Eindrucksvolle Island Rundreise mit dem Auto durch den wilden Süden
Auf einer Island Rundreise mit dem Auto darf auch der wilde Süden nicht fehlen. Nach der Fahrt über den berühmten Golden Circle nimmt dich Stefan nun weiter mit in den Süden der Insel. Er zeigt dir wieso „Feuer und Eis“ ziemlich gut zu Island passen und berichtet von schönen Plätzen in und um Vík í Mýrdal.
Island Rundreise mit dem Auto in Vík und Umgebung
Islands wilder Süden, abseits der Ringstraße, ist ein wundervolles Gebiet für einen Roadtrip! Hier donnern riesige Wellen auf schwarze Strände, die Wasserfälle sprudeln spektakulär von den Bergen herab und heiße Quellen laden zum schwimmen ein. Außerdem sind die Straßen zum großen Teil hervorragend ausgebaut und die kleinen Ortschaften entlang des Weges warten nur darauf, erkundet zu werden.
Nachdem es im letzten Beitrag „Über den Golden Circle in Island zum Skógafoss“ ging, folgt hier die nächste Etappe des großen Island Roadtrips mit dem Mietwagen°.
Im letzten Bericht habe ich dir vom Golden Circle und den großartigen Wasserfällen an der Ringstraße berichtet. Seljalandsfoss und Skógafoss gehören auf jeden Fall zu den Highlights, wenn man die 1 Richtung Süden fährt. Es gibt da aber noch einen Wasserfall, der nicht ganz so bekannt, allerdings auch nicht minder beeindruckend ist: Kvernufoss. Die 20-minütige Wanderung dort hin startet am Skogar Museum, in der Nähe des Skógafoss. Ähnlich wie beim Seljalandsfoss, kannst du hier hinter dem Wasserfall vorbei gehen. Das Beste ist natürlich, dass hier weniger Touristen unterwegs sind.
Insel aus Feuer und Eis
Wir fahren abends vom Hostel nochmal 50 Kilometer zurück in die Richtung, aus der wir gekommen sind. Am Skógafoss vorbei, und direkt dahinter in einen kleinen Weg rechts rein. Dann nur noch ein paar Minuten über eine richtig üble Buckelpiste holpern und wir sind an einem Parkplatz angekommen. Die Sonne ist schon während der Fahrt untergegangen und uns bleibt nicht mehr viel Licht, um den schmalen Pfad zu erkennen, der tiefer in dieses Tal hinein führt, in dem wir uns befinden.
Seljavallalaug heißt der Swimming Pool, zu dem wir wollen. Er befindet sich direkt unterhalb des Eyjafjallajökull, dem sechstgrößten Gletscher Islands. Bekannter ist der Name Eyjafjallajökull, weil der unter dem Eis liegende Vulkan Eyjafjöll 2010 ausbrach und den europäischen Flugverkehr lahm legte. Ja genau, wir wollen unter einem aktiven Vulkan schwimmen!
Es ist fast dunkel, als wir am Pool ankommen. Ein paar Leute sind auch noch hier, damit hätten wir gar nicht gerechnet. In dem kleinen, etwas ranzigen Gebäude nebenan ziehen wir die Sachen aus und springen direkt ins kalte Wasser. Naja, nicht wirklich kalt. Wir hatten aber richtig warmes Wasser erwartet und so ist es doch eine Überraschung, dass es höchstens lauwarm ist. Wenn man nicht die ganze Zeit in Bewegung ist, wird es schnell kühl im Becken. Da hilft nur, ganz in die Nähe des Schlauchs zu schwimmen, durch den heißes Wasser in den Pool geleitet wird. Entspannt im Wasser liegen und nach einem langen Tage bei angenehmen Temperaturen abschalten – das kannst du hier getrost vergessen. Nach 30-40 Minuten ist es uns zu kalt und wir machen uns auf den Weg zurück zum Hostel nach Vík.
