USA Westen • Tag 30 • Kaliforniens Redwoods meets Oregons Küste
Reisedatum: 15.05.2018
Rückblickend gesehen sicher einer der abwechslungsreichsten Tage unserer Reise. Nach dem wir den Vormittag in den Kalifornischen Redwood-Wäldern verbringen, genießen wir die Fahrt am Nachmittag entlang der wunderschönen Oregon Coast.
Orick ➝ Gold Beach
Über Nacht hat es geregnet. An der Küste wäre dieser Anblick wohl nicht sehr schön gewesen, hier im Wald macht es uns überhaupt nichts aus. Die Blätter um uns herum glänzen und der Blick in den Wald und auf den Bach bieten uns während des Frühstücks einen tollen Anblick.
Erneute Wanderung durch einen Redwood Wald
Anschließend machen wir alles soweit abfahrbereit, ziehen uns regenfest an und gehen noch einmal den wunderschönen Redwood Access Trail (von gestern) durch den Wald. Christian lässt sich heute ebenfalls schnell begeistern. Dieses Mal nehmen wir nicht den ersten Abzweig, sondern spazieren am sehenswerten Amphitheater vorbei und gehen den nahe liegenden Revelation Loop. Dieser ist wirklich schön angelegt und lohnt sich alleine für sich. Der Loop ist 0,3 Meilen lang und die kompletten Waldwege barrierefrei.
Nahe des Parkplatzes befindet sich noch ein kurzer Boardwalk, um einen der riesigen Redwood Bäume. Anschließend verlassen wir den Wald und folgen der Straße zurück zum Campingplatz. Auch heute grasen hier wieder junge Hirsche. Zu dieser Uhrzeit hätten wir nun nicht damit gerechnet diese hier anzutreffen.
Gegen 11 Uhr sind wir zurück am Wohnmobil und machen uns direkt auf den Weg. Es regnet zum Glück nicht, aber es ist stark bewölkt und relativ frisch.
Auf dem Newton Drury Scenic Drive
Direkt am Elk Prarie Campground beginnt der Newton Drury Parkway. Diesen kennen wir ebenfalls schon von unserem letzten Besuch, jedoch werden Scenic Routes selten langweilig und so fahren wir auch diesen erneut. Bereits nach wenigen Metern taucht die Straße in den dichten Wald ein.
Wenige Meilen weiter halten wir schon wieder, dieses Mal auf dem relativ großen Parkplatz vom „Big Tree Wayside“. Nur wenige Meter führt ein Weg durch den dichten Wald, ehe ein riesiger Redwood Gigant zu sehen ist. Auf einer Plattform mit Größen- und Breitenangaben kann man sich vor dem Baum verewigen. Im Gegensatz zu dem Wanderweg auf dem Campingplatz, ist hier einiges los.
Christian und Milana machen eine kleine Snackpause, während ich dem Circle Trail folge. Dieses ist einer der Wanderwege, die direkt an dem riesigen Baum starten. Der Circle Trail ist mit 0,3 Meilen sehr kurz und barrierefrei. Er führt wunderschön durch den Wald. Den Spaziergang genieße ich in vollen Zügen, während mir nur wenige Personen begegnen.
Generell gibt es hier entlang des Newton Drury Scenic Drives viele – mehr oder weniger lange – Rundwege. Die meisten Parkbuchten sind sogar für Wohnmobile geeignet, falls hier nicht gerade ein großer Ansturm ist. Eine übersichtliche Karte gibt es im Visitor Center (welches an direkt an der Einfahrt zum Campingplatz liegt) oder am Campingplatz selbst.
Wir haben jetzt genug Wald gesehen und fahren ohne weitere Stopps direkt durch. Diese riesigen Bäume sind auch weiterhin unglaublich interessant anzusehen. Einige Meilen später erreichen wir wieder den Highway und halten uns nördlich.
Nachdem wir wieder an der Küste angelangt sind, folgen die ein oder anderen unspektakulären Küstenstädte. In Crescent City legen wir eine kurze Mittagspause ein, ehe wir wenig später die Grenze zu Oregon überqueren.
