zur Zeit leider nur aus Baustelle besteht und fahren Richtung Interstate.
Etwa 20 Kilometer vom Eingang des Nationalparks entfernt kommen wir am privaten Zion River Resort Campground vorbei. Die Sites sehen von der Straße aus äußerst einladend aus und der Kinderspielplatz ebenfalls. Wer also auf den Komfort des Springdale-Shuttles verzichten kann und sein Fahrzeug am Visitor Center parken möchte, der findet hier sicher eine nettere Alternative zum Zion Canyon Campground.
Etwa 5 Kilometer weiter, folgt auf der linken Seite ein Wildcampingspot, der auf BLM Land liegt. Bei unserer Fahrt stehen hier einige Camper auf der gesamten Fläche verteilt.
Die weitere Fahrt bis zur Interstate führt durch eine Ortschaft, wo alle Straßen/Courts identisch aussehen. Ich finde die Atmosphäre hier in der trockenen Wüste, ohne einen Hauch von saftigen Grün sehr bedrückend. Leben könnte ich hier nicht. Einzig die Nähe zum Zion macht die Gegend attraktiv. Wenig später biegen wir auch schon auf die Interstate ein.
Die ersten Kilometer sind unspektakulär, interessant wird es wieder nach der Stadt St. George. Hier windet sich die Autobahn zwischen Hügeln und Felsen hindurch, rechts und links wachsen Kakteen.
Kurzer Abstecher zum Campingplatz
Ganz grob 20 Kilometer hinter St. George verlassen wir die Interstate und biegen zum Virgin River Canyon Campground ab. Hinter einem Hügel liegt dieser nicht weit entfernt, aber sehr schön angelegt. Grob 70 Plätze gibt es zum Übernachten, dazu noch viele nette Day-Use Sites auf einem benachbarten Loop.
Der Campingplatz liegt oberhalb vom Virgin River und die Stellplätze liegen teils angenehm weit voneinander entfernt. Es gibt sowohl kürzere Stellplätze für Zeltcamper, als auch längere für Wohnmobile. Die ein oder anderen Camper haben sich schon eingefunden, aber wir haben noch relativ freie Platzwahl und finden einen sehr schönen Platz mit Blick auf die Hügelkette und – wenn wir ein paar Schritte nach vorne gehen – mit Blick auf den unter uns liegenden Fluss. Von der Day-Use-Area gibt es übrigens einen Zugang zum Fluss.
Wir bringen die Self-Registration hinter uns und während Christian den Umschlag zum Registration-Point bringt, kümmere ich mich um das Mittagessen. Es ist heute tierisch warm und die Sonne knallt vom Himmel. Da der einfache Platz keinen Stromanschluss bietet, müssen wir auf die Klimaanlage verzichten.
Ein Kurzbesuch in St. George
Nach dem Essen beschließen wir noch einmal zurück nach St. George zu fahren und so machen wir uns gegen Zwei auf den Weg. Tanken, im Walmart abkühlen und einkaufen und dann zu einem Stadtpark im Zentrum, dem St George Splash Pad. (Adresse: 50 S Main St, St. George, UT 84770) Heute ist Freitag, tolles Wetter und dementsprechend viel ist in dem (kostenlosen) Wasserpark los. Wir finden einen Parkplatz auf einem Seitenstreifen in einer Parallelstraße, ziehen Milana eine Schwimmpampers und Kurzarm-Body an und schon kann es losgehen.
Die Kinder jeden Alters spritzen, spielen und planschen in dem kühlen Nass. Mütter und Väter sitzen rings herum oder spazieren mit durch das Wasser und kühlen die Füße ab. Wirklich genau die richtige Aktivität bei den Temperaturen. Es stehen einige Bänke und Stühle unter einer Überdachung. Ich gehe mit Milana in das Wasser. Diese muss sich erst dran gewöhnen, findet aber sehr schnell Gefallen an dem nassen Spaß.
Es gibt sowohl eine Art (künstlichen) Bachlauf mit kleinem Wasserfall, als auch einen Splash Park in der Nähe. Der Bachlauf gefällt Milana besser, so dass wir uns überwiegend hier aufhalten. Ältere Kinder werden vermutlich den Splash Park bevorzugen.
Zu Besuch im Red Hills Desert Garden Park
Etwa 1,5 Stunden später ist es nicht mehr ganz so heiss und wir fahren den Hügel von St. George hinauf, in den Red Hills Desert Garden Park. Hier gibt es leider nur Autoparkplätze, aber der Bordstein ist nicht so hoch und es ist nicht viel los, so dass wir rückwärts, überstehend einparken können.
Mit dem Kinderwagen spazieren wir durch den kleinen Park. Dieser ist wunderschön angelegt und wortwörtlich eine kleine, grüne Oase über der Stadt. Es gibt viele blühende Blumen, Kakteen jeglicher Art und einen plätschernden Bachlauf, der durch den Desert Park verläuft.
Selbst Milana gefällt es und sie quengelt kein bisschen. Der kurzweilige Spaziergang dauert ungefähr eine halbe Stunde und es gibt viel zu sehen und entdecken. Am Ende gibt es sogar noch einen kleinen Slot-Canyon mit Fensterscheiben im Wasser, so dass die Fische beobachtet werden können. Außerdem gibt es immer wieder überdachte Schattenplätze.
Ein schöner Platz zum Übernachten
Nach dem Rundweg fahren wir zurück auf den Campingplatz und lassen den etwa 35 Grad heißen Tag in Ruhe ausklingen. Oder sagen wir besser im Gebrumme ausklingen, denn unser Nachbar hat kontinuierlich seinen Generator in Betrieb, was sich ungefähr wir Rasenmähen anhört. Erst gegen Acht hört das Brummen neben uns auf, der Luxusliner am anderen Ende des Platzes endet mit dem Generatorbetrieb allerdings erst gegen Zehn.
Ich weiß wieder, wieso ich diese Dinger nicht mag und wir ihn noch nie verwendet haben. Selbst wenn wir wollten, wäre uns das laute Gebrumme viel zu dämlich. Das hat für uns nichts mit Camping zu tun und selbst wenn wir einen Fernseher hätten, würden wir niemals in Ruhe fernsehgucken können, wenn wir wüssten, dass wir damit unsere Nachbarn nerven. Aber gut, wie sagt man im Rheinland? Jeder Jeck ist anders und Egoismus ist auch hier weit verbreitet.
Ansonsten ist der Platz sehr idyllisch. Der Vollmond steht über den Hügeln und wir sitzen noch eine ganze Weile draußen, um uns abzukühlen, bzw. den noch sehr warmen Wind um die Nase wehen zu lassen. Die Nacht wird sehr unruhig, da es – trotz geöffnetem Fenster – einfach viel zu warm ist.
Gefahrene Strecke: 192 Kilometer
Übernachtungsplatz:
Virgin River Canyon Campground, Littlefield
Kosten: $8 ohne Service | zur Info: Day-Use kostet $2
GPS: 36.950885, -113.793091