USA Westen • Tag 19 • Lohnenswerter Ausflug nach San Diego
Reisedatum: 4.05.2018
Von den Bergen geht es in die Stadt. Zunächst machen wir uns auf die Suche nach einem stadtnahen Campingplatz in San Diego. Schnell werden wir fündig und erkunden anschließend zunächst den Balboa Park, bevor wir einen Spaziergang durch Downtown machen und den wundervollen Waterfront Park besuchen. Anschließend lassen wir den Abend auf dem wunderschönen Campingplatz ausklingen.
Mount Laguna ➝ San Diego
Da unsere heutige Etappe übersichtlich ist, verlassen wir „erst“ gegen viertel vor Zehn den schönen Burnt Rancheria Campground. Heute wollen wir uns San Diego anschauen. Lange haben wir hin und her überlegt, wie wir das mit der Übernachtung machen. Freitags und samstags ist die Campingplatzsuche nicht immer ein leichtes Unterfangen.
Schließlich haben wir uns entschieden auf dem Weg in die Stadt, am Lake Kumeyaay vorbeizufahren und zu schauen, ob wir spontan noch einen Platz für die Nacht ergattern können. Dieser einfache Campingplatz liegt im Mission Trails Regional Park und nur etwa 20 Minuten von San Diego entfernt. Praktisch gelegen für uns. Der Campingplatz hat übrigens leider generell nur von freitags bis sonntags geöffnet. Als Alternative für unter der Woche hätten wir den Campingplatz am Lake Jennings gewählt – hier haben wir 2014 übernachtet. Dieser ist nicht ganz so nah und so günstig, wie der Lake Kumeyaay Campground, aber doch sehr praktisch für einen Besuch von San Diego gelegen.
Zunächst machen wir noch einem kurzen Abstecher zur Buckman Springs Rest Area, wo es eine Dumpstation geben soll. Leider hat diese zur Zeit geschlossen. Wem Autolärm nichts ausmacht, der kann auch hier übernachten. 8 Stunden ist hier das Parken offiziell erlaubt. (Rest Area GPS: +32.759700,-116.484500)
Campingplatzsuche in San Diego
Weiter geht unsere Fahrt Richtung Westen. Als wir gegen 11.30Uhr am Campingplatz ankommen, ist die Einfahrt zum Glück schon besetzt, der Campingplatz öffnet jedoch erst gegen 14Uhr. Wir müssen noch eine Weile warten, bis sie die Reservierungen alle gecheckt haben und uns sagen können, ob wir einen Platz für die Nacht bekommen können.
Währenddessen parken wir in der Day-Use-Area am Kumeyaay Lake. Als wir aussteigen trifft uns zunächst der Schlag. Nachdem wir ja relativ hoch übernachtet haben und bei etwa 15 Grad losgefahren sind, laufen wir hier gegen eine Mauer aus etwa 35 Grad und die Sonne brennt unermüdlich vom Himmel. Puh, nicht unsere Temperaturen. Schnell wieder rein und umziehen. Diese Hitze haben wir nicht erwartet. Anschließend spazieren wir eine Runde zum See – der direkt an den Campingplatz grenzt. Allerdings ist der Kumeyaay Lake sehr dich mit Schilf zugewachsen, so dass ich den Trail mit Flipflops nicht in Angriff nehmen möchte. Und so spazieren wir einfach einmal über den nett angelegten Kumeyaay Campingplatz.
Anschließend fragen wir noch einmal im Office nach und wir haben doppelt Glück. Zum einen sind sie mit den Reservierungen durch und zum anderen gibt es noch ein paar freie Stellplätze. Samstag hätten wir weniger Glück gehabt, da ist alles komplett reserviert – wie die Frau am Office uns mitteilt. Glück gehabt! Wir bekommen einen Plan, wo die freuen Plätze markiert sind, und so gehen wir noch einmal über den Campground und suchen uns die Schönste der noch freien Sites aus. Der Campingplatz hat insgesamt 47 Stellplätze, wobei die die ersten 20 Plätze ausschließlich für Zeltcamper reserviert sind. Die restlichen Sites stehen für RV und Zelte zur Verfügung.
Anschließend bezahlen wir im Office, gehen zurück zum Wohnmobil und essen schnell zu Mittag. Anschließend machen wir uns auf den Weg in die Stadt. Glücklicher Weise ist San Diego nur etwa 20 Minuten entfernt und der Verkehr auf der Interstate hält sich in Grenzen.
Zu Besuch im Balboa Park in San Diego
So fahren wir kurz nach Mittag auf den riesigen, nach wie vor kostenlosen Parkplatz am Balboa Park, den wir bereits von unserem Besuch 2014 kennen. Dieses Mal sind wir jedoch wesentlich besser vorbereitet und so lassen wir den sehenswerten Balboa Park nicht aus, sondern haben ihn als erstes auf dem Plan.