Am nächsten Morgen muss ich daran denken, wie passend der bekannte Begriff „Island, die Insel aus Feuer und Eis“ auf den Swimming Pool von gestern Abend zutrifft. In unmittelbarer Nähe zu einem Vulkan, in dessen Innerem Lava blubbert und der dennoch von einem Gletscher überzogen ist, waren wir in einem Schwimmbecken kurz planschen. Obwohl dauernd heißes Wasser ins Becken strömt, wird das Wasser nie wirklich warm. Feuer und Eis.
Sehenswürdigkeiten in Vík í Mýrdal
Vík í Mýrdal ist der südlichste Ort auf dem isländischen Festland und hat ca. 330 Einwohner. Bekannt ist Vík besonders wegen seiner schwarzen Strände und der bizarren Felsnadeln vor der Küste. Genau diese werden wir uns heute anschauen. Außer diesen landschaftlichen Highlights, gibt es nicht viel zu sehen in Vík. Vielleicht ist noch die Kirche Víkurkirkja zu erwähnen, von der man eine gute Sicht auf den Ort und das Meer dahinter bei Sonnenaufgang hat. Unten an der Hauptstraße gibt es alles, was man braucht: Supermärkte, Geschäfte, Tankstelle, Restaurants.
Unterkunft in Vík í Mýrdal
Wir haben am Golden Circle im Vík HI Hostel übernachtet. (Hier* kannst du dir die Unterkunft bei Booking.com anschauen)
Adresse: Suðurvegur 5, 870 Vík
Sehenswürdigkeiten & Aktivitäten in Vík und Umgebung
- Víkurkirkja
- Zipline Iceland
- Black Sand Beach & Reynisdrangar View
- Seljavallalaug
- Wasserfälle Skógafoss & Kvernufoss
- Þakgil
- Die besten Tipps gibt es bei Andreas auf Reisewut
Am Strand Reynisfjara
Der schwarze Strand Reynisfjara besteht aus Kies und ist daher nicht ganz so spannend ,wie der Strand in Vík. Aber dafür ist alles drum herum viel beeindruckender. Da wären gleich als Erstes die Basaltsäulen des Berges Reynisfjall und um die Ecke die Höhle Hálsanefshellir, ebenfalls aus Basalt. Hier tummeln sich die meisten Touristen, machen Fotos und fragen sich vermutlich, wie diese Säulen entstanden sind.
An den schwarzen Strand Reynisfjara donnern riesige Wellen, die einen schäumenden Kontrast zum dunklen Kies bilden. An dieser Stelle muss man leider eine Warnung aussprechen: Offenbar sind hier schon Menschen gestorben, weil sie von der heftigen Brandung ins Meer gerissen wurden und ertranken. Allein der Anblick, wie die Wellen brechen, sollte jeden vernünftigen Menschen einen entsprechend großen Sicherheitsabstand einhalten lassen. Wer kommt auf die Idee, da rein zu laufen?
Hinter den Basaltsäulen und der Höhle solltest du dich links, Richtung Reynisdrangar Felsnadeln, halten. Es ist nämlich wie überall: Je weiter man sich von den Foto-Spots entfernt, desto weniger Leute laufen einem ins Bild. Und es sind wirklich nur ein paar Meter bis zum Ende des Strands. Hier stehen die Reynisdrangar ganz nah am Ufer. Nach isländischer Legende handelt es sich um versteinerte Trolle.
▶ Mein Tipp: Morgens fotografierst du hier gegen die Sonne. Besser zum Sonnenaufgang oder Nachmittags kommen!
Auf dem Rückweg zum Parkplatz siehst du in der Ferne den Dyrhólaey Arch. Bei genug Zeit und gutem Wetter bietet sich ein kurzer Strandspaziergang in die Richtung an. Natürlich nicht den ganzen Weg, denn das dürften einige Kilometer sein. Aber unterwegs ergeben sich viele tolle Möglichkeiten zum Fotografieren. Hier musst du unbedingt auf die Flut achten!