Kurzer Stopp im Harris Beach State Park
Welcome to the beautiful Oregon Coast! Kurz hinter der Grenze und hinter dem Küstenörtchen Harbor folgt der Harris Beach State Park. Die Dayuse Area liegt nett über der sehenswerten Bucht und ist nur wenige Schritt vom weißen Sandstrand entfernt. Ein Abstecher für einen Blick oder auch ein Picknick lohnen sich hier auf jeden Fall. Mit etwas Glück, kannst du hier sogar Wale beobachten. Wir hatten leider nur bedingt das Glück, denn es tauchte tatsächlich ein Wal auf, jedoch war er anschließend leider nicht mehr gesehen.
Bei unserem Besuch ist der Spielplatz leider gesperrt und die Stellplätze mit Blick auf das Wasser allesamt besetzt, so dass wir nach einer kurzen Überlegung beschließen noch ein Stück weiterzufahren. Gegenüber des Harris Beach Campground gibt es übrigens einen Rastplatz, wo kostenlos gedumpt werden kann (es gibt allerdings kein Frischwasser). Über Nacht, von 18-6 Uhr darf hier allerdings maximal für vier Stunden geparkt werden.
Auf dem Samuel Boardman Scenic Corridor
Wenige Meilen später beginnt bereits der Samuel Boardman Scenic Corridor. Entlang dieser 12 Meilen langen Strecke gibt es zahlreiche Haltemöglichkeiten. Dazu zählen Aussichtspunkte, Strandzugänge und Picknickplätze. Da wir einige Punkte auf unserer letzten Reise bereits besucht haben, lassen wir die ersten Punkte, wie Lone Ranch und Cape Ferrelo liegen und besuchen den nächsten Viewpoint, den House Rock.
Auf dem erfreulich großen Parkplatz, finden wir auch mit dem Wohnmobil ohne Probleme Platz – zumal niemand anderes vor Ort ist. Wir steigen ein paar Stufen hinauf und gehen bis zum Aussichtspunkt. Trotz, dass ein paar Nebelschwaden über der Küste liegen, ist die Aussicht ein Traum. Von hier aus gibt es übrigens auch einen direkten Zugang zum Coast Trail.
Wir genießen die Aussicht eine Weile und Milana darf ein paar Runden auf dem leeren Parkplatz laufen, ehe wir unsere Fahrt fortsetzen.
An dem folgenden Whaleshead Viewpoint legen wir einen erneuten Stopp ein. Hier brauchen wir gar nicht weit laufen, denn die fantastische Aussicht ist gleich vom Parkplatz aus sichtbar. Wieso der Aussichtspunkt seinen Namen trägt, wird auf den ersten Blick klar.
Wenige Meilen weiter folgt der gleichnamige Beach. Hier gibt es direkt an der Straße ein Schild „No Trailer Turnaround“. Dementsprechend ist keine Zufahrt mit Wohnwagen möglich. Ein Schotterweg führt ein kurzes Stück bis zum Strand. Der Parkplatz ist gut besucht und übersichtlich von der Größe. Dayuse only von 6am bis 10pm. Der Whaleshead Beach schaut nett aus, einige Picknickbänke stehen in der Nähe. Wir halten uns hier jedoch nicht länger auf und fahren wieder weiter.
Auch am nächsten Indian Sands Viewpoint halten wir, jedoch lohnt sich dieser auf unserer Reise ganz und gar nicht, denn vor lauter dichtem Gebüsch ist hier von der bezaubernden Küste kaum etwas zu sehen. das Kamerasymbol ist aus unserer Sicht nicht berechtigt.
Den nun folgenden Thomas Creek Bridge Viewpoint lassen wir aus, auf der Brücke gibt es Bauarbeiten und so müssen wir kurz an einer Ampel halten, da die Brücke nur einspurig befahrbar ist. Je weiter wir fahren, desto mehr Nebelschwaden tauchen auf. Auch den Natural Bridge- und Arch Rock Viewpoint lassen wir links liegen, da wird diese beiden 2014 bereits besucht haben.
Der Pistol River Viewpoint im gleichnamigen State Park ist ein große Wendehammer, umgeben von Dünen. Von hier aus gibt es sicher einen schönen Blick auf den Strand und das Meer, jedoch haben wir gerade keinen Elan noch einmal auszusteigen und so kehren wir zurück auf die Hauptstraße. Auf diesem Abschnitt führt der Samuel H. Boardman State Scenic Corridor direkt am Wasser entlang, nur mit einer Leitplanke getrennt. Am nächsten Meyers Creek Beach Viewpoint halten wir dann wieder und es lohnt sich. Das Wetter hat sich zwar geändert und vom blauen Himmel ist weit und breit nichts mehr zu sehen, jedoch ist der Strand wirklich nett anzuschauen.