In dem mittleren Bereich des riesigen Parkplatzes gibt es eine Haltestelle für den kostenlosen Balboa Park Tram Service. Wir wollen mal ein Blick drauf werfen, ob dieser auch mit Kinderwagen in Frage kommt. Als die kleine, grüne Bahn angefahren kommt, beschließen wir auf den ersten Blick: „Das passt“. Und wie schon im Shuttlebus im Zion erprobt, nehme ich unseren Rucksack und Milana, Christian nimmt den zusammengeklappten Kinderwagen. Absolut unkompliziert und wir sind wieder einmal mehr froh, uns diesen Kinderwagen kurz vor der Reise noch zugelegt zu haben.
Die kostenlose Bahn hat ein ordentliches Tempo drauf und wir müssen uns gut festhalten – trotzdem mit Baby oder Kind kein Problem. An der ersten Haltestelle, am Plaza de Panama steigen wir aus. Uns erwartet ein großer Platz mit Springbrunnen, sehenswerten Gebäuden mit feingearbeiteten Figuren und einem schönen Säulengang, dem wir folgen. Der Schatten tut bei Temperaturen um die 30 Grad wirklich gut.
Wenig später kommen wir an einen kleinen Teich vor dem Casa del Prado. Wunderschöne, bunte Blumen stehen ringsherum und Enten mit kleinen Kücken schwimmen auf dem Wasser und laufen am Rand entlang – sehr zur großen Freude der juchzenden Milana. Der Lily Pond ist wirklich hübsch. Vor Kopf befindet sich das Gebäude vom Botanischen Garten – unser nächstes Ziel. Geöffnet ist der botanische Garten freitags bis mittwochs von 10Uhr bis 16Uhr. Donnerstags sowie in den Ferien ist das Gebäude geschlossen. Kostenlos kann dieses Pflanzenparadies betreten werden. Auch mit dem Kinderwagen ist das kein Problem.
Bereits als wir die Halle betreten, schlägt uns ein unglaublicher Duft entgegen, der uns auch bis zum Ende unseres Rundgangs hier begleiten wird. Eine nicht zu definierende Mischung aus würzig, süß und blumig. Hunderte von unterschiedlichen Blumen und Pflanzen sind hier ausgestellt, die meisten tragen ein Namensschild. Wirklich wunderschön gemacht. Nach einem ausschweifenden Rundgang verlassen wir den botanischen Garten im Balboa Park wieder.
Als nächstes gehen wir den Säulengang zurück und überqueren den Panama Plaza des Balboa Parks in die entgegengesetzte Richtung. Wenige Meter weiter befindet sich – hinter dem House of Charm – auf der linken Seite der kleine Alcazar Garden. Der Garten ist malerisch: Brunnen mit buntbemalten Fliesen und wunderschön blühende Blumenbeeten. Nach ein paar Fotos halten wir uns rechts und überqueren eine schattige Holzbrücke durch den Palm Canyon. Wer nicht mit dem Kinderwagen unterwegs ist, sollte hier unbedingt einmal die Treppe hinunter gehen. Ein Blick nach unten gibt einen Blick auf die gigantischen Wurzeln des schattenspendenden Baumes über uns frei. Ein neben uns stehender Besucher meint lächelnd „looks like in the movie Jurassic Park“ und er hat recht.
Als wir den kleinen Urwald verlassen, befindet sich direkt auf der rechten Seite die zweite Haltestelle der Balboa Park Tram. Wir wollen jedoch noch einen Blick auf den Japanischen Garten werfen und so überqueren wir die Straße. Wir kommen an einer großen, leeren Bühne vorbei, wo hunderte von Stühlen vorstehen. Wenige Meter weiter folgt der Eingang zum Japanischen Garten. Dieser kostet Eintritt, bei unserem Besuch sind es $10 pro Person, Kinder unter 6 Jahren sind frei und Senioren über 65 bezahlen $8. Geöffnet ist der Japanische Garten von 10Uhr bis 19Uhr, wobei der letzten Einlass 18Uhr ist. (Stand 2018) Wir gehen ein Stück am Park entlang und kommen an einen Aussichtspunkt von wo aus wir auf den Japanischen Garten hinabschauen können. Der Garten sieht durchaus einladend aus, jedoch wollen wir uns hier nicht länger aufhalten, denn wir wollen noch weiter in die Stadt und so machen wir uns auf den Rückweg zur Park Tram Haltestelle.