Fahrt zur Dyrhólaey-Halbinsel
Es gibt einen Weg, um ganz nah an den Felsbogen der Halbinsel Dyrhólaey ran zu kommen: Du fährst zurück zur Ringstraße, biegst links ab und kurz danach nochmal links auf die Dyrhólaey-Halbinsel. Der Weg teilt sich nach einer Weile, rechts zweigt ein hubbelliger Schotterpfad ab. Der breitere Hauptweg führt zu einem Parkplatz.
Hier bist du zwar etwas näher an dem Felsbogen dran, aber so richtig gut ist die Sicht noch nicht. Irgendwie hat man das Gefühl, weiter hoch auf den Hügel zu müssen. Und wenn du siehst, dass sich da kleine Autos hinunter schlängeln, ist klar, wohin es als nächstes geht. Allerdings nicht ohne vorher noch ein bisschen die Aussicht auf den schwarzen Strand aufzusaugen und ein Foto von dieser Seite des Dyrholaey Arch aufzunehmen.
Über die Buckelpiste geht es dem staubigen Serpentinenweg entgegen, auf dem fast ausschließlich Allradfahrzeuge zu sehen sind. Da aber auch der ein oder andere Kleinwagen den Hang herab kommt, solltest du mit jeglicher Art von Mietwagen keine Probleme haben. Einfach mit etwas Schwung bergauf! Der Weg ist echt kein Problem. Einfach die paar Schlaglöcher und den Gegenverkehr beobachten. Im Nu bist du oben!
Der Parkplatz ist überraschend groß und sogar mit Wohnwagen und Reisebussen gut gefüllt. Als erstes sticht natürlich der Leuchtturm ins Auge, den man vom Reynisfjara Strand gar nicht sehen konnte. Ob der Leuchtturm geschlossen oder gar verlassen ist, kann ich nicht sagen. Die meisten Besucher gehen direkt auf die Rückseite des Leuchtturms, von wo man einen sehr guten Blick auf den Dyrholaey Arch hat.
Leider fotografiert man hier mittags gegen die Sonne, also gilt wie eigentlich fast immer: Morgens oder abends für die besten Fotos vorbeikommen. Ist nur schwierig, wenn man auf einem Roadtrip unterwegs ist, und nicht unbegrenzt Zeit zur Verfügung hat.
Sonnenuntergang am Strand Reynisfjara
Zum Sonnenuntergang bietet sich vom Hostel aus ein Spaziergang zum Strand in Vík an. Oder nochmals die kurze Fahrt zum schwarzen Strand Reynisfjara. Unterwegs hofft man natürlich auf klaren Himmel und gute Motive.
Wenn das Wetter einigermaßen mitspielt, sind sogar zahlreiche Wolken am Himmel, die den Sonnenuntergang erst so richtig interessant machen. Es sind auch weniger Menschen am Strand, als man zuerst erwarten würde. Die Selfie-Sticker sind allesamt verschwunden und nur noch die Fotografen mit den Teleobjektiven auf Stativ sind vor Ort – in der Hoffnung, dass die wilde Natur in Islands Süden ein weiteres Mal ein Spektakel abliefert.
Fazit zu Islands wildem Süden und Vík
Es gibt ehrlich gesagt viel mehr zu sehen, als ich vorher erwartet hätte. An den Stränden kann man sich bei gutem Wetter stundenlang aufhalten, ohne dass es langweilig werden würde. Für Abwechslung ist im Süden, rund um Vík, auf jeden Fall gesorgt – besonders landschaftlich. Auf einer Island Rundreise mit dem Auto solltest du dem Süden meiner Meinung nach mindestens drei Tage Zeit geben. Auch bei meiner nächsten Reise auf die Insel aus Feuer und Eis werde ich definitiv wieder für einige Tage Station in Vík machen, um die besonderen Naturspektakel ausgiebig zu genießen.
Du bist gespannt auf den nächsten Teil der Island Rundreise mit dem Auto? Dann lies direkt weiter, denn hier entführe ich dich zu den Gletschern und Fjorden der Ostküste. Hier kannst du dich direkt mal nach den Preisen für einen Mietwagen° in Island erkundigen.
Hast du schon eine Island Rundreise mit dem Auto gemacht?
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