Nach den letzten sehenswerten Spots, folgen noch einige Rest Areas, wo es immer wieder einen tollen Ausblick auf das Meer gibt. Zum Teil auch mit direktem Strandzugang. Alle Parkplätze sind lediglich zur Day-use Nutzung. Bei einigen gibt es Schilder mit „No Camping“, bei anderen „No Parking 10pm – 6am“. Bei einigen wenigen ist das „Übernachten“ für eine Dauer von 4 Stunden erlaubt.
Die Wolken sind den ganzen Tag bereits sehr dicht, jetzt zieht es sich jedoch so zu, dass dichter Nebel über der Küste liegt. Als wir den letzten Viewpoint am „Cape Sebastian“ anfahren, ist nichtmal mehr das Meer zu sehen. Also sehen wir rasch zu, dass wir weiterkommen.
Wenig später gelangen wir nach Gold Beach. Klingt nett, ist aber ansonsten ein relativ unspektakulären Küstenörtchen. Eine typische Hauptstraße mit Restaurants, Tankstellen und einem Supermarkt. Kurz hinter dem Ort, direkt vor der Brücke zweigt die Jerrys Hat Road ab.
Dieses soll eine Scenic Route sein. Vorab: Auf den Meilen die wir gefahren sind, konnten wir jedoch nichts wirklich Sehenswertes entdecken, außer dass die Straße nett an einem Fluss entlangführt. Vielleicht sind wir inzwischen aber auch schon zu verwöhnt, was Scenic Routes angeht.
Zunächst folgen eine erstaunliche Ansammlung von privaten Campingplätzen. Bei dem Anblick der dortigen, dicht gedrängten Stellplätze schüttelt es uns allerdings.
Anschließend werfen wir einen Blick auf einen von uns notierten Wildcampingspot, wollen uns aber noch zwei weitere Campingplätze anschauen, die ganz in der Nähe liegen. Zunächst folgt einige Meilen später der Hunstley Park. Der gleichnamige Campground kostet $15, ist ohne Service (Stand 5.2018) und sehr einfach gehalten. Eine Wiese – oberhalb von einem breiten Fluss – und ein Waldstück mit dicht beieinander liegenden Stellplätzen. Bei unserem Besuch sind nur wenige Camper vor Ort, so dass wir durchaus einen Platz abseits von direkten Nachbarn finden würden, jedoch wollen wir den Platz nicht voll besetzt sehen. An den Wochenenden ist hier sicher einiges an Kuschelcampen möglich. Duschen soll es übrigens auch geben. Day-Use ist im direkt angrenzenden Areal möglich, wo man auch zum Fluss kann.
Für eine Nacht würde der Hunstley Park Campground durchaus gehen, jedoch fahren wir erst einmal weiter, denn wenig später folgt der Lobster Creek Forest Campground. Bisher haben wir mit den Plätzen des Forest Service ausnahmelos gute Erfahrungen gemacht. An diesem Platz erkennen wir jedoch, dass Ausnahmen die Regel bestätigen. Der Platz hat sieben Stellplätze (inklusive einem Host). Zwei von den Plätzen sind Tent Sites, die anderen entweder so schräg oder so unschön gelegen, dass wir gar nicht erst drüber nachdenken, ob wir hier übernachten. Wir treten auf der Stelle die Weiterfahrt an.
Letztendlich entscheiden wir uns für den Wildcampingplatz und fahren wieder zurück, bis kurz vor Gold Beach. Wir suchen uns ein Plätzchen am Rand und werden sogleich von einem anderen dort campenden Herrn freundlich begrüßt. Er steht direkt am Fluss und ist schon ein paar Tage hier, wie er berichtet. Während Christian sich draußen unterhält, darf Milana ihre Musikvideos schauen und ich bereite währenddessen das Abendessen zu. Anschließend lassen wir den Abend wie immer ruhig ausklingen. Die Nacht verspricht sehr ruhig zu werden.
Gefahrene Strecke: 179 Kilometer
Übernachtung:
Wildcampingspot in Gold Beach
Kosten: $0