Stadtspaziergang vom Balboa Park zur Waterfront
Wenig später kommt die nächste Tram und wir fahren zurück bis zu unserem Parkplatz. Eine kurze Wickel- und Eispause später, machen wir uns auf den Weg in die Stadt. Wieder einmal stellen wir fest, wie kinder(wagen)freundlich San Diego und auch generell die Westküste ist. Jeder Bürgersteig ist bei Übergängen und Ampeln abgesenkt. Der Spaziergang ist unglaublich angenehm, denn trotz der warmen Temperaturen weht hier ein richtig angenehmer Wind durch die Straßen und aufgrund der hohen Häuser, brennt die Sonne nicht unerbittlich auf uns nieder.
Wir machen uns zu Fuß auf den Weg in die Stadt. Da wir auch diesen Weg schon von unserer Stadtbesichtigung 2014 kennen, können wir uns ganz entspannt treiben lassen. Unser heutiges Ziel ist die Waterfront, auch wenn wir uns zunächst nicht ganz sicher sind, ob der Weg fußläufig nicht doch etwas zu lang ist. Für den Rückweg planen wir auf jeden Fall eine Busfahrt ein, denn dann geht es bergauf.
Wir biegen von der Hauptstraße in die A Street und folgen dieser bis zum Ende. Das hört sich jetzt kurz an, ist aber tatsächlich ein knapp zwei Kilometer langer Fußweg hügelauf und hügelab. Kurz vor dem Ende kommen wir am beeindruckenden Bahnhof Santa Fe vorbei, wo wir die Gleise überqueren.
Wasser- und Spielespaß im Waterfront Park
An der nächsten Hauptstraße halten wir uns rechts und erreichen unser Ziel, den Waterfront Park. Eine kleine kinderfreundliche Parkanlage nur eine Straße vom Wasser entfernt. Hier gibt es einen riesigen, sehr gepflegten Kinderspielplatz, sowie eine griße Grünfläche mit Wasserbecken und Fontänen. Die Kinder laufen kreischend hindurch und natürlich will auch Milana direkt ins Wasser. Also Schuhe aus und ab in das erfrischende Nass. Nachdem ich eine Weile mit ihr gelaufen bin, darf Christian. Genau das richtige bei den Temperaturen, wobei hier am Wasser ein frischer Wind weht. Als sie langsam den Spaß am Wasser verliert, gehen wir auf den benachbarten Spielplatz und schaukeln eine Runde. Anschließend sind wir alle hungrig und machen uns langsam auf den Rückweg.
Wir spazieren durch die Straßen und kommen zum netten Horton Plaza Park. Leider haben die meisten Restaurants im Umkreis geschlossen und auf die Gerichte der Imbissbude auf dem Platz hatten wir keinen wirklichen Hunger. Um die Ecke finden wir einen Subway, wo wir schnell ein Baguette vertilgen, ehe wir uns auf den weiteren Rückweg machen.
Direkt am Horton Plaza Park verläuft der „Broadway“, auf welchem auch die Buslinie 215 sowie (ein Stück entfernt) die Linie 7 verkehren. Der Bus 215 kommt als erstes, so dass wir hier einsteigen und binnen etwa zehn Minuten den oberen Abschnitt des Balboa Parks erreichen. Die Haltestelle der Linie 7 wäre übrigens praktischer gelegen – dann hätten wir nicht noch ein ganzes Stück zurücklaufen müssen.
Zurück am Wohnmobil ist der Parkplatz nur noch spärlich besucht, immerhin haben wir bereits halb Sieben. Der Vorteil ist, dass auf diesem Parkplatz lediglich von 2 bis 6Uhr nachts nicht geparkt werden darf, ansonsten ist das parken hier ohne weiteres erlaubt.
Rückfahrt und Abend auf dem Campingplatz am Kumeyaay Lake
Jetzt aber Abmarsch Richtung Campingplatz. Aufgrund des geringen Verkehrs sind wir genau zwanzig Minuten später am Kumeyaay Lake. Wir setzen uns noch kurz nach draußen und lassen uns das angenehme Lüftchen um die Nase wehen, ehe Milana im Bett verschwindet.
Ich muss zugeben, dass ich erst gar nicht für den Besuch von San Diego war. Wenn man in der Ruhe und Einsamkeit der Natur steht, schreckt die Vorstellung eine Großstadt zu besuchen dermaßen ab. Wir haben lange hin und her überlegt, ob wir den Abstecher in den Südwesten, nach San Diego wirklich machen sollen. Letztendlich haben wir noch genug Zeit und werden hier so schnell – wenn überhaupt – nicht mehr hinkommen. Im Nachhinein bin ich sehr froh, dass wir San Diego mitgenommen haben. Die Stadt ist unglaublich liebenswert und bietet ein angenehmes Flair. Besonders für Familien mit Kindern ist der Waterfront Park ein ganz tolles Ziel.
Gefahrene Strecke: 158 Kilometer
Übernachtung:
Kumeyaay Lake Campground
Site: #26
GPS: 32.839794, -117.033139
Kosten: $24 ohne